Den Tipp mit dem Colo Checker ...
... finde ich mal gar nicht so schlecht - kannte ich noch nicht und weil ich überwiegend Kunst und Produkte fotografiere, wo bekanntermaßen eine größtmögliche Übereinstimmung von Original und Abbildung gefragt ist, drängt sich mir dieses Produkt geradezu auf.
Dennoch - die Funktionalität in einem Bereich über das menschliche Auge hinaus ("messbare Laborbedingungen") erschließt sich mir noch nicht ganz. Für wechselnde Licht-Location-Hardware-Situationen ist das System unbrauchbar - sobald sich z.B. Outdoor die Lichtsituation ständig ändert, Objektive und/oder Kamera gewechselt werden müssen oder ich gar mit 2 Kameras fotografiere oder Zusatzlicht einsetze, bräuchte ich schon allein einen Assi nur für die Buchhaltung der DNG.Profile. Also nix für mich ...
In planbaren Setups und Rohdatenfotografie, in welchen ich am PC das Profil vor dem eigentlichen Shoot direkt abgleichen kann, entscheidet mein Auge 1:1 den Farbeindruck zwischen Original und Abbildung. Das ist wie bei einem Live-Konzert, wo der Tonmann das Setup 2 Stunden vorher einrichtet und beim Konzert kommt in den Ohren des Publikums genau das an, was Mr. Sound bereitgestellt hat.
Und in der digitalen Fotografie gibt es "nur" 3 Outputs: die Kamera, den Monitor, das Printmedium. Und wir unterhalten uns hier "nur" bis zum Monitor (beim Printout wird's dann richtig plöd).
Wenn ich also am Monitor in der Voreinstellung das tue, was ColoChecker Passport nachträglich via Profilabgleich tut, sehe ich den Sinn der Software noch nicht - ausser dass ich wieder mal ein neues Plugin gekauft habe?! Und für den Weg aus der Kamera direkt in die Printausgabe (also eigentliche "der analoge" Weg) ist diese Softwarelösung definitif untauglich - da würde ich dann doch eher eine Graukarte nehmen und die Kamera auf das bestmögliche Farbprofil einstellen (übrigens, die 5D MII hat da gleich so ca, 8 Stück im Lieferumfang - da fällt die Wahl schon schwer).
Mir scheint der ColoChecker etwas ähnliches zu sein, wie Portrait Professionel - wenn man mit seinem Equipment nicht richtig umgehen kann, besorgt man sich eine Softwarelösung - also sozusagen die "A"-Position am Einstellrad der Kamera
fg
Achja, und Pavel Kaplun erklärt das System tatsächlich recht gut - überhaupt sind seine Tut's in meinen Augen ganz passabel im Vergleich zum Rest der Welt. Aber am Ende verdient er nur sein Geld damit und ob er es selbst verwendet, geht aus dem Video eher nicht hervor ...