Lightroom CC 2015
Lightroom CC – erste ErfahrungenLioghtroom CC 2015, der Nachfolger von LR5 wurde heute veröffentlicht. Kann man kaufen oder bekommt man beim Photoshop-Abo mitgeliefert. Hier ein kurzer Abriss, was neu ist.
LR CC 2015 ist Multiprozessor-fähig. Der Ressourcen-Manager meldet, dass z.B. bei der HDR-Bearbeitung alle Prozessortkerne mitarbeiten. Es fühlt sich auch schneller an. Gleichzeitig ist aber auch der Speicherhunger gestiegen. Ein LR CC mit fast leerem Katalog belegt 363 MB Hauptspeicher. Bei einem Katalog mit 30.000 Fotos will aber 3.5 GB Hauptspeicher – im Ruhemodus, direkt nach dem Starten. Beim Berechnen von HDRs steigt der Speicherhunger in der Spitze auf über 10 GB (screen shot) – und das bei 18 MP RAWs. Klar läuft LR CC auch mit weniger Speicher. Dann geht aber die Performance zurück – etwas, wenn der PC eine SSD hat, deutlich, wenn nur eine normale Festplatte zur Verfügung steht.
LR CC 2015 sieht auf den ersten Blick genauso aus wie LR 5. Ich musste erst mal genau hinsehen, ob das wirklich die neue Version ist. Keine neue Prozessversion, keine neuen Schaltflächen oder Funktionen in den Bereichen Bibliothek, Entwickeln oder Karte (die anderen Bereiche verwende ich so selten, dass mir Veränderungen nicht unbedingt auffallen würden). Neu ist eine Gesichtserkennung (wer’s mag), HDR und Panaromen. Dafür finden sich im Menü die Einträge ‚Personen‘ und ‚Zusammenfügen von Fotos‘. Dann gibt es noch eine Funktion ‚Adressensuche‘, die ich noch nicht verstanden habe. Es gibt im Bereich einen neuen Eintrag im Menü Ansicht ‚Personen‘. Könnte was mit den Adressen zu tun haben.
Ich habe die HDR-Funktion mit der von Photomatix Pro 5 verglichen. Bisher habe ich meine RAW-Daten in Photomatix zu einem HDR zusammengefasst, das HDR als 32-bit TIFF-Datei abgespeichert und mit LR 5 entwickelt. LR CC 2015 kann aus den RAWs eine eigene DNG (auch ein RAW-Format) machen. Wichtig: Stärke der Geisterbildbeseitigung auf ‚hoch‘, sonst entstehen unschöne Übergänge.
Das Ergebnis von LR ist meines Erachtens vom Ansatz besser. Die Farben sind natürlicher, es sind mehr Feinheiten zu sehen und LR holt aus den Lichtern mehr raus. Anbei ein Beispielbild und 100% Ausschnitte von Photomatix und LR CC 2105. Allerdings hat die Sache noch einen Haken. LR CC 2015 produziert manchmal Kontrastkanten, wo keine sind. Siehe im Gesamtbild oben rechts, im LR-Bild ist mitten im Mauerwerk ein Helligkeitswechsel. Das macht die jeweiligen Bilder für mich unbrauchbar. Der Fehler trat bisher zweimal auf, die anderen HDRs sind wirklich gut.
Wer HDRs mit dem typischen HDR-Look – intensive, manchmal unnatürliche Farben, starke Kontrastkanten, Halos, hyperreal – mag, wird mit LR CC 2015 nicht glücklich werden. Die Bilder wirken sehr natürlich.
Zeitgleich mit Lightroom CC 2015 wurde Photoshop CC auf ACR 9.0 upgedatet.