Ich lese aus dem Ausgangsbeitrag eine menge "Maskulinismus", auf den ich garnicht weiter eingehen will. Diese Passage von Avid weiter oben, finde ich viel interessanter:
Es gibt gesamtgesellschaftlich eine weitaus höhere männliche Nachfrage nach unkompliziertem Sex als eine weibliche Nachfrage. Für viele Frauen gehört mehr dazu (Vertrauen, Sicherheit, Liebe beispielsweise) als für Männer (meist nur Geilheit) um Sex haben zu können. Es wird niemals so viele Frauen geben, die sich auf einen unkomplizierten ONS einlassen wie Männer, die einen unkomplizierten ONS wollen.
Daher muss Mann sich erst einmal Mühe geben, Verführen, Ressourcen aufwenden, flirten und die Frau überzeugen. Wenn er diese Sache aber gut gemacht hat und nicht ganz schlecht (im Bett) ist, dann kann er sich vor Sex kaum noch retten
Sehe ich ähnlich wie Du, insbesondere was die gesamtgesellschaftliche Perspektive und der Kontext im Schlafzimmer angeht:
viele Frauen haben, wenn man sie gut verführt, einen gesunden/gehörigen Appetit auf Sex...nur die Damen ticken halt zum Großteil anders als Männer, die plötzliches Stangenfieber überkommt, da geht es bei uns teilweise nach dem Prinzip "Uga-Uga" ;-).
Bzw. die Verführung von einer bzw. einer Frau, finde ich, ist oft weitaus subtiler in der Anbahnung. In der Action...
Nur, in zwei Punkten sehe ich das ganze etwas anders:
Diese materielle Kiste, von der du gesprochen hast, mag zwar vereinzelt zutreffen, aber - zumindest was Beziehungen angeht, von denen Du gesprochen hast - habe ich das nie ganz so erlebt, auch nicht in meiner Zeit als armer Student. Ich glaube, für eine Frau ist eher wichtig, dass man im Inneren weiß, wer man ist und wo man herkommt....Nicht umsonst kommt der Spruch, dass Frauen auf selbstbewusste Männer stehen bzw. zu solchen tendieren...Und dann ist es fast egal, ob du Investment-Banker oder Geschmackstester in einer Tiermehlfabrik bist.
Um das ganze mit einem kleinen Beispiel abzurunden: Bei meinem ehemaligen Mitbewohner haben sich die Damen dermaßen die Türklinke in die Hand gegeben, dass es in den konkreten Ausprägungen wirklich nicht mehr lustig war, obwohl er eher weder materiell abgesichert, noch ein "Schönling", noch Groß, Berühmt oder sonst was ist...aber, er ist halt sehr sehr selbstbewusst und kann gleichzeitig die Bedürfnisse vieler Frau "lesen" bzw. darauf eingehen.
Der zweite Punkt ist, man darf nicht unterschätzen, wie das ganze (außerhalb des Männer und Penisbildern überschüßigen Joy) heute noch gesellschaftlich gesehen wird:
Als Mann wirst du immer noch als "geiler Stecher" angesehen, wenn du deine Sexualität offen(er) auslebst ;-)...Frauen tituliert man hingegen als Schlampe, und das relativ unabhängig von der gesellschaftlichen Schicht. Deswegen ist bei allen möglichen Techtel-mächteln nämlich das absolut die Klappe halten auch so wichtig Jungs
Und wir Männer sind dabei nicht ganz unschuldig daran, sind wir doch oft auf der Jagd nachdem, was in der Fach-Literatur als "Madonna-Whore-Komplexe" bezeichnet wird...d.h., wir stecken Frauen gerne in Schubladen: entweder als die unschuldigen Engel, die es zu vergöttern gilt...oder als "schmutziges Mädchen", dass einfach genommen werden will....Statt zu kapieren, dass ein und dieselbe Frau machmal beide Seiten braucht und diskret ausleben will