Hier ein Hinweis aus der "tz-München" vom heutigen Tag:
Tipps vom Gesundheitsamt
Zerkarien, wie sie nach griechischem Namensursprung wegen ihrer länglichen Form mit einem Schwanzteil (Kérkos) heißen, sind winzig kleine Larven von Saugwürmern, die üblicherweise über Entenkot ausgeschieden werden und sich über Schlammschnecken als Wirtstieren zu Würmern entwickeln. Kommen sie auf einen „Fehlwirt“, wie es der Mensch ist, sterben diese Parasiten sofort ab. Nach rund acht Stunden entzündet sich die Haut und die Stelle juckt stark, wie nach einem Mückenstich oder Kontakt mit Brennnesseln. Das ist die Reaktion der Haut auf das zwar mikrobiologisch kleine, aber körperfremde Eiweiß. Kühlende Gels oder bei starker Dermatitis Cortisonsalben lindern die Symptome, die nach spätestens zwei Wochen verschwinden.
Besonders in warmen Wasser nach kühler Witterung ist die Population erhöht, erklärt Gerhard Schmid, Leiter des zuständigen Gesundheitsamtes im Landratsamt München. Man könne gegen die Zerkarien wenig tun, so Schmid. Im letzten Jahrzehnt sei es drei- bis viermal an Seen im Landkreis aufgetaucht. Nach wenigen Tagen sei der Spuk wieder vorbei. Ein so häufiger Befall von Menschen, wie derzeit bekannt wird, folge aufgrund „synchronen Ausstoßes von Zerkarien an Sonnentagen nach einer kühleren Witterung“. Eine Gesundheitsgefährdung sei nicht gegeben, höchstens bei extrem allergischer Reaktion. Längerer Aufenthalt in Flachgewässern, wie es bei Kindern häufig der Fall sei, begünstige den Kontakt. Das Wechseln der Badekleidung, Abduschen und schnelle Abtrocknen nach dem Schwimmen sei gut. Außerdem könne man sich mit einer Schutzlotion aus der Apotheke schützen. Allerdings müsse man dann auch den gesamten Körper einreiben, damit es keine Stelle mehr gibt, in die die Larven eindringen könnten, sagt Schmid. Vom Abschuss der Enten, wie schon gefordert, hält Schmid wenig: „Das wäre nicht verhältnismäßig.“ Das sehen manche Badegäste aber anders.