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Der häßliche Vogel

********lara Frau
6.052 Beiträge
Themenersteller 
Der häßliche Vogel
Wie aus dem Nichts war sie aufgetaucht. Nun stand sie vor ihm und lächelte ihn an.
Abwartend betrachtete er sie, mit einem freundlichen Ausdruck im Gesicht. Was wollte sie? Aufrecht hatte er sich neben der Theke positioniert, nur den Unterarm locker aufliegend. Vor seiner Hand eine halb ausgetrunkene Flasche Cola. Wie lange stand er eigentlich schon so da? Er hatte die Zeit vergessen, während er die anderen Partygäste beobachtete.
Und nun versperrte ihm diese freche Dame den Blick!
Er schmunzelte.
"Ich habe dich schon eine Weile beobachtet", gestand sie ihm, ohne mit dem bezaubernden Lächeln aufzuhören.
"Du hast mich also beim Beobachten beobachtet", stellte er lakonisch fest.
"Ja. Und ich habe mir eine Geschichte ausgedacht." Dieses Lächeln - es verließ nicht einmal für die Dauer eines Augenblicks ihr Gesicht.
"Eine Geschichte? Über mich?" Jetzt war er doch verwundert. Eine vollkommen unbekannte Frau, die sich über ihn Gedanken machte? Das fühlte sich neu an, aber in diesem Fall nicht unangenehm.

"Möchtest du die Geschichte hören?" Sie lächelte immer weiter, und er konnte nicht anders, als es zu erwidern. Aus ihren Augen sprach keine Arglist, sie wichen ihm auch in keinem Moment aus. Ja - natürlich wollte er die Geschichte hören!
"Ja, gerne", sagte er nur.
"Es war einmal ein Tandem, das mit einem Reserverad auf eine Party kam."
Er schluckte. Woher wusste sie das?
"Das Tandem amüsierte sich ein wenig mit und ganz viel über das Reserverad."
Diese Frau legte ihren Finger in die Wunde - aber es tat nicht weh.
"Dann lud das Tandem das Reserverad ab und vergaß es."
Man könnte denken, sie habe ihn aus Mitleid angesprochen, aber aus irgendeinem Grund war er sich sicher, dass dem nicht so war. Er hörte ihr weiter zu.
"Und mich erfüllte Freude, dass das Reserverad nicht wirklich zu diesem Tandem gehört."
Er war nicht fähig zu antworten. Das war kein Spiel, und diese Frau sprach nur scheinbar in Rätseln. Sie hatte genau hingesehen und ihre ganz persönliche Konsequenz daraus gezogen.

"Du bist so unglaublich schön." Dabei lächelte sie.
"Wer? Ich?" Er war platt - war es doch ein Spiel? Mit versteckter Kamera?
Sie lachte. "Nein. Du."
Er fuhr sich verlegen mit der Hand über die Glatze, als gäbe es Haare zu ordnen. "Ich bin nicht schön." Ganz leicht schüttelte er den Kopf.
"Was bist du denn dann?" Sie lächelte immer noch. Ihre Augen glänzten. "Du hast eine untadelige Körperhaltung. Ein wunderschönes Profil. Unwiderstehliche, spöttische Züge um deine Mundwinkel." Sie holte tief Luft. "Du standest da wie aus Stein gemeißelt. Glücklicherweise bist du das aber nicht."
Sie konnte das unmöglich ernst meinen! "Ich bin nicht schön", wiederholte er schon fast bockig.
"So? Was bist du denn dann?" Ihr Blick war voller Sanftheit. Irgendwie völlig deplatziert auf dieser ausgelassenen Party, die aber seit ihrem Erscheinen in weite Ferne gerückt schien.
"Ich bin ein häßlicher Vogel." Er zuckte mit den Schultern.
Sie lächelte. Er wollte, dass sie niemals damit aufhörte, denn es tat ihm gut.
"Du bist ein häßlicher Vogel? Gut. Dann bist du eben ein häßlicher Vogel." Sie zuckte ebenfalls die Schultern. "Und ich bin eine alte Ziege."

Sein eigenes Lachen erlöste ihn. Er hatte es gar nicht kommen hören. Diese Frau war geerdet. Er spürte Vertrauen in sich aufkeimen.
"Hallo, alte Ziege", nahm er den Faden auf.
Jetzt kicherte sie. "Meeeeh …!"
Fasziniert tauchte er in das Panorama ihrer Iris. Was würde er finden in diesen grünen Tiefen? Er spürte keine Furcht zu ertrinken. Er war sich hingegen sicher, dass sie seinen Durst stillen würde.
Sie legte - lächelnd natürlich - den Kopf schräg. "Du häßlicher Vogel." Eine kleine Pause. "Du hast aber wirklich einen abscheulichen Schnabel." Jetzt grinste sie übermütig.
"Du kannst aber auch nur meckern, du alte Ziege!" Seine Kehle wurde eng. Ihm war aufgefallen, dass ihr Blick sich unentwegt auf seine Lippen verirrte. Es war längst an der Zeit, dass er das rot geschminkte Schnäuzchen mit seinem Schnabel vereinte. Würde ihr dann das Lächeln vergehen? Würde sie sich umdrehen und das Weite suchen?
Lieber fragen vorher! "Du möchtest, dass ich dich küsse?"

Ein klitzekleiner Funken von Unsicherheit blitzte aus ihren Augen. Doch sie blieb konsequent: "Ja."
Einfach nur 'Ja'. Als sei es das Normalste auf der Welt, einen unbekannten häßlichen Vogel auf einer Party anzusprechen und sich von ihm küssen zu lassen!
Es imponierte ihm, dass die Frau keinen Rückzieher machte. Er legte seine Hand um ihren Nacken und zog sie sanft, aber bestimmt an sich. Ihr Mund näherte sich seinem wie in Zeitlupe. Der Lärm, die Musik, die anderen Gäste waren mit einem Mal wie verschluckt.
Der Atem streichelte die Haut des anderen, vermischte sich. Als ihre Lippen seine endlich berührten, öffnete er sie. Ein feines Flügelschlagen in seiner Brust - diese Frau sprach die gleiche Sprache wie er. Die Bewegungen der Münder waren Fragen und Antworten zugleich. Der Zungenschlag war wie ein lange geübter Tanz.
Die Zeit blieb stehen und verging gleichzeitig.

Atemlos hielten die beiden nach einer Weile inne und sahen sich wortlos an. Worte benötigten sie nicht mehr. Und doch wollte er etwas sagen, voller Angst, die Magie dadurch zu zerstören.
Deshalb flüsterte er: "Ich bin ein kleiner Sadist." Würde sie jetzt entsetzt davonrennen?
"Wie klein?", wisperte sie in sein Ohr.
"Ich werde jetzt deine Frisur zerstören."
"Das hört sich gefährlich an!" Sie lächelte ergeben.
Er fuhr mit allen zehn Fingern zärtlich in ihre Haare und massierte die Kopfhaut.
Sie schloss die Augen und sagte: "Leider kann ich mich dafür gar nicht bei dir rächen." Dabei fuhr sie zart über seine Glatze.
Er schmunzelte. "Du bist auch ein kleiner Sadist."
Sie ließ die Hände auf seine Schultern sinken und lächelte verschmitzt, ohne die Augen zu öffnen. "Küss mich."
"Nein." Er fuhr fort damit, in ihren Haaren Kreisbahnen zu ziehen, sodass sie kleine Schauer vor Wohlbehagen überliefen.
"Du bist wirklich ein Sadist." Sie seufzte, als seine Fingerspitzen ihren Nacken lockerten. Woher wusste er, dass es ihr genau da gut tat? Ihre Hände glitten langsam an seiner Brust entlang und blieben auf seiner Hüfte liegen. Die Verbindung zu ihm war perfekt. Sie brauchte ihn nicht festhalten.

"Ich lese deine Geschichte." Sie stand entspannt dicht vor ihm. Lächelte.
"Meine Geschichte?" Er war verwirrt und stoppte die Massage.
"Jaaaa! Hör nicht auf zu schreiben."
"So schnell wird man also zum Schriftsteller?" Er setzte seine Berührungen nun an ihren Schultern an und folgte den Armen bis zu den Handflächen.
"Mmmmh - ich mag allerdings keine Kurzgeschichten!" Sie grinste.
"Aber du magst kleine Sadisten." Seine Augen glitzerten spöttisch. Er legte nun eine Hand um ihren Nacken, damit sie sich nicht entfernen konnte; die andere drückte er fest auf das Dekolleté, damit sie ihm nicht näherkommen konnte.
Er spürte ihren Herzschlag. Und seinen eigenen. Irgendwann schlugen sie im Gleichtakt, waren nicht mehr voneinander zu unterscheiden.
Ihre Lippen waren erwartungsfroh geöffnet, doch er küsste sie nicht. Er führte sein Gesicht bis auf wenige Millimeter an das ihre heran, beließ aber diesen winzigen Abstand. Dann bewegte er den Kopf mit minimaler Geschwindigkeit auf und ab, als würde er sich an sie kuscheln. Dennoch spürte sie nur die wandernde Wärme, die er ausstrahlte.
Die erotische Spannung war kaum auszuhalten - und sollte gleichzeitig nie aufhören. Die zwischen seinen Händen fixierte Frau keuchte, aber sie bettelte nicht.

Reichte die Vorfreude auf seinen Kuss, um sie dermaßen fliegen zu lassen? Das Wissen darum, dass er die Sehnsucht stillen würde? Er merkte, wie ihr Unterleib zuckte. Das war die Antwort.
Endlich lockerte er den Druck auf ihre Brust und küsste sie zart auf den Mund. Und sie antwortete genauso zart, fiel nicht über ihn her. Sie presste sich auch nicht an ihn.
Nicht, weil sie so beherrscht war - nein. Weil es einfach so richtig war.
Nach einer zu kurzen Ewigkeit löste er sich von ihr. "Ich muss jetzt gehen."
Sie lächelte. "Du Sadist."
"Gerne."
Sie griff nach seiner Colaflasche und führte diese an ihren Mund. Trank jedoch nicht daraus, sondern küsste und leckte die Flaschenöffnung, während ihr Blick in seinen Augen ruhte. Dann nahm sie einen kleinen Schluck von der abgestandenen, warmen Brühe.
"Sadisten sind im Grunde sich selbst die größte Qual", stellte sie fest und reichte ihm die Flasche.
"Stimmt." Auch er küsste lasziv den gläsernen Mund, bevor er trank.
Als nichts mehr übrig war, verbeugte er sich kurz und ging.
Sie sah ihm hinterher - und lächelte.




Copyright by Regina2, November 2021
******lle Frau
120 Beiträge
WOW, wow, wau!

So ein erotisches Ensemble!
Ich habe jeden Blick und jedes Lächeln gespürt *love2*

DANKE dafür, liebe @****na2 *knicks*
*********nsel Mann
4.466 Beiträge
Super Geschichte - sehr viel Atmosphäre und ungemein verlockend. Möge das jedem irgendwann auf einer Party widerfahren *blumenschenk*
****p35 Mann
7.348 Beiträge
@****na2 das ist allerdings eine sehr schöne Geschichte sehr schön geschrieben *hutab*
Fantastisch wie hier mit Worten gezaubert wird. Vielen Dank.
********lond Paar
27 Beiträge
Solch ein Erlebnis in der Realität würde einen für Wochen flashen. Ob ich nach geleerter Colaflasche einfach weggehen könnte, glaube ich nicht. Das wäre Sadismus von mir an mir. Wäre wohl doch kein kleiner Sadist.

Die Geschichte so enden zu lassen ist leicht sadistisch gegenüber den Lesern, hat aber Klasse!
********lara Frau
6.052 Beiträge
Themenersteller 
@********lond
Ich kann dir nur Recht geben - in allen Punkten.
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