Eine intensive Tour(enbeschreibung)
Attersee – Höllengebirge – Totes Gebirge – Phyrnpass – Pötschenpass – AttersseFahrzeit mit Pausen: 7,5 Stunden
Reine Fahrzeit: ca. 5,5 Stunden
Kilometer: 340
Etappe 1:
- vom Attersee durchs Höllenbebirge zu den Langbathseen
Eine kleine Tour durch die Alpen Oberösterreichs sollte es werden. Es wurde eine lange aber auch geile Strecke.
Man liest immer von Streckeneignungen. Für Anfänger, für Fortgeschrittene, für Profis. Ich denke, es gibt zwei Hauptkriterien, welche für jede Tour zu beachten sind:
Zum Ersten die Beherrschung der eigenen Maschine. Und dies nicht darauf bezogen, dass man in der Lage ist, 150 PS auf einer Autobahnstrecke auf über 250 zu beschleunigen.
Zum Zweiten das Hirn beim Fahren. 250 mögen auf einer Autobahn gerade noch zu fahren sein (wenn der Verkehr es zulässt), auf der Landstrasse haben sie nichts verloren und sind einfach nur dumm. In der Kehre aber können 40 schon um einiges zu viel sein!
Hirn einschalten beim Fahren und jede Strecke ist auch für den „Anfänger“ geeignet.
Die Strecke durch die oberösterreichischen und steirischen Alpen war einfach nur geil und wunderschön zu fahren.
Kurven ohne Ende. Sowohl langsam zu fahrende, als auch jene Rechts- und Linkskurven in welchen man einfach auf dem Fußraster überholen muss (natürlich nur, wenn ich genügend weit vorausschauen konnte). Kehren, Berge mit Steigungen bis 17 / 18 % (und somit auch wieder Gefälle in der gleichen Kategorie). Und immer wieder „mächtig viel Gegend“.
Selbst mit meiner Fat Lady, einer alte Honda ST 1100, Pan European ohne ABS und sonstigen Schnickschnack, war es ein Traum von einer Strecke.
Aber nun zur Strecke selbst.
Ausgangspunkt war das Hotel Stadler ca. 5 km nördlich von Unterach noch im Salzburger Land. Aus meiner Sicht eine sehr angenehme Unterkunft direkt am Attersee mit eigener kleiner Liegewiese, angenehmen Zimmerpreisen und einer guten Küche. Da lassen sich Fahrten planen.
Die Abfahrt erfolgte gegen 11:45 Uhr. Man muss ja auch erst mal kräftig frühstücken.
Vom Hotel aus ging es in südlicher Richtung auf der B151 den Attersee entlang bis zur Kreuzung Mondsee / Weissenbach. Die Strasse liegt eng am Attersee und man muss immer wieder darauf achten, dass nicht irgendwo durch einen Radfahrer (oder zwei nebeneinander) die Strecke verengt wird und nach der nächsten unübersichtlichen Kurve auch noch Gegenverkehr kommt.
An dieser Kreuzung biegt man links ab in die B152. Weiter geht’s um den südlichen Seeteil herum rüber nach Weissenbach und dann hinauf bis Steinbach am Attersee im Osten des Sees. Hier befindet man sich bereit in Oberösterreich. Alles in allem sind das die ersten ca. 15 Kilometer welche einzig dazu helfen können, die Seestraße entlang die Reifen aufzuwärmen (der Gummi „bickt“ einfach besser ;-)).
Die kurze Strecke im Süden des Sees lässt sich überwiegend schön fahren, ist etwas besser ausgebaut und bietet die Möglichkeit, die eine oder andere Kurve flotter zu fahren. Hier gilt zu einem großen Teil Tempo 100 während an der ostwärtigen oder westwärtigen Seeseite meistens Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen 40 und 70 den Verkehr regeln sollen. Vorsicht! Die österreichischen Polizisten stellen sich irgendwo in eine Hofeinfahrt, beobachten und melden dann einfach an ihre Kollegen ein paar 100 Meter weiter, wer rausgezogen werden soll. Dabei wird man an den Seen in Österreich ja geradezu genötigt, zu überholen. Die Strassen sind selten frei und die „fahrenden Wanderer auf vier Rädern“ scheinen alle einem Trauma zu unterliegen. Was ist, wenn der See nach der nächsten Kurve nicht mehr da ist? Wenn der Berg hinter dem nächsten Haus plötzlich weg ist? Also fahren sie vor der Kurve langsam, Blick auf den See gerichtet, die Kurve fahren sie so und so langsam um dann nach der Kurve noch langsamer, fast schon abbremsend um zu kontrollieren, ob der See auch wirklich noch da ist. Manchmal sieht man sie dann gleich den Karpfen im Wasser mit geöffnetem Mund nach Luft schnappend feststellen, dass der See zum Glück noch da ist. Und genauso verhält es sich mit den Bergen. Wenn sie irgendwann begreifen, dass die Seen nicht einfach verschwinden und die Berge auch im nächsten Jahr noch da stehen wird vielleicht dieses Karpfenverhalten ein wenig verschwinden. Wer’s glaubt …
Nun gut. Ich schweife zu sehr ab. Und ich hatte das Glück, dass an diesem Tag fast keine Autos unterwegs waren. Zurück zum Eigentlichen. Zur Tour.
Bereits die ersten ca. 15 Kilometer bis Steinbach stellt man fest, dass die Tour an sich eines bietet:
- herrliche Bilder den ganzen Streckenverlauf entlang;
- eine wunderbare Landschaft, welche das Auge mit jedem Kilometer weiter erfreut;
Zu Beginn liegt links der bläulich grüne Attersee, und vor einem sieht man den Schafberg. Wenn man dann nach rechts weiter fährt blickt man auf die Felswände des Dachsteinblickes, die Brennerin und den Salzberg. Diese bleiben dann in nördlicher Richtung fast rauf bis Steinbach rechts neben dir.