WGT 2024

Ich überlege, aber die Tickets werden vermutlich erst in ein paar Wochen freigeschaltet. Na mal schauen.

Bisher war ich noch nie dort. Habe aber einige wilde und andere ausgesprochen relaxte Geschichten gehört.

Für uns ist das WGT immer ein Muss und der schwarzkulturelle Höhepunkt des Jahres. Ob man aber damit warm wird oder nicht, ist sicher individuell. Das WGT ist kein Festival, auf das man ziehen sollte, weil man Band X sehen will. Es ist vielmehr Selbstzweck und es ist sogar durchaus legitim, möglich und verbreitet, ein "bändchenfreies" WGT zu erleben - nur inoffizielle Veranstaltungen und einfach das Eintauchen in ein schwarz gefärbtes Leipzig. Erwartet man vernünftige Kommunikation und effiziente Organisation, wird man enttäuscht. Gewissermaßen kann man sagen, dass das WGT genauso sehr mit wie auch trotz der aktuellen Orga lebt. Es gibt auch, je nach persönlicher Einstellung zu verschiedensten Dingen, durchaus genug Gründe, die aktuelle Orga nicht zu mögen. Mir ist sie auf jeden Fall nicht gerade sympathisch - bei manch einer Veranstaltung würde man sich vielleicht durchaus fragen, ob man den Veranstalter unterstützen mag oder nicht. Beim WGT ist aber meine persönliche Einstellung, dass das WGT einfach viel größer ist als seine Orga. Es hat schon viele Orgas vor der aktuellen gegeben (inklusive einer, die am Anfang vom Festival pleite ging - das WGT fand trotzdem statt, selbstorganisiert-anarchisch von den Besuchern und Bands selbst. Böse Zungen behaupten, das sei auch nicht chaotischer gewesen als mit Orga - kann ich nicht bewerten, war lange vor meiner Zeit), es wird auch viele nach dieser geben.

Ich war letztes Jahr das erste Mal aufm gesamten wgt mit Ticket...
Ob ich mir dieses Jahr wieder ein Ticket holen weiß ich noch nicht, ich denke eher nicht, auch wenn ich dann nicht aufs Messegelände kann... Aber für mich lohnt sich das Ticket einfach nicht... Hab mir ne Unterkunft in der Nähe vom heidnischen Dorf gesucht und werde wohl zum Picknick und aufs heidnische gehen und bestimmt auch Mal in die Stadt... aber dafür braucht man das Ticket nicht...

Wir sind zum xten mal beim WGT und für uns ist das auch ein Highlight des Jahres.

Ob wir Tikets kaufen ist auch fraglich, aber es gibt so viele offene Veranstaltungen.

Nur Straßenbahn oder Bus muß man dann selber zahlen.

Unser Hotelzimmer ist schon seit Februar 2023 gebucht zu einem super Preis.

Für mich ist das zu teuer geworden, ich gehe lieber auf kleine Festivals. Oder nen Abend in ner Taverne oder Club

Ich hab ein Problem mit dem Rechtsdrall von mindestens Teilen der Orga und die teilweise Schwurbelei rund um die Pandemie ist mir auch sauer aufgestoßen. Mal als konkrete Beispiele von Dingen, die man an der Orga mies finden kann.
Dazu ist die Kommunikation teilweise unterirdisch, auch da gab es v.a. rund um Corona und das Herumgeeiere bzgl. Absage oder nicht leider genug handfeste Beispiele. Der Kritik, dass Bands und Co nicht so früh angekündigt werden wie auf anderen Festivals, mag ich mich hingegen explizit nicht anschließen, da, wie erwähnt, der Treffencharakter im Vordergrund stehen soll und nicht die Gelegenheit, Band XY günstig zu sehen. Jedoch bspw. Eintrittspreise könnte man durchaus früher kommunizieren. Manch eine:r muss doch ziemlich zeitig anfangen, dafür beiseite zu legen. Da lohnt es sich schon, früh zu wissen, wie viel das eigentlich genau wird.

Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo irgendwas von Tageskarten geschrieben zu haben. Läuft auch indirekt meine Aussage bzgl. WGT mit Betonung auf Treffen statt Konzertveranstaltung zuwider. Keine Ahnung, wieso Du das jetzt diesen Dauerbrenner auspackst, ich hab ihn nicht angebracht 🤷‍♀️
Der Preis ist fast nie stabil geblieben. Ich glaub ich hab zweimal erlebt, dass zwei Jahre nacheinander den gleichen Preis hatten. Was ja auch absolut in Ordnung ist, es wird ja alles teurer und das WGT ist immer noch verhältnismäßig günstig. Dennoch ist es für manche Leute eine große Ausgabe (zumal Transport und ggf. Unterkunft noch dazu kommen) und längerfristig planen zu können wäre für diese Leute vmtl. hilfreich.

Da muss ich mich korrigieren, die Preisentwicklung ist tatsächlich weniger fließend von Jahr zu Jahr, sondern meist in größeren Schritten. Da hat mich die Erinnerung getäuscht. Wobei teilweise auch Preissteigerungen verdeckt blieben, etwa als das Ticket gleich viel kostete wie im Vorjahr, der Pfingstbote aber neu nicht mehr inklusive war (kann ich aber gut mit leben, nicht jeder möchte einen haben).

Bin ein alter WGT Hase. Nach 30 Jahren ist die Preisentwicklung schon ordentlich. Aber im Vergleich mit anderen Festivals immer noch und insbesondere durch das inoffizielle Programm sehr interessant. Ja, mittlerweile gehöre ich zum gesetzteren Alter, bin aber immer noch locker im unteren zweiten Drittel der Altersklassen.

Die Diskussion um die Veranstalter und Rechte Händlerstände habe ich oft genug mitbekommen.
Auch ob eine Kabarettistin als "rechts" gilt oder nicht war im letzten Jahr Thema.
Wenn ich alle Diskussionen und Gerüchte der letzten 30 Jahre für voll genommen hätte, dürfte die gesamte schwarze Szene in schönem Ka**braun erstrahlen (Schlagworte - Milita, Symbolik, z. B.), was sie natürlich nicht tut. Meine Erfahrung zeigt, das Künstler und Szene gefestigt das sind, was sie schon immer waren: Dagegen, aber bitte auf eigene Art und Weise. Das Spiel mit Tabus und einen Sch*** darauf geben, was die Gesellschaft davon hält.

Ich kenne keine freiere und gebildetere Subkultur, die gegen Rassismus, Populismus, Dummheit und Bigotterie ist. Das ist natürlich kein Unbedenklichkeitsbeleg. Als Teil der Gesellschaft, spielen all diese Dinge auch in der Szene eine Rolle.
Statistisch gesehen ist der Unterschied aber so groß, das ich mich auf den schwarzen Festivals heimisch und verstanden fühle, fast oder sogar wirklich familiär: Egal wie Du aussiehst, welches Geschlecht Du hast und woher du kommst, die Szene heißt dich willkommen.

Noch immer.

Kurz: Ja, bin auf dem WGT.