Blues around the world

Das untere Video ist ja komplett in meiner Stadt gedreht!

Engerling! Die DDR-Blues-Band. Ja. (Haben mir aber trotzdem nicht gefallen.)

Ja, das war wirklich eine sehr besondere und eigene Szene: der Blues und die Blueser in der DDR.

Es gab ja nichts in der DDR, nichts an Produkten, nichts an Freiheit.

Da war das wirklich das Leben: der Blues.
Wir haben gearbeitet / gelernt von Montag bis Freitag Mittag, und von Freitag Abend bis Sonntag Mittag war der Blues angesagt.
Wer wann wo spielt, das haben wir damals durch Mundpropaganda erfahren, bestenfalls durch Plakate. (nix Handys, nix Telefone, nix Internet)
Man hat sich getroffen, hat sich besprochen und ist dann losgezogen, gemeinsam, einzeln.
Und dann waren wir ein Wochenende in einer anderen Welt.
Gemeinsam getanzt, gegessen, getrunken, geschlafen, irgendwo draußen oder in Buden oder wo auch immer, Gemeinschaft!
Das war wie fliegen.

Und Montag früh hatte natürlich niemand Bock auf Arbeit oder Schule.

Es gab aber ein sehr gutes Buch von Rainer Bratfisch. Zwar etwas klischeehaft in seiner Haltung, aber mit viel Tiefe. Habe ich im März 1991 in Gotha gekauft.

ich finde das untere Video irgendwie genial, die tristen Farben passen 100 % zur Musik


Kleine Ergänzung für unsere jüngeren Mitleser (also, die denken "man waren das arme Schweine in der DDR, kein Handy, kein Internet")

zu dieser Zeit gab es auch im Westen noch kein Internet, die riesigen C-Netz Handys konnten sich nur die wenigsten leisten und das Telefon auf dem Flur hatte noch eine Wählscheibe und war von der Deutschen Bundespost

Und wir in der Zone hatten ja noch weniger.
Also das Telefon mit Wählscheibe hatten nur ganz wenige Menschen, und überhaupt nur mit Beziehung.

Aber wir hatten den Blues!

So war es zum Beispiel:

und sich gut dabei fühlt ist das doch sehr viel

grade eben zufällig entdeckt, bei Amazon gibt es sogar noch "Tramper" zu kaufen

Ein Australier in Kopenhagen

aus dem Land von Kaurismäki und co.

einer der schrägste Künstler im Web... Kari Tykkylainen.




Also Kari nennt es jedenfalls Blues

Verrücktes aus Schweden

Zwar kein grönländischer Musiker, aber ein Blueser in Grönland, der einen Klassiker spielt:

ich hab gelesen Die Dame kommt aus Norwegen

Finnland

Na dass die Kerle ausflippen vor Begeisterung, wenn so eine schöne Frau so einen kraftvollen Blues spielt, das ist ja schon fast natürlich zwangsläufig.

Die Band "Milk'n'Blues" aus Brasilien hat eine Version der beiden Klassiker "Thrill is Gone / Summertime" eingespielt, mit einem sehr beachtlichen Solo von Indiara Sfair, der wahrscheinlich schönsten Harp-Spielerin aller Zeiten...das Auge hört ja bekanntlich mit , deswegen ist Frau Sfair auch mit mehreren Videos im Netz vertreten...sehr zu empfehlen!

Blues aus Österreich.

Die heimliche Landeshymne: Bayerns Bluesmann Willy Michl besingt seinen Lieblingsfluss, die Isar. Legendär schon wegen der Textzeile "Rolling Stones im Flussbett träumen von Lady Jane..."

Hessischer Blues, direkt aus meiner alten Heimat.
Hab die Band schon mehrfach gesehen, hat immer viel Spaß gemacht.

Zweisprachiger Blues...hier lernt man unter anderem, was "I boogied all night long" bedeutet...

Aus Finnland

mal aus österreich glaub ich klingt jedenfalls Blusig

Aus Ungarn

Nach fast einem Jahr nochmal Memories an DDR-Blues. Diese machten dort schon alles immer am Rande des Erlaubten. 1979 gründete Norbert Leisegang mit seinen Geschwistern die Blues-Rockgruppe. Auftritte und Konzerte überall dort. Eigene Texte, die zur Wende hin politischer wurden. Sie touren heute noch in anderer Besetzung. Immer noch deutscher Blues -und Rock. 'Keimzeit' mit 'Verlorengegangen' Album Primeln & Elefanten 1995.