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Familienaufstellung im polyamoren Kontext

******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
Familienaufstellung im polyamoren Kontext
Gestern hat sich meine Familienaufstellungsgruppe getroffen.

Da ich seit ein paar Monaten eine zweite Beziehung führe, war mein Anliegen, das System unter den beiden Männern, meinem Sohn und seinem Vater (seit 9 Jahren getrennt, Trennungsgrund war mein polyamorer Beziehungswunsch) zur Ruhe zu bringen.

Es ist nicht gelungen.

Der Leiter unserer Gruppe sagt, man könne keine polyamoren Konstellationen aufstellen, weil Familienaufstellungen Instrumente haben, wie "Ordnung", die nur im herkömmlichen Sinne funktionieren.

Und so hat er dann eine "Ordnung" unter den drei Männern hergestellt. Eigentlich sollte mein Ex- Mann neben mir stehen, das wollten aber weder er, noch mein zweiter Partner, der dann hätte zur Seite (von mir weg) hätte gehen sollen.

Mich ärgert das.

Monogamie gibt es seit 150 Jahren und es muss doch Lösungen für polyamore Beziehungen geben!

Wer praktiziert von Euch Aufstellungen auch für Polyküle und wo habt ihr es gelernt? Ich bin seit Herbst 2020 HP Psych, seit Mai mit eigener Praxis und möchte das anbieten.
*******tte Frau
249 Beiträge
Liebe @******ore,
danke für Deinen Beitrag, ich frage mich, warum Du alle Männer in Deinem Leben, auf einmal aufstellen willst, vielleicht sind die Themen dann zu dicht, zu komplex. Ist es eventuell ein Ansatz, jedes Thema einzeln aufzustellen und dann ergibt sich eine Synergie ? Also zuerst mal Deine Rolle als Frau, Deine Rolle als Mutter, Deine Rolle als Geliebte, Deine Ahnen.....
Doch auch hier gilt: unsere Art ist sehr vielfältig und es führen viele Wege nach Rom.
Du findest Deine Art der Aufstellung, viel Spaß und Vertrauen in Dich und Deine Berufung.
Ich liebe es mit Menschen zu arbeiten und bin auch HP.
Liebe Grüße in den Abend

eine-nette
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
Das Verhalten meines Ex- Mannes hat sich mit dem Beginn der zweiten Beziehung komplett verändert (ohne, dass er von dieser Beziehung wusste, er hat es erst später erfahren). Und der erste Mann hat mit meinem Ex- Mann gesprochen, weil mein Sohn gerade beim Vater lebt und diese Veränderungen 1:1 adaptiert, vermutlich unbewusst.

Die Situation ist für alle Beteiligten anstrengend.

Ich wollte die Energien aller Beteiligten zueinander besser verstehen. Letztlich

geht es aber gar nicht um mein persönliches Anliegen, sondern um die angebliche Unvereinbarkeit von Aufstellung und Polyamorie. Und ich weiß, dass es Anbieter gibt, die das in ihrem Portfolio haben.
*******raum Frau
872 Beiträge
Hi Gioiamore,
als Systemcoach habe ich auch den "Klassiker" mit Blutslinie, Ordnung etc gelernt - mittlerweile stelle ich freier. Ich orientiere mich primär am Coachee und arbeite die Lösungsansätze heraus.
Schließlich ist alles schon im Feld und auf energetischer Ebene vorhanden. Benennen und aussprechen was ist. Bei Polyamor sehe ich grundsätzlich nichts, was anders oder besonders sein sollte.
LG
**********ellow Mann
570 Beiträge
Zitat von *******raum:
Hi Gioiamore,
als Systemcoach habe ich auch den "Klassiker" mit Blutslinie, Ordnung etc gelernt - mittlerweile stelle ich freier. Ich orientiere mich primär am Coachee und arbeite die Lösungsansätze heraus.
Schließlich ist alles schon im Feld und auf energetischer Ebene vorhanden. Benennen und aussprechen was ist. Bei Polyamor sehe ich grundsätzlich nichts, was anders oder besonders sein sollte.
LG

Exakt so!
Aufstellungen für JEDE Form von Beziehung erstellt werden. Einfach mal vom Erlernten lösen und Interpretation finden. Im engen Austausch mit dem Coachee.
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
@*******raum

Danke, Du sprichst mir aus dem Herzen.

Leider haben übrigens auch die Stellvertreter zum Teil ihre Glaubensmuster einfließen lassen.

"Was ist das für eine perverse Scheiße hier?" vom Stellvertreter meines Ex- Mannes. Und der Leiter hat ihn nicht auf seine Gefühle, Körperempfindungen gewiesen, sondern die Unmöglichkeit von Polyamorie betont.
Er wollte die Aufstellung zunächst sogar nicht machen. Erst eine Teilnehmerin sagte, dass es doch primär ein Familiensystem gibt (Vater, Mutter, Kind), was man ordnen könne und dann evtl. ausweiten könne.
*******raum Frau
872 Beiträge
Uffff, nicht das beste Ambiente für diese Aufstellung.
*****g77 Frau
667 Beiträge
Klingt für mich nach einem unpassenden Aufstellungsleiter .

Ich löse mich gern von gelernten Grundlagen. Ich denke es geht. Eine Frage der eigenen inneren Haltung und des Rahmens.

Ich hätte vermutlich mit Steinen auf dem Tisch gestellt, das gibt den Betrachtern mehr Abstand. Mit dem Thema Poly haben sie ja offensichtlich ein Thema.
Spannend finde ich, dass er trotz eigener Ablehnung doch gestellt hat.
*********avea Paar
749 Beiträge
Hi,

Vielleicht kann Dir Fragmentiert helfen.
******ere Frau
2.877 Beiträge
Ich mache seit Jahren Aufstellungen. Ordnung, so verstehe ich es aus dem systemischer Bereich, muss sich nicht allein in klassischen Beziehungen zeigen. Ordnung ist etwas Übergeordnetes, das nicht nur von unseren Kulturvorstellungen oder unserer Moral abhängt.

Ich arbeite mit Kollegen zusammen, die durchaus diese Grenzen überwinden.

(Ich kann mich noch gut erinnern, wie schwer es anfangs für mich war, zu akzeptieren, dass der Täter für den Trainer auch Opfer ist, der zuweilen zu schützen gilt in der Aufstellung..)

Du bist gerne eingeladen.
******olz Frau
3.926 Beiträge
Hi Du Liebe,
Du kennst ja meinen therapeutischen Hintergrund und mit kam spontan
das IMAGO GAME von Innerwise in den Sinn.

Ich arbeite bei systemischer Aufstellungsarbeit schon lange nicht mehr mit Stellvertretern. Zu häufig wird eigenes Erleben, Leid, Traumata mit rein gebracht.

Das IMAGO eignet sich für klassische systemische Aufstellungen, aber auch für Firmen oder Häuser oder andere Systeme.

Wenn ich unterwegs bin uns sich da eine Problematik ergibt, arbeite ich auch mit Zetteln, die sozusagen den Aufgestellten symbolisieren. Ist etwas anstrengender für den Coach, aber mir fiel das immer leicht.

Du wirst das für Dich und Dein Polykül das Passende finden ❤️
*****l78 Mann
10 Beiträge
Hi Gioiamore!

Puh… das klingt für mich aber sehr eigenartig. Ich bilde selbst in Aufstellungen aus und bin extrem vielseitig ausgebildet.

Die Idee der starren Ordnung des Familiensystems finde ich eigenartig. Zum systemischen Hintergrund der „Ordnungen“ empfehle ich mal die Herleitung der Systemprinzipien bei Matthias Varga von Kibed nachzulesen, der hat diese aber schön auch mit den evolutionären Prinzipien biologischer Systeme hinterlegt.

Zu Deinem „Fall“ hätte ich erst mal folgende Anregungen:
1. was genau ist das Anliegen?
Ist das Anliegen ausreichend klar formuliert und frei von (oder Arm an) symbiotischen/übergriffigen/überfürsorglichen/überversntwortlichen Anteilen?
„Ein System in Ruhe bringen“ würde ich so als Auftrag von nur einem Systemmitglied unter gleichen Systemhierarchien beispielsweise noch etwas nacharbeiten.

2. Richtung besser arbeiten, auch wenn wir nicht wissen, was gut ist
Durch achtsame Interventionen, gute Bildanalyse und aufmerksames Hinhören auf qualitative Änderungen bei den Systemelementen (ohne zu viel in den Inhalt (=Potentiell Dialekt des Repräsentanten) zu gehen), sollte eigentlich ein besseres Bild herauskommen, als zu Beginn. Ob das ein „gutes“ oder „ruhiges“ Bild wird ist fraglich, denn ein (Gegenwarts-)System ist ja etwas Anderes, als ein (inneres) Herkunftsfamilienbild. Das Gegenwartssyst ist ja stärker in Bewegung.

3. Analyse-/Dynamikbild zum Finden eines nächsten Schritts, denn „Lösungsintervention“
Gerade bei Gegenwartssystemen bei denen ein Klient dennoch mehrere Elemente stellt, ist die Frage, wie interveniere ich und was sind überhaupt mögliche Interventionen. „Fernheilung (womöglich ohne Auftrag) kann vielleicht mal vorkommen, das als Prinzip zu denken halte ich für ethisch fraglich.
Daher vielleicht eher Startbild aufstellen, dann abfragen, dann Systemdynamik feststellen, durch (gleichzeitiges) Bewegen lassen aller Systemelemente. Kann man gut mit der Gangschaltungstechnik (jeder macht sich klar, wo er/sie hingehen wollen würde/welcher Bewegungsimpuls da ist, und führt auf Komando davon 1/4 (oder 1/3 oder so) aus. Dann abfragen.
Damit kann man Systemdynamik sehen, die dann der Klient als Information mitnehmen kann.

Ich finde die Idee, eine Aufstellung für einen besonderen Anwendungsfall (klassische Familie/Poly/oder anderes) ehrlich gesagt für bedenklich.
Ich sehe einen echten Unterschied in Privat-Aufstellungen und Organisationsaufstellungen, weil menschliche Systeme und Organisationssysteme in ihrer Anschlussfähigkeit und dem Kontextuellen/Kontiuellen Kenntnissen unterschiedliches brauchen, die Aifstellungstechnik ist da aber aus meiner Sicht immer noch die Gleiche.

Vielleicht schaust Du nach einer qualifizierten Aufstellungsausbildung, die Dich anspricht und fragst da mal bei dem Ausbilder nach, welche Erfahrungen (oder mindestens Offenheit) für Polyamore Beziehungsaufstellungen herrscht.

Just my 2 cents, hoffe, da war was hilfreiches bei…
Herzensgruß
-Heiko
*******mcat Mann
3.244 Beiträge
Ich habe nur die ersten paar Beiträge gelesen und mir kamen sofort ablehnende Vorstellungen, dieses Thema auf diese Weise anzugehen. Sehe sofort den guten alten Hellinger in der Berliner Urania auf der Bühne, wie er die Protagonisten niedermacht.

Mein spontaner Ansatz wäre, nicht die Personen aufzustellen, sondern die Beziehungen. Also die "Energien". Die Freuden und die Konflikte - ich würde aber versuchen, diese "Themen" neutral zu benennen und nicht sofort durch ihre Namen zu bewerten.

Also vielleicht: Gefühl Nummer 1, Gefühl Nummer 2, Verhalten des Sohnes, Verhalten des Ex - und dann diese Stellvertreter erstmal sprechen lassen, was sie empfinden.

Gedanklicher Ansatz bei mir: Diese Energien existieren und nehmen einander wahr - sie beeinflussen sich. Deshalb nach schauen, was da alles mit auf der Bühne ist und was es mit einander zu tun hat.

Danach erst den zugehörigen Personen auf den Grund gehen.

Der von der TE beschriebene Aufstellungsleiter denkt in klassischer Schule - es gab in den letzten Jahrzehnten noch viele andere Entwicklungen, wie man Aufstellungen machen kann. Und die Familienaufstellungen mit ihren Ordnungen ist nur eine davon.

Um was es hier geht ist aber nicht die "Familie".

So meine spontane Meinung dazu - spontan liefert häufig wichtiges.
*****aid Frau
27 Beiträge
Guten Morgen,

"war mein Anliegen, das System unter den beiden Männern, meinem Sohn und seinem Vater (seit 9 Jahren getrennt, Trennungsgrund war mein polyamorer Beziehungswunsch) zur Ruhe zu bringen."

In der Regel ist es nicht möglich, bzw wird es unethisch, wenn wir bei Aufstellungen in das System von Dritten gehen, um dort etwas zu regeln oder zu klären. Meine Frage bei dieser Arbeit, (ich arbeite immer klient*innenzentriert), richtet sich immer danach aus, wie Du dich als themengebende(r) Fokus fühlst und was du brauchst. So herum kann ein Schuh draus werden und sich Entspannung entwickeln. Natürlich fragt man auch nach den Wahrnehmungen der weiteren Repräsentant*innen und kann probieren, wer sich wo gut fühlt. Wichtigster Mensch ist jedoch die Person mit dem Anliegen.

Aber wer weiß - in der Regel geschieht ja immer etwas neues, wenn eine Aufstellung gemacht wurde - vielleicht brauchte es jetzt auch nur einen Moment hinter her bei dir.
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen!

Viele Grüße
Clara
*********blues Frau
2.974 Beiträge
Der Beitrag ist jetzt fast ein Jahr alt, hattest Du denn eine Aufstellung zum Thema, @******ore ?
Wenn Du magst, berichte gerne.
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe die Beziehung zum zweiten Mann im Oktober beendet, allerdings aus anderen Gründen, als Polykül- Schwierigkeiten. Die Aufstellungsgruppe hat sich wegen den Coronaregeln aufgelöst.

Mittlerweile tendiere ich zu anderen Instrumenten und Methoden.

Insbesondere zwei schamanische Aufstellungen mit einer Frau aus meinem Polykül MomoHerz haben mir sehr weitergeholfen.
*********blues Frau
2.974 Beiträge
Spannend, es gibt so viele wunderbare Werkzeuge.

Lieben Dank für Deine Antwort.
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