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D.E.B.R.I.S

D.E.B.R.I.S
Was ist eure Meinung dazu?
Gehört D.E.B.R.I.S für euch überhaupt zu BDSM oder widerspricht es den Konzepten?
Was sind eurer Meinung nach Gefahren?
Aber was könnte der Reiz sein?

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Mehr Infos findet ihr, falls nötig, nachstehend...

Zwischen den Ausrichtungen von BDSM wird D.E.B.R.I.S. immer kontrovers diskutiert. Aber warum? Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Ansätze sollen im Folgenden zunächst einige Begriffe erläutert werden.

SSC (Safe, Sane, Consensual), das einstiege Mantra der BDSM Kultur, steht heute wohl nicht mehr so im Fokus und kommt dann und wann nur noch vereinzelt in Grundsatzdiskussionen vor. Mehr oder weniger wurde es durch die eigene Widersprüchlichkeit abgelöst, weil die selbstverständlich vorhandene Gefährdung des passiven Parts in dieser etwas wolkigen Begrifflichkeit völlig ausgeblendet wurde. Was sane (geistig gesund) ist und was nicht, dürfte sich jeder objektiven Definition sowieso entziehen, abseits von strafrechtlich relevanten Praktiken...

RACK (Risk Aware Consensual Kink) beschreibt das Spannungsfeld sadomasochistischer Praktiken wesentlich treffender und wird dem Aspekt, real bestehender Risiken gerechter.

Natürlich gibt es noch weitere Orientierungen (EPE, APE etc.) ab diese schließen die irreversible Machtübertragung völlig aus. Der passive Part hat zwar jederzeit das Recht zu gehen, mehr aber auch nicht.

D.E.B.R.I.S besteht aus strukturierter Abrichtung, aus den psychologisch fundierten
Routinen, Trainings, Dressuren etc. sowie den zugrunde liegenden Modellen für psycho-soziale und
mentale Neudefinition des Sklaven/der Sklavin. Das Wort "Debris" bezeichnet dabei nicht zufällig Bruch, Trümmer, Müll. Debris ist das was bleibt, wenn in langen Kämpfen alle alten Strukturen und Gewissheiten zerstört wurden.

Zur weiteren Veranschaulichung hier ein paar mögliche wie „gängige“ Praktiken der D.E.B.R.I.S. aus der Beschreibung von gentledom.de

• Kontaktverbot Freunde und Familie
• Rechtlosigkeit als bestimmender Faktor
• Sklavin bedeutet Konsensabfrage beim ersten Schritt, danach nie mehr
• totale Objektifizierung der Sklaven
• Einreiten durch mehrere Zureiter
• Informationskontrolle
• Übertragung des Eigentums
• Auslöschen von Gedächtnisinhalten
• Akquisition potentieller Sklaven
• Branding mit Besitzzeichen
• Minderwertigkeit der Sklavin ständig aufrecht erhalten
• Als sehr effektiv hat sich auch die mehrtägige Beschäftigung in einem Bordell bzw. auf einem Straßenstrich während der Urlaubszeit erwiesen
NEIN!
Menschen die dieses beschriebene bevorzugen machen dies leider oft unter dem Deckmantel des Bdsm.
Beides hat so gar nichts miteinander zu tun.

Bdsm bedeutet Achtsamkeit, Verantwortung (sowohl für den Körper als auch die Psyche), Wertschätzung, Vertrauen... und vieles mehr.

Bdsm kümmert sich um den Geist!

Das andere ist abwertend und nur auf das Objekt ausgerichtet.
Völlig egal was da in der Seele los ist.
Nun musste ich mich noch mal belesen was die Thematik angeht.

Für mich käme das nie und nimmer in Frage!

Nur ein paar Aspekte warum ich es ablehne.

Sollte je ein Dom versuchen mich dahin zu bewegen wäre ich weg.
Ich habe das Recht, Sessions oder Handlungen abbrechen zu können. Es gibt schließlich immer Faktoren welche dazu führen können.

Isolation von Familie und Freunden musste ich (außerhalb von BDSM) leider schon erleben. Und mich hat es zerbrochen.
Somit würde mir meine Stärke fehlen um mich völlig hin zu geben.

Ich möchte Mensch bleiben. Und kein Stück Fleisch sein, mit welchem man machen kann was man will, egal was Körper und Seele dabei erleiden.
Ich brauche das Wissen, dass mein Dom auf mich achtet und mir nicht bewusst Schaden zufügen will.

Ich respektiere zwar Menschen welche das tun. Aber für mich ein absolutes No-go.

Was dabei der Reiz sein könnte, kann ich nicht beantworten.
Möglich dass es Menschen gibt, welche ihre Lust nur dadurch bekommen, andere völlig willenlos in ihren Händen zu haben. Und auf der Gegenseite Menschen, welche nicht mehr in der Lage sind ihr eigenes Leben ohne Führung zu gestalten.

Ich persönlich kann mich da aber noch nicht einmal gedanklich hinein versetzen.
*********ve69 Mann
7.773 Beiträge
Klares No-Go!
Meine persönliche Meinung dazu ist klar: mit BDSM hat das für mich nichts zu tun. Ich sehe da weder Zuneigung noch Achtsamkeit. Selbst wenn Sub sich ursprünglich freiwillig in diese Situation begeben sollte - woraufhin sich mir unwillkürlich die Frage stellt, ab wann es nicht mehr freiwillig sondern nur noch aufgrund der Umprogrammierung geschieht? Spätestens dann kommen aus meiner Sicht auch rechtliche Aspekte wie Nötigung, Freiheitsberaubung oder - wie erwähnt - Zwangsprostitution - ins Spiel. So willenlos will ich nicht mal einen Hund haben, geschweige denn eine Partnerin.

Für mich weder erregend noch akzeptabel. Wer eine willenlose Puppe will soll sich doch genau so was besorgen. Gibt es für unter 100€ im Versandhandel. Damit erzeugt er später wenigstens keine Kosten für die psychotherapeutische Betreuung seiner Opfer...
*******zen Frau
4.108 Beiträge
Ich weiss zwar nicht ob man es hier schreiben darf sonst bitte löschen.

Eine wahre Geschichte die die Gefahren aufzeigt:

Sie, ziemlich unerfahren aber sich bewusst das es etwas gibt was ihr fehlt. Er, sehr erfahren und übernimmt ihr gesamtes Leben, Kontrolle über Familie, Freunde, Geld, Passwörter, Sexualität.

Nach ein paar Monaten treten Probleme bei ihm auf und er schafft es nicht mehr den Part komplett auszufüllen.
Sie ist verunsichert und hilflos, fängt an die Dinge die ihr fehlen woanders zu suchen.

Ich rate ihr zu ihren Herrn zu fahren und ehrlich zu sein.
Sie fährt zu ihm und es kommt zum Streit zwischen den beiden, er beendet diese Beziehungsform und sie fängt an zu verzweifeln, sieht keine Lebensfähigkeit mehr.
Sie öffnet die Balkontür und springt.......sie hat überlebt und die zwei versuchen jetzt das umdenken.

Das ist eine verkürzte Version, ich denke an die vielen Gespräche die ich mit beiden hatte. Ganz besonders ihre Wandlung in die komplette Abhängigkeit, es gab gar kein durchdringen mehr zu ihr. Selbst ihr Kind war nicht mehr relevant, nur noch sein Wille herrschte.
Sorry,
Ein Herr der diese Art von Dominanz lebt oder leben möchte, ist mehr als verantwortungslos.
Ich würde mal vermuten das eine große ambivalenz zwischen zarzissmuss und großem selbstzweifel besteht. Sowas gehört ärztlich therapiert!

Sorry für meine deutlichen Worte!
Ich kann nichts positives daran finden!
*******zen Frau
4.108 Beiträge
@Melodie17
Heute habe ich , eher zufällig, einen Artikel gelesen über Psychologische Sicht zum BDSM.

Dort wird die 'T'hese aufgestellt das ein Dom oder eine Sub/Sklavin aus Angst vor Ablehnung und Zurückweisung seinen Part einnimmt.

Der Dom demütigt und erniedrigt und kontrolliert so lange bis er weiss das der untergebene Teil gar nicht mehr in der Lage ist ihn zurückzuweisen oder abzulehenen während die Sub alles hinnimmt und aushält um den dominanten Part zu zeigen du kannst mit mir machen was du willst ich bleibe bei dir, eben auch um nicht abgelehnt zu werden.

Vielleicht interessante Ansatzpunkte für so ein Verhalten von beiden Teilen.
@subststanzen
Für mich völliger Blödsinn!
Ich lebe/möchte es leben weil es ein Teil meiner Persönlichkeit ist. Nicht weil ich Angst vor Ablehnung habe.
Mal davon ab, hat jeder Mensch der nicht gerne abgelehnt wird den Wunsch nach Bdsm?
*******zen Frau
4.108 Beiträge
Diese These spiegelt auch nicht meine Meinung dar, nur Ansätze fand ich interessant. Ein Denkanstoss.

In dem Bericht wurden auch noch andere Thesen aufgestellt die sehr provokant waren genau wie die Aussage.
Wollte dich keineswegs angreifen.
Bei so einem Thema muss ich mich nur sehr beherrschen. 😉

Alles was ich mache, mache ich aus freiem Willen.

Ich habe mal einen provokanten Satz geäußert. Bin damit auf Entsetzen gestoßen.

Auch ein Dom/Herr muss sich die sub verdienen!
*******zen Frau
4.108 Beiträge
Das sehe ich ähnlich...

nur weil jemand sich Herr nennt falle ich nicht umgehend auf die Knie und bin willenlos.

Nein, ich denke das sich beide auch umwerben sollten und das vieles wachsen muss,, so auch der Wunsch abzugeben.

Aber ich denke jetzt war das viel off Topic und bitte um Verzeihung für den Plausch zwischendurch.
*********ve69 Mann
7.773 Beiträge
*******_17:
Auch ein Dom/Herr muss sich die sub verdienen!

D'accord! Die Submission ist ein Geschenk dessen nur der Wert ist, der es zu würdigen weiß (ist zumindest meine persönliche Meinung).

*******zen:
Heute habe ich , eher zufällig, einen Artikel gelesen über Psychologische Sicht zum BDSM.

Dort wird die 'T'hese aufgestellt das ein Dom oder eine Sub/Sklavin aus Angst vor Ablehnung und Zurückweisung seinen Part einnimmt.

Das halte ich für Quatsch. Möglicherweise trifft es für einen geringen Prozentsatz zu, die Dominanz/Submission oder TPE bzw 24/7 zu ihrem Lebensstil erkoren haben - aber wieviele sind das wirklich? Mir geht es dabei persönlich nicht mal um Dominanz oder Unterwerfung sondern um Reaktion. Wenn sie darauf reagiert was ich tue und erregt wird, erregt es mich. Das kann Schmerz sein (in Grenzen), ein temporäres Machtgefälle oder auch gutes Essen. Für mich macht das nicht notwendigerweise einen Unterschied. Ich gebe hier um zu bekommen.

Aber zurück zu Debris: in einer offline-Diskussion sprach ich vorhin mit jemandem aus der Diskussion auch schon über den Punkt Beziehungsende. Was passiert dann? Ist ein(e) Sub dann noch selbständig (über)lebensfähig? Ist er/sie suizidgefährdet? Ich fürchte die Antwort wird häufig ja sein. Es würde mich mal interessieren, ob es Studien zu dieser Korrelation DEBRIS/Beziehungsende/Suizid(versuch) gibt... ich fürchte aber, die Fallzahl wird zu klein sein. Obwohl... wer weiß?
Absolute Hingabe.....
sollte nicht zu Hörigkeit werden.
Denn genau das wäre bei D.E.B.R.I.S der Fall.

Wenn man das alles betrachtet, kann man das aber auch in einer Stino-Bezuehung erreichen, finde ich. Denn auch dort gibt es sehr unterwürfige und in dem Fall hörige Frauen/ Männer, welche irgendwann nichts mehr selber entscheiden können/ dürfen. Sie tun aus vermeintlicher Zuneigung/ Liebe alles für ihren Partner, ohne dabei an sich und ihre psychische wie auch physische Verfassung zu denken.

Aber ich denke auch, und das aus eigener Erfahrung sprechend, das dieses ein schleichender Prozess ist. Viele bemerken (wenn überhaupt) viel zu spät, dass irgendetwas nicht richtig läuft. Denn ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass jemand sofort bereit wäre einen solchen Weg von Beginn an einzuschlagen.

Ein guter und fürsorglicher Dom würde es (so hoffe ich) gar nicht so weit kommen lassen.
Denn an so etwas kann ein Mensch zerbrechen. Und ob dann noch Hilfe möglich ist bezweifle ich.

Mein BDSM beinhaltet Vertrauen, Hingabe, Gehorsam, Unterwerfung aber auch immer Fürsorge durch meinen Partner.
*********ve69 Mann
7.773 Beiträge
****38:
Wenn man das alles betrachtet, kann man das aber auch in einer Stino-Bezuehung erreichen, finde ich. Denn auch dort gibt es sehr unterwürfige und in dem Fall hörige Frauen/ Männer, welche irgendwann nichts mehr selber entscheiden können/ dürfen.

Ich stimme Dir zu. Das ganz kritische dabei ist aus meiner Sicht aber nicht, dass es passieren kann, sondern das im Fall von DEBRIS das ganz gezielt beabsichtigt ist. Jemanden gezielt praktisch zum willenlosen Roboter und Wunscherfüller der eigenen Bedürfnisse zu machen ist aus meiner Sicht schon nahezu kriminell. Zumindest aber ist es in höchstem Maß fahrlässig, da ich mir nicht vorstellen kann, dass diese Veränderungen im Falle einer Trennung irgendwie reversibel sind.

Das gesamte Weltbild ist ganz bewusst am Top aufgehängt. Ohne ihn fällt die ganze Welt wie ein Kartenhaus zusammen.
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