Bunker, Bamberg
So, ihr Lieben,
da ihr ja bestimmt alle bald zum Stammtisch nach Bamberg fahrt, hier mal ein Bericht zur Location, dem berüchtigten Bunker.
Der Club selbst liegt gut versteckt in einem Hinterhof (die genaue Adresse ist meines Wissens nach nicht öffentlich, daher werde ich das nicht ändern), hinter der Stahltür geht es ein paar Treppen hinunter durch den Sofabereich/Raucherecke hindurch zum eigentlichen Club. Umkleidekabinen und Klos mit Möglichkeit zur Analreinigung sind vorhanden, bei meinen beiden Besuchen fand ich beides auch sehr sauber und ordentlich gepflegt vor. Der Club beginnt mit dem Thekenbereich, wo man bei passender Beleuchtung und Deko (eindeutig, aber nicht aufdringlich) an zwei Tischen oder direkt am Tresen gut quatschen kann.
Im Spielbereich ging mir persönlich das Herz auf: Neben einem großen, mit Tarnnetzen und Wänden unterteilten Raum gibt es noch zwei kleinere, etwas privatere Räume sowie einen vollständigen Zellentrakt (inklusive Nasszelle und Verhörraum). Im großen Raum finden sich neben Pranger, Spinnennetz, Streckbank, Andreaskreuzen, einem kleinen Darkroom mit Strafbock, einer Ledersling, und einem Gyn-Stuhl auch noch zwei absolute Raritäten: Der sogenannte Drachenstuhl (Schwer zu beschreiben, muss man erlebt haben) und ein echter Beichtstuhl (und bestimmt hab ich noch irgendwas vergessen)! Im zweitgrößten Raum gibt es eine stabile Hängebondagemöglichkeit, Käfige in verschiedenen Größen, Pranger und Andreaskreuz, im kleinsten Raum wird es dann mit einem zweiten Gynstuhl und einem Bondage-Bett schon fast kuschlig.
Die Spielgeräte sind sauber, Desinfektionsspray und Zewa findet sich immer in Griffweite, auch Kondome sind nie weit weg. Sollte mal etwas fehlen, schafft das Thekenteam aber auch schnell Abhilfe. Womit ich schon zu dem kommen möchte, was mir am Bunker am besten gefällt: Die Leute!
Das Thekenpersonal ist sehr freundlich und aufmerksam und kommt selbst aus der Szene; bei meinen bisherigen Besuchen wurde jeder Neuankömmling persönlich begrüßt - sehr nett. Das Publikum hat sich üblicherweise dem Anlass entsprechend gekleidet, Jeans oder Pullis sah man gar nicht, nicht wenige Besucherinnen und Besucher haben sich auch in (mehr oder weniger) offenherziger Fetischkleidung präsentiert, und zwischen den verschiedenen Neigungsgruppen gab es auch eigentlich keine Berührungsängste. Sollte man etwas intimer spielen wollen, wurde das immer anstandslos respektiert, Spanner sind mir auch keine begegnet, und im Thekenbereich ist man immer gut ins Gespräch gekommen (und manchmal auch mehr).
Kommen wir zu meinem einzigen Kritikpunkt: Die Temperaturregelung in so einem großen und weitläufigen Areal ist manchmal etwas schwierig, und im Thekenbereich merkt man nichts davon, wenn den Subs im Zellentrakt die Genitalien abfrieren. Aber auch hier gilt: Sobald man Bescheid sagt, wird sich darum auch gekümmert.
Da der Bunker von verschiedenen Veranstalterinnen und Veranstaltern genutzt wird, kann ich zu den Eintrittspreisen keine Angabe machen, da sie doch variieren (und als Student ist mir im Zweifelsfall eh alles zu teuer
). Hier im Joy findet man zumindest die Termine von
@**********vents (falls es noch mehr hier geben sollte, habe ich das nicht mitgekriegt). Getränke und Essen sind zu üblichen Kleinstadtgastropreisen erhältlich, hier wird fair gerechnet.
Von mir also ein ++ zum Bunker, ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt, habe viel gegenseitigen Respekt erfahren und eine herzliche Offenheit, die man uns Franken und Fränkinnen ja eher selten zuschreibt. Bamberg ist also für spielfreudige Menschen eine Reise wert
(Zur Einschätzung, worauf meine Erfahrungen beruhen: Ein Bamberger Stammtisch der Basta-Bande mit Spielmöglichkeit, eine Playparty nach einer vorherigen Modenshow, zu der amüsanterweise auch Nicht-BDSMler_innen in den Bunker kamen und sich das Publikum schon rein optisch zweigeteilt hat - nach der Modenshow waren die aber auch alle ganz, ganz schnell wieder draußen
)