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Frauen in Führungspositionen ?!?!

*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Ach ?
Die weiblich dominierte Frühbildung bevorteilt das männliche Geschlecht nicht unbedingt.

Bei meinem Sohn wurde das problematisch, als er in die Pubertät kam. Da gibt es doch so die eine oder andere Lehrerin, die damit nicht umgehen kann...

Damit macht man dann Karriere auf Kosten der Leute, die in diesen Kindertagesstätten arbeiten, da deren Beruf nicht so gut bezahlt wird und Aufstiegschancen per se begrenzt sind.

Was eine Schande ist, dass diejenigen, die die anspruchsvollste Erziehungsarbeit leisten (also zusammen mit den Eltern leisten), schlecht bezahlt werden. Gibt es da einen Zusammenhang mit der weiblichen Dominierung dieses Bereiches ?
******o85 Mann
474 Beiträge
Von wem Kommen die Vorwürfe?
Mir ist aufgefallen, dass häufig das Argument kam, dass Frauen, die lieber Karriere machen und nicht bei den Kindern daheim sind als Rabenmütter betrachtet werden.

Mich würde dann mal interessieren, wer eigentlich die Vorurteile macht. Ich würde mal die These aufstellen, dass (Abgesehen von den Kindern, die Abwesenheit auch den Vätern Vorwerfen) es hauptsächlich Frauen sind, welche andere Frauen dafür kritisieren.

Ich kenne keinen Mann der jemals eine Frau für dieses Verhalten kritisiert hat. Vieleicht ist meine Ecke der Gesellschaft eine Ausnahme, aber wie gesagt, kenne keinen Mann der dies geäußert hätte.

Natürlich kenne ich auch Männer die gerne die Frau lieber daheim hätten (meist aus Eigeninteresse), aber die haben nie das Argument Rabenmutter ins Feld geführt. Das kenne ich bisher eher von Frauen. Wobei auch nicht bei allen.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Na ja
... es mag nicht das Wort sein, aber so ein gewisser Blick. So Bemerkungen wie
"Ist kein Wunder, beide Eltern sind berufstätig." ... von Lehrern angesichts von Schwierigkeiten des Kindes in der Schule.

Auch Männer, die mir wortreich erklären, dass es dem Kind schadet, wenn es von zu vielen Personen betreut wird.

Ich denke an Politiker, die mit solchen Argumenten den Ausbau von Kinderbetreuung oder "Elternzeit" statt Erziehungsurlaub nur für Frauen behindern wollen oder behindert haben.

Überhaupt, es gibt so eine subtile Art, einer Frau ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn sie versucht, den Spagat zwischen Kind und Arbeit zu schaffen. Vielleicht war das auch schlimmer, als mein Sohn klein war (vor 20 Jahren), da wären Aussagen von jungen Frauen interessanter.

Natürlich ist Missgunst oder Neid unter den Frauen auch nicht zu unterschätzen, wobei ich selber eher gegenseitige Hilfe erlebt habe. Und erstaunt feststellte, dass es die berufstätigen Mütter waren, die sich im Kindergarten-Beirat engagierten - die anderen hatten keine Zeit. *hae*
Was eine Schande ist, dass diejenigen, die die anspruchsvollste Erziehungsarbeit leisten (also zusammen mit den Eltern leisten), schlecht bezahlt werden. Gibt es da einen Zusammenhang mit der weiblichen Dominierung dieses Bereiches ?

Männer gibt es auch mit noch deutlich geringeren Löhnen.
Tatsächlich gibt es verschiedene Gründe, daß Männer in der bezahlten Kinderbetreuung kaum vorkommen, die alle irgendwie mit etablierten Rollenbildern zu tun haben.

Zum Einen fehlt das männliche Interesse an diesen Berufen, sicher der Sozialisation geschuldet.
Aber auch die Gesellschaft ist nicht bereit, das so anzunehmen.Ein männlicher Kindergärtner ist unter besonderer Beobachtung mancher Eltern, weil mit dem "was nicht stimmen kann", wenn er sich den ganzen Tag mit kleinen Kindern umgibt.

Michael Jackson läßt grüßen.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Erziehung
Männer gibt es auch mit noch deutlich geringeren Löhnen.

Auch in Berufen, für die eine einigermaßen anspruchsvolle Ausbildung nötig ist ?

Wie gesagt, ich hatte nicht das Gefühl, dass meinem Sohn es irgendwie geschadet hat, dass er in Kindergarten und Grundschule (Ausnahme: er hatte ein Jahr lang den Rektor der Schule in Mathe) überwiegend mit Frauen zu tun hatte. Schwierig wurde es ab der 7. Klasse.

Männliche Bezugspersonen kann es im Leben eines Jungen sogar dann geben, wenn die Mutter allein erziehend ist.

Also, ich persönlich bin jetzt nicht der Meinung, dass alles Unglück der Welt daraus resultiert, dass Frauen kleine Kinder betreuen. Es wäre aber wünschenswert in Bezug auf das Aufbrechen von alten Rollenklischees.

Die Diskussion dieser Frage führt aber doch vom Thema weg, wenn ich das richtig sehe. Denn die Behauptung, dass Mädchen in der Schule bevorteilt werden, erklärt immer noch nicht, warum dieselben Mädchen dann mit ihrem 1,0 Abitur Teilzeit arbeiten und Windeln wechseln. Was auch keine lebensfüllende Aufgabe ist: irgendwann ist das Baby aus dem Haus und was dann ?

Es sei denn, die Erzieherinnen und Lehrerinnen zeigen ihnen nicht, dass "Prinzessin" ein ziemlich langweiliges Leben ist und "Piratin" auch nicht schlecht ist...*fiesgrins*
****imu Mann
1.296 Beiträge
mal ganz provokativ...
...und auf die Gefahr hin, hier als erzkonservativ abgestempelt zu werden wage ich mal folgende These:

Wenn sich Eltern (Frauen und Männer) mehr um ihre Kinder kümmern würden, statt um Wohlstand und Karriere, dann würde es den Kindern besser gehen und als Nebeneffekt wäre auch Arbeitslosigkeit kein Thema mehr.

Der Begriff "Wohlstandsverwahrlosung" sagt da alles.

Leider hat Kinderbetreuung in unserem aktuellen Wertesystem nicht die Stellung, die sie verdient und auch der Arbeitsmarkt macht es Menschen, die für ihre Kinder beruflich zurückstecken oder eine längere Pause einlegen wollen nicht gerade einfach.

Eine gute Erziehung besteht meiner Meinung nach darin, dass man sich um kleine Kinder intensiv selbst kümmert, sie nach und nach sich selbst und der Gesellschaft übergibt, um sie dann vollkommen loszulassen.
Leider ist heute oft das Gegenteil der Fall. Sie werden früh weggebegen, statt Körperkontakt gibt es Berge von Spielzeug und Zuwendung und Kommunikation werden durch Fernsehen, PC und Handy ersetzt.
Wenn sie dann selbständig werden wollen (oder sollten) gibt es zwei Negativszenarien. Das eine ist, dass die Eltern sich trennen (falls sie überhaupt zusammen waren) und die Kinder dann zum Partnerersatz werden. Das Zweite ist das Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. Wenn dann der bisherige Sinnn des Lebens (Arbeit und Karriere) wegfällt, werden plötzlich die (erwachsenen) Kinder der neue Lebenssinn. Das wird besonders tragisch, wenn sie nicht so geworden sind, wie man es gern hätte und man dann nachträglich korrigieren möchte.
Es wurden ja schon Gründe angegeben, dass in der Frühphase eher die Mutter für die Kinder da sein sollte. Wegen der schon erwähnten weiblich dominierten Frühbildung wäre es absolut wünschenswert, wenn ab dem Kindergartenalter die Väter dann diese Rolle übernehmen würden.

Wer Führungspositionen übernehmen will, von dem wird heute in der Regel voller Einsatz und eine hohe Flexibilität abverlangt und das ist nun mal mit einer (persönlichen) Kinderbetreuung nicht vereinbar. Da gibt es vermutlich nur die Lösung, dass eine Frau, die das anstrebt die Kinderbetreuung schon sehr früh delegiert, falls sie sich überhaupt für Kinder entscheidet. Das Problem ist auch, dass eine Babypause oder Kinderbetreuungspause sich immer negativ auf die Karriere auswirkt. Dabei könnte eine durch den Umgang mit Kindern und Jugendlichen erworbene soziale Kompetenz in der Führungsetagen der Wirtschaft durchaus positive Effekte haben und der einseitigen Ausrichtung auf Gewinnmaximierung entgegenwirken. Da könnten Frauen sehr viel Positives bewirken, wenn sie es schaffen, im harten Wettbewerb nicht die Verhaltensweisen ihrer männlichen Kollegen zu übernehmen.

Kindererziehung durch die Eltern (damit meine ich Vater und Mutter) ist eine der wichtigsten Aufgaben in jeder Gesellschaft und gestörte Eltern-Kind-Beziehungen sind vermutlich die Hauptursache von psychischen Problemen und Störungen.

Aber da heute die Trennungsquote hoch ist und viele Eltern mit der Kinderbetreuung überfordert sind, denke ich manchmal, dass eine gute Fremdbetreuung trotz der oben erwähnten Gesichtspunkte vielleicht oft das kleinere Übel ist.

Ich und meine Frau haben der persönliche Betreuung unserer beiden Kinder immer absoluten Vorrang gegeben und wir freuen uns, dass sie mit 20 aus dem Haus und materiell und psychisch völlig selbständig und von uns unabhängig sind.
Wie gesagt, ich hatte nicht das Gefühl, dass meinem Sohn es irgendwie geschadet hat, dass er in Kindergarten und Grundschule (Ausnahme: er hatte ein Jahr lang den Rektor der Schule in Mathe) überwiegend mit Frauen zu tun hatte. Schwierig wurde es ab der 7. Klasse.

Ich habe zwei Töchter und war in dem Zusammenhang froh drüber.Meine ältere hatte in der Grundschule mal eine Klassenlehrerin, die gesagt hat, daß es für sie keine Jungs in der Klasse zu geben bräuchte.Die seien so furchtbar laut,frech, unaufmerksam und irgendwie auch immer zurück.

Das ist als Meinung unter Erzieherinnen/Lehrerinnen gar nicht so selten, wie ich gelernt habe.

Die Fremdbetreuung an sich habe ich immer positiv gesehen.
Was wollen Kinder über Sozialverhalten lernen, wenn sie den ganzen Tag nur von Mama/Papa behütet werden?
Der Kindergarten ist nunmal der Ort, an dem sie jeden Tag mit anderen Kindern zusammen kommen.Dort lernen sie Freundschaft, Konflikt, Augenhöhe und einiges mehr, jenseits vom Bildungsangebot der Erzieher.Sie knüpfen Kontakte, verabreden sich privat und können sich Freunde suchen, die ihnen nicht aus dem Freundeskreis der Eltern vorgesetzt werden.
Mit den gleichaltrigen wird über den Tag mit Sicherheit mehr und facettenreicher kommuniziert, als das mit dem einzelbetreuenden Elternteil zuhause möglich wär.

Unabhängig von beruflichen Notwendigkeiten glaube ich, daß man den Kindern was nimmt, wenn man ihnen den Kindergarten vorenthält.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Mal unerwartet für mwalimu
• vielleicht - stimme ich Dir zu. Bei den "Rahmenbedingungen" geht es nicht nur um Kinder-Fremdbetreuung, sondern um ein Klima, in dem es allen Eltern leicht gemacht wird, sich um Kinder zu kümmern. Wenn auch Männer in einem bestimmten Alter die "Gefahr" in sich bergen, dass sie wegen der Familie nicht so flexibel sind, dann haben wir eine großen Schritt in Richtung Gleichberechtigung getan. Im Moment sind es immer noch überwiegend Frauen, die teilzeit arbeiten, was laut dem Headhunter in der am Anfang erwähnten Doku, ein "Karrierekiller" ist.

Eine Gesellschaft, die Kinder nicht als Störfaktor ansieht, wäre in der Tat menschlicher.

Zwei Gesichtspunkte will ich aber doch aus eigener Erfahrung hinzufügen:

Kinder brauchen nicht nur Eltern, sonder durchaus noch andere, verlässliche Bezugspersonen. Je älter sie werden, desto besser ist es für sie, auf diese Weise auch mit anderen Lebensformen und Ansichten konfrontiert zu werden. Denke ich jedenfalls.

Mein Sohn und ich hatten ein enges Verhältnis; es war für ihn nicht schlecht, dass dieses durch Tagesmutter (der freundschaftliche Kontakt besteht bis heute) und Kindergarten aufgebrochen oder ergänzt wurde. Spätestens mit der Schule wurden die Freunde immer wichtiger - nie wichtiger als die Eltern, aber 24/7 nur die Mama ? "Ich geh jetzt und such mir eine andere Familie !!!"

Zweitens das Leben der Mutter, bleiben wir mal bei ihr. Die Zeit, in der die Kinder die Mutter ständig brauchen, ist ein kurzer Zeitraum im Leben einer Frau. Irgendwann sind die Kinder selbständig und aus dem Haus - und dann hat die Mama noch einige Jahrzehnte Leben vor sich. Und dann ? Wenn nicht Führungskraft (dazu eignet sich ja auch nicht jeder), so doch wenigstens einen Beruf haben, der Spaß macht und die eigenen Talente und Fähigkeiten fordert und fördert.

Die in der Doku gezeigten "Karrierefrauen" waren auch Mütter und kriegten mit Organisationstalent, Hilfe von außen und vom Partner und vor allem mit Flexibilität des Arbeitgebers gut gebacken, auch Zeit für die Kinder zu haben. Und alle berufstätigen Mütter auf dem Forum hier werden das bestätigen können.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
@ofinterest
Da haben wir wohl Glück gehabt. Ich kenne solche Äußerungen von Lehrerinnen eher aus der weiterführenden Schule . Wobei so eine Aussage, wie Du sie zitierst, eine pädagogische Unverschämtheit ist. Da muss der Junge ja zum frauenverachtenden Macho werden !!
Ja, so werden Feindbilder weitergegeben.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Fremdbetreuung
Als die Familien noch größer waren, waren Kindergärten überflüssig. Heute im Zeitalter der Klein- und Kleinstfamilie (Alleinerziehende mit einem Kind) sind sie absolut wichtig.
Aber es geht um den richtigen Zeitpunkt und die richtighe Abstufung der Fremdbetreuung. Man muss kein Psychologe sein, um zu begreifen, dass für ein sehr kleines Kind Körperkontakt, absolute Geborgenheit und eine stets präsente liebende Bezugsperson die besten Voraussetzungen sind, dieses Urvertrauen zu erwerben, das es ihm später mal ermöglicht, selbständig, psychisch stabil und unabhängig zu zu werden. Und das kann in der ersten Lebensphase ( ich meine damit 3 Jahre) am besten die Mutter geben.
Ein Kind schon nach einam Jahr oder gar davor in eine Kita zu geben halte ich für keine gute Lösung, wenn so etwas notwendig ist, dann ist eine (gute!) Tagesmutter vermutlich die bessere Alternative. Und auch mit 3 Jahren und darüber halte ich eine Halbtagsbetreuung im Kindergarten für angebrachter als eine Ganztagsbetreuung. Von der Idee her halte ich deshalb das Betreuungsgeld für einen besseren Ansatz als der garantierte Kitaplatz für Einhährige, in der Praxis ist es allerdings kompletter Unsinn, weil es an der gesellschaftlichen Realität völlig vorbeigeht.

@******ina
Ich glaube, wir sind uns einig, dass es um geeignete Rahmenbedingungen geht, Job und Kinder unter einen Hut zu bringen. Die sind heute im Prinzip nicht schlecht, da es immer mehr Tätigkeiten gibt, ob selbständig oder angestellt, die man zeitlich flexibel zu Hause am PC ausüben kann.
Das Problem dabei ist, das das keine Führungspositionen und auch nicht (es sei denn man ist außerordentlich talentiert) die bestbezahlten Arbeiten. Das Problem ist, dass die heutige extrem arbeitsteilige Arbeitswelt sehr kinderfeindlich ist.
Ich selbst hatte das Glück, auf einem kleinen Bauernhof aufzuwachsen, wo Leben Arbeiten und Kinder zusammengehörten. Aber eine Managerin, die in der Konferenz ihr Kind stillt ist einfach undenkbar.
Es gibt einfach Positionen und Berufe, die sich mit (persönlicheer) Kinderbetreuung gut und solche die sich weniger gut vereinbaren lassen. Gewisse Führungspositionen gehören da dazu.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Aber eine Managerin, die in der Konferenz ihr Kind stillt ist einfach undenkbar.

Noch. Eine der Frauen in dem Film erzählte, dass ihr Mann ihr das Baby zum Stillen ins Büro brachte, das ging also schon mal.

Auch Babies kriegen Körperkontakt etc. nicht nur von der Mutter, sondern auch vom Vater, von älteren Geschwistern, von Großeltern - wichtig ist die Kontinuität. Ständig wechselnde Bezugspersonen sind nicht gut, aber es muss nicht nur die Mutter sein.

Mein Sohn war bis 16 Uhr im Kindergarten , er war gerade 3 geworden, als er in den Kindergarten kam. Als ich ihn mal früher abholte, hat er geheult und mich gefragt, warum denn die anderen länger bleiben dürften. Als er die Windpocken hatte und wir zwei Wochen miteinander eingesperrt waren (auch als Kindergartenkind), fand er das schrecklich.

Als Einzelkind waren diese "Ersatzfamilien" für ihn immer wichtig. Er lernte dadurch Toleranz anderen Lebensformen gegenüber, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Bei allem waren die Eltern immer der sichere Hafen und Ankerpunkt.

Sein Leben ging nicht ohne Umwege und Krisen, aber welches tut das schon ? Ob es alles anders gekommen wäre, wenn ich immer zu Hause gewesen wäre?

Ja, ich wäre heute wegen Depressionen in einer Klinik.... oder sowas.
... ich wäre gern 3 Jahre mit meinen Kinder (teilweise) zu Hause geblieben... hätte auch gern länger (teilweise) gestillt als 1 Jahr... ABER ... in einer Gesellschaft in der der Mann nicht ausreichend verdient um eine anständige Wohnung zu bezahlen, geschweige denn ein Haus zu finanzieren... MUSS FRAU arbeiten gehen.... Wenn Männer nur 1200 Netto haben, wovon soll man da leben, das ist kaum über dem Sozialhilfesatz für 4 Personen...
Ich zahle übrigens als Alleinerziehende 550 Euro Kaltmiete für 4 Zimmer, dass ist hier normales Mittelfeld, kein Luxus aber auch keine Absteige... dafür verzichte ich auf fast jeden Luxus.
Der Idealzustand
... ist selten zu erreichen.
Ich sehe die Frau in einer Führungsposition als ihre eigene höchstpersönliche Entscheidung diesen knochenharten Weg zu gehen. In der fachlichen und persönlichen Qualifikation dürften Frauen den Männern keinesfalls nachstehen.

Die Karriere einer Frau ist jedoch immer noch in einem ungünstigen gesellschaftlichen Umfeld eingebettet und bringt gar manch hoffnungsvolles weibliches Führungstalent zu Fall ... behaupte ich mal. Sonst hätten wir doch schon die gewünschte Frauenquote, oder ??? Aber eine festgeschriebene Quote nein danke!

Erst müssen Frauen mental gestärkt und in der Kindererziehung viel selbstverständlicher und auch kostenlos Hilfe erhalten. Mädchen blockieren sich oft bereits an der beruflichen Basis. Es fängt schon damit an, welchen Beruf es sich zutraut und was der spätere Kinderwunsch und die sonstige Lebensplanung damit zu tun haben. Karriere bis zur Führungsposition bedeutet im Beruf aufzugehen und sein Leben darin zu sehen. Halbherzige Manager/innen sind kaum erfolgreich. Teilzeitarbeit, homeoffice oder Selbstständigkeit für Akademikerinnen mit Kind sind Zugeständnisse "beruflicher Teilnahme"...;-))

Dazu zwei Zitate aus der Vorstandsetage zu meiner ersten Schwangerschaft mit 33 Jahren:
• "Wo die Biologie anfängt hört die Emanzipation auf"
• "Eine Frau wie Sie bekommt kein Kind"
... Weitere Bemerkungen meiner Geschäftskollegen möchte ich hier gar nicht aufführen.
Meine Gedanken zu diesen Umständen war: "Fühle ich mich als Frau zur Karriere geboren oder zur Brutpflege hingezogen :-))"

Nach wie vor stehen Frauen alleine da in ihrer einsamen Entscheidung - was ist mir wichtiger: Karriere, Kind, Familie, gemütliches Zuhause, Hobby ... und wie bringe ich das alles unter einen Hut? Auf was kann und will ich VERZICHTEN, was bringt mir zu welcher Zeit mehr Lebensqualität und gibt meinem Leben einem Sinn?

Wie schon in vielen wertvollen Beiträgen hier angesprochen, Frauen haben es vielfach schwerer nach oben zu kommen - aber will sie das wirklich?
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Erstens empfinde ich, daß der "Job" Familie allgemein sehr unterschätzt wird. Zweitens ist das mit dem guten Studium so eine Sache. In welchem Fach denn?

In Aachen sind 9% der Studienanfänger in den Ingenieursberufen Frauen, wie hoch die Abschlußquote ist, weiß ich leider nicht. Eine gute Freundin ist promovierte Physikerin. Als sie das Diplom gemacht hat, waren es 26 Kerle und eine Frau.

In den Führungsetagen werden nunmal nicht nur Kaufleute und noch weniger Sozialwissenschaftler oder Philosophen oder andere Geisteswissenschaftler gebraucht, sondern eben auch Techniker und Naturwissenschaftler. Wenn zu wenig Frauen bereit sind, die schweren Fächer zu studieren, muß man sich nicht wundern, wenn es in den Führungspositionen nur wenige Frauen gibt, muß man sich nicht wundern.

Und wenn es nur noch um die Karriere geht, dann werden wir bald eine tote Gesellschaft sein. Es zeigt sich schon jetzt, daß vor lauter Karriere der Frauen die Familie und damit die Gesellschaft zerfällt. Biedenkopf hat zurecht bemerkt, daß die jetzige Generation der 40-50 jährigen den Generationenvertrag durch den Kindermangel de facto bereits gekündigt hat. Wenn die Auswirkungen stärker werden, werden sich einige noch ganz heftig wundern.

Dann haben die Frauen Karriere gemacht und die Bevölkerung wird wegen Kindermangel insgesamt verarmen!
**********henke Mann
9.641 Beiträge
Gruppen-Mod 
Als ob...
... eine Führungsposition in der Wirtschaft von einem Ingenieursabschluss abhängig wäre.

Gefühlt 50% der Geschäftsführer von Unternehmen sind Juristen. Ein Jura-Studium übersteht man entweder durch extremen Fleiß oder durch den Besuch von Tutorien beim Assistenten des Professors (über die Konditionen decke ich mal den Mantel des Schweigens *zwinker* ) - Geschäftsführer werden in diesem Lande Personen, deren Eltern ihnen den Einstieg in diese Laufbahn finanzieren, und dieses unabhängig vom Geschlecht.

Im übrigen werden die Ausfälle durch Schwangerschaften überschätzt (und: je früher Frauen Kinder bekommen, um so weniger Komplikationen gibt es in der Schwangerschaft) und ein Betriebskindergarten sollte auch das Kind der Geschäftsführerin betreuen.
Dann haben die Frauen Karriere gemacht und die Bevölkerung wird wegen Kindermangel insgesamt verarmen!

So wie im europäischen Ausland etwa?

Daß Frauen sich primär die leichten(?!) Studienfächer aussuchen halte ich für ein Gerücht.
Sie meiden wohl tendenziell die technischen Studiengänge.Das war es dann aber auch.
In der Wirtschaft wie in der Politik sind eh die Juristen in der Überzahl, da spielt das also gar keine Rolle.
*****_54 Frau
11.002 Beiträge
@LustGenießer
Dann haben die Frauen Karriere gemacht und die Bevölkerung wird wegen Kindermangel insgesamt verarmen!

Aber nur, wenn wir hier so weitermachen wie bisher.

In Schweden mit seiner wirklich vorbildlichen Familienpolitik und seinem für deutsche Verhältnisse paradiesischen öffentlichen Betreuungssystem (besonders für kleine Kinder) arbeiten ca. 80 % aller Frauen in Vollzeit, machen Karriere und bekommen trotzdem immer mehr Kinder.
Man kann sogar sagen, dass dort in den jungen Familien ein richtiger Babyboom eingesetzt hat.
Mist, da machen die blöden Schweden uns die schöne Vorstellung kaputt, daß das Abendland vor die Hunde geht, wenn wir die Weiber nicht wieder an den den Herd zwingen.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Die Wikinger und Normannen
waren ja schon immer der Schrecken des Abendlandes.

*g*
******o85 Mann
474 Beiträge
Relativierung der Aussage
Ich würde die Aussage, dass die Studiengangauswahl unerheblich ist eher relativieren. Zugegebenermaßen sind in den Großen Konzernen die Führungspersonen wesentlich vielfältiger als in den anderen Unternehmensgrößen. Doch man sollte nicht vergessen, dass in Deutschland der Mittelstand die dominierende Unternehmensform ist, auch wenn in den Medien lieber die Dax 30 angeführt werden. Und gerade im Mittelstand haben die Geschäftsführer meist etwas studiert, was das Unternehmen auch leistet. Als Exportnation sind es daher technische Studiengänge oder wirtschaftliche.
Andere Studiengänge kommen außer über die Consultingschiene oder bei hoher spezialisierung kaum in die Geschäftsführerebene.

Und wenn Frauen dann lieber Germanistik, Kunst oder Sozialpedagogik (nur um die Klischees zu bedienen) studieren, dann darf man sich nicht wundern, dass sie nicht die Führungsriege erklimmen. Aber, dass gilt auch für ihre männlichen Kommilitonen in den Studiengängen.
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Na ja
Weshalb ja "Werbung" gemacht wird, um die Mädchen von den typischen Studiengängen weg auf Alternativen aufmerksam zu machen. Natürlich braucht unsere Welt auch Sozialpädagogen und Germanisten, aber ich denke, die eine oder andere kann einen Anstoß in eine andere Richtung gebrauchen.

Das ist dann Sache der Schule, der Berufsberatung und der Eltern.
*******sima Frau
2.437 Beiträge
@scorpio85
Da werfe ich doch einfach mal ein, dass ich mit den Studienfächern Politikwissenschaft, Soziologie und Anglistik 10 Jahre in der 2. Führungsebene eines Finanzdienstleisters war, wo ich dem Vorstandsvorsitzenden direkt berichtete. Meine Mitarbeiter konnte ich größtenteils selbst einstellen und habe so die bunteste Abteilung des Hauses aufgebaut, da gab es u.a. Sinologen, eine Ingenieurin für Abfallwirtschaft, einen Physiker, einen Soziologen, mehrere Diplomkaufleute, IT-Spezialisten, einen Organisationspsychologen. Das war allerdings nur möglich, weil es einen sehr starken Vorstandsvorsitzenden gab, der die Hand über uns hielt, da wir solide Ergebnisse lieferten, und uns vor den Intrigen und Anfeindungen meiner männlichen Kollegen schützte, die mit meinem Führungsstil einfach nicht klarkamen.
Aber da wir bei allen Benchmarks jeweils ganz vorne lagen, waren wir relativ unangreifbar.

Bis dann der Vorstandsvorsitzende in Ruhestand ging, ein neuer Stern am Himmel aufstieg, dessen erste Tat es war, diese Abteilung unter dem Deckmantel eines unternehmensweiten Kostensparprogrammes einzustampfen, selbstverständlich nicht ohne dabei öffentlichkeitswirksame Krokodilstränen zu vergiessen.

Schon vor Jahren hat die Hertie-Stiftung in einer repräsentativen Untersuchung festgestellt, dass Frauen in Führungspositionen meist nur im Rahmen eines Mentorensystems eine Chance haben, in diese Positionen zu kommen. Daran hat sich, wenn ich mir die Entwicklungen so mit Abstand betrachte, bis heute wenig geändert.

Ich selbst arbeite heute in einem gänzlich anderen Beruf, nicht mehr in der Privatwirtschaft, sondern im öffentlichen Dienst, und dort sehr bewußt nicht in einer sogenannten "leitenden Position", sondern als akademische "Indianerin", verdiene etwa ein Viertel meines damaligen Gehalts und fühle mich pudelwohl, zumal ich dort die Möglichkeit habe, junge Leute , die einen geschlechts-untypischen Beruf ergreifen möchten und häufig dabei keinerlei Unterstützung in ihren Familien bekommen und nicht recht wissen, was sie nun machen sollen, dabei zu beraten und unterstützen , eine für sie passende Entscheidung zu treffen und diese dann auch durchzuziehen.

Alles hat seine Zeit.
Lebensziele -von Frauen
In der aktuellen Ausgabe von DIE ZEIT Nr. 33 vom 8. August 2013, im Teil Wirtschaft im Artikel "Frauen fürs Wachstum" geht es u.a. darum, dass in Saudi- Arabien jetzt vermehrt Frauen in qualifizierte Berufe geholt werden, dass sie Top- Ausbildungsangebote bekommen. Und dass jede Menge davon das Angebot annehmen, und zwar zu einem sehr hohen Anteil in Ingenieurberufen. Auf Grund der religiösen und kulturellen Traditionen in Saudi- Arabien wurde für Bildung, Ausbildung und Berufsausübung dafür sogar eine Art Parallelwelt für Frauen aufgebaut, Fahrdienste, gesonderte Gebäude und Areale. Da viele der Frauen aber auch im Ausland studieren, ohne diese strikte Geschlechtertrennung, lockert sich dieses System jedoch auch in Saudi- Arabien, und zwar durchaus "von oben" so gewollt.
Einer der bisher noch sehr wenigen privaten Unternehmer und Arbeitgeber hätte gerne auch mehr Frauen im Management,
"gern würde er Grenzen beseitigen zwischen Frauen- und Männerarbeit, weil dann vielleicht bessere Ergebnisse dabei herauskämen. Aber oft, sagt der Unternehmer, seien es auch die Frauen selbst, die auf den alten Trennungsregeln bestünden. Die Konservativen unter ihnen hülfen, das alte System zu bewahren, mit dem sie groß geworden sind."
.... Was für erstaunliche Parallelen!

Sehr interessant fand ich die Äußerung einer aus Hongkong stammenden Professorin, die an einer saudischen Universität lehrt. Ich zitiere wieder den Zeit- Artikel:
"Das Erste, was an es an der Prinzessin- Nora- Uni zu lernen gilt, ist Zeitmanagement. Unter dem Eindruck von fünf Gebetszeiten am Tag, allgemeine Hitze, langer Sommerferien und religiöser Feiertage nehmen viele Saudis es mit der Zeit nicht so genau. Am Anfang wunderte sich die gebürtige Hongkongerin Rixson, dass viele Studentinnen so langsam gehen, obwohl sie wissen, dass sie zu spät zum Seminar kommen. "Weil sie keine Ziele haben", erkannte sie irgendwann. "Also bringe ich ihnen bei, sich Ziele zu setzen und pünktlich zu sein, um sie zu erreichen."


Ich denke bei der ganzen Diskussion um Frauen in Führungspositionen liegt es auch daran, ob und welche Ziele sich Frauen setzen und ob man so etwas wie eine "Berufung" in sich fühlt, wozu auch immer. Seiner Berufung nachzugehen und dies als Ziel zu haben, muss ja nicht unbedingt heißen in der Vorstandsetage eines DAX- Konzerns zu landen. Aber es kann durchaus heißen dem "Muttersein" nicht die erste Priorität in seinem Leben zu geben. "Vatersein" scheint bei den meisten Männern jedenfalls nicht an erster Stelle zu stehen.
Nachtrag z. Zeit-Artikel
weitere Informationen im Internet unter
www.zeit.de/saudi-arabien
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