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Das Airline-Sterben geht weiter

Das Airline-Sterben geht weiter
(nicht das Airliner-Sterben!)

In einem hart umkämpften Markt verdienen immer weniger Airlines noch richtiges Geld mit ihrem Flugbetrieb. Ständig wird umstrukturiert, werden Verbindungen eingestellt oder ausgedünnt.

Vergangenen Monat hat nun auch die renommierte türkische Airline „Sky“ Insolvenz anmelden müssen. Viele deutsche Türkei-Urlauber waren mit ihr in den letzten 13 Jahren nach Antalya geflogen, üblicherweise in bis auf den letzten Platz besetzten und individuell lackierten Boeing 737-800.

Globalisierung, Liberalisierung („Billigflieger!“) und Überkapazitäten belasten den Markt wie in keiner anderen Branche- und kaum jemand verdient noch Geld. Explodierende Kerosinkosten trugen ihren Teil dazu bei. Die Treibstoffrechnungen stiegen Branchenkennern zufolge von 20% vor 20 Jahren auf inzwischen bis zu 35%. Die größten Pleiten umfassen renommierte Namen wie Eastern Air Lines, Pan Am, TWA, Swissair. Aber auch Staatsgesellschaften wie die belgische Sabena, die ungarische Malev, die Interflug der DDR und Dutzende andere waren auch mit Staatsmitteln nicht dauerhaft zu halten.

Es folgte die Welle der Allianzen- ob Star Alliance, Sky Team oder oneworld Alliance- man versuchte Kosten zu reduzieren und Auslastungen mittels Codesharing zu optimieren. Nicht selten bedeutete aber auch ein Absturz das Ende einer ganzen Airline.

Und nun ist Sky am Ende. Schade, für mich war sie der Inbegriff traumhafter Antalya-Urlaube... Den Mitarbeiter/innen wünsche ich, dass sie schnell wieder in Brot und Arbeit kommen und danke ihnen für alles was sie für uns getan haben.
*********ntis Frau
1.545 Beiträge
SKY
da ich bei der Sky tätig war, muss ich sagen, dass es defintiv auch das beste gewesen ist. Die Schließung hätte viel viel früher stattfinden müssen. Aber besser spät als nie.

Sorry auch wenn es mein ehemaliger Arbeitgeber war, aber es war leider nicht alles Gold was glänzte.. OK es war auch nicht alles schlecht.. dennoch ist es besser.

Weitere Internas werde ich selbstverständlich weder Posten noch drüber reden.
*********ntis Frau
1.545 Beiträge
Martin ich muss deinen Beitrag
Korregieren..

weder die TK Sky noch die GHY also die deutsche obligte der Star Alliance oder der Oneworld Gruppe...

Weder die Mutter noch die Tochter SKY.. keiner wollte die in deren Alliancen haben
wir waren nicht einmal IATA angeschlossen.

Die ganzen Allianzen sind eine gesamt Vereiningung aller Renommierten Airlines

Genaue Kooperationspartner bitte zu entnehmen über Oneworld
und Staralliance
******r22 Paar
95 Beiträge
die geiz-ist-geil-Mentalität
bringt viele Airliner um. Kundentreue scheint es in der Fliegerei so gut wie überhaupt nicht mehr zu geben, die Hauptsache billig, billig, billig.

Niemand denkt darüber nach, wie z.B. Ryanair das Geld verdient oder mit den Mitarbeitern umgeht. Das fliegende Personal ist in hunderten, verschiedenen kleinen Firmen angestellt und kann von heute auf morgen entlassen werden, ohne jegliche Ansprüche.
Darüber hinaus ist Ryanair ja mächtig in die Schlagzeilen geraten, da man scheinbar in puncto Sicherheit nur das Allernotwendigste macht. Mehrere Maschinen mußten dieses Jahr Luftnotsituation melden, da sie nur ein Minimum an Kerosin getankt hatten und bei verändertem Luftraum sofort landen mußten. Es gab auch andere, meiner Meinung nach schlimme Vorfälle.
Eine Boeing 737-800 der Ryanair ist bei einem missglückten Sichtanflug auf den Airport Memmingen dem Boden gefährlich nahe gekommen. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat den Vorfall als "schwere Störung" eingestuft. Die Boeing habe die Sicherheitsmindesthöhe von 300 Meter im Anflug auf Memmingen unterschritten.
Erst nach Erreichen einer Resthöhe von 150 meter nahm die Crew mit einem Fehlanflugverfahren wieder Höhe auf. Das Bodenannährungswarnsystem löste im Cockpit laut BFU bereits "Caution Terrain" und "Terrain, Terrain, Pull Up" Alarme aus, bevor die Piloten etwa 4 NM vor der Piste 24 durchstarteten.
Unbestätigen Meldungen zu Folge war diese Maschine verspätet und wollte durch ein eigenes Anflugverfahren Zeit einsparen.

Auch ein offenes Geheimnis: Wenn Piloten zu spät sind, wenn sie wegen angeblicher technischer Kleinigkeiten den Flug verzögern, werden sie sofort gefeuert.

Aber nach wie vor fliegen Millionen Menschen mit dieser Airline, es ist ja billig.


Auch in Deutschland sind in diesem Jahr 4 renomierte, alteingesessene Firmen in die Insolvenz gegangen.

• Cirrus. Eingesetzt wurden Embrear 190. Cirrus flog überwiegend als Team-Lufthansa Partner. Nachdem die Lufthansa diese Verträge gekündigt hatte, konnte Cirrus wohl nicht mehr überleben. Der Flugbetrieb (nicht das Personal) wurde später von OLT Express übernommen

• OLT Express. Eingesetzt wurde Fokker 100, Saab 2000. Die Firma wurde mehrfach verkauft. Die letzte Investorengruppe hatte dann aber nicht das finanzielle Durchhaltevermögen.

• Contact Air. Eingesetzt wurde Fokker 100. Die Firma flog im Netz der Lufthansa und unter Lufthansa Flugnummer. Eine Flugzeuge waren auch im Star-Allience-look lackiert. Nach der Umstrukturierung der Lufthansa wurden diese Verträge gekündigt.

• Augsburg Airways. Eingesetzt wurden Embrear 190 und Dash 8-Q400. Es wird ausschließlich für Lufthansa geflogen. Die Firma hat im Gegensatz zu Cirrus und Contact Air überhaupt keine eigene Verkmarktung, keine eigene flight-operations. Der Vertrag wurde von Lufthansa zu Ende 2013 gekündigt. Augsburg Airways hat daraufhin mitgeteilt, daß die Firma Ende des Jahres aufgelöst wird.
Monarch Airlines
eine britische Fluggesellschaft mit Sitz in Luton hat bedingt überraschend Insolvenz angemeldet. Dabei feierte man diesen Sommer gerade erst den bereits 50. Geburtstag. Derzeit bemüht man sich nach dem sehr kurzfristigen Grounding, die rund 110.000 Passagiere zurückzuholen, wobei auch Qatar Airways bei der Rückholaktion hilft.

Nach jahrzehntelanger enger Zusammenarbeit mit Boeing hatte man die Flotte auf 35 Airbus A320/321 umgestellt, zuletzt aber gleich 30 Jets vom Typ Boeing 737 8 MAX bestellt und 15 weitere optioniert.

Auch bei der Ausrichtung hat man sich verzettelt: Noch vor drei Jahren erfolgte der radikale Schwung weg vom Charterverkehr, um ausschließlich Linienflüge im Low-cost-Segment durchzuführen. Hier war man dem etablierten O'Leary und seiner erfolgreichen RyanAir einfach nicht gewachsen.

Ob mit Norwegian der nächste Kandidat groundet?
Die Niki Luftfahrt GmbH
ist wie erwartet mit der Insolvenz von Air Berlin gegroundet. Damit geht ein weiteres Kapitel österreichischer Luftfahrt zu Ende, und der Bereinigungsprozess in diesem gnadenlosen Markt hat weitere Opfer zur Folge: Auch hier sind rund 840 Mitarbeiter arbeitslos, 32 Maschinen (24x A320/321 sowie 8 x Boeing 737) stehen am Boden.

Ursprünglich enstand die Niki Luftfahrt GmbH aus der Aero Lloyd Austria GmbH, die nach der Insolvenz der deutschen Muttergesellschaft Aero Lloyd im November 2003 von Niki Lauda mehrheitlich übernommen wurde und nur wenige Wochen später bereits zu 24% von Air Berlin übernommen wurde, ein weiteres halbes Jahr später sogar zu 49,9 %. Die Mehrheit der Anteile hielt bis November 2011 die Privatstiftung Lauda (NL Holding GmbH).

Selbst der Beitritt zur Oneworld Alliance in 2012 bis zur Insolvenz von Air Berlin brachte keine Verbesserung, und eine geplante Übernahme des direkt gehaltenen Niki-Anteils von 49,8 % für 300 Millionen Euro durch den AB-Aktionär Etihad Airways konnte mangels rechtzeitig kartellrechtlicher Genehmigung nicht mehr umgesetzt werden.

Nun war der Absturz nicht mehr aufzuhalten. Aufgrund der ablehnenden Haltung der EU-Kommission zog vorgestern die Lufthansa ihr Übernahmeangebot zurück. Die sofortige Einstellung des Flugbetriebs infolge Insolvenz war unausweichlich. Nun gilt es zunächst, alle gestrandeten Passagiere zurückzuholen.
und weitere Airlines im Strudel
Aktuell ist noch gar nicht abzusehen, inwieweit die Insolvenz des britischen Reisekonzerns Thomas Cook auch Auswirkungen auf Airlines hat. Doch unabhängig davon befinden sich derzeit schon wieder mehrere Fluggesellschaften unmittelbar vor dem Aus:

Die französische Fluggesellschaft XL Airways ist nahezu zahlungsunfähig und strebt eine Rettung durch den Konkurrenten Air France an. Diese eher kleine Airline mit rund 600 Beschäftigten fliegt überwiegend Langstrecken in die Karibik, an den Indischen Ozean oder in die USA. Dabei werden eigenen Angaben zufolge jährlich etwa eine Million Passagiere mit vier Airbus A330 befördert.

Seit gestern Abend musste auch die slowenische Fluggesellschaft Adria Airways wegen finanzieller Probleme vorübergehend ihre Flüge aussetzen. Adria Airways ist ebenfalls eine eher kleine Airline mit ca. 500 Mitarbeitern mit 20 überwiegend Regional Jets von Bombardier sowie 3 Airbus A319. 1961 gegründet ist die Airline seit 2004 Vollmitglied der Star Alliance.
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