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"Billigflieger"

"Billigflieger"
Dieses recht komplexe Thema bezieht sich auf den TV-Beitrag in der ARD vom 18.4.2016, 20:15 Uhr. Airliner: Eure TV-Tipps

Wir haben uns den Beitrag -kritisch- angesehen und konnten viele interessante Informationen gewinnen. Im Fokus standen die Airlines RyanAir, EasyJet, Eurowings, WizzAir und AirBerlin. Letztere erhielten überwiegend noch die besten Noten.

Auch wenn es sich um Einzelfälle handeln mag, will ich kurz auf folgende Punkte eingehen:

Fluggastrechte
Es wurde angegeben, das bei einer entsprechenden Anfrage an Air Berlin auf deren Homepage überhaupt kein Hinweis existiert. Überhaupt versuchen die größten Anbieter mit allen Mitteln eine Erstattung der gesetzlich geregelten Ansprüche zu verhindern.

Pünktlichkeit
Die Quote pünktlich durchgeführter Flüge wird bei allen Billigfliegern mit mind. ca. 85% benannt, in Wirklichkeit liegt sie offenbar klar darunter.

Flugziele und Reisedauer
Die allseits bekannten Zielflughäfen liegen meist 100-150 km von der jeweiligen Hauptstadt entfernt, bekannteste Beispiele sind "Frankfurt"-Hahn (im Hunsrück) oder "München"-West im Allgäu. Ein Versuch mit Testpersonen ergab, dass eine Reise nach Barcelona länger dauerte und unter dem Strich teurer war als mit der Lufthansa.

Transparenz
Die Internetseiten sind meist alles andere als hilfreich; teurere Angebote werden gerne in den Vordergrund geschoben und Nebenkosten möglichst verschleiert. Alle Anbieter versuchen offenbar massiv Hotelübernachtungen und Leihwagen an Mann oder Frau zu bringen und somit die Verdienstspanne zu verbessern.

Fairness
Ein ehemaliger RyanAir-Pilot klagte, dass er bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrags eine "Beschäftigungsgesellschaft" gründen musste deren einziger Angestellter er war. Hier bestehen offenbar massive Grenzverletzungen mit europäischem Arbeitsrecht (Scheinselbständigkeit). FlugbegleiterInnen müssen nicht selten Uniformen selbst bezahlen und gehen mit 1200 Euro brutto nach hause. Die Lufthansa versucht aktuell eine deutliche Verlagerung von Flügen auf Germanwings, um die Kosten weiter zu drücken. Die nur geringe Organisation der Mitarbeiter in Gewerkschaften führt zu einer stetigen Aushöhlung der Rechte und Vergütungen.

Gepäck
Die Kosten für Koffer im Allgemeinen sowie die Aufpreise für zu großes/schweres Bordgepäck sind mit ca. 30-100 Euro beachtlich. In der Tat versuchen immer mehr Fluggäste übergroße und -gewichtige Gepäckstücke auch auf Linienflügen mit in die Kabine zu nehmen (MissDiamantis kritisierte das hier auch schon mal völlig zu Recht!). Leider wurden auch Empfehlungen gegeben, wie man durch spezielle Bekleidung nahezu das gesamte Koffervolumen am Mann tragen kann- die Testperson wirkte wie ein Michelin-Männchen *crazy*.

Flugpreise
Deutlich aufgezeigt wurde auch, dass Zusatzleistungen nur gegen Bezahlung (No-frills-Konzept) möglich sind.

Nicht thematisiert wurde die tatsächliche Verteilung der Marktanteile in Deutschland. Im zwei mal jährlich erscheinenden Low Cost Monitor des DLR und des ADV wurde im Januar 2015 ein Ranking unter den in Deutschland verkehrenden Billigfluggesellschaften ermittelt (Quelle: Wiki), nachdem sich folgendes Bild ergibt:
Germanwings 38,3%
AirBerlin 35,5%
RyanAir 8,2%
EasyJet 7,2%
WizzAir 2,2%

Wir sind selbst noch nie mit einer dieser Airlines geflogen. Sicher haben unsere Mitglieder aber eine Vielzahl von Erfahrungen? Bei MitarbeiterInnen können wir gerne eure Zuschriften per Clubmail entgegen nehmen und anoynmisiert einstellen.

Martin für das Modteam
****duo Paar
96 Beiträge
Was gibt es da zu quängeln, bitte...?
Den leicht angequängelten Unterton finde ich lächerlich.
Es geht dem Kunden darum, anständig und sicher von A nach B zu kommen.
Wenn ich jetzt mit der LH-Tochter Germanwings Barcelona-Berlin für 62€ mit großem Gepäck, Essen und Wahlplatz fliege, finde ich daran nichts zu quängeln. Letztesmal umgekehrt mit Original-LH für 240€ derselbe Flug, dieselbe Landung zum Vierfachen Preis.
Auch an den billigen Flügen von Vueling (Tochter von Iberia) gibt es nichts zu meckern. Wohin der Flug konkret geht, wird man ja vorher wissen!?
Als Student flog ich mit Aeroflot nach Asien, um Geld zu sparen.
Ich bin überall auf der Welt preiswert geflogen: Das Wichtigste ist ja wohl, dass die Piloten ihren Job gut machen: deren Ausbildung ist überall nahezu identisch.
Die Stewardessen sind keine Kellnerinnen, und essen in der Luft ist mir völlig egal.
"Die allseits bekannten Zielflughäfen liegen meist 100-150 km von der jeweiligen Hauptstadt entfernt": Unsinn. Nirgendwo auf der Welt habe ich das erfahren. Die beiden Beispieel sind Ausnahmen, nichts mit "meist".
Fliegen hat seinen Status-Charakter verloren, wollen wir das beklagen?
Ich verstehe nicht, was der Beitrag uns sagen oder fragen will....
*********ntis Frau
1.545 Beiträge
Nicht ganz richtig aber auch nicht ganz falsch..
Als aktive FB bei einer deutschen Airline möchte ich anmerken, dass es auf dem europäischen Markt keine Airline gibt, wo die Flugbegleiter die Uniform selbt kaufen müssen. Es ist so, dass wir eine Grundausstattung bekommen und jedes Jahr neue Teile dazu bestellen können. Sollte dieses nicht reichen, so hat man die Möglichkeit neue Teile käuflich zu erwerben.

Flughäfen 150 km außerhalb.. das ist bedingt richtig.. es gibt Airlines die haben sich bewusst an den umliegenden Flughäfen niedergelassen um die gesamt kosten niedrig zu halten. Wir (da wo ich arbeite jedoch nicht)

Pünktlicheit.. jede Airline ist bedacht die Gäste pünktlich von A nach B zu bringen. Leider und das liegt nicht immer an uns spielen da viele Faktoren mit die "normal strerbliche" nicht mitbekommen.

Ich nenne euch mal die mit denen ich täglich wenn ich arbeite zu tun habe

Fangen wir mal mit den Gästen an..

Einer muss immer bummeln und der letzte sein.. und dann meckern, dass man zu spät ist..

Keine Busse für die Gäste
Keine Beladungsgruppe
Kein Catering ...
Kein Clening
Kein Wasserservice

Oder aber auch schlechtes Wetter

Oft leider aber ein vorgegebener Slot der eingehalten werden MUSS besonders in den Sommermontaten ... sonst wäre oben Flugverkehrschaos.

dann zum Thema Gepäck

Ich verstehe immer noch nicht warum man 15 bis 20 KG Trolleys als Handgepäck angibt. Ehrlich gesagt 8 Kilo sind zulässig, doch jeder von uns hat mehr als nur 8 Kilo dabei. Muss auch nicht sein.
In case auf emergency befindet sich das schwere Gepäck oben in den Gepäckfächern, wie bitte soll da jemand unverletzt entkommen?

Mein persönliches Verständnis für Handgespäck ist sehr gespalten.


Fluggastrechte.. ja klar jeder hat recht.. Aber man sollte sich auch nach erwerb des Tickets auch unsere Hausrechte mal bitte genaustens durchlesen, denn dieses passiert leider so gut wie nie..

z. B.

Hunde in der Kabine MÜSSEN in einem dafür vorgesehen Korb transportiert werden und nicht mehr wie 8 Kilo wiegen und am Fensterplatz unten am Boden plaziert werden und für die dauer des Fluges nicht aus dem Korb genommen werden. Was passiert...?
Die Besitzter halten sich nicht an diese Vorschriften.. (einige... aber es sind ausnahmen)

Nun ja wie dem auch sei. Es ist wie es ist..
So ich muss leider mittendrin abbrechen, da ich nun schlafen muss, ich muss morgen früh wieder ganz früh los.

Gute Nacht euch allen

und trotzdem egal wohin Ihr fliegt, seit freundlich und lieb zu uns FB
Richtigstellung
Mein Startbeitrag war lediglich die Wiedergabe der im TV-Beitrag aufgeführten Aspekte. Diese wurden auch nicht genannt um zu "quengeln", sondern um den Kunden aufzuzeigen was ein Flug mit Billiganbietern leisten kann und was nicht. Hier wurde anhand von exemplarischen Beispielen aufgezeigt, wo die Stärken und Schwächen des Systems liegen, was man erwarten kann und was nicht.

Die "Geiz ist geil"- Mentalität hat einfach auch ihren Preis. Und wer mit diesen Einschränkungen nicht leben kann oder will, muss eben Linie fliegen. Im Gegenzug hat das Konzept vielen Menschen das Fliegen erst ermöglicht, und die unter dem Strich umweltfreundliche Auslastung von Flugzeugen durch gezielte Paketlösungen optimiert.

Ich bedauere sehr, dass mein Beitrag gleich so negativ aufgenommen wurde. Er stellt ja nicht meine persönliche Meinung dar, sondern sollte nach dem TV-Beitrag einfach mal zur Diskussion anregen. Nachdem sich aber 95% unserer Gruppenmitglieder noch nie mit einem einzigen Startbeitrag an neue Themen heranbegeben hat erscheint es einfacher, auf die wenigen neuen Themen erstmal einzudreschen. Das stimmt mich ehrlich gesagt sehr nachdenklich.

Martin als Mod und Mitglied
Die möglichen Kostenfallen bei RyanAir
wurden gestern wieder einmal deutlich aufgezeigt; im wie immer umfangreich recherchierten Beitrag des "Team Wallraff-undercover". Eine seiner Mitarbeiterinnen hatte sich bei der Low-Cost Airline anstellen lassen und wurde am Check-in-Schalter eingesetzt. Dort bekam sie einen Überblick über die möglichen Kostenfallen; eine Kollegin allein hatte in diesem Monat bereits 2.000€ an zusätzlichen "Gebühren" eingenommen. Denn wer eine der vielen Posten nicht zu zahlen bereit ist, wird schlicht nicht mitgenommen.

Ryanair bietet mit jeder Flugbuchung einen kostenlosen Online-Check-In, der aber erst 48 h vor dem Flug online durchgeführt werden kann. Passagiere, die aufgrund technischer Probleme (Handyempfang) o.ä. den Check-In nicht online durchführen können, müssen am Check-In Schalter der Airline einchecken und zahlen pro Person eine Gebühr von 55 €. Das gilt auch für den Rückflug, bei dem man auch erst 48h vorher einchecken kann.

Ist der Name bei der Flugbuchung falsch geschrieben (zB infolge Autokorrektur am Handy) werden gleich 160 € fällig- selbst wenn es nur ein Buchstabendreher ist.

Das eigene Ausdrucken und Mitbringen der Bordkarte ist Pflicht, sonst kostet das 20 €.

Die Gebühren für eine Sitzplatz-Reservierung liegen zwischen 3,- und 15,- Euro pro Flugstrecke. Wer mit Kindern zwischen 2 und 12 Jahren fliegt, muss einen Platz reservieren. Das ist zwar eigentlich unnötig, doch wer Kinder mitnimmt muss für sich einen bestimmten Platz reservieren. Ohnehin werden gemeinsam Reisende gerne "zufällig" stets auseinander platziert, und können nur gegen Gebühr ihren Platz ändern.

Für das Priority Boarding berechnet Ryanair zwischen € 6,- und € 10,- je nach Reisedatum und Flugstrecke. Vorteil: Man muss sein Handgepäck (max. 55x40x20 cm) bei einer Priority-Buchung nicht vorher aufgeben. In die Kabine darf lediglich standardmässig eine kleine Tasche (max. 45x20x25 cm) mitgenommen werden.

Ein kleiner Koffer mit max. 10 kg und einer Größe von max. 55 x 40 x 20 cm kostet bei Online-Buchung je nach Flugstrecke und Reisedatum 10 - 12 €, bei nachträglicher Zubuchung am Flughafen das Doppelte. Ein großer Koffer mit max. 20 kg kostet bei der Flugbuchung € 25,-, bei nachträglicher Zubuchung werden 40 € berechnet. Ein Übergewicht des Koffers kostet pro Kilogramm 11 €. Die Kosten für das Gepäck werden jeweils pro Flugstrecke gerechnet, bei Hin- und Rückflug werden die Gebühren zweimal fällig.

Muss man Datum oder die Strecke seines Fluges ändern, kann man das bis zu 2,5 Stunden vor Abflug selbst online machen, darf aber noch nicht eingecheckt haben. Die Gebühren für eine Flugänderung variieren je nach Route, Reisedatum und Zeitpunkt der Änderung zwischen 30,- und 95,- Euro.

Hier die aktuelle Kostentabelle der Airline: https://www.ryanair.com/de/d … nfos/service-center/gebuhren

Wen wundert es, dass der Airlinechef O'Leary inzwischen Milliardär ist? Und dass auf der ganzen Welt die Billigairlines boomen? Doch O'Leary selbst wird sinngemäß zitiert, dass die Menschen "für ihre Dummheit bezahlen müssen".
Und immer wieder: Ryan Air
Der Milliardär O'Leary, Chef der irischen Billig-Airline Ryan Air, versucht immer wieder aufs neue seine Partner auszuspielen. Aktuell legt er sich in Spanien gewaltig mit Politik und den Gewerkschaften an, wo er nach Recherchen der Tageszeitung "El País" in den ltzten 16 Jahren über 200 Millionen Euro (!) an Subventionen von verschiedenen Lokalregierungen Spaniens erhalten hat.

Doch das reicht ihm immer noch nicht: Aktuell stellt er seine Piloten an der Basis Girona vor die Wahl, entweder zu kündigen oder monatelang unbezahlten Urlaub zu nehmen. Um seinen Forderungen Nachdruick zu verleihen, kündigte er an sich komplett aus Girona im Nordosten Kataloniens zurückzuziehen, was diesem Airport den Todesstoß versetzt hätte.

Würde er damit durchkommen. wäre es sicher nur eine Frage der Zeit, bis Ryan Air diese Erpressung auch auf andere Standorte nicht nur in Spanien auszuweiten.

Und da im März 2020 eine Vereinbarung zwischen Ryanair und der Bezirksregierung von Girona ausläuft, durch die Ryan Air jedes Jahr 3,5 Millionen Euro an staatlichen Subventionen einnahm liegt der Verdacht nahe, dass Ryanair nun den Druck auf die Regionalregierung erhöht, um weitere Subventionen abzugreifen.

Wie entsetzlich geldgierig muss jemand sein, der als Milliardär immer noch weiter versucht den ärmeren Regionen Europas Subventionen abzutrotzen um noch reicher zu werden. Mich ekelt so ein Raubtierkapitalismus schlicht an.
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