Gleichberechtigung und Authentizität

Die Kurzversion:

"Die Gesellschaft" gibt es nicht. Die am lautesten schreien und die Stimmung machen, müssen nicht in der Mehrheit sein. Ich denke, wenn wir warten, dass uns "die Gesellschaft" die Absolution erteilt für ein vermeindlich nicht adäquates Verhalten, dann sind wir alt und grau - und unglücklich. Ich hatte großes Glück mit meinen Eltern, die überhaupt keine Probleme damit hatten, dass ich als Kind immer ein Junge sein wollte und auch später ziemlich burschikos war und heute noch bin. Mein Lieblingscousin ist schwul und der hatte als Kind mit genau dem entgegengesetzten Problem zu kämpfen. Leider muss man auch selbst ein paat Mauern einreißen, sonst bleibt alles wie es ist.

Erfahrungen prägen das Leben.
Da ich mit 18 Jahren schon in der Szene unterwegs war, ist man irgendwie da reingewachsen. Für mich war alles normal.
Jeder lebt nur seine individuelle Sexualität aus. Später bin ich nur in Lesben und Schwulenläden gegangen. War wunderbar.
Dank Flyer wusste man immer wo es hingeht.
Es ist wichtig glücklich zu sein. Egal wie man geprägt ist.
Selbstverständlich spielte das liberale unkirchliche Elternhaus auch eine wichtige Rolle dabei. Das hat mich geprägt. Ich gebe diese Erfahrungen weiter.

Ich finde das einen guten Ansatz für jeden einmal selber darüber nach zu denken, sein Verhalten dabei zu prüfen und vielleicht zu sein Verhalten zu testen!

Ich selber habe kein Problem damit, wenn sich jemand mal nicht seinem Geschlecht entsprechend verhält! Relevant und wichtig ist für mich einfach der Mensch dahinter.

seh ich wie @*********er21, und ich werd mittlerweile fast böse, wenn Menschen von 'der' Gesellschaft schreiben, die sich ändern müsse oder "noch nicht so weit" sei.
Denn wer ist denn 'die' Gesellschaft?
Jede Einzelne von uns. Jeder Einzelne.
Wenn wir alle (!) bei uns selbst anfangen, vor der sprichwörtlichen eigenen Haustür kehren, kann das was werden.
Mit der Gleichberechtigung, mit der Augenhöhe, mit Integration, Toleranz, Klimaschutz - mit allem, you name it.

Und nein, auch auf 'die Medien' zu schimpfen ist so lächerlich. Denn: wir sind die Konsumentinnen/Konsumenten dieser Medien, es liegt also in unserer Macht, diejenigen Medien zu unterstützen oder bevorzugt zu nutzen, die verantwortlich handeln, schreiben, berichten. Muss ich den 100. RosamundePilcherheileFamilieeineFrauistnurdannglücklichwennsieMannundKinderhat anschauen?

Gleiches gilt für 'die' Industrie: auch hier sind wir diejenigen, die entscheiden können, welche Produkte wir kaufen, welchen Konzernen wir die Treue halten. Muss es also das rosa Ü-Ei sein? Muss ich mir extra Frauen-Nassrasierer kaufen?