Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
EYEevents
734 Mitglieder
zum Thema
Frauen: Wie oft werdet ihr wirklich angesprochen?497
Ich grüße euch, ihr Walküren. Es gab so ein ähnliches Thema schon mal…
zum Thema
moral in der gesellschaft, moralisierer im forum449
Da es in vielen threads oftmals gar nicht mehr um das eigentliche…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

das generische Maskulinum

*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe mir jetzt das erste Buch von Herrn Stefanowitsch geholt, 'Eine Frage der Moral, warum wir politisch korrekte Sprache brauchen'.
Er nennt es eine Streitschrift und schon am Anfang führt er die gängigsten Argumente der "Sprachbewahrerinnen/Sprachbewahrer" auf (für die politisch korrekte, ich nenne sie lieber gerechte, Sprache ein Schimpfwort ist) - samt deren Widerlegung bzw Entkräftung.

Sehr schön z.B. auf S. 18 sein Fazit, warum Menschen, die auf gerechte Sprache achten, gerne als 'politisch korrekt' beschimpft werden:

Der Vorwurf der politischen Korrektheit ergibt sich also weniger aus einer informierten Sorge um Traditionen als vielmehr aus dem dumpfen Gefühl, es wolle jemand Rücksicht auf eine Gruppe nehmen, der man diese Rücksicht nicht zugestehen will

Tut sehr gut, dass alles nochmal so kompakt zusammengestellt zu bekommen. Ich kann es nur empfehlen.
*******na57 Frau
22.194 Beiträge
JOY-Angels 
Nun, "politically correct" ist das Schimpfwort der Rechten in den USA gegen die Bewegung "gerechter" und nicht diskriminierender Sprache gewesen. Sie beschimpften es als "Zensur".

Und genau so schimpfen die KritikerInnen in Deutschland auch. Man soll eben nicht mehr sexistisch (oder rassistisch) reden "dürfen" und das lassen sich die misogynen Sexisten nicht verbieten...*basta*

Lieber verunglimpft man die, die sich um solche Sprache bemühen ... oder denen sie, wie mir, schon in den meisten Situationen in Fleisch und Blut übergegangen sind ... also man verunglimpft und beschimpft uns als "frustrierte Emanze". Die sich ihrer "Weiblichkeit" nicht sicher ist.

(Weil ich meine Berufsbezeichnung für mich in der weiblichen Form benutze??? *hae*)
*******n_HH Frau
5.918 Beiträge
Zitat von *****ida:
Der Vorwurf der politischen Korrektheit ergibt sich also weniger aus einer informierten Sorge um Traditionen als vielmehr aus dem dumpfen Gefühl, es wolle jemand Rücksicht auf eine Gruppe nehmen, der man diese Rücksicht nicht zugestehen will
Ich kann mir so wenig Zeit zum lesen nehmen...hilf mir ganz kurz, damit ich gedanklich weiterkomme.
Geht es ihm um eine generelle Verweigerung von Rücksichtnahme, also gesamtgesellschaftlich oder spezifiziert er diesen Unwillen auf eine ganz bestimmte Gruppe? Rücksicht nehmen auf wen?
*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
zum einen: die Streitschrift ist echt (!) kurz, grad mal 63 Seiten *zaunpfahl*

davon ab natürlich ein Versuch, das zu beleuchten (nach meiner Interpretation wohlgemerkt!)
Zitat von *******n_HH:
Geht es ihm um eine generelle Verweigerung von Rücksichtnahme, also gesamtgesellschaftlich oder spezifiziert er diesen Unwillen auf eine ganz bestimmte Gruppe? Rücksicht nehmen auf wen?

es geht in dieser konkreten Passage immer um Beispiele der jüngeren Zeit, in denen eben die Rücksicht auf 'bestimmte Gruppen' zu einem überdenken von Worten führt oder geführt hat: sei es, weil die Worte an sich abwertend sind (indem sie z.B. bestimmte veraltete Bezeichnungen für Menschen anderer Hautfarbe oder Religion oder Herkunft beinhalteten) oder weil die alte Bezeichnung ausgrenzend wirkt.

Diejenigen, die also der Meinung sind, mit der Neuschöpfung/Umbenennung würde "Rücksicht auf eine Gruppe genommen, die in ihren Augen keinerlei Rücksicht verdient" - sei es, weil sie 'sich nicht so haben sollen'; sei es, weil 'wir das schon immer so genannt haben' (pseudohistorisches Argument in meinen Augen); sei es weil 'die eh schon zu viel Aufmerksamkeit kriegen/hier eh nichts verloren haben' etc pp.
Diejenigen, vermute ich, die sich selbst als Zukurzgekommene sehen, als Übervorteilte, als Opfer (von was auch immer).

Insofern natürlich ein Problem, das nicht nur das Sprechen, die Sprache betrifft - und daran eben mal wieder besonders deutlich zu werden scheint.
*******n_HH Frau
5.918 Beiträge
*zaunpfahl* nehme ich hin.
*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gestern ein sehr schöner launiger und informativer Beitrag zum Thema "gerechte Sprache" / Sprechen schafft Bilder im Kopf.
https://www.br.de/mediathek/ … -av:5e4ef94ec529ff001ae24a61
*******tal Frau
726 Beiträge
Und wer sagt wieder, daß alles nicht so "schlimm" ist - eine Frau. *kopfklatsch*
*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja, das verstört mich auch ein ums andere Mal.
Ist es dieses "Nur keine Umstände machen" - Gefühl? Das "nicht als anstrengende Frau wahrgenommen werden wollen" ?
*nixweiss*
*******tal Frau
726 Beiträge
So kann man die anderen Mitstreiterinnen vielleicht auch wieder klein halten/machen. Wie oft hab ich schon gehört, dass man es als Frau "auch so" schaffen kann, wenn man gut ist.
Eine Freundin - im gehobenen Management einer großen Firma - ist übrigens letztens der Kragen geplatzt und sie hat ihren ausschließlich männlichen Kollegen mitgeteilt, dass sie in Zukunft die Männertoilette aufsucht, wenn dort nochmal Absprachen getroffen werden. Sie hat klar gemacht, dass Ausgrenzung nicht akzeptabel ist.
*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zum Schwanz Vergleich kann sie ja ihren Lieblingsdildo mitbringen... 😋
Spaß beiseite: ja... die berühmten männlichen Seilschaften.
(über die hat sich Herr Süß in der Sendung gestern auch ausgelassen... *lach*)
*******na57 Frau
22.194 Beiträge
JOY-Angels 
Mich ärgert das auch .... diese "MIR macht das nichts aus" Frauen, die dann bestätigend von den Männern angeguckt werden.

Mir macht es etwas aus und ich bin eben unbequem ... aber ich habe erstens ein gewisses Alter, zweitens einen höheren Gürtel im Taekwon-Do und drittens eine leitende Stellung.
*baeh*
*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
.... ich hab keinen Kampf-Gürtel, ich hab keine leitende Stellung und: mir macht es was aus.
Weil ich eine Frau bin. Und sowas von keinen Bock mehr hab, immer nur mit_gemeint zu sein! *roll*
*******na57 Frau
22.194 Beiträge
JOY-Angels 
Mein *baeh* bezog sich auf die lästernden Männer in meinem Betrieb, nicht auf Euch. Denn ich denke doch genau so: warum sollen Frauen immer "mit gemeint" sein?

Wenn man man vorschlägt, einfach nur die weibliche Form zu nutzen, damit sich die Männer "mit-gemeint" fühlen können, wird immer heftig abgelehnt. OHNE dass jemand einsieht, was ich damit sagen will. Es ist eben normal, dass Frauen "nicht vorkommen".

*gr2*
*******t75 Frau
8.779 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Weswegen ich besonders gern nur weibliche Formen nutze, wenn ich von Männern umgeben bin oder mich explizit vom generischen Maskulinum mal nie angesprochen fühle ...
aus Prinzip *basta*
*******tal Frau
726 Beiträge
Zitat von *******t75:
Weswegen ich besonders gern nur weibliche Formen nutze, wenn ich von Männern umgeben bin oder mich explizit vom generischen Maskulinum mal nie angesprochen fühle ...
aus Prinzip *basta*

Liebe @*******t75 , da bin ich ganz bei dir. *hi5*
*****ida Frau
17.278 Beiträge
Gruppen-Mod 
https://www.bzw-weiterdenken … 9/was-sprache-mit-uns-macht/

Ein neues Buch, das zum Nachdenken anregt über gerechte Sprache und uns einfach auf dem Weg dorthin begleitet: weil es eben alles grad in Entwicklung ist, sich finden muss - und wir können mitsuchen, mitgestalten.
Das ist mitunter anstrengend, ja.
Wirft Fragen auf, Zweifel, Unsicherheiten, ja.
und: die dürfen sein. Müssen sein.
Auch Fehler dürfen sein.

Ich denke Hauptsache ist: wir denken drüber nach, wir wollen etwas verändern. Auch in kleinen Schritten *g*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.