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Wenn es mit dem Sex hapert

Der Frust mit der Lust Oder: Die Pawlow’sche Vagina

Keine Lust auf Sex? Fehlt der Sexdrive? Das kann ganz schön Druck machen und die Beziehung belasten. Unsere Autorin gibt Tipps, wie man Phasen der Unlust am besten überwinden kann und geht auf Ursachenforschung für den Frust mit der Lust.

 

von JOYclub-Kolumnistin Sophie Andresky | Mehr Kolumnen: Entdecke Sophies Welt


Mein Leben als Sexgöttin

Ich bin eine Sexgöttin. Wenn ich nach Hause komme, reiße ich mir direkt die Klamotten vom glühenden Körper und stürze ins Schlafzimmer, wo sich nackt und hart ein scharfer Mann räkelt, der den ganzen Tag an nichts anderes gedacht hat, als mich bis zum Morgengrauen ins Nirwana zu vögeln. So ist das bei mir. Jeden Tag.

Spaß beiseite.

Es gibt Phasen, in denen ticken der aktuelle Partner und ich erfreulich synchron. Da hat er das Massageöl schon in der Hand, noch bevor ich die rote Wunderlampe im Schlafzimmer angeschaltet habe (Eine wirklich gute Sexbeleuchtung wirkt Wunder, kann ich nur empfehlen. Überhaupt habe ich festgestellt, dass manche Accessoires bei mir eine Art vaginalen Pawlow-Effekt auslösen: Der Hammock Song von Marion Rampal zum Beispiel, der Pure-Duft von Jil Sander oder die Berührung meiner Kniekehlen während einer an sich harmlosen Wellnessmassage, das Gefühl, wenn ich meine Beine in Nylonstrümpfen übereinander schlage,... und wuuusch fängt meine Möse an zu sabbern, obwohl gerade gar kein Sex angesagt ist. Das ist schon doof, wenn eine Freundin ein Dessert mit Aprikosen oder Nougat serviert und ich denke nur noch an meine Klitoris.)

Wenn das Liebesleben mal nicht einfach so flutscht wie im Pornoroman, muss das noch kein Problem sein.

Und dann gibt es Phasen, da will ich Sex und er auch, aber nicht zur selben Zeit, das frustriert. Wenn das Liebesleben mal nicht einfach so flutscht wie im Pornoroman, muss das noch kein Problem sein, es kann aber eins werden, nämlich in dem Fall, dass sich die Rollen zementieren. Bedrängt zu werden ist genauso doof und demütigend wie zurückgewiesen zu werden. Frauen fangen dann gern eine Diät an, weil sie sich einreden, der Sexdrive des Partners stehe in Relation zur Breite ihres Hinterns. Frauen glauben allerdings, so ziemlich alles stehe in Relation zur Breite ihre Hinterns. So ähnlich wie Männer glauben, ihre Penisgröße hätte irgendetwas mit ihrem Erfolg als Mr. Bumsbastic zu tun.

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Die ewige Mär von der Größe des Penis

Gerade bei der Frage nach der Größe des Penis wird immer unheimlich herumschwadroniert, aber kaum jemand überlegt ernsthaft, bei welchen sexuellen Aktivitäten es denn überhaupt auf die Größe ankommen könnte. Bei Petting und Oralsex ist es völlig egal, ob der Partner einen Erdnussflip oder einen Rettich als genitale Ausstattung mitbringt. Beim Penetrieren macht die Position den Unterschied. Ich zum Beispiel liebe Sex im Doggy Style, das ist bequem und der Winkel des Eindringens ist besonders lustvoll, und man hat eine Hand frei, um sich beim Vögeln da zu reiben, wo es am schönsten ist.

Wenn ein Partner aber einen Baseballschläger als Gemächt hat, kann er beim Stoßen den Muttermund berühren, und das ist echt unangenehm. Bei der Missionarsstellung, allen kamasutrischen Verrenkungen, bei der die Frau auf dem Rücken liegt, und in der Reiterposition zählt eher die Dicke als die Länge. Wenn beide Beteiligten stehen, ist die Größe schon entscheidend, allerdings die Körpergröße.

Ich komme also zum gleichen Schluss wie Generationen von Frauen vor mir (aber Männer können es ja gar nicht oft genug hören, also bitte): Weniger die Ausstattung an sich bringt’s, sondern der kunstvolle Umgang damit macht aus einem Durchschnittsstecher den Meister Yoda der Erotik.

Nur weil jemand gerade mal keinen Sex will, heißt das nicht, dass er seinen Partner weniger liebt.

Allerdings muss ich sagen, dass ich, wenn es sich nicht direkt um Sex handelt, sondern um die reine Optik (wie z. B. in der Sauna), schon genau hinäuge und es ästhetisch einfach ansprechender finde, wenn der Penis länger ist als der Hodensack. Liegt er obenauf wie eine einzelne Hörnchennudel auf einem Fleischklops, denke ich höchstens an Pasta al Forno, aber nicht an Bunga Bunga. Ich finde auch schlauchförmige Penisse schöner als zapfenförmige.

Leicht gebogen dürfen sie durchaus sein, aber nicht so knubbelig aussehen wie eine Schlange, die ein Michelin-Männchen hinuntergewürgt hat. Wer diese Überlegungen männerfeindlich findet, der soll sich bitte mal anhören, wie es klingt, wenn sich zwei Männer über Brüste unterhalten. Ein schöner Penis ist also durchaus von Vorteil, um potentielle Partnerinnen anzulocken. Hat man aber erst mal eine Frau im Bett und bekommt sie darin auch einen Orgasmus, wird sich keine über fehlende Zentimeter beschweren. Kürzlich befriedigte Frauen beschweren sich generell über wenig.

Zu gestresst?

Was tun, wenn der Sex ausbleibt?

Körperliche Veränderungen sind also, wenn sie nicht extrem sind, selten der Grund für weniger Sex in einer Beziehung. Und nur weil jemand gerade mal keinen Sex will, heißt das auch nicht, dass er seinen Partner weniger liebt oder sich nicht für ihn interessiert. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die lieber kuscheln als vögeln, und ich halte es auch für ein Gerücht, dass Männer generell immer Sex wollen und Frauen stattdessen lieber Jane-Austen-Filme ansehen.

Natürlich kommt es vor, dass mal der eine und mal der andere mehr Sex will. Wenn aus Zärtlichkeit aber zwangsläufig immer Sex wird und einer zur Zeit keinen Sex will, stellt der, um den zu vermeiden, auch die Zärtlichkeit ein, und das geht der Intimität an die Substanz. Wenn man mal eine Weile weniger miteinander vögelt, hat man noch kein Problem, wenn man sich aber gar nicht mehr traut, den Partner liebevoll anzufassen und sich nahe zu sein, dann schon.

Deshalb ist die erste Maßnahme: Nicht hysterisch werden und die ganze Beziehung anzweifeln. Und keine Vorwürfe. "Du vernachlässigst mich", sorgt nur noch für mehr Stress. "Ich vermisse dich" ist eine bessere Ausgangsbasis für vorsichtige Ursachenforschung und macht dem anderen klar, dass es um ihn geht und nicht um eine Dienstleistung, die eingefordert wird.

Sex ist Temperamentssache, Menschen essen unterschiedlich viel und vögeln unterschiedlich viel, das heißt nicht, dass einem das Gekochte generell nicht schmeckt. Vielleicht hat der Unlustige auch nur weniger Appetit auf diese spezielle Art von Sex. Dann würde es helfen, Neues auszuprobieren. Pornofilme, Sexliteratur, Toys, der Quickie unter der Dusche oder die Nummer mit den Reitstiefeln – das kann man einfach mal alles durchprobieren und sehen, was passiert.

Probleme mit Sex sind oft Beziehungsprobleme in Verkleidung.
Probleme mit Sex sind oft Beziehungsprobleme in Verkleidung.
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Die größten Lustkiller

Möglicherweise sind körperliche Ursachen der Grund für die niedrigere Sexfrequenz. Bei Impotenz weiß man heute, dass ein schlaffer Schniedel viel seltener auf Psychoprobleme wie Stress oder Angst zurückzuführen ist, sondern sehr oft auf etwas Organisches, wie z.B. Diabetes. Also, Jungs: Geht zum Arzt! Wir Mädels gehen alle halbe Jahre zur Gynäkologin, und glaubt uns mal, dass das auch nicht so spaßig ist, wenn die beim Abstrich mit einem Riesenwattestäbchen am Muttermund herumschabt. Bei fraulicher Unlust kann übrigens die Pille schuld sein. Die freundliche Gynäkologin berät da gern.

Ob Abstinenz tatsächlich etwas bringt: keine Ahnung, hab ich nie ernsthaft versucht.

Lustkiller Nummer eins ist bei mir immer Stress. Morgens muss ich raus, mittags habe ich Hunger und abends bin ich müde. Die Lösung: Sexdates mit Terminabsprache. Mittwochnachmittag um 16 Uhr: Ficken. Klingt erstmal unromantisch, ist aber eine feine Sache. Wir sind beide konzentriert, wach und vorbereitet. Wenn wir uns mit abgeschalteten Handys treffen, fühle ich mich, als hätte ich eine Affäre mit dem eigenen Partner, das ist scharf.

Paartherapien haben bei Sex-Problemen eine hohe Erfolgsquote

Wenn sich die Durststrecke zu lang hinzieht, haben Paartherapien bei Sex-Problemen eine hohe Erfolgsquote. Oft wird dort geraten, Sex für eine gewisse Zeit komplett zu verbieten. Streicheln, küssen, massieren, alles erlaubt, aber nichts, was Richtung Sex oder Orgasmus gehen könnte. Der Sinn dahinter ist, die festgefahrenen Rollen aufzubrechen. Derjenige, der "nie" Sex will, soll die Chance bekommen, wieder körperliche Nähe zu erleben und auch mal den Anfang machen zu können.

Ob Abstinenz tatsächlich etwas bringt: keine Ahnung, das habe ich nie ernsthaft versucht. Im Gegenteil, je mehr ich mich mit Sex beschäftige, desto interessanter wird das. Ich finde es auch immer sehr befreiend, mich mit obskuren Sexpraktiken zu beschäftigen, um dann erfreut festzustellen, dass meine Ansprüche so ausgefallen gar nicht sind. Nein, ich möchte wirklich keinen Harnröhrenvibrator geschenkt bekommen oder meinen Kopf mit einer Gummimaske verhüllen, an der unter zwei winzigen Nasenlochöffnungen ein extra dicker Analplug angebracht ist. Ich träume nicht heimlich vom Sex mit dem nachbarschaftlichen Schäferhund und ich möchte auch keinem lebensgroßen flauschigen Bussi-Bären die vollen Windeln wechseln.

Ich möchte einfach nur ficken. Aufmerksam, lustvoll, gerne mit Humor. Und ohne vorher einen Vertrag zu unterschreiben, dass man sich nicht wegen eventueller Folgeschäden verklagen wird. Nur ficken.

Nekro-Lesben, Tantra Seminare und Pussy-Lollys

Ich bin immer am rattigsten, wenn ich gerade an einem neuen Buch sitze und schon deswegen ständig über feuchte Muschis und harte Schwänze – und wie ich beide zusammenbekomme – nachdenke. Zur Zeit schreibe ich gerade meinen Thriller "Darkroom" fertig und wie immer habe ich den meisten Spaß an den Gruppentableaus, von denen es reichlich gibt, weil weite Teile des Romans auf Sexpartys spielen, und natürlich Verbalerotik.

Deshalb freue ich mich auf die ausführliche Telefonsex-Szene, die als Nächstes ansteht und bei der ich jetzt schon weiß, dass ich dann wieder feucht und heiß vom Schreibtisch aufstehe und mir jemanden zum Vögeln suche oder die Szene wenigstens aus rein beruflichen Gründen probe-masturbiere. Es ist ein schöner Job und als Floristin oder Bibliothekarin käme ich wohl nicht derartig auf meine Kosten.

Plötzlich fielen uns verstohlene Blicke und Geräusper einer plötzlich sehr schweigsamen Männerrunde auf.

Neulich war ich mit einer bekannten Berliner Erotik-Kolumnistin essen und erst, als uns am Nebentisch verstohlene Blicke und das Geräusper einer plötzlich sehr schweigsamen Männerrunde auffielen, wurde uns klar, dass unsere Plaudereien über Nekro-Lesben, Tantra-Seminare und Pussy-Lollys wohl eher nicht zum allgemeinen Tischgespräch gehören.

Dabei hatten wir einen guten Grund, darüber zu sprechen: Der Pornoanwalt (www.pornoanwalt.de) hatte neulich vermeldet, dass die Bundesprüfstelle die CD "Evangelivm Nekromantia" von Antropomorphia in die Liste jugendgefährdender Medien eingetragen hat, sowas interessiert einen doch. Von einem Tantra-Seminar inklusive achthändiger Nacktmassage kam sie gerade an diesem Abend, und Pussy-Lollys sind spätestens seit Michael Douglas’ Cunnilingus-Beichte doch immer ein nettes Mitbringsel. Also alles tagesaktuelle Themen.

Es war trotz des verklemmten Nebentisches ein sehr netter Abend und die Kollegin schleppte schließlich noch einen aus der Männerrunde ab, das kann sie wie keine Zweite. Ich verneige mich vor ihr und kröne sie zu Berlins wahrer Sexgöttin. Suse, du bist die Luder-Muse!

Was bei mir eigentlich immer hilft, wenn ich mir mal ausnahmsweise nicht direkt die Klamotten vom königlichen Körper reiße, ist ganz simpel: es trotzdem tun. Einfach mal anfangen, sich darauf einlassen und sehen, wohin es führt. Meistens zu wonnigen Momenten und der Einsicht: Etwas so Schönes sollte ich wirklich wieder öfter tun!


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