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Intime Tiefe

Sounding: Wenn Lust neue Wege geht

Du liegst auf dem Rücken, dein Atem ist ruhig. In deiner Hand spürst du das kühle Metall, glatt, schwer, versprechend. Langsam führst du den Dilator ein – und dann ist es da: dieses intensive, beinahe elektrisierende Gefühl, das sich tief in deinem Körper ausbreitet. Willkommen in der Welt des Soundings – einer Praktik, die nicht nur körperlich, sondern auch mental tief geht.

 

Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Gruppe Sounding, die ihre persönlichen Erfahrungen und Einblicke für diesen Beitrag mit uns geteilt haben.

Sounding: Worin liegt der außeralltägliche Reiz?

Sounding, auch bekannt als Urethrale Stimulation, beschreibt das Einführen von speziellen Stäben, sogenannten Dilatoren, in die Harnröhre. Die Technik kann von Menschen aller Geschlechter und mit allen Genitalien praktiziert werden, jedoch aufgepasst: Sie ist sehr intensiv. Nicht nur das körperliche Gefühl, sondern auch das Spiel mit Kontrolle und Hingabe sprechen deine Sinne an.

Die Harnröhre ist ein sehr sensibles Organ, das reich an Nervenenden ist. Gerade beim sanften Eindringen entsteht daher ein Reiz, der sich kaum mit anderen Empfindungen vergleichen lässt.

Viele JOYclub-Mitglieder fasziniert das Spiel mit der Grenze. Für manche bedeutet das ein kontrolliertes Erkunden des eigenen Körpers. Für andere ist es eine Form der Lustübernahme – sei es durch sich selbst oder durch ein Gegenüber. Einige erleben Sounding sogar als meditativ, fast rituell. Und oft ist es die ungewohnte Empfindung selbst, die in den Bann zieht:

 
Sounding ist einfach ein geiles, ungewohntes Gefühl. Deshalb soll es immer was Besonderes bleiben.
Anonym

So fühlt sich Sounding an: zwischen Kribbeln und Kontrollverlust

Was genau beim Sounding passiert, ist individuell verschieden – körperlich wie emotional. Die Empfindungen reichen von leichtem Prickeln bis zu intensiven Orgasmen. Bei Männern kann die Prostata indirekt stimuliert werden, Frauen können hingegen die Klitoriswurzel oder das innere klitorale Gewebe erreichen. Entscheidend ist weniger das Ziel, sondern der Weg.

 
Ich nehme mir ungestörte Zeit und genieße das Einführen sowie Herausziehen. Dabei nehme ich das Gefühl bewusst wahr und spüre das Material, die Form und die Tiefe.
Dilajo
 
 
Solo Play mit dem Dilator
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Die Stimulation entsteht beim Sounding durch den Druck des Dilators, das Materialgefühl und die innere Ausdehnung. Manch eine:r erfährt beim Sounding sogar multiple Orgasmen oder besonders lang anhaltende. Ein Mitglied sagt: "Der Reiz ist neben der Dehnung und der Tiefe für mich der leichte bis intensive Lustschmerz. Das kann so weit gehen, dass mich genau dieses Gefühl in dem Moment sofort zum Höhepunkt bringt."

Lustvolle Bewegungen können das Drehen, Gleiten oder sanfte Stoßen des Dilators sein. Immer behutsam und mit Blick auf die Reaktion des Körpers. Beim Sounding eines Penis kannst du gleichzeitig masturbieren, soundest du mit einer weiblichen Harnröhre, ist im Vaginaleingang meist noch Platz für ein Toy.

Vielleicht erlebst du dabei sogar einen deep subspace – den tranceähnlichen Zustand voller Hingabe. Nicht zu verachten ist auch die Dynamik, die sich beim Sounding mit einer weiteren Person entwickelt.

 
Wenn mein Partner zuschaut, während ich den Dilator bei ihm einführe, hat er diesen Glanz in den Augen und wird von dem Anblick total geil. Umso geiler werde ich auch.
Anonym
 

Das Gefühl, die Lust des anderen förmlich in der Hand zu haben, beflügelt auch JOYclub-Mitglied Kulinarie.

 
Ich finde diese Spielerei in meinem sehr facettenreichen Sexleben schon sehr reizvoll zwischendurch... dieses Spiel mit der Tiefe... mit dem Gleiten... dabei mit der anderen Hand seinen Schwanz zu umfassen... ihn manchmal behutsam zu wichsen... den Stab dabei zu fühlen, wie er in seiner Harnröhre wandert... hin und her gleitet, sich bewegt... das Ende des Stabes zu fühlen... und dabei genüsslich meinen Lover zu beobachten, wie er diese Stimulation genießt... herrlich.
Kulinarie
 

Wusstest du, dass du Sounding sogar mit den eigenen Fingern oder den Fingern von Partner:innen praktizieren kannst? Das Fingersounding verlangt ein hohes Maß an Körperbewusstsein, Vertrauen und intensiver Vorbereitung. Der Reiz liegt dabei oft in der unmittelbaren, sehr intimen Verbindung und der vollständigen Hingabe an die Berührung. Wer es probieren mag, startet mit dem kleinen Finger und möglichst sanften Bewegungen. Wir empfehlen dieses Spiel nur jenen, die sich bereits mit Dilatoren auskennen.

Anatomische Unterschiede – warum Sounding nicht für alle gleich ist
Intime Tiefe
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Die Anatomie der Harnröhre spielt beim Sounding eine entscheidende Rolle – nicht nur in Bezug auf die Technik, sondern auch auf die Sicherheit.

Bei Frauen ist die Harnröhre sehr kurz und verläuft nahezu gerade. Bereits nach wenigen Zentimetern kann die Blase erreicht werden. Das kann reizvoll sein, birgt aber auch besondere Risiken: Die Blase sollte nur von sehr erfahrenen Personen bewusst einbezogen werden. Zudem ist die weibliche Blase aufgrund der kürzeren Harnröhre anfälliger für Infektionen, eine umfassende Hygiene kann dich davor bewahren.

Bei Männern ist die Harnröhre deutlich länger und verläuft nicht gradlinig. Sie macht in der Tiefe einen charakteristischen Knick, wodurch das Erreichen der Blase anspruchsvoller wird. Gleichzeitig macht die Länge die Harnröhre auch weniger anfällig für Infektionen. Dennoch gilt: Wer in größere Tiefen vordringen möchte, sollte genau wissen, was er oder sie tut.

Tools des Vergnügens: Material, Formen und Größen

Dilatoren nach Hegar und Bakes sind im Ursprung medizinische Instrumente zur Dehnung enger Körperkanäle. Sie werden von Liebhaber:innen der Harnröhrenstimulation besonders gerne verwendet. Doch die Vielfalt der verfügbaren Dilatoren ist noch viel größer und geht über gerade Edelstahlstäbe weit hinaus. Aus der JOYclub-Community kristallisieren sich dabei einige Favoriten heraus:

Materialien

  • Edelstahl: Das wohl beliebteste Material. Es ist glatt, schwer, lässt sich leicht sterilisieren und bietet durch seine Kühle einen besonderen Reiz.

  • Silikon: Weich und flexibel, ideal für Einsteiger:innen. Besonders angenehm bei längeren Sessions.

  • Glas: Ästhetisch und gleitfreudig – aber Vorsicht: nur bruchsicheres, medizinisches Glas oder Kristallglas verwenden.

  • Polymer und Kunststoff: Seltener, aber bei leichten Modellen möglich – solange sie explizit für den Urethralgebrauch gefertigt sind.
 
Dilatoren aus Edelstahl gehören zu den beliebtesten.
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Formen

  • Gerade Dilatoren: Ideal für kontrolliertes Einführen und Anfänger:innen geeignet. Dazu zählen auch die klassischen Hegar-Dilatoren, die im erotischen Kontext meist gerade geformt sind und sich durch ihre abgestuften Größen besonders gut für den Einstieg eignen.

  • Kugeldilatoren: Bestehen aus einem festen Stab mit Kugel- oder Wellenstruktur. Die wechselnden Durchmesser bringen Abwechslung ins Spiel.
 
  • Flexible Modelle: Ermöglichen gezieltere Stimulation, etwa der Prostata. Eine besondere Variante sind die sogenannten Bakes-Dilatoren, die durch eine charakteristische Verdickung am Ende intensive Dehnreize setzen. Auch Kettendilatoren sind beliebt und sorgen beim Ein- und Ausführen für rhythmisch-pulsierende Reize. Besonders flexibel und anschmiegsam sind Dilatoren aus Silikon. Sie lassen sich gut zum Spiel mit der Tiefe verwenden.

  • Vibrations-Dilatoren: Noch intensiver, mit optionaler Fernbedienung für Partnerspiele. Sie können zur kontinuierlichen Reizsteigerung verwendet werden.

  • Hohle Dilatoren (Penisplugs): Erlauben Urin- oder Ejakulatdurchlass – besonders für fortgeschrittene Spielarten.

  • Penisplugs (auch Prinzenzepter): Kurze, meist dekorative Dilatoren, die speziell für das Tragen über längere Zeiträume konzipiert sind. Oft mit einem kleinen Ring oder Schmuckelement abschließend, kombinieren sie funktionale Stimulation mit einer visuellen Komponente.

Größen

Die meisten Community-Mitglieder starten mit Durchmessern zwischen 5 und 8 mm und steigern sich je nach Erfahrung bis über 14 mm. Die Längen reichen von 10 bis über 30 cm – wobei gilt: Tiefer ist nicht automatisch besser. Ein Mitglied beschreibt seinen Favoriten so:

 
Ich verwende einen Edelstahl-Perlen-Dilator 6mm x 23 cm. Leider ist er ein bisschen zu kurz, um bis in die Blase vorzudringen, ich komme damit nur bis an die Prostata. Kurz davor ist leider Schluss, aber es ist ein geiles Gefühl.
Thomas_76228
 

Katheter – das sanfte Tool mit medizinischem Reiz

Neben klassischen Dilatoren kommen auch Katheter als Tools beim Sounding zum Einsatz. Sie bestehen aus weichem, flexiblem Material wie Silikon oder Latex und sind oft hohl, wodurch Flüssigkeiten während des Tragens passieren können. Besonders Menschen mit einem Faible für Kliniksex schätzen den mentalen Reiz dieser Tools.

Katheter sind nicht für Dehnung gedacht, sondern für sanfte, tiefergehende Stimulation. Dabei ist höchste Achtsamkeit geboten: Da sie sehr leicht weit in die Harnröhre vordringen können, besteht ein erhöhtes Risiko für Verletzungen oder Infektionen bei unsachgemäßer Anwendung.

Spezielle Modelle wie der Foley-Katheter, der mit einem kleinen Ballon in der Blase fixiert werden kann, gehören klar in die Hände sehr erfahrener Spielender – hier ist besondere Vorsicht und umfassende Kenntnis der eigenen Anatomie unerlässlich.

 

Tipp: Sounding-Tools variieren

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Solltest du dauerhaft Gefallen an der Harnröhrenstimulation finden, lohnen sich Sets mit verschiedenen Größen und Formen, die du je nach Tagesform und Bedürfnis verwenden kannst.

 

Achte hier auf eine gute Materialqualität und penible Hygiene vor und nach jeder Verwendung.

Sicher, sauber, sinnlich: Vorbereitung und Hygiene

So reizvoll Sounding ist – so wichtig ist auch die richtige Vorbereitung. Denn die Harnröhre ist empfindlich, und eine falsche Handhabung kann ernsthafte Verletzungen oder Infektionen verursachen.

Diese Sicherheits- und Hygieneregeln sind unverzichtbar:

  • Sterile Reinigung und Aufbewahrung: Alle Tools vor und nach dem Gebrauch desinfizieren oder abkochen.

  • Persönliche Hygiene: Intimbereich reinigen und Hände waschen, letztere auch desinfizieren und bei Bedarf Handschuhe tragen.

  • Verwende nur geeignete Dilatoren: Alltagsgegenstände oder ungeeignete Toys sind tabu. Denk nicht einmal daran, dir Besteck, Kugelschreiber oder sonstiges einzuführen!

  • Gleitmittel auf Wasserbasis: Wichtig, um Reibung zu minimieren und das Einführen zu erleichtern. Verwende am besten hygienisch saubere Einzelverpackungen. Fertig befüllte Einwegspritzen ermöglichen die gezielte Gabe in die Harnröhrenöffnung sowie generell eine komfortable Anwendung.
 
  • Langsamkeit und Achtsamkeit: Kein Zwang, kein Druck. Der Körper zeigt dir, was möglich ist.

  • Safewords und Aftercare: Besonders bei gemeinsamem Spiel essenziell. Danach: Zeit, Zuwendung, Nachspüren.
 
Vorbereitung ist alles bei der Harnröhrenstimulation.
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Psychologie der Tiefe: Was Sounding emotional auslöst

Abseits der physischen Lust ist Sounding oft auch ein psychisches Erlebnis. Die Harnröhre als innerer Lustkanal wird selten beachtet – und genau das macht ihre Entdeckung so aufregend. Einige erleben Sounding als Möglichkeit zur intensiven Selbstwahrnehmung.

 
Ich liebe das gefühlvolle, langsame, steigernde Abtasten und das daraus immer stärkere Gefühl, endlich zum explosionsartigen Orgasmus zu kommen.
Anonym
 

Für andere ist es der Tabubruch, das "Verbotene", das kickt. Besonders im Kontext von BDSM und Dominanzspielen bietet Sounding eine kraftvolle Dynamik – immer auf Basis von Vertrauen, Kommunikation und Konsens.

 
Sounding ist für mich mehr als nur ein Fetisch – es ist ein zutiefst intimes Ritual zwischen mir und meiner Partnerin. Die Dehnung, das Spiel mit Grenzen und die visuelle Ästhetik des Metalls im Körper entfalten eine enorme erotische Kraft. Besonders reizvoll ist die Kontrolle, das Spiel mit ihrer Blase, und das Wissen, wie sehr sie sich dabei hingeben kann – nass, ekstatisch, vollkommen versunken. Unsere Sessions sind intensiv, körperlich und emotional aufgeladen. Sie dauern lange, fordern Geduld und Hingabe – genau das macht sie so besonders.
KopfkinoDom
 
Die intime Tiefe erfordert Hingabe bei beiden Spielenden.
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Einstieg leicht gemacht: 7 Tipps für Neugierige

Neugierig geworden? Der Einstieg ins Sounding muss nicht kompliziert sein. Starte im Solospiel und taste dich Schritt für Schritt vorwärts. Hier einige praktische Empfehlungen:

  1. Lies dich einForen und Gruppen im JOYclub sowie Fachartikel geben hilfreiche Einblicke.

  2. Trinke vor dem Spiel Wasser – so kannst du nach dem Spiel leichter die Harnröhre beim Wasserlassen durchspülen.

  3. Beginne zu spielen – eine orale Stimulation durch Partner:in regt die Durchblutung an und erleichtert das Einführen des Dilators.

  4. Starte mit kleinen, weichen Tools – zum Beispiel aus Silikon, 5–7 mm Durchmesser, die du vor und nach dem Spiel sorgsam desinfizierst.

  5. Gehe langsam vor – jeder Schritt zählt mehr als das Ziel.

  6. Achte auf deine Körpersignale – Lust beginnt da, wo du dich sicher fühlst. Ein Schmerzsignal ist ein definitives Stopp!

  7. Tausche dich aus – Erfahrungen anderer können inspirieren und unterstützen.

Harnröhrenstimulation ist mehr als ein Kick!

Sounding ist weit mehr als ein spezieller Fetisch. Es ist eine Reise in die Tiefe – körperlich, emotional, lustvoll. Wer sich achtsam und respektvoll auf dieses Spiel einlässt, kann seinen Körper auf völlig neue Weise erleben.

Ob allein oder mit anderen: Die Schlüssel zum sicheren und erfüllenden Sounding sind Wissen, Vertrauen und Offenheit. Und manchmal beginnt die größte Lust genau dort, wo du sie nie vermutet hättest – in dir selbst.

 

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