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Intimpflege für alle

So bleibt alles fit im Schritt!

Weißt du eigentlich, wie du deinen Genitalbereich gesund hältst? Oder was du tun kannst, wenn sich Geruch und Gefühl verändern? Gerade die Ursachen für unangenehmen Geruch lassen sich in den meisten Fällen leicht beheben. Wir räumen mit Vorurteilen rund um intimes Wohlbefinden auf und verraten dir, worauf es bei der Intimpflege ankommt!

Intimpflege für alle

Intimhygiene ist mehr als nur Wasser und der Besuch bei der Gynäkologin oder dem Urologen! Intimpflege ist ein integraler Bestandteil eines gesunden und lustvollen Sexlebens. Zu einer offenen Kommunikation über Sexualität und Lust gehört es auch, den eigenen Körper und persönliche Bedürfnisse zu kennen. So gesehen kann Intimpflege ebenso bedeuten, dir deine Vulva oder deinen Penis mal genau im Spiegel anzuschauen und dich zu fragen: "Geht's mir untenrum gut?"

Smegma – Ursache für üble Gerüche

Smegma stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Seife oder Salbe. Die hellgelbe, klebrige Masse bildet sich zwischen Vorhaut und Eichel. Sie besteht aus Talg, abgestorbenen Hautzellen, Urin- und Spermaresten und wird aufgrund ihrer käseartigen Substanz im Volksmund oft als "Eichelkäse" bezeichnet.

Auch an den weiblichen Geschlechtsmerkmalen kann sich bei mangelnder Hygiene Smegma zwischen den äußeren und inneren Venuslippen und der Klitoris bilden. Das führt zu einem unangenehmen Geruch. Aufgrund des Infektionspotenzials, das von den Bakterien im Smegma ausgeht, ist eine regelmäßige Intimhygiene absolut wichtig.

Intimpflege für Frauen – weniger ist mehr

Grundsätzlich benötigt eine gesunde Vulva keine spezielle Pflege. Neigen deine Venuslippen jedoch zu Trockenheit, greifst du idealerweise zu milden Waschprodukten. Gegen Trockenheit der Haut gibt es auch spezielle Schutzsalben, die gleichzeitig antibakteriell und regenerierend wirken. Im Idealfall solltest du aber alles abseits von der Reinigung mit Wasser mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt absprechen!

Das gilt auch, wenn du auf natürliche Alternativen wie Kokosöl oder Jojobaöl zurückgreifen willst. Richtig angewendet kann Kokosöl feuchtigkeitsspendend und antibakteriell wirken. Jojobaöl enthält zahlreiche pflegende Inhaltsstoffe, die die strapazierte Haut schützen und geschmeidig machen.

Gutes Nachspiel
Nach dem Sex solltest du stets eine kleine Toilettenpause einlegen. So verhinderst du das Aufsteigen von Bakterien in die Harnröhre. Damit du guten Sex noch tagelang als schöne Erinnerung mit dir herumtragen kannst und nicht als lästige Blasenentzündung!

Nach ungeschütztem Analsex bekommst du Sperma mit einer Analdusche aus dem Enddarm. Das körperfremde Eiweiß im Sperma kann sonst zu Diarrhö führen.

Intimpflege während der Periode

Während der Periode ist das Bedürfnis nach der häufigen Intimreinigung unter Umständen größer. Doch auch hier solltest du es nicht übertreiben. Ist deine Vulva gesund, reicht nach wie vor lauwarmes Wasser. Immer mehr Frauen schwören auf die Verwendung von Menstruationstasse und Periodenunterwäsche, da diese im Gegensatz zu Tampons und Binden die Scheidenflora nicht austrocknen.

Sind dir Tampons und/oder Binden lieber, solltest du diese regelmäßig Wechseln. Unter keinen Umständen solltest du einen Tampon länger als acht Stunden tragen. Am besten wechselst du deine Tampons nach drei bis sechs Stunden und passt ihre Größe an deine Blutungsstärke an. Wichtig ist auch, dass du dir einen Tampon oder die Menstruationstasse nur mit gewaschenen Händen einsetzt und entfernst.

Koche am Ende deiner Periode die Menstruationstasse aus und spüle sie zwischen dem jeweiligen Einsetzen gründlich mit warmen Wasser aus.

Weibliche Intimpflege – alles ausgeglichen?

Die Scheidenflora ist sehr empfindlich. Mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 hemmt sie das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Keimen und ist daher grundsätzlich ein selbstreinigendes Organ. Medikamente wie Antibiotika, eine zuckerreiche Ernährung oder ein hormonelles Ungleichgewicht, z. B. während der Wechseljahre, bringen sie teilweise aus dem Gleichgewicht. Auch aggressive Reinigungsmittel können hier Schaden anrichten.

Gerät die Balance zwischen guten und schlechten Bakterien ins Wanken, bilden sich Pilze, Gerüche, körniger Ausfluss und andere Infektionen.

Reinige deine Vulva daher stets nur äußerlich und behutsam, allerdings auch gründlich. Wie beim Penis bildet sich hier andernfalls Smegma – weißliche Ablagerungen in den Hautfalten der Venuslippen, die unangenehm riechen. Eine gesunde Scheidenflora benötigt weder Spülungen noch andere Präparate. Lediglich, wenn es zu wiederkehrenden Entzündungen kommt, empfehlen sich gegebenenfalls spezielle Mittel wie Milchsäurekuren. Darüber sollte ein:e Gynäkolog:in entscheiden.

Gutes Vorspiel
Zur Intimhygiene gehört auch die richtige Vorsorge und Verhütung! Lass dich regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten testen, um dich und deine Sexpartner:innen zu schützen. Lecktücher und Kondome schützen vor Infektionen.

Intimpflege für Männer – Wasser marsch!

Ein gesunder Penis hat den Eigengeruch des Körpers. Dieser ist individuell und bei jedem Menschen einzigartig. Ein intensiverer Körpergeruch im Intimbereich ist durchaus normal und für viele beim Sex ein erotischer Faktor.

Ein Grund für einen intensiven Intimgeruch können sommerliche Temperaturen sein. Wenn sich Schweiß in der Unterhose bildet, verursacht das ein Klima, das das Bakterienwachstum deutlich begünstigt. Geht der Geruch über intensiv hinaus und wird unangenehm, ist meist das Smegma dafür verantwortlich. Der Vorhauttalg, der durch die Talgdrüsen am Penis produziert wird, ist nicht selten ein Tummelplatz für Keime. In Kombination mit Schweiß entsteht schnell ein fischiger Geruch am Penis.

Auch Urinreste können das Bakterienwachstum begünstigen und führen zu unangenehmen Gerüchen. Das Gleiche gilt für Sperma, das nach dem Geschlechtsverkehr nicht entfernt wird.

Smegma gründlich entfernen

Die Grundvoraussetzung der Intimpflege beim Mann ist das regelmäßige Entfernen des Smegmas. Sammelt sich dies unter der Vorhaut, entsteht nicht nur ein unangenehmer Geruch. Auch das Risiko von Peniskrebs, Infektionen und nässenden Wunden steigt.

Für die gründliche Pflege reicht warmes Wasser schon aus. Schiebe für die Reinigung die Vorhaut sorgfältig zurück, um den Bereich darunter zu waschen. Neben Wasser eignen sich milde Produkte wie alkalische Seifen – Intimdeos oder alkoholhaltige Produkte sind hingegen tabu.

"Viel hilft viel" gilt auch bei der männlichen Intimpflege nicht. Eine übertriebene Hygiene kann das Gleichgewicht nützlicher und schädlicher Bakterien empfindlich stören. Im schlechtesten Fall bilden sich zu viele Keime oder Pilze, die Juckreiz, Hautreizungen, Brennen oder Ausfluss – und damit auch Geruchsbildung begünstigen. Die tägliche Reinigung mit Wasser reicht vollkommen aus.

Offene Kommunikation und ein gesunder Intimbereich sind das A und O für ein lustvolles Leben.
Offene Kommunikation und ein gesunder Intimbereich sind das A und O für ein lustvolles Leben.
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Intimpflege nach der Beschneidung

Tatsächlich verringert sich bei beschnittenen Penissen das Risiko des unangenehmen Geruchs, da sich kein Smegma unter der Vorhaut sammeln kann. Dennoch sollte der Penis auch hier täglich gründlich gewaschen werden.

Personen mit Penis, die nicht beschnitten sind, deren Vorhaut jedoch verengt ist (Phimose) und sich nicht mehr verschieben lässt, können gegebenenfalls eine Beschneidung in Erwägung ziehen. Wende dich hierfür an deine Ärztin oder deinen Arzt. Bei einer leichten Verengung reicht auch eine Dehnung der Vorhaut mit steroidhaltigen Salben aus. Andernfalls ist eine hinreichende Hygiene nur schwer möglich.

Was tun, wenn das Sperma stinkt?

Der Geruch des Spermas ist stark abhängig davon, was du gegessen oder getrunken hast. So kann er sich nicht nur im Lauf der Zeit verändern, sondern sogar täglich. Riecht das Sperma dauerhaft unangenehm, kann eine sexuell übertragbare Krankheit wie Gonorrhö eine mögliche Ursache sein. In diesem Fall hilft ein:e Urolog:in weiter.

Unterwäsche für die Intimgesundheit

Für Frauen mit einer besonders empfindlichen Scheidenflora und der Tendenz zu ungewünschten Gerüchen sind synthetische Materialien eher ungeeignet. Sie sind weniger atmungsaktiv und begünstigen daher ein Milieu, in dem sich Keime und Pilze ausbreiten können. Auch Strings empfehlen sich tendenziell eher weniger für den Alltag. Durch die Reibung können Keime aus der Analgegend in Richtung Vulva transportiert werden und hier Infektionen auslösen.

Für den alltäglichen Gebrauch empfehlen sich atmungsaktive Materialien wie Baumwolle. Der tägliche Wechsel der Unterwäsche verhindert zudem die Bildung unangenehmer Gerüche.

Jetzt wird es heiß: Ein Waschgang bei 60 Grad tötet Bakterien ab!

Das gilt gleichermaßen für Männer. Die fehlende Atmungsaktivität synthetischer Materialien fördert die Schweißbildung, die wiederum das Wachstum von Bakterien antreibt. Solltest du hier Probleme haben, greife lieber zu natürlichen Materialien wie Baumwolle.

Du trägst gerne enge Hosen, Leggings oder Strumpfhosen? Mitunter kann das die Durchlüftung und Durchblutung im Intimbereich behindern und Schweißbildung fördern. Wechsle am besten immer mal wieder durch und greife auch zu weiteren Klamotten.

Intimpflege nach der Intimrasur

Personen, die ihre Intimhaare rasieren, kennen das Problem von Pusteln und Pickeln wohl allzu gut. Um diese zu vermeiden, ist ein vorsichtiges Rasieren in Haarwuchsrichtung ebenso das A und O wie das Verwenden von scharfen und sauberen Klingen. So reduzierst du die Hautirritation auf ein Minimum. Enthaarungscremes solltest du im Bereich der Genitalien hingegen vermeiden, da diese aggressiv sind und die natürliche Flora negativ beeinflussen können.

Einmal schneiden, bitte!

Spezielle Salben zur Intimpflege nach der Rasur können dazu beitragen, dass sich die Haut schneller beruhigt. Sollten dennoch Pickeln entstehen, vermeide unbedingt das Ausdrücken. Die Bakterien dringen ansonsten noch tiefer in die Haut ein – die Folge: Entzündungen und Furunkel, die weiter behandelt werden müssen.

Analhygiene – bei der Intimpflege genauso wichtig

Zum Intimbereich von Mann und Frau gehört auch der Anus. Auch hier ist eine tägliche Reinigung wichtig. Frauen sollten dabei speziellen Wert darauf legen, dass keine Keime in die Scheide gelangen, da sie hier oft Blasenentzündungen verursachen.

Im Idealfall reinigst du den Anus nach dem Toilettengang mit Wasser, etwa an einem Bidet. Ist das nicht möglich, hilft feuchtes Toilettenpapier. Achte darauf, dass du feuchte Tücher kaufst, die keinen Alkohol oder Duftstoffe enthalten.

Nach dem Analsex ist eine besonders gründliche Reinigung ein Muss. Keinesfalls sollte ein direkter Wechsel vom Anus in die Vagina oder den Mund erfolgen und unbedingt ein frisches Kondom zum Einsatz kommen.

Piercings im Intimbereich

Direkt nach dem Stechen eines Genitalpiercings helfen sanfte Desinfektionssprays bei der Heilung. Leichten Entzündungen kannst du gut mit Eigenurin abhelfen. Nach dem Abheilen benötigt ein Piercing dann für gewöhnlich keine besondere Aufmerksamkeit mehr. Ein Augenmerk solltest du bei der täglichen Intimpflege einzig auf das Umfeld legen, damit auch wirklich alle Bereiche um das Piercing gründlich gereinigt werden.

Intimpflege – das A und O fürs Dating

Die regelmäßige und gründliche Intimpflege ist Grundvoraussetzung beim Dating. Schließlich stört nicht nur der Geruch – auch übertragen sich Krankheiten leichter, wenn es an der täglichen Reinigung mangelt. Hast du Fragen zur Intimpflege? Wende dich vertrauensvoll in den passenden Foren an die Community von JOYclub – oder finde spannende Dates in deiner Nähe - unabhängig von sexueller Orientierung, Gender oder Fetisch.


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