Haha, eine Tantramasseurin!LONGDONG – Das lange Videointerview

Video: Was macht eigentlich eine Tantramasseurin?


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Warum ist sie Haha?

Flora Ulrike hatte es irgendwann satt. Fließbandarbeit, Smalltalk und nur begrenzte Körperausschnitte – die gelernte Masseurin kündigte ihren Job als Physiotherapeutin. Ein weiteres Motiv für diesen Schritt: Sie verspürte Sehnsucht nach Berühren. Im Tantramassagestudio Sinnesart in Dresden fand sie nicht nur einen neuen Job, sondern ihre Erfüllung. Klingt groß, und ist bei ihr genau so zu verstehen.

Tantra heißt für Flora Ulrike, jedem Menschen liebevoll und wertschätzend zu begegnen. Und somit auch Männer willkommen zu heißen, die sie aus tantrafremden Motiven besuchen. Denn natürlich kommen manche Männer nur zum Kommen ins Tantrastudio. Weswegen ein leidiges Nebenprodukt ihrer Arbeit darin besteht, gegen das prägende Vorurteil anzukämpfen, Tantra sei Prostitution.

Tantramasseurin heißt, unentwegt gegen Vorurteile anzukämpfen.
Tantramasseurin heißt, unentwegt gegen Vorurteile anzukämpfen.
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Und das in noch stärkerem Maß seit das Prostituiertenschutzgesetz am 1. Juli 2017 in Kraft getreten ist. Seitdem ist Flora Ulrike offiziell als Prostituierte registriert. Denn das Gesetz schließt unter sexuellen Dienstleistungen alles ein, was zur Erregung führt, selbst wenn es gar keine Berührung gibt. Das bedroht die Existenz von Studios und hat einige Masseurinnen dazu bewogen, ihren Beruf aufzugeben.

Als entschiedene Gegnerin des Gesetzes hat sich Flora Ulrike im sächsischen Landtag als Betroffene geäußert. Das Gesetz mag Gutes bezwecken – nämlich Zwangsprostituierte schützen –, ziehe aber assoziierte Berufe in Mitleidenschaft: "Ich kenne meine Rechte sehr gut, ich setze meine Grenzen sehr deutlich, ich lass mich nicht ausbeuten, ich liebe, was ich tue."

Offiziell Prostituierte: Tantramasseurin Flora Ulrike mit dem Zwangsdokument, das sie als Prostituierte ausweist.
Offiziell Prostituierte: Tantramasseurin Flora Ulrike mit dem Zwangsdokument, das sie als Prostituierte ausweist.
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Dein(e) Partner(in) will zur Tantramassage. Wie reagierst du? Diskutiere im Forum.

Die Tantramasseurin in Zitaten

"Vorurteil Nummer eins: Da musst du mit ekligen Menschen schlimme Dinge tun."

"Tantramassage darf zum Orgasmus führen, muss aber nicht."

"Vom klassischen Runterholen unterscheidet Tantramassage sich dann schon sehr in der Kunstfertigkeit."

Gänsehaut- oder Erotik-Moment beim Dreh?

Nein. Totale Entspannung knapp vor der Meditation. Nur beim Thema Prostituiertenschutzgesetz bekommt Flora Ulrikes Gesicht ordentlich Farbe.

Ungeachtet dessen bewirkt ihr unverkrampfter und direkter Umgang mit ihrem Job mindestens zwei Sachen im Zuhörer: Zum einen nimmt diese Art der Offenheit ihrer Tätigkeit den Ruch. Zum anderen – und das geht damit einher – enttabuisiert sie dadurch ihr Berufsfeld.

Ein Plädoyer für Menschen, die beruflich intimen Umgang mit Körpern und Sexualität pflegen – und das selbstbestimmt und aus Leidenschaft machen. Wider die Vorurteile. Oder wie Flora Ulrike meinte:

Gedankliche Schubladen sind in Ordnung. Solange die Schubladen offen bleiben.

Was wir uns jetzt fragen?

Wie verbindet man den Kampf gegen Zwangsprostitution mit einem entspannten Umgang mit Sexworkern?


Und was machst du jetzt?



Was ist Haha?
Interviews in der sexuellen Nische.

Auf unserer Haha-Übersichtsseite findest du Infos und mehr Videos:
 

Haha, reingeguckt!

Noch etwas: Du kennst einen Fetisch oder Beruf, den wir mit Haha, reingeguckt! mal näher beleuchten sollten? Oder eine sexuelle Spielart? Schick uns deinen Vorschlag.

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