Check In Check OutEin luftig leichter Porno für Paare rund um ein Liebeshotel

Roberto Valtuena hat sich mit vier Pornos einen formidablen Ruf in der Branche erarbeitet. Wir haben euch seine Filme "The Gift", "Dog World", "The Resolution" und "Till Sex Do Us Part" bereits vorgestellt. Bei der Premiere zu letztgenanntem Streifen hatten wir die Möglichkeit, Roberto Valtuena zu interviewen. Hier machte er uns bereits den Mund wässrig mit Informationen zu seinem neuesten Porno für Paare. Dieser sollte in einem Etablissement spielen, in dem Leute mit verschiedensten sexuellen Neigungen zusammenkommen. Der Film ist nun fertig und das Ergebnis ragt definitiv aus dem Porno-Einheitsbrei heraus, ist gleichzeitig aber auch einer der schwächsten Pornos von Roberto Valtuena.

"Check In Check Out" – ein Porno für Paare

Originaltitel: Check In Check Out
Produktionsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Roberto Valtueña
Darsteller: Carol Vega, Dunia Montenegro, Ginger Hell, Lara Tinelli, Sara Class, Max Cortés, Angelica Castro, Lady Diamond, Samia Duarte, Cristian Frey, Didac Duran, David Moreno u.a.
Freigabe: XXX *zwinker*
Laufzeit: 121 Minuten
Bild: 2,35:1 (anamorph)
Ton: Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch
Format: PAL
Ländercode: 0 (Codefree)
Extras: Trailer aller Roberto Valtuena Filme
Verpackung: Amaray im Schuber
Wird am Ende geheiratet? Nein!
Studio: Thagson

Sexuelle Irrungen und Wirrungen im Liebeshotel

Saul und Sara sind ein Pärchen, bei dem Sie die Hosen anzuhaben scheint. Nichts kann ihr Mann ihr recht machen. Lucia und Laura sind seit Jahren beste Freundinnen. Laura wird in den nächsten Tagen heiraten, weshalb die beiden Freundinnen es noch einmal krachen lassen wollen. Marco und Marga sind seit 15 Jahren verheiratet und die Leidenschaft scheint vollends aus ihrer Beziehung gewichen zu sein.

Sie alle sind auf dem Weg in ein Hotel irgendwo in Spanien. Fernab des Alltagsstresses wollen Saul und Sara hier ihren SM- und Fetischspielen nachgehen, bei denen auf einmal Saul das Sagen hat! Hier möchte Lucia ihrer Freundin gestehen, dass sie sie seit Jahren liebt und nicht möchte, dass sie irgendeinen Kerl heiratet. Und Marco und Marga wollen in dem Hotel längst verschüttet geglaubte Ideen ausleben und ihr Sexleben wieder kickstarten.

Dazu kommen mit Cesar und Carol zwei einsame Herzen, die sich über eine Internetplattform zu einem Fickdate in dem Hotel verabredet haben. Carol zumindest erhofft sich von dem Blind Date sogar mehr, denn sie ist es leid, alleine zu leben. Bei dem nun folgenden Reigen aus sexuellen Stelldicheins müssen sogar die Hotelangestellten Jessica und Pietro mit ran, die allerdings mit Eifer dafür sorgen, dass es ihren Gästen in dem Hotel gut geht.

Ein locker leichter Komödien-Porno für Paare

Auch wenn einige Handlungsstränge um unerfüllte Beziehungswünsche und unerhörte Liebesbekundungen ernstere Momente herauszufordern scheinen, ist Roberto Valtuenas neuester Streich eine durch und durch fluffige, locker leichte und flotte Komödie geworden, die mit relaxtem Erzähltempo, einigen gut getimten Gags und diversen Slapstickhumoreinlagen – die vor allem in der Handlung um Cesar und Carol gezündet werden – aufzuwarten versteht und in für Valtuena umgewohnt seichten Storygefilden schippert.

"Check In Check Out" soll prächtig unterhalten, wofür Valtuena sichtlich diverse Oberflächlichkeiten in Kauf nimmt. Das kommt natürlich ein wenig unerwartet, ist aber als Antwort auf "Till Sex Do Us Part", den storytechnisch eher verquasten Vorgängerfilm Valtuenas, ein willkommener Gegenpol. "Check in Check Out" steuert auf keinen großen Storyknall zu, will keine überkandidelten Botschaften lancieren und hat Spaß am simplen Beobachten seiner Figuren, die, jeder für sich, auf der Suche nach neuen Impulsen für ihr Liebesleben sind.

Das geschieht, indem die Charaktere mal gezielt Neues wagen, eher zufällig über neue Menschen und damit neue zwischenmenschliche Erfahrungen stolpern oder – ganz nach den Gesetzmäßigkeiten der Komödie – über simple Verwechslungsspielchen. Ob nun Personen oder Zimmer vertauscht werden, ist Valtuena dabei sichtlich egal. Spaß machen soll es und in letzter Konsequenz immer sexy sein. Und vor allem letzteres gelingt dem Spanier spielend.

Der Kampf gegen die Porno-Klischees

Zunächst fällt auf, dass Valtuena offensichtlich keine große Lust hat, die Standardporno-Klischees zu bedienen. Denn wer bei der Inhaltsangabe annimmt, dass der Regisseur in seinem Porno seine Darsteller einfach in immer neuen Konstellationen miteinander ficken lässt, der irrt gewaltig! Valtuena lässt fast durchgehend immer nur die eingeführten Pärchen miteinander herummachen, ohne dass es große Partnertauschmomente geben würde! Selbst in ihren Fantasien bleiben die Charaktere ihrem jeweiligen Partner treu!

Nur hier und da darf sich eine dritte Person in die Paarkonstellationen einmischen und wird ins Sextreiben eingebunden. Und die finale Orgienszene weicht auch ein wenig von dem soeben verdeutlichten Ansatz ab, ist aber sichtlich "nur" ein Zugeständnis an die gängigen Erwartungen des Pornofans, der hier eine solche Szene wohl händeringend erwartet.

Es sei vorweggenommen, dass Valtuena in dieser Orgienszene auch nichts einfällt, was nicht jeder andere Porno auch bieten würde – abgesehen von dem starken Frauenüberschuss –, was ein wenig den Eindruck unterstreicht, dass ihm diese Szene nicht wirklich wichtig war. Zumal alle anderen Sexszenen deutlich inspirierter inszeniert wirken.

Des Weiteren fällt auf, dass "Check In Check Out" mit weitem Abstand der Film in Valtuenas Oeuvre ist, der die meisten Sexszenen präsentiert. Bei 121 Minuten Laufzeit dürfte aber auch klar sein, dass diese dementsprechend jeweils knackig kurz geraten sind und keinerlei Langeweile in Form von 20minütigen Dauerbegattungsarien aufkommen lassen. Ganz im Gegenteil: Die Sexszenen sind auf den Punkt inszeniert, sehr flott geschnitten und mit einigen tollen Kameraspielchen verbunden. Ob eine Frau in Point of View Perspektive unter der Dusche befummelt wird, eine Unterwasserkamera zum Zuge kommt, kurz alle Farbe aus dem Film gesogen wird, … Valtuena lässt sich einiges einfallen, um den Sexszenen einen ansprechenden Touch zu verleihen.

Dabei bebildert er lesbische Spielchen, heterosexuelle Nümmerchen, flotte Dreier und die finale Orgie. Hierbei spielen dann Fetisch- und SM-Spielchen (Spanking, Nippelklemmen, Wachsspielchen) ebenso eine Rolle wie Pornostandards a la vaginalem und analem Sex, etwas Fisting und eine offensichtliche, so von Valtuena noch gar nicht gekannte Vorliebe für Blowjobs mit allen erdenklichen Begleiterscheinungen (Gagging, Deep Throat, … usw.).

Ein gewohnt stilsicherer Porno für Paare von Valtuena

Auch abseits der Sexszenen inszeniert Roberto Valtuena seinen Porno gewohnt stilsicher. "Check In Check Out" ist sorgfältig ausgestattet. Der Schauplatz - das Hotel - wirkt gut gewählt, seine Räumlichkeiten sind glaubwürdig und liebevoll eingerichtet und man glaubt gerne, dass die Gäste sich in dem Hotel wohlfühlen. Valtuena inszeniert seinen Porno lichtdurchflutet und hell, was freilich perfekt zum lustigen Tonfall des Filmes passt. Einzig in den Sexszenen nimmt er durchaus etwas Helligkeit heraus, arbeitet auch mal mit grobkörnigerem Filmmaterial und dreht an den Farbwerten. Kurzum: Valtuena ist und bleibt der Regisseur, der rein technisch gesehen aktuell die filmischsten Pornos überhaupt inszeniert.

Dazu passen auch die animierten Texttafeln, die Valtuena in "Check In Check Out" nutzt, um Bezüge herzustellen, schnell den Schauplatz wechseln zu können und auch, um kleine zusätzliche Gags zu lancieren. Das klappt hier so gut, dass der Film noch einen ganzen Zacken dynamischer daherkommt, als er eigentlich ist!

Sexy Pornodarsteller machen auf komisch

Seine Darsteller hat Roberto Valtuena wie gewohnt gut im Griff, wobei er diesmal auch nicht wirklich schauspielerisches Können voraussetzen musste. Seine Figuren sind ja viel eher wandelnde Klischees als lebendige Figuren, so dass im Grunde nur ein ordentliches komödiantisches Timing gebraucht wurde. Dabei gelingt einigen Darstellern eine großartige Performance (die wirklich wundervoll witzige und den Zuschauer mit unendlichen Redeschwällen traktierende Samia Duarte als Carol sei exemplarisch genannt), andere sind mit ihren Handlungsszenen wundervoll überfordert und lassen so auch ein paar unfreiwillig komische Momente entstehen. Sara Class als Sara sei hier genannt.

Rein optisch hat Valtuena eine interessante Mischung an Darstellern zusammengesucht. Seine männlichen Darsteller gehen dabei rundweg in Ordnung, seine Darstellerinnen dagegen sind hier und da eine echte Geschmacksfrage, da von mit Tätowierungen und Silikonbrüsten aufwartenden "Standardpornodarstellerinnen", die obendrein ein wenig verbraucht wirken, bis zu unfassbar hübschen, dem Rezensenten bisher unbekannten Darstellerinnen alles vertreten ist. Zumindest bringen sie die leidenschaftlichen Momente allesamt sehr gut herüber … und darauf kommt es letztlich ja an.

Nicht ganz wie erwartet, aber ein guter Porno

Ich gebe es offen zu: Als großer Fan des Schaffens von Roberto Valtuena war ich direkt nach Sichtung seines aktuellsten Pornos ein wenig ernüchtert. Was, wenn sich der gute Roberto in die falsche Richtung entwickelt, seine Storys nicht mehr sorgfältig ausgestaltet und mehr auf eine große Schlagzahl an Sexszenen setzt?

Andererseits gefiel mir die Leichtigkeit, mit der der Regisseur seinen Film umsetzte. "Check In Check Out" erinnert vom Ton her wieder deutlich an sein Debüt "The Gift" und unterhält die gesamte Laufzeit hinweg mit erotischen, vielseitigen Sexszenen und amüsanten Verwicklungen. Das ist über weite Strecken sehr oberflächlich und seicht, hat aber ein hohes Tempo und einen enormen Unterhaltungswert.

Die gewohnt überzeugende technische Umsetzung des Pornos weiß rundweg zu gefallen und deutete zu meiner Beruhigung an, dass Valtuena nicht wirklich in den Weiten der Pornobeliebigkeit enden möchte. Die sorgfältige Musikauswahl, die sich aus einem Mix aus trancigen, loungigen und poppigen, ordentlich Urlaubsstimmung verbreitenden Musikstücken zusammensetzt, unterstreicht dies nur.

Was bleibt, ist ein Porno, der ein wenig an den Erwartungen zerbricht, die man inzwischen an den Macher hat, der aber trotzdem noch weit aus dem Wust x-beliebiger Pornofilme heraussticht.

Gewarnt sei an dieser Stelle vor der deutschen Synchronisation. Diese ist vollkommen misslungen. Weder wollen die Stimmen zu den Charakteren passen noch achtete man irgendwie auf Lippensynchronität und die Intonation zieht einem vollends die Schuhe aus. So leidenschaftslos in der deutschen Sprache stochernde Stimmen habe ich selbst in schlechten Pornos noch nie gehört. Es empfiehlt sich, rein fürs Verständnis, "Check In Check Out" einmal in Deutsch durchzustehen (man muss es wirklich so sagen!) und sich danach nur noch die spanische, atmosphärisch deutlich gelungenere Originaltonspur zu Gemüte zu führen.

Die DVD zum Pärchenporno "Check In Check Out"

Die DVD von "Check In Check Out" kommt von dem Label "Thagson", hat eine ordentliche Bildqualität und neben der spanischen Originalfassung noch eine englische, eine französische und die deutsche Tonspur an Bord. Dabei ist - wie bereits erwähnt - vor allem von der deutschen Tonspur dringend abzuraten! An Extras haben sich nur Trailer zu "The Gift", "Dog World" und "Till Sex Do Us Part" auf die DVD verirrt.

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In diesem Sinne:
freeman

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