Corona hat meinem Leben geraubt, was ich am meisten liebe. Nicht Kneipenabende, Bundesligafußball oder die Verfügbarkeit von Toilettenpapier. Was mich in den Wahnsinn treibt: Ich kann keine fremden Frauen mehr küssen! Ein züngelnder Bericht einer Kissfluencerin.
Von Faye
Der erste Kuss
Im zarten Alter von elf Jahren war es endlich soweit. Nach all der Übung mit der eigenen Hand und vor dem Spiegel, bin ich geküsst worden. Es kam unerwartet, durchströmte meinen ganzen Körper und mein Herz raste. Seine Zunge war nicht nur in meinem Mund, auch in meinem Gesicht gab er sich seiner ungezügelten Lust hin, und ehe ich protestieren konnte, rannte der schwarze Labrador, der mich dösend am Strand von Warnemünde erwischt hatte, seinem ärgerlich pfeifenden Herrchen hinterher und verschwand nach einigen Augenblicken am Horizont, ohne mich noch eines letzten Blickes zu würdigen. Ich fühlte mich so benutzt.
Küssen verboten? Aber nicht virtuell! Unsere Kuss-Faye kann nicht ohne – und ruft in Zeiten des Kontakt- und Kussverbots zu Videoküssen auf.
Verschicke Küsse – ob feucht oder flauschig, zungenreich oder zurückhaltend, gehaucht oder geschmatzt.
Also: Smartphone raus und losgeknutscht.
Du siehst keinen Teilnahme-Button? Dafür musst du JOYclub-Mitglied sein. Es lohnt sich.Ein Kuss ist pure Magie
Die meisten von uns erinnern sich an ihren ersten Kuss. Es sei denn er oder sie hatte das Glück, dabei so betrunken zu sein, dass die Peinlichkeit der ersten unbeholfenen Versuche sexueller Intimität mit einem anderen Menschen, tief im Unterbewusstsein verschüttgegangen sind. Der erste Kuss ist wie das erste Auto, der erste Sex, die erste eigene Wohnung; du behältst Details im Kopf, die du lieber verdrängen würdest. Aber zugleich ist es etwas sehr Besonderes, etwas, dass nur dir gehört. Und seitdem ich das erste Mal die Lippen und die Zunge eines anderen Menschen mit geschlossenen Augen, schwitzenden Händen und einem furchtbar trockenen Hals mit meinen Lippen berührt habe, da war mir klar: Hier passiert gerade etwas verdammt Magisches.
Und wie das mit Magie so ist, zieht sie uns in ihren Bann. So geschah es bei mir mit der Kunst des Küssens. Kaum eine andere Form der zwischenmenschlichen Begegnung lässt mir so viel Spielraum beim Ausdruck meiner Gefühle. Ob Bussi auf die Wange, ein vorsichtiges Beißen in die Unterlippe, die Münder weit geöffnet und aufeinander gepresst, die Zungen miteinander kämpfend, der Atem des Gegenüber in deinem Mund, Speichel, der leicht aus deinem Mundwinkel läuft, während der Austausch immer leidenschaftlicher wird. Es gibt unzählige Arten zu küssen und sie wollen erforscht werden.
Mein erster Schritt zur Kissfluencerin
Während einer bierseligen Sommernacht vor etwa zwei Jahren knallte mir ein guter Freund die verhängnisvollen Worte vor den Latz: "Mach doch ma' was mit YouTube. Oder Instagram. Alle Männer schauen Frauen gerne beim Knutschen zu." Und bevor ich überhaupt meinen Einwand, dass dies wohl nur auf heterosexuelle Männer und weniger auf schwule Typen zuträfe, formulieren konnte, feuerte er hinterher: "Die verdienen ja auch ein Schweinegeld. So ’ne Influencer."
Heute, knapp zweieinhalb Jahre später, habe ich drei Dinge gelernt. Erstens: Influencer verdienen mal gar nichts. Zweitens: Wirklich verdammt viele Männer schauen gern Frauen beim Knutschen zu. Drittens: Ich habe im Küssen für mich eine Form des Selbstausdrucks gefunden, die mir sehr viel Freude, Arbeit, Ärger, Stolz, Verantwortung und bestimmt schon die ein oder andere Erkältung beschert hat. Und einen Kanal für mein Geknutsche: meinen kleinen lauschigen Instagram-Account.
Es begann als kleines Experiment.
Einen Instagram-Account anlegen? Check.
Zwei Freundinnen fragen, ob sie mit mir vor einer Kamera rumknutschen wollen? Check.
Die Überwindung finden, sich so zu offenbaren und sehr intime Details von sich preiszugeben und dabei auf negative Reaktionen aus meinem persönlichen Umfeld nichts zu geben? Ch...eck.
Dank einiger clever gewählter Hashtags und regelmäßig geposteter Fotos und Videos von mir und verschiedenen Damen, mit denen ich mich auf jede erdenkliche Weise küsse, wuchs mein schnuckliger Instagram-Account recht schnell zu einer größeren Sache heran. Das in einem Tempo, mit dem ich weder gerechnet, noch die Zeit hatte, das gesamte Projekt angemessen zu reflektieren.
Mein Knutschen geht um die Welt
Und so erlebte ich sowohl die schönen als auch die unschönen Seiten des Mini-Fames als #instagirl. Es macht mir unglaublichen Spaß, mich vor der Kamera auszuleben, wunderschöne Frauen zu küssen und, wenn die Kameras schließlich aus sind, auch mehr mit ihnen zu erleben.
Und auch tausend Likes unter einem Foto von mir und einer scharfen Blondine kaschieren nicht die vielen ambivalenten Mails, die mich aus dem Iran, Pakistan oder dem Irak erreichen. Etwa wenn mir ein junges lesbisches Mädchen dankt, dass ich meine Freiheit, mich so zu zeigen, wie ich bin, nutze. Und sie das nicht nur anmacht, sondern es ihr die Hoffnung gibt, irgendwann einmal eine Freundin zu haben, mit der sie so etwas Wundervolles wie einen Kuss offen und nicht unter Angst erleben darf. Das rührt mich und spendet mir Kraft.
Was mir gerade am meisten fehlt
Klar, sind Geld und Nerven knapp, wachsen die Zweifel. Bis zu dem Moment, in dem der Duft von Kenzo Flower in meine Nase schleicht wie eine heimliche Geliebte nachts unter meine Decke, ich in diese wunderschönen Augen schaue und vergesse, dass gerade eine Kamera diesen Augenblick für andere zugänglich macht. Vor mir diese atemberaubende Frau, genauso nervös wie ich. Sie rutscht unruhig mit ihrem Knackarsch auf der Matratze hin und her, lächelt mich verlegen an und … Dann der Moment, in dem meine Zunge ihre Oberlippe berührt und augenblicklich ein Strom, der unsere Körper durchfließt. Ich spüre, wie ihre Hand auf meinem nackten Oberschenkel fahrig und leicht zitternd nach der meinen sucht, bis unsere Fingerspitzen sich berühren und die Energie zwischen uns noch vervielfachen.
Meine andere Hand traut sich im Gegensatz zu meinem Kopf, der in diesem Moment so gar nicht so funktionieren mag, wie er sollte, ihre nackte, von Gänsehaut bedeckte Schulter zu streicheln. Unsere Zungen treffen sich und spielen miteinander. Ich fühle ihren warmen Speichel, der sich in meinem Mund mit meinem Speichel vermischt, höre, wie das hübsche Ding fast unmerklich seufzt, als wir versuchen, uns noch näher zu kommen, als ohnehin schon. Meine Augen sind noch immer geschlossen, ich genieße. Ihre harten Nippel drücken gegen meine Brüste. Ich lecke mit meiner Zunge unseren Speichel sanft von ihrem Mundwinkel. Ganz plötzlich sind nur noch die bildschöne Frau und ich auf dieser Welt. Sie ergreift Besitz von mir, beißt in meine Lippe, es tut weh. Ein süßer Schmerz, der am liebsten ewig anhalten soll.
Vom Shooting fahre ich mit der S-Bahn heim. Ich sitze am Fenster, es ist bereits dunkel draußen, und blicke in mein Spiegelbild. Ich muss lächeln, hauche gegen die Scheibe und drücke der Faye auf der anderen Seite einen dicken Schmatzer auf, bevor ich hochschnelle und mich gerade noch rechtzeitig an meiner Haltestelle durch die sich schließenden Türen quetsche.
Es scheint wie ein verdammt ferner Traum. Denn all das fehlt mir gerade.
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