Foto-TherapieWie ein erotisches Fotoshooting meine Selbstwahrnehmung verändert hat

Der Blick in den Spiegel bereitete mir keine Freude. Beim Thema Selbstliebe hatte ich seit meiner Jugend zwar große Schritte getan, aber steckte nach wie vor in einem Strudel aus negativen Gedanken fest. Das wollte ich ändern. Ob mir ein Fotoshooting helfen würde, mich selbst mit anderen Augen zu sehen?

Von Ossidiana

Feindin im Spiegel?

Frisch geduscht komme ich am Spiegel vorbei. Mein Blick streift mich. Ich senke die Augen und schaue schnell weg. Was ich da sehe, mag ich nicht. Es ist keine Frage von Pölsterchen, schlaffer Haut oder irgendwelchen Makeln. Es ist vielmehr ein übergreifendes, diffuses Gefühl. Ich mag mich nicht. Weder mein Aussehen noch meine Person. An guten Tagen kann ich das ausblenden, an schlechten Tagen ist mir mein Anblick – bin ich mir selbst – zu viel. Am liebsten wäre ich Luft.

Dennoch habe die Nase voll davon, vor meinem Bild wegzurennen.

Nun, es gibt sicherlich viele Gründe, warum ich mich so fühle. Ich kenne einige davon, nur konnte ich bisher noch nicht alle Puzzleteile meiner verzerrten Selbstwahrnehmung zusammenbringen. Aber ich arbeite daran und schaue ich zurück, dann hat sich seit meinen jungen Jahren schon einiges gebessert. Dennoch habe die Nase voll davon, vor meinem Bild wegzurennen. Ich muss etwas dagegen tun.

Da ich eine sehr pragmatische Person bin, eine die anpackt, komme ich besser mit dem klar, was ich selbst in der Hand habe, als mich in meinem Gedankenkarussell zu verlieren. Und ich habe eine Idee.

Mir gefällt das Bild, das ich von mir habe, nicht. Was aber, wenn es ein Bild gäbe, ein Foto, das mir an sich gefällt und auf dem ich zu sehen bin? Wäre ich auf einem ästhetischen Bild zu sehen, dann könnte es mir wiederum helfen, mir selbst darauf zu gefallen. Könnte ich mich so vielleicht selbst annehmen und mehr mögen? Denn dann könnte ich dieses Foto aufrufen, wann immer ich mich mal wieder nicht leiden kann...

Mein Entschluss steht: Ich will Fotos von mir machen lassen. Nun muss ich nur jemanden finden, der oder die mich in meinem Vorhaben begleitet und unterstützt.

Shoot me!

Im JOYclub gibt es zahlreiche professionelle Fotografen und Fotografinnen. Zuerst suche ich mit der Entdecken-Funktion, welche Mitglieder in meiner Nähe als solche angemeldet sind. Schaue mir Profile über Profile an. Irgendwann erweitere ich meinen Radius und stöbere durch die Bilder im Fotobereich. Ich stoße auf die Kategorie Erotische Kunst. Genau das suche ich: Bilder, die als Kunst durchgehen könnten. Ich wähle Motive, in denen ich mich auch gerne sehen würde.

Sofort habe ich das Gefühl, er nimmt mich ernst.

Es stellt sich schnell heraus, dass die Fotos, die mich am meisten ansprechen, immer die gleiche Unterschrift tragen: Konterfei_Photo. Die Entscheidung ist gefallen. Schüchtern setze ich mich mit dem Fotografen in Verbindung, verteile erst Herzchen und Komplimente, dann nehme ich all meinen Mut zusammen und schreibe ihm: "Ich möchte mich fotografieren lassen!"

Sofort habe ich das Gefühl, er nimmt mich ernst. Daniel, der Fotograf, macht aus "meinem Projekt" "unser Projekt". Er versteht mein Vorhaben und mein Ziel und möchte, das wiederholt er immer wieder, dass ich die Bilder bekomme, die mich glücklich machen.

Wir planen zusammen, er fragt genau nach, in welche Richtung es gehen soll, zeigt mir Beispiele, die wir dann verwerfen, modifizieren oder annehmen. Als wir denken, einen genauen Plan zu haben, machen wir einen Termin aus. Leider machen uns Covid19, die vielen Kilometer, die uns trennen, und mein dicht gefüllter Kalender einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder müssen wir den Termin verschieben.

Als ich Konterfei_Photo aka Daniel endlich treffe, haben wir bereits mehrere Monate miteinander geschrieben, gesprochen und den ursprünglichen Plan mehrmals überarbeitet. Ich bin euphorisiert und guter Dinge, dass mir das Abenteuer helfen wird.

Das Shooting

Am Tag des Shootings habe ich kaum geschlafen, als ich am Treffpunkt erscheine. Ich bin nervös, angespannt, kann kaum sprechen. Daniel empfängt mich herzlich und wir nehmen uns Zeit für die letzten vertraglichen Details sowie die Shooting-Absprache. Da ich auch eine Visagistin bestellt habe – wenn ich schon mal den großen Schritt wage, dann bitte richtig! – habe ich noch eine gute halbe Stunde zum Entspannen, bevor es losgeht.

Als ich das angenehm warme Studio betrete, ist bereits etwas mit mir passiert. Ich erlebe die Situation fast als surreal, als würde ich mich von außen betrachten. Daniel erklärt mir noch einige technischen Details und zeigt mir, in welchen Teilen des Studios die verschiedenen Bilder entstehen sollen. Ich bin hoch konzentriert und gleichzeitig entspannt; schlichtweg so beschäftigt mit der Aufgabe, dass meine negativen Gedanken keinen Platz finden. Kopf aus, Spot an! Ab jetzt gibt es nur die Kamera und mich.

Ich erlebe die Stunden des Shootings als intensiv, bin so präsent und körperlich beansprucht, dass ich am Ende komplett erschöpft bin.

Meine bösen Gedanken versuchen zurückzukommen, aber ich schwebe noch in den Erinnerungen und lasse nicht zu, dass sie den Moment vergiften. Und doch frage ich mich, ob die Bilder gut genug sein werden?

Wenige Stunden später, es ist noch nicht Morgen, erhalte ich eine Antwort darauf. Noch immer aufgewühlt und unfähig zu schlafen, entdecke ich in meinem Postfach eine Nachricht von Daniel. Mit dabei: ein Link zu den 475(!) Fotos, die wir gemacht haben. So viele? Ich verbringe die nächsten Stunden damit, den letzten Nachmittag Bild für Bild neu zu erleben.

Was ich sehe, hat etwas Magisches: Die Bilder sind wunderschön, witzig, sexy, gewagt, kinky ... und ich bin mittendrin! Das Ergebnis ist dermaßen überwältigend, dass ich immer noch Schwierigkeiten habe, mich selbst mit diesen grandiosen Bildern in Verbindung zu bringen. Aber langsam, hier und da, kann ich mich doch erkennen. Und was ich sehe, gefällt mir!

Was hat sich geändert?

Heute mit ein wenig Abstand kann ich sagen, was mir diese Erfahrung gezeigt hat: Es braucht Kraft und Mut, um sich selbst zu mögen. Und noch wichtiger: Es braucht kontinuierliche Übung. Ein wenig wie im Fitnessstudio. Wer jeden Tag ein bisschen übt, wird nach und nach Ergebnisse sehen. Schöne Bilder sind in diesem Sinne sehr gute Fitnessgeräte. Meine Bilder habe ich immer parat, wenn ich ein wenig Übung in Selbstliebe brauche. Außerdem sind sie auch hier im JOYclub zu sehen.

An alle Mädchen und Frauen da draußen, die an sich zweifeln: Sucht euch einen guten Fotografen oder eine gute Fotografin aus und lasst euch in Szene setzen! Ihr werdet lernen, euch selbst, durch den Blick der Kamera, mit anderen Augen zu sehen! Das ist vielleicht noch nicht alles, was es für Selbstliebe braucht, aber für mich war es ein enormer Schritt, zu dem ich jeder und jedem rate.

An Konterfei_Photo, der mich in dieser Selbstentdeckungsreise mit viel Verständnis, Respekt und Witz begleitet hat: Vielen lieben Dank dafür und... wir sehen uns wieder!

 

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