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Eine Domina im Interview

Lady Susanna über Machtgefälle, SM-Sessions und ihren Weg zur Domina

Der Begriff Domina bezeichnet Frauen, die sadistische und dominante Praktiken anbieten – gegen Bezahlung. Dieses Entgelt ist es auch, dass die Dominas von den Damen abgrenzt, die ihre dominanten Neigungen nichtkommerziell in der BDSM-Kultur ausleben. Diese bezeichnet man als FemDom, Domse oder Domme.

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Domina: Wir räumen mit Vorurteilen auf!

Einige Menschen bringen dem Begriff Domina und Frauen, die sich als solche bezeichnen, eine gewisse Skepsis und Abneigung entgegen. Viele Vorurteile basieren dabei auf zu geringer Kenntnis oder der fehlenden Bereitschaft, sich intensiver mit der Thematik zu befassen. Domina Lady Susanna räumt im Interview mit diesen Vorurteilen auf. Sie erzählt, wie sie zur professionellen Domina wurde, was ihr an dieser Tätigkeit gefällt und wie ihre Sessions ablaufen. Auch einer ihrer Sklaven meldet sich für uns kurz zu Wort und berichtet von der anderen Seite der Peitsche.

Ich weiß, wie Männer ticken. Und ich liebe es, wie Männer ticken.
Domina Lady Susanna

Lustgewinn durch Domina-Spiele

Bei Domina-Spielen unterwirft sich der Mann als "Sklave" der Frau, seiner "Herrin". Für die Beteiligten wirkt das Rollenspiel äußerst erregend und stimulierend. Ihren Willen setzt die Domina mit verschiedenen BDSM-Praktiken durch. Der erzeugte Lustschmerz ist das von dem Mann gewünschte erregende Element. Er führt alle Befehle und Wünsche der "Herrin" aus. Mitunter will der Sub aber auch Strafe provozieren und widersetzt sich der Domina.

Mehr Dominanz

Die Praktiken von FemDom und Domina

Wer an eine Domina denkt, hat meist eine in Latex oder Leder gekleidete Frau mit Peitsche vor Augen. Dies kann durchaus ein Element der Machtausübung sein. Allerdings sind die möglichen Spielvarianten sehr breit gefächert:

Fesselspiele sind ein gemeinsamer Nenner bei fast allen FemDom- und Domina-Liebhabern. Dabei kann ein Mann ans Bett gefesselt werden, aber auch in einen Käfig gesperrt oder an bestimmte Sado-Maso-Möbelstücke angebunden werden. Der Sklave soll damit bewegungsunfähig gemacht werden und dem Willen seiner Meisterin (Mistress) ausgeliefert sein.

Der dominierenden Frau bleibt selbst überlassen, was sie mit ihrem Sklaven anstellt. Beispielsweise kann sie Anal-Dehnung an ihm praktizieren oder sich auf sein Gesicht setzen und Oralsex erzwingen. Die Frau hat es natürlich auch in der Hand, ob sie ihren unterworfenen Mann zum Orgasmus kommen lässt oder nicht.

☆ Bei Feminisierungen wird der Mann zu einer Frau "gemacht". Das geschieht u.a. durch Schminken und Verkleiden. Meist werden auch hier zusätzlich andere Praktiken wie das Zuführen von Schmerzen und Fesseln eingesetzt.

Spanking ist das Hauen auf den Po des Sklaven, entweder mit der flachen Hand oder einem beliebigen Gegenstand. Das kann eine Peitsche, ein Rohrstock oder ein Teppichklopfer sein. Der unterworfene Mann muss sich je nach Intensität mit starken Schmerzen abgeben. Diese werden jedoch als sexueller Reiz interpretiert.

Bei hartem Sado-Maso können auch Folgeschäden wie bleibende Narben entstehen. Das Spanking hat auch als Inzest-Gedanke einen Reiz für viele Unterworfene und weibliche Mistresses. Denn das "Arschversohlen" kennen viele vor allem durch ihre Eltern, wenn sie etwas Böses angestellt haben.

☆ Auch Anal-Spiele sind im Bereich FemDom weitgehend sehr beliebt. Der Sklave kann sich dabei ganz fallen lassen und sexuelle Reize im empfindlichen Anus erleben. Dabei kommt es zum Beispiel zum Sex mit einem Strap-On oder Riesendildo, eine Spielart die Pegging genannt wird. Einerseits will die dominierende Frau den Sklaven durch Analsex herabwürdigen, andererseits über den Schließmuskel bestimmen.

In der Sexualität war ich schon immer eher der aktive Part.
Domina Lady Susanna

In Swingerclubs oder professionellen Domina-Studios gibt es auch eigens für SM-Spiele ausgestattete Räume. Dort kann die Domina zusätzlich zum Beispiel Streckbänke, Käfige oder Andreaskreuze zur Unterwerfung ihres Sklaven nutzen.

Beruf? Domina!

Wie kommt man darauf, seine FemDom-Neigung zu professionalisieren und eine richtige Domina zu werden? Lady Susanna hat eine einfache Antwort: Reine Neugierde. "Nachdem mich meine Freundin auf den Geschmack gebracht hatte, wollte ich erfahren, wie es in einem Studio aussieht. Ich habe dann im Internet recherchiert und mir das sympathischste Studio ausgewählt, um die Vermieterin anzuschreiben. Ich bekam bald eine Einladung. Ich war von der Vielfalt, vom Flair und von den netten Kolleginnen so angetan, dass ich mich selber auf den Weg zur Pro-Dom machte."

Besonders reizt sie am Beruf der Domina, dass sie ihre Neigung voll und ganz ausleben kann, dabei ihre Kreativität frei entfaltet und neue Menschen kennenlernt.

Ich finde das Machtgefälle extrem geil. Das Spiel mit Angst und Unberechenbarkeit hat für mich seinen besonderen Reiz.
Domina Lady Susanna

Doch wer geht überhaupt zu einer Domina? Lady Susannas Kunden sind bunt gemischt: "Von 18 bis 80 Jahren und aus fast allen beruflichen Schichten. In der Regel dominiere ich Männer, ab und zu Paare. Einzelne Frauen kommen nicht zu mir. Gerne spiele ich aber mit unseren Sklavinnen, die auch in meinem Studio professionell arbeiten, wenn das ein Gast wünscht."

In der Regel dauert eine Session bei Lady Susanna eine Stunde. Sie meint: "Wenn du in diesem Business gut sein willst, ist es wichtig, deinen eigenen Stil zu entwickeln. Das dauert natürlich eine Zeit lang, aber es macht unheimlich Spaß, diese Entwicklungsschritte zu beobachten.

Authentisch sein ist das A und O. Auch die Gäste sind sehr feinfühlig und merken, wenn du ihnen etwas "vorspielst". Drogen in Sessions sind für mich ein Tabu. Ansonsten bin ich sehr offen, was die "dunklen Wünsche" eines Gastes angeht. Es darf alles passieren, was in beidseitigem Einverständnis vereinbart wurde. Viele Dinge können natürlich nur in der Fantasie geschehen. Dies gilt im Spiel wie auch im realen Leben."

Ob sich ihre Einstellung zu Männern geändert hat, möchten wir zum Schluss von Lady Susanna wissen. "Du lernst Männer in diesem Business nicht nur von ihrer starken Seite kennen. Die tiefen Geheimnisse, die Intimität als auch die Person. Ich weiß, wie Männer ticken und ich liebe es, wie Männer ticken."

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