Hallo,
ich möchte hier einmal aus der Sicht der Frau schildern, wie es bei uns war, als mein Freund mir von seinen Phantasien erzählte (MMF).
Mein erster Gedanke, mein erster Satz "NEIN", irgendwie habe ich mich schlecht gefühlt. In meinem Kopf fing es an zu arbeiten; "ob ich ihm nicht reiche, ob ihm in unserem Sexleben etwas fehlt"...das Thema verunsicherte mich total.
Da wir in unserer Beziehung über alles reden können, ich meinen Freund sehr liebe, begann ich langsam mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Er fragte mich, ob ich nicht auch geheime sexuelle Wünsche hätte...Bis zu dem Tag, das gebe ich zu, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht; ich glaube was das betraf war ich "verklemmt", zumal ich ein eher gestörtes Verhältnis zu meinem Körper hatte. Und dann "Wifesharering", wie das schon "klang"... Ich hatte eine völlig falsche Vorstellung. Gedanken wie, ich werde "benutzt; wie auf einem Basar angepriesen; es ist etwas Anrüchiges" machten sich in mir breit, ich fühlte mich völlig "überfordert". Ich äußerte meine Ängste, was mein Freund sehr ernst nahm. Er sagte, er möchte nichts was ich nicht möchte und wollte es bei seinem Traum belassen.
ICH wollte mich trotzdem mit dem Thema auseinander setzen, wollte darüber reden. Das Argument, er möchte es auch für mich, ich sollte erleben, wie es ist, von zwei Männern verwöhnt zu werden, mich doppelt begehrt zu fühlen, nahm mir das unschöne Gefühl des benutzt zu werden...
Beim Sex ließ er mehr und mehr den zweiten Mann virtuell mitspielen, meine Neugier wuchs. Ich schloss es inzwischen nicht mehr kategorisch aus, wollte aber noch Zeit! Wir meldeten uns mit einem gemeinsamen Profil bei Joy an, damit ich sehen konnte wie es dort vor sich geht; die Spannung in mir wuchs. Ich merkte schnell, hier sind "ganz normale Leute unterwegs", jeder lebt seine Sexualität und findet je nach Gesinnung seinen Partner, man tauscht sich in Wort & Bild aus, findet Freunde und Kontakte auch ausserhalb der Bettkante.
Nach kurzer Zeit hatten wir zahlreiche "Zuschriften", mein Freund überließ mir die Auswahl der Kontakte. Ich war erstaunt wie viel, gerade auch jüngere Männer auf unser Profil reagierten. Ich schrieb, erst schüchtern, später schon selbstbewusster, flirtete ein paar Wochen. Mein Schatz konnte alles verfolgen, manchmal hakte er sich mit ein.
Irgendwann war uns ein junger Mann sehr sympathisch und ich sagte, ich könne es mir vorstellen. Wir machten ein Date zum Kennenlernen aus. Der Termin rückte näher und ich bekam Schiss, die ganzen Ängste kamen wieder hoch. Das entging meinem Freund nicht; er kenzelte das Date.
Er sagte, erst wenn auch ich es wirklich will und es nicht nur ihm zuliebe möchte, können wir einen zweiten Versuch starten. Ansonsten lassen wir es.
Er drängte mich niemals, Ängste sollten in diesem Zusammenhang keine Begleiter sein. Schließlich soll es ein schönes Erlebnis für uns sein, eine Bereicherung für unser Sexleben, ich solle glücklich sein...
Das war zum Jahreswechsel. Inzwischen haben wir nach unserem ersten Erlebnis ein paar Wochen später, einen sehr netten jüngeren "Hausfreund".
Aus heutiger Sicht bin ich meinem Freund sehr dankbar, dass er mir seinen Traum offenbart hat und wie einfühlsam und respektvoll er mich zum "Wifesharering" gebracht hat. Ich möchte diese Erfahrung und Erlebnisse nicht mehr missen; es bereichert unsere Beziehung ungemein und hat uns noch näher gebracht. Uns "dreien" geht es sehr gut
Es war ein "langer Weg" , bestimmt ein dreiviertel Jahr, der sich gelohnt hat. Und ich weiß, ich sollte nie "nein" sagen ohne mich mit etwas auseinander zu setzen oder aus Unkenntnis.
Letztendlich habe ich ein besseres Selbstwertgefühl bekommen, gehe viel freier mit unserer Sexualität um. Ich kann sagen, so ein erfülltes Sexualleben wie heute (54) hatte ich noch nie. Ob zu zweit oder zu dritt und wer weiß, "ich sollte nie nie sagen" ;o)
Liebe Grüße Antje.