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Gespräch am Messestand --> bin ich der Depp?

********hoin Mann
267 Beiträge
Themenersteller 
Gespräch am Messestand --> bin ich der Depp?
Hallo Whisk(e)y-Freunde,

am Wochenende war ich auf einer Messe (nicht für Whisk(e)y, sondern "Männersachen" - darunter natürlich auch Hochprozentiges - in Zürich). An einem Stand bin ich hängengeblieben und habe ein paar Fragen gestellt - und ich kriege das Gespräch nicht aus dem Kopf, drum eine Frage in die Runde *zwinker*

Der Stand sah interessant aus. Preisregion >50,-. Natürlich fragte ich zuerst, wo der WhiskY denn herkommt - hätte ja auch eine schweizer Destillerie sein können, die WhiskY macht. Sie meinten, jaja, das käme von hier (Schweiz)...also sie erhielten Destillate aus Irland und würden dann in der Schweiz das Finish machen...Verschiedene Holzfässer etc.
Auf meine Frage, wieso dann auf dem Etikett "WhiskY" stünde, wenn doch das Destillat aus Irland sei, haben sie irgendwas geantwortet. Klang merkwürdig und konnte ich mir nicht merken. Es folgte die Aufzählung der Flaschen, ansteigend sortiert nach Torf/Rauch. Ich probierte dann den "gewöhnlichsten" (Sherry Wood Finish) und merkte an, dass er schon recht "kräftig" sei (ja, hatte 46%, ich würde es als "rumpelig im Abgang" umschreiben). Sie meinten jaja, Fasstärke, ein paar Tropen Wasser oder Eiswürfel würden das ausgleichen...

Ich frage mich nun seitdem:
• Ich dachte immer: Whisky ist schottisch. Somit müssten sie also doch Whiskey aufs Etikett schreiben, wenn sie irisches Destillat verwenden?
• Ich meine gelesen zu haben, irischer Whiskey sei (in aller Regel) nicht rauchig/getorft?
• Ich dachte immer: Eiswürfel in einem guten Whisk(e)y sind ein NoGo?

Bin ich also der Depp und habe keine Ahnung? Oder war der Stand "komisch"?
(Ich gebe zu: wenn ich über Whisk(e)y spreche, tue ich nur so, als wüsste ich irgendwas (nein, das ist nicht ironisch gemeint)).

Freue mich über Meinungen von euch!
*****212 Paar
820 Beiträge
Dir das alles zu erklären führt hier viel zu weit.
Wenn du dich richtig Informieren möchtest, dann gib im Netz deine Fragen ein.
Z.B. Definition Single Malt Scotch Whisky.
Oder bei den Iren Whiskey.
Viel Spaß bei deinen Entdeckungen.
*whiskey*
*******ice Paar
6.812 Beiträge
Hallo @********hoin
Zuerst: ich habe soooo viel Ahnung auch nicht, aber ich würde sagen: KOMISCH ist immer Ansichtssache *g*

Aber: 46% würde ich nun nicht als Fassstärke einstufen.
Und Eiswürfel *nixweiss* wer es mag. Aber es nimmt in meinen Augen den edlen Tropfen zu viel an Aromen.
*****212 Paar
820 Beiträge
*******ice Paar
6.812 Beiträge
Zitat von ****275:
Wie immer... gerade bei Geschmack gibt es nicht die EINE wahre Meinung.

Und selbst der eigene Geschmack ist nicht immer gleich.

Zum Thema rauchige Iren hab ich auch was, was evtl. mehr hilft als ein "lieblos dahingeworfener" Wikipedia-Link:
https://www.irische-whiskeys.de/home-irische-whiskeys/whiskey-rauchig/
*****212 Paar
820 Beiträge
@*******ice
das hat mit lieblos rein gar nichts zu tun!
Ich beschäftige mich schon fast 20 Jahre mit Whisk(e)y...
es werden Bücher über das Thema geschrieben.
Und selbst ich weiß noch lange nicht alles.
Das ganze hier nieder zu schreiben würde den Rahmen sprengen.
Ich habe den Wiki Link als Hilfe Stellung eingefügt...
Und Beleidigungen kannst du für dich behalten!
**********tones Mann
557 Beiträge
Die Faustregel, dass "Whisky" schottisch und "Whiskey" irisch/amerikanisch ist, stimmt schon. Aber beides sind keine eingetragenen Markenzeichen, sodass letzlich jeder die Schreibweise verwenden darf, die er mag. Insbesondere natürlich, wenn es um Drittländer geht.
Ganz konsequent ist es aber zumindest in den USA auch nicht: Maker's Mark (die Flasche ist relativ auffällig, da der Hals nach dem Verschließen in rotes Wachs getaucht wird, daher hat sie einen hohen optischen Wiedererkennungswert - was dann aber auch schon das einzig Besondere meinem Geschmacke nach ist) beispielsweise ist ein Kentucky Straight Bourbon, schreibt sich aber trotzdem Whisky. Womöglich war der Gründer Schotte oder hatte schottische Vorfahren und hat sich daher für Whisky entschieden. Während natürlich bekanntlich Millionen Iren insbesondere im 19. Jhdt. in die USA ausgewandert sind und haben da wahrscheinlich dann ihre Schreibweise mitgebracht.
Wenn sie nur und ausschließlich irische Destillate verwenden, empfinde ich die Benennung der Marke mit "Whisky" auch eher als Stilbruch, aber verboten ist es eben nicht.

Charakteristisch für Irland sind sicherlich eher milde Blends, aber z.B. die bauchig-grüne Flasche des rauchigen Connemara-Single Malts sieht man durchaus auch öfters mal.

Wie bereits von Vorpostern erwähnt sind 46% sicherlich keine Fassstärke (die geht denke ich erst ab 50% los), aber durchaus im gehobeneren Bereich der Trinkstärke. Von daher kann man den schon mit ein paar Tropfen Wasser verdünnen.
Eis geht aber natürlich gar nicht. Ich habe mir mal sagen lassen, dass das mit dem Eis daher kommt, dass Whiskey in den Südstaaten bzw. dann im Westen aufgrund der Temperaturen warm hätte getrunken werden müssen, sodass man quasi mit Eis gegensteuert. Bei Zimmertemperatur gibt es aber überhaupt keinen Grund für Eis. Eis betäubt die eigenen Geschmacksnerven und neutralisiert auch Aromen im Whiskey selbst. D.h. ein guter Whiskey sollte eben gerade nicht mit Eis getrunken werden, sondern wenn, dann ist Eis eher ein Zeichen dafür, dass es mit dem Tropfen wahrscheinlich nicht weit her ist.

Persönlich bin ich ohnehin kein ganz großer Fan von festlandseuropäischen Whisk(e)ys. Ich habe es ja z.B. nicht weit zu Slyers und die sind auch grundsätzlich nicht schlecht - aber die rufen Preise auf, da gibt es auch hervorragende Schotten oder Iren für. Da stimmt dann für mich meistens einfach im Vergleich das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.
********ndam Mann
1.076 Beiträge
mal was aus einem Austria-Link..:-)

Seit der ersten Whisky-Abfüllung bis zur Entwicklung der Säulendestillation brannte man die Spirituose in der klassischen Kupferbrennblase oder auch Copper Pot Still genannt. Als um 1830 jedoch die Säulendestillationsanlage Einzug in die Brennereien fand, so waren nicht alle Brennmeister davon begeistert, allem voran jene aus Irland nicht. Ihnen zufolge war der Whisky, der mit solch einer modernen Technik hergestellt wurde, minderwertig und sollte sich nicht als Whisky bezeichnen dürfen.
Irland leitete sogar rechtliche Prüfungen in Wege, um zu überprüfen, ob die Betitelung rechtmäßig sei. Das Ergebnis lautete schließlich: Ja, es ist legal. Darauf hin begann man in Irland mit der Einführung des Whiskeys mit einem „e“, um sich so von der schottischen Variante abzugrenzen und somit ein klares „Qualitätsmerkmal“ zu setzen.
Quelle: https://www.spiritales.at/info/magazin/whisky-oder-whiskey-was-ist-der-unterschied
**********e2020 Paar
154 Beiträge
Meinst Du den Whisky von 7 Seals? Ich habe einen davon gekauft, nachdem ich es gekostet habe. Das war mein Grund für den Kauf, weil er schmeckt, egal ob Whisky oder Whiskey *gg*
7Seals , The age of Pisces
********hoin Mann
267 Beiträge
Themenersteller 
@**********e2020: Touché, vollkommen richtig! Ich habe extra keine Namen erwähnt *mrgreen*
********hoin Mann
267 Beiträge
Themenersteller 
Zunächst erstmal vielen lieben Dank für die Rückmeldungen bisher!

@*****212: Ich muss zugeben: auf dem Etikett stand nichts von "Scotch". Gestolpert bin ich aber dennoch über die Angabe "Whisky" und gleichzeitig die Auskunft, irisches Destillat zu veredeln. Gedanklich ein Widerspruch...aber mittlerweile denke ich ausreichend erklärt.

@*******ice: Das mit der Fasstärke war nicht meine Wortwahl, sondern die am Stand.
Und "komisch" ist - gefühlsbedingt - schwer zu umschreiben. Geht mehr in Richtung "Schein und sein"? Ist aber nur mein persönliches Bauchgefühl.

@****275: Wenn Du nur 5ct hast, habe ich grade mal 4,5ct ,-)
Aber vollkommen richtig: Eiswürfel, Geschmack - da gibt es wohl kein Richtig oder Falsch.
Eine Flasche Connemara habe ich auch im Schrank (ungeöffnet). Deswegen meinte ich auch "in aller Regel ohne Torf". Es klang komisch in einem Satz zu hören "irisches Destillat und Torf" - als besonderes Merkmal sozusagen - ist das verständlich(er)?

@**********tones: Danke für Deine Ausführungen! Den Maker's Mark hätte ich sogar selbst nachschauen können (mochte ich sogar ganz gerne).
Das mit den Festlandwhisk(e)ys kann ich nachvollziehen. Es gibt ja auch einen Bodensee-Whisky. Wenn ich dann das ganz andere Volumen bedenke, kann da keine Flasche für 20,- rauskommen. Aber regional ist ja schön und gut, messen muss er sich letztendlich aber doch mit dem "Original"...was Qualität und Geschmack anbelangt.

@********ndam: Danke dafür! Ich erinnere mich auch mal was gelesen zu haben, weshalb irischer Whiskey dann irgendwann als nicht mehr so hochwertig galt...(Prohibition etc.)
********hoin Mann
267 Beiträge
Themenersteller 
@**********e2020: Um es nochmal hinterherzuschieben: es ging mir nicht darum, dass ich deren Produkt an sich schlecht fand. Es waren mehr die Erklärungen am Stand an dem Tag...
*******mile Paar
881 Beiträge
Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Den Stand mit den Schweizern, die Whisk(e)y veredeln, habe ich in Nürnberg neulich - glaube ich - auch gesehen.

Anyway.... zur allgemeinen Verwirrung: Waterford kommt azs Irland und ist trotzdem ein Single Malt Whisky - ohne "e". Tatsächlich unterscheiden sich die Herstellungsprozesse von schottischem Whisky und irischen Whiskey in ein paar Details.


Eis & Whisky .... kann man machen - Eis blockiert halt die Aromen und verwässert den Whisk(e)y.

Da halt ich es mit den Schotten: Man kann Whisky auf zwei Arten richtig trinken - mit der linken oder der rechten Hand.

Ansonsten jeder nach seiner façon
*********r_sh Paar
908 Beiträge
O-Ha, wenn Schweizer einen Whiskey zu WhiskY machen ist das vermutlich einer stümperhafter Versucht irgendwie auf witzige Weise dem Thema "kulturelle Aneignung" zu entgehen- Das ist wohl ein Marketing - Gag. Whisky ist üblicherweise schottisch, Whiskey ist irisch und amerikanisch. Aber egal- wichtig ist ja ob es schmeckt oder nicht, dann ist mir die Schreibweise egal.

Thema Eiswürfel: Die haben grundsätzlich nichts in einer qualitativ hochwertigen Sprituose zu suchen. Denn diese lebt vom Eigenaroma, das sich erst bei Wärme entfaltet. Daher gibt es ja auch Cognacschwenker in denen sich die Körperwärme auf das Getränk überträgt. Das könnte man auch mit einem guten Whiskey machen. Wenn man eine minderwertige Spirituose vor sich hat, dann landet das Eis darin da die Geschmackssensorik durch Kälte eingeschränkt wird. Oder man schenkt den Korn oder Aquavit gleich aus dem Gefrierfach aus...

Ich glaube, die Schweizer auf der besagten Messe nehmen sich da mal ein bisschen zu wichtig...

Bei mir hier in der Gegend gibt es einen Brennmeister, der Malt Whisky brennt. Den verkauft er dann unausgebaut, mit einem "Mini Cask" aus Eiche. En echtes Eichenfass, nur mit ca. 1,2 Litern Fassungsvermögen. Das Fass ist getoastet und man kann seine Spirituosen darin reifen lassen. Aufgrund des günstigeren Verhältnisses zwischen Inhalt und Oberfläche erfolgt die Interaktion zwischen Spirituose und Fass intensiver, bzw. deutlich schneller als bei den Großen Fässern der Profis. Also im Prinzip wie bei den genannten Schweizern: unausgebauten Whisky einkaufen und selbst reifen. In meinem Fass hatte ich bislang Whiskey, selbstgemachten Johannisbeerwein, billiigen Wrinnbrand, weißen Rum... und tatsächlch klappt das ganz gut. Der billige Weinbrand erinnert schon an einen besseren Cognac, der selbstgmachte Johannisbeerwein wird fast zum Barrique *haumichwech* . Und dann ist da ja noch die Wechselwirkung zwischen der vorherigen Reifung und der nachfolgenden...

Wenn man also keine Lust auf abgehobene Eidgenossen hat, dann kann man sich das auch selber machen...
********hoin Mann
267 Beiträge
Themenersteller 
@*******mile: Danke für den Beitrag! Ich könnte jetzt noch eine Anekdote aus Studienzeiten aus dem Hut zaubern, weshalb bei mir Alkohol nur mit links geht - aber das erspare ich euch jetzt!

@*********r_sh: Danke! DIY ist bei vielen Dingen das beste - wenn man weiß, was man tut. Ansonsten vertraue ich meiner (schottischen) Lieblings-Destillerie (Glengoyne) oder dem (Bodensee-) Obstbauern meines Vertrauens *zwinker*
*******mile Paar
881 Beiträge
@****275 .... ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, diesen - auch aus meiner Sicht bemerkenswerten - Satz formuliert ein schottischer Destillateur, auf die Frage, wie denn nun der "richtige Weg" sei. Whisky zu genießen.
*****ird Mann
16.035 Beiträge
Wieso ist Whisky Irisch?

Die Amis und viele andere Nationen haben auch Whisky!
In USA der Bourbon
In Schottland der Scotch

Was die anderen daraus machen, ist deren Ding!
*******mile Paar
881 Beiträge
Also.... der Legende nach haben "irische Mönche" das Geheimnis der Destillation im 6. Jahrhundert aus dem Orient mitgebracht.

Problem 1: Es gab damals noch kein "Irland", Problem 2: Es gab auf dem Gebiet des heutigen Schottlands und des heutigen Irlands Stämme, die als Urahnen der heutigen Schotten und Iren gelten können.

Das WortbWhisky entstand aus dem gälisxhen Uisge bath (oder so ähnlich), bedeutet "Wasser des Lebens"
Gälische Sprachen werden auch immer noch in Irland und Schottland gesprochen.

Die erste urkundliche Erwähnung eines Destilliervorgangs stammt aus dem 15.Jahrhundert, als ein schottischer Mönch Gerste zur Herstellung des "Wassers des Lebens" kaufte.
Heute gibt es dort mit Lindores wieder eine Destillerie, die darauf Bezug nimmt.

Die älteste noch existierende Destillerie steht in Irland und existiert seit dem 17. Jahrhundert- Old Bushmills, die schottischen Destillerien gibt es offiziell seit Ende des 18.Jahrhunderts. Das ist aber nur der Zeitpunkt, zu dem sie durch den Erwerb von Brennlizenzen offiziell arbeiten durften.

Vorher waren es oft Schwarzbrenner, was erklärt, warum die Destillerien oft in schwer zugänglichen Regionen wie den Highlands und den Inseln waren.

Die Steuereintreiber kamen da auch schlecht hin und bis sie da waren, hatten die Brenner schon alles abgebaut.

Schotten flohen vor den Engländern, wurden als Gefangene in deren Kolonien deportiert oder durch die Highland Ckearances von den Clanchefs von ihren Weiden, Fekdern und Hütten vertrieben.

Die Iren flohen vor allem Mitte des 19.Jahrhunderts nach Missernten, die zu großen Hungersnöten führten

Sie nahmen das Whiskywissen mit - da aber Gerste in Amerika angeblich nicht so gut wächst, wurden bevorzugt Mais und Roggen verwendet.

Der Bonbon heißt zu Ehren des französischen Königshauses, das die Amerikaner in ihrem Unabhängigkeitskampf gegen die Engländer militärisch unterstützte, so.

Die Anfänge liegen im Bourboncounty, in dem heute striktes Alkoholverbot herrschen soll.
Gerüchteweise brachte das Alannis Morisette auf den Text zu "Ironic" ....
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