23.04.23 Dortmund - Faber - Love is pain (1234)

https://www.swr3.de/tatort-und-polizeiruf/tatort-kritik-love-is-pain-102.html

Mehr zur Arbeit der „Super-recognizer“

https://www.swr.de/wissen/bist-du-ein-superrecognizer-100.html

könnt ihr wie folgt sehen: Tatort-Fans: 2023 - Welcher Tatort läuft wann & wo?

Mit Ach und Krach hab ich noch mit einer 2 bewertet, wobei mich mal wieder das dermaßen überfrachtete (in meinen Augen waren diese Nebenstränge für eine Folge einfach zu viel) private Gedöns der Ermittler genervt hat und ich deswegen stark zur 3 tendierte

Leider blieb ich mit der Frage zurück: "Hat Faber nach der Ansage der Rechtsmedizinerin "Wiedersehen macht Freude" die Tupperschüssel wirklich zurückgegeben?

Wir werden es wohl nie erfahren

Mir hat dieser Tatort nicht gefallen.
Viel zu nahe an der Realität!
Deutscher ersticht Türken. Das liest/hört/sieht man doch täglich in den Qualitätsmedien.

Einziger Lichtblick war Kommissarin Rosa Herzog.
Willst Du zu den "Guten" gehören, verrate auch Deine Mutter...

@*****l64 dafür, dass dir dieser Tatort nicht gefallen hat, hast du ihm trotzdem die Bestnote "sehr gut" gegeben? ...wir bewerten hier nach Schulnoten, nicht nach Punkten... das Gute ist, dass du jederzeit deine abgegebene Stimme ja nochmal korrigieren kannst, wenn du möchtest

Danke @******rie
Das "sehr gut" ist für die Autoren.
Mich fasziniert es, wie man unterschwellig (selbst in einem Tatort) die Zuschauer manipulieren kann.

Öööh

Erstens: der Straßenbahnfahrer ist nicht wegen seiner Nationalität erstochen wurden; genausowenig spielte es für die Handlung eine Rolle, dass der Täter Deutscher war.

Zweitens: das waren Menschen, die in ihren Rollen Namen hatten und keine Prototypen DER Türke vs. DER Deutsche.

Drittens: diese „subtilen“ Anspielungen wie „Qualitätsmedien“ und Kritik an der Diversität der Theben und Charaktere im „Tatort“ ist bedauerlicherweise schon auf Facebook bis zum Erbrechen Thema; im Joyclub sind politische Themen aus gutem Grund nicht erwünscht.

Ich wäre äußerst dankbar, wenn es mir dann gerade in einer Gruppe, in der es um geht, erspart bliebe.

Mir fällt es schwer, hier eine Note zu vergeben, da es Handlungsstränge gab, die mir sehr gut gefallen haben; andere schwieriger waren.

Das Thema:

Sexualität/Homosexualität und strikte Ablehnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen unter pubertierenden Jungs ist nicht nur zu der Zeit, als die vier jungen Männer Teenager waren aktuell sondern heute immer noch.
Tragisch fand ich, dass es letztendlich die junge Frau war, die - aus enttäuschter Liebe den Anstoß zur Tat gab.
Ebenso tragisch, dass da eher ein „Spiel zur Bestrafung“ derart eskalierte, dass das Opfer im Wach-Koma landete.

Typisch der Umgang mit sexuellen Aberrationen im „Tatort“ - abweichen von der Norm wird „bestraft“ und dient dem Grusel der Zuschauer; noch verstärkt wurde dies durch den Widerwillen der ursprünglich ermittelnden Polizisten genauer zu ermitteln.

Die Kommissare:

Ich finde es erleichternd, dass jeder auf seine Art einen Abschluss findet.
Herzog dadurch, dass sie ihre Mutter ausliefert - ihr Konflikt zwischen anerzogener und eingeforderter Loyalität und Berufsethos war überzeugend dargestellt.
Auch Pawlaks Geschichte um seine Tochter ist durch den Prozess auserzählt.
Insofern war das „private Gedöns“ für mich stimmig; für mich fanden diese Handlungsfäden aus der Vergangenheit damit ein Ende, und ich habe den Eindruck, nun kann jeder zu neuen Ufern aufbrechen.

Ich mag Faber - egal, ob er merkwürdig ist oder nicht.
In diesem Tatort war er bemerkenswert ruhig und ausgeglichen; vielleicht ist er am Tod von Frau Bönisch gereift?
Gerade das hin und her um die Leitung der Mordkommission nahm er ausgesprochen gelassen hin.

Insgesamt wundert es mich, dass er hier in der Gruppe so wenig Anklang findet; in der Presse hat er durchweg gute Kritiken geerntet.

geht mir auch so!
Ich mag Faber - mochte ihn schon, seit ich ihn 'entdeckt' hab (was jetzt noch nicht so wahnsinnig lang her ist, let's be honest...)
Und mir geht es auch so: sehr zurückgenommen, sehr beherrscht, sehr gelassen, als hätte der Tod von Frau B. ihn wirklich in irgendeiner Art geläutert. (und jaaaaaaa_brichst_du_nieder, ich stelle fest, dass ich, auch nach fast einem Jahr, diesen Tod noch nicht veratmet hab, das war echt ein Schock damals )

Auch dass sich die Privatessen von Herzog und Pawlak einem - vorläufigen - Ende nähern: gut so. Und auch schön zu Ende gebracht.
Der Loyalitätskonflikt 'sie ist meine Mutter, immer abwesend, aber ja, meine Mutter' und 'ich bin Polizistin, vertrete einen Rechtsstaat' ist einfach brutal - und ich bin stolz (so lächerlich das klingt) auf Frau Herzog. Ich mag die übrigens auch
Pawlak hätte ich es gegönnt, das Sorgerecht zu behalten, einfach weil er sich wirklich bemüht und seine Tochter aufrichtig liebt - und es könnte auch für ihn eine Chance sein, zur Ruhe zu kommen.

Wird Frau Gräse, die Superwoman, die neue Nummer 4 im Team? Fänd ich geil, die ist cool

Der Fall: NEIN, der Trambahnfahrer wurde nicht erstochen, weil er Türke war, sondern weil er ein sexistisches, sadistisches Arschloch war.

wie tragisch, ich gestehe, dass ich bis Sonntag Abend nicht genau wusste, wie so ein Wachkoma tatsächlich aussieht. boah, wie grausam.
Und dann alle Beteiligten: Tanja (so hieß die junge Frau, erinner ich das richtig?), die das schlechte Gewissen umtreibt; die Mutter, die die Leiden ihres Sohnes sieht und durch den einst gefemten Freund ihres Sohnes die Chance auf Rache sieht. Auch sie allein mit ihrem schlechten Gewissen und den Selbstvorwürfen. Wie schön die Szene, wo Faber zu ihr sagt, dass ihre Reaktion nur vielleicht zu dem Ende geführt hat. Wie entlastend für sie.

all in all: mal wieder großartig!

Wir waren am Sonntag zu Besuch und da gibt es eher Privatfernsehen.
Mit etwas Überredungskunst habe ich es geschafft, daß um 20.15 Uhr von Sat.1 Gold doch noch auf ARD umgeschaltet wurde.
Was für eine Folter, knapp 15 Minuten "K 11 – Kommissare im Einsatz" .
Schlimmer geht es wirklich nicht,- wie kann man so einen schrott drehen bzw. sich ansehen?

Eine große Vorfreude auf Faber und sein Team und auch ein guter Fall.
Der Titel "Love is pain" war mir nicht gleich klar, aber im Laufe der Handlung wurde dieser nachvollziehbar.
Die Nebenschauplätze sollte man immer wohldosiert einsetzen, ich fand auch etwas viel Privathintergrund von Herzog und Pawlak.
Jetzt sollte das aber erzählt und geklärt sein, beide taten uns richtig leid.
Faber kämpft sich wieder ins alte Leben zurück, aber er hat sich verändert.
Frau Bönisch wird noch mal in Erinnerung gerufen, das ist auch gut so.
Mir war völlig klar, daß er einen neuen Kaktus auf ihren Grabstein legt, ich kenne doch meinen Peter Faber.

Der Hintergrund für das Mordmotiv war erschütternd.

Daß der Straßenbahnfahrer Türke war, dürfte hier wohl eher nebensächlich gewesen sein, auch wenn man im Nachhinein seine Familie besuchte und Tee trank.
Quatsch, die Türken sind doch die mit den Messern.

Ja, hier wurde ein junger Mann aus einer Clique sadistisch gefoltert.
Enttäuschung nach einer Trennung von der Freundin, Homophobie und entgleisende Brutalität haben Tom Heinrich fast das Leben gekostet, er fristet ein Dasein im Wachkoma.
„Love is pain“ ist also eine Rachegeschichte, das Mordmotiv war nachvollziehbar.

Faber ist zurück, wir sind ganz bei ihm.
Das Team funktioniert auch, eventuell jetzt mit einer Superrecognizerin.


ER

Der Kaktus 🌵 ist wieder an seinem Platz 🙂