Dann starten wir's mal - mit weitem Anlauf! ;-)
Okay, ich mache mal einen Versuch für den Anfang. Er wird sicherlich unvollständig sein und vielleicht mehr Fragen offenlassen als beantworten; aber ich nutze dies jetzt auch mal als Möglichkeit, um mal wieder ein wenig Ordnung in meinem
eigenen Kopf zu schaffen...
Natürlich nimmt der Thread damit eine thematische Wendung, die mit der ursprünglichen Fragestellung ("Sind Frauen die besseren Menschen?") nicht mehr viel zu tun hat. Andererseits verspüre ich jedoch wenig Neigung, deswegen jetzt einen
neuen Faden anzuspinnen, wo wir doch gerade so schön mittendrin sind...!
Da ich zum Thema Mann-Sein bereits einige Bücher gelesen habe, wäre jetzt natürlich die Versuchung groß, daraus einfach etwas zusammenschreiben, und zwar mit dem Standard-Argument der studentischen Wikipedia-Kopist(inn)en: "Der Autor hat es so gut ausgedrückt – ich hätte das gar nicht besser machen können!"
Aber ich ziehe es für diesmal doch vor, mich einmal von der Literatur zu lösen und zu schauen, was so gerade
in mir selbst drin ist und hinaus möchte.
Einige Vorbemerkungen sind meines Erachtens leider notwendig, und deshalb muß ich meine Einleitung leider noch um einige wichtige Punkte ergänzen:
Wenn ich im folgenden von
"männlich" spreche, so meine ich dies ausdrücklich
nicht in der Bedeutung von: "das Gegenteil von weiblich"! Wenn ich also z.B. schreibe, daß ich es für männlich halte,
Mut zu haben, so meine ich damit
nicht, daß ich Mut im Umkehrschluß für
unweiblich halte! Oder wenn ich sage, daß es für mich zwingend zum Mann-Sein gehört,
im eigenen Leben nicht die Opferrolle zu spielen, so meine ich damit
nicht, daß dies auf der anderen Seite einer
Frau aber sehr gut zu Gesicht stünde! Das Gegenteil ist der Fall. Doch ich will mich ja hier gerade
nicht übers Frau-Sein auslassen (dafür fehlt mir auch jegliche Kompetenz!), sondern übers Mann-Sein.
Statt des Gegensatzpaares "männlich vs. weiblich", aufgrund dessen sich dann beispielsweise jeweils ein Kanon von Tugenden konstruieren ließe, der als besonders "männlich" bzw. als besonders "weiblich" gilt, arbeite ich lieber mit dem Konzept
"helle Seite vs. dunkle Seite":
Jeder Mensch – ganz gleich ob Mann oder Frau – hat die Wahl, ob er lieber verstärkt seine helle oder seine dunkle Seite leben will. Völlig sortenrein treten diese Zustände natürlich in aller Regel nicht auf; in den meisten Fällen werden sich in einem Menschen die ausgelebten hellen und dunklen Anteile in einem je individuellen
Mischungsverhältnis befinden.
Was ich in den folgenden Beiträgen gerne entwickeln – aber auch zur Diskussion stellen – möchte, wäre demnach eine
Darstellung der hellen Aspekte des Mann-Seins: also nicht lediglich eine Liste sogenannter "männlicher" Eigenschaften (die auch die
schlechten mit einschlösse), sondern die UND-Verknüpfung der Merkmale
"+ männlich + hell". Was also sollte ein Mann an Eigenschaften, Fähigkeiten, Tugenden besitzen, um ein starkes, lichtvolles Wesen zu sein, im besten Fall sogar ein
"Krieger des Lichts" – mehr allerdings im Sinne von Paulo Coelho, weniger im Sinne dieses seichten und abscheulich schlecht gereimten Trallala-Liedchens von
Silbermond!
Damit ist auch klar, daß hier nicht das Männliche gegen das Weibliche aufgestellt wird, sondern innerhalb des Männlichen das Helle gegen das Dunkle!
Okay, ich gebe zu, diese Einleitung war
sehr lang, und vielleicht sind ja einige schon längst wieder ausgestiegen. Ich fand aber, bevor wir jetzt hier wieder irgendwelche Wörter wild durcheinanderwerfen und aneinander vorbeischreiben, weil jeder irgendwas anderes meint, wäre so ein
begrifflicher Rahmen als Orientierung gar nicht schlecht. Vielleicht erleichtert das die künftige Diskussion – so sie denn überhaupt aufkommt – ja um einiges!
Ich selbst muß jetzt leider erst mal wieder Luft holen, bevor ich weitermache; aber ich könnte mir auch vorstellen, daß dieses Projekt sich über einige Zeit hinzieht. Über rege Teilnahme vor allem der
Herren würde ich mich sehr freuen (weil es um
sie ja hier in erster Linie gehen soll), möchte aber auch die Damen gerne einladen, uns mit Kommentaren hilfreich zur Seite zu stehen!
Herzlich,
Heyeohkah