Aus einem Interview mit Marlene Streeruwitz
Im Magazin der Süddeutschen Zeitung habe ich ein Interview mit der Schriftstellerin Marlene Streeruwitz gelesen und diese beiden Punkte haben mich berührt und deshalb stelle ich sie hier mal ein:Aus einem Interview im SZ-Magazin mit Marlene Streeruwitz
Was ist das bestmögliche Leben für eine Frau im Patriarchat?
Umsichtig viele Beziehungen pflegen, Beziehungen aller Art, und die wie eine eigene Familie zusammenweben. Leidenschaften ernst nehmen, aber nicht zum Wichtigsten machen. Es ist eine unglaubliche Idee, dass du deine Liebe auf diesen einen Mann übertragen und aus dem heraus dein Leben gestalten und glücklich machen sollst. Das ist die romantische Liebe des Katholizismus seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Diese Lüge ist grenzenlos. Und dagegen hilft gar nichts, außer den eigenen Weg zu gehen, so kraftvoll wie möglich und mit großem Erbarmen für sich selbst.
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Wie ist es, als Frau zu altern?
Es ist schwer auszuhalten. es kommt eine graue Wolke der sexuellen Tötung des Weiblichen um die Ecke. Die attraktive Weiblichkeit, diese Sinnlichkeit, die uns ausmacht, wird plötzlich nicht mehr wahrgenommen. Mehr noch, sie wird ein Ärgernis. Dabei ist Lieben im Alter so interessant. Jede ältere Person hat einen Weg hinter sich, sie ist, was sie werden konnte, was gelungen ist, was nicht gelungen ist. Wir haben eine ganze Geschichte zu erzählen. Aber Männer interessiert das nicht, sie wollen nicht hinhören, erkunden und kennenlernen. Diese Verachtung muss man erst mal verarbeiten.