Am Ende sehe ich das sehr ähnlich wie
@*********_1968 denn der TE möchte 3 bis 6 Monate segeln.
Will ich dann wirklich im Vorfeld viel Zeit investieren, um ein Segelboot zu finden, welches zum einen meinem Anspruch gerecht wird und zum anderen so gut wie nichts daran zu tun ist?
Wenn das wirklich klappen sollte, was ich eher bezweifele, dann muss das Segelboot ggf. noch von A nach B gebracht werden und Du benötigst wo auch immer einen Liegeplatz bis zum Start der Langfahrt, den es auch nicht umsonst gibt.
Alles was auf dem Sabbatical Törn kaputt gehen wird und es wird passieren, wenn es auch nur ein Single Block für ein Vorwindsegel ist, der schon über 100 EUR kostet, wird immer wieder, wenn auch insgeheim, Deine Laune ein gaaanz klein wenig sinken lassen und Du wirst Dir erneut überlegen, ob die Entscheidung eines Kaufes die richtige war.
Zwei Schäkel gehen verloren, eine Leine reißt, ein Fender ist nicht mehr auffindbar, das Dinghi verliert Luft, der Außenborder tuts nicht mehr und so geht das immer weiter. Glaube mir die Kosten werden sehr schnell steigen und zwar in einer exponentiellen Kurve die Du nicht auf dem Radar hattest.
Zu bedenken ist, wenn Du nach Deiner Auszeit zurück kommst, willst Du das Segelboot wirklich verkaufen, um den Invest wieder, wenn vielleicht auch nur anteilig zurück erhalten. Vielleicht willst Du DEINE Segelyacht nun aber auch behalten und hast neue Pläne. Dann kommt all das beschriebene erneut in die Überraschungstüte, denn neben den laufenden Kosten kommt dann eine Liegeplatz hinzu.
Bei einem Charterboot werden die meisten Dinge, wenn es kaputt gehen sollte, sehr zeitnah vom Vercharterer ersetzt und im Idealfall hast Du für alle anderen unvorhergesehenen Probleme eine Versicherung abgeschlossen.
Ich würde gerne annähernd wissen, welche Kosten auf mich zukommen, wenn ich ein solches Projekt starte, da ich ein sehr rationaler Mensch bin. Unbekannte Kosten kann ich nicht beziffern und somit auch nicht kalkulieren.
Abschließend bieten Alternativen wir Überführungen von fremden Segelyachten auch eine Möglichkeit einen Sabbatical zu realisieren, auch wenn man vielleicht einige Male das Boot wechseln oder zwischendurch chartern würde. Natürlich nur, wenn Du nicht 6 Monate gemütlich im Mittelmeer rumschippern willst, denn dann wird die Start- und Ziel Marina identisch sein.
Ich würde bei den weltgrößten Vercharterern wie Pitter Yachting, etc. anfragen, ggf. für einen One-Way Törn, bei welchem Du die Yacht an einem anderen Stützpunkt abgeben kannst, weil Du einen Job für eine Überführung gefunden hast oder weil Dein Sabbatical keine Rundreise werden soll, sondern eine Fernreise und Du nach 6 Monaten einfach zurück fliegst, was auch eine Planung einfacher macht, denn sonst musst Du den Tag festlegen, wann Du die Richtung um 180 Grad änderst.
Idealerweise sollte die Nebensaison genutzt werden, denn dann sind die Charterkosten deutlich moderater. Im Idealfall wechselt man ggf. das Segelboot je weiter man fährt, um im neuen Zielgebiet viellicht wieder in einer Nebensaison zu sein und dadurch die Kosten niedrig zu halten.
Alles eine Sache der allerbesten Planung von A bis Z und ein sehr spannendes Unterfangen, bei welchem für mich mit jeder Aussage auf eigenem Kiel leider zwei weitere Fragen entstehen. Daher kommt für mich in diesem fall nur eine Charter in Frage.
Jede(r) wird für sich das Optimale finden und hoffentlich die richtigen Gedanken fassen.
Dafür wünsche ich immer Glück und eine Handbreit.