Amors Pfeil hat Widerspitzen.
Wen er traf, der laß’ ihn sitzen,
Und erduld’ ein wenig Schmerz!
Wer geprüften Rat verachtet,
Und ihn auszureißen trachtet,
Der zerfleischt sein ganzes Herz.
„Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind."
Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hin heben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir
so lang dir kommt, lass keinen Zweifel doch
ins , als wär die Zärtlichkeit des Sohns,
die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust
entwichen. Nein, so wenig als der Fels,
der tief im Fluss vor ew'gem Anker liegt,
aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut
mit stürm'schen Wellen bald, mit sanften bald
darüber fließt und ihn dem Aug entreißt,
so wenig weicht die Zärtlichkeit für dich
aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom,
vom Schmerz gepeitscht, bald stürmend drüber fließt
und von der Freude bald gestreichelt, still
sie deckt und nie verhindert, dass sie nicht
ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher
zurückgeworfen Strahlen trägt und dir
bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.
Liebe ist, sich so zu zeigen,
dass nicht der Himmel voller Geigen
hängen muss bei Nacht und Tag.
Liebe ist, auch zu ertragen
Misstöne und Paukenschlag.
Ob Adagio, ob Crescendo
Ich lausche, denn ich lieb dich so !