Neues von der Donau Therme Wonnemar
Donau Kurier Ingolstadt 2.4.2020
• Alle Gewissheiten, Terminpläne und scheinbaren Sicherheiten geraten in Corona-Zeiten ins Wanken, von der Schuldenbremse des Staates über die Bundesligasaison bis zum Schulunterricht und den geregelten Einkünften vieler Familien.
Großer Umbau, aber auch große Sorgen: Während auf der Baustelle des Wonnemar inzwischen offenbar wieder alles nach Plan läuft, bereitet dem Trägerunternehmen Interspa die Corona-Krise mit Komplettausfall aller Einnahmen durch Schließung ihrer übrigen Bäder erhebliches Kopfzerbrechen. In Ingolstadt klemmt es zudem derzeit noch bei der Bewilligung eines Kredits über eine halbe Million Euro, den die Sparkasse angeblich nur bei Absicherung durch die Stadt erteilen will.
Großer Umbau, aber auch große Sorgen: Während auf der Baustelle des Wonnemar inzwischen offenbar wieder alles nach Plan läuft, bereitet dem Trägerunternehmen Interspa die Corona-Krise mit Komplettausfall aller Einnahmen durch Schließung ihrer übrigen Bäder erhebliches Kopfzerbrechen. In Ingolstadt klemmt es zudem derzeit noch bei der Bewilligung eines Kredits über eine halbe Million Euro, den die Sparkasse angeblich nur bei Absicherung durch die Stadt erteilen will.Hammer, Hauser
Auch für die Zukunft des Freizeitbades Wonnemar, die nach der Sanierungsvereinbarung des Stadtrates vom Dezember endlich gesichert schien, tun sich jetzt unverhoffte Risiken auf. "Aus meiner Sicht sind wir ein bisserl in Geiselhaft gekommen", wählt Geschäftsführer Volker Kurz eine deutliche Sprache, "es geht jetzt darum, die Zeit bis zum Sommer durchzustehen. "
Kurz ist Chef der Interspa-Gruppe und sitzt in Stuttgart. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben sechs Wonnemar-Freizeitbäder in Deutschland, darunter auch die Donautherme in Ingolstadt. Das Spaßbad zwischen Bahnlinie und Südlicher Ringstraße macht jedoch seit Monaten den Beteiligten wenig Freude. Die Modernisierung hat sich erheblich verzögert, der ursprünglich angepeilte Wiederöffnungstermin vor Weihnachten war nicht zu halten, derzeit gilt noch August 2020 als neues Datum, an dem das Wonnemar-Publikum wieder willkommen ist.
Über die Tochtergesellschaft Freizeitanlagen GmbH beteiligt sich die Stadt mit 49 Prozent an den Kosten der Modernisierung. Nach langem Ringen im Aufsichtsrat verständigte sich der Stadtrat in der Haushaltsdebatte vom Dezember darauf, die Investition - mittlerweile mit 22,7 Millionen Euro veranschlagt - anteilsmäßig mitzutragen. Voraussetzung: Betreiber Interspa soll das Projekt Wonnemar weiterhin mit der Baufirma Mauss durchziehen. "Alle waren überzeugt, mit Mauss-Bau weiter zusammenzuarbeiten, ist der schnellste Weg und funktioniert am zuverlässigsten", klang Freizeitanlagen-Chef Thomas Hehl im Dezember einigermaßen erleichtert über diesen Kompromiss.
Doch das alles war vor der Corona-Krise. Inzwischen ist nicht nur das Wonnemar Ingolstadt baustellenbedingt geschlossen. Auch die anderen Interspa-Bäder mussten bundesweit dicht machen. "Wir können dort keinerlei Einnahmen mehr generieren", schildert Geschäftsführer Kurz auf Anfrage des DK die prekäre Situation für die Firmengruppe. "Man hat Restkosten, die müssen bedient werden, sonst läuft's irgendwann nicht mehr weiter. " Nach seinen Worten braucht Interspa "noch im April eine verbindliche Lösung", das sei "unumstößlich". Dabei gehe es nicht um die Finanzierung des laufenden Bauprojektes. Kurz: "Es klemmt bei einem Betriebsmittelkredit von 500000 Euro. "
Nach Darstellung des Interspa-Chefs sei ihm für die halbe Million vonseiten der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt zunächst "grünes Licht signalisiert" worden. "Wir hatten keine negativen Befürchtungen. " Dass die erhoffte Zusage dann "kurzerhand vom Vorstand gekippt" worden sei, so Kurz, habe die Lage verschärft. Offensichtlich erwarte die Bank, dass dieser Kredit mit "in die Gesamthaftung der Stadt inkludiert" werde. So ist wohl auch die Formulierung des Managers von der "Geiselhaft" zu verstehen. "Es kann ja nicht die Intention der Stadt sein, dass uns das Ding um die Ohren fliegt. "
Albert Wittmann, Noch-Bürgermeister, hat als Aufsichtsratschef der Freizeitanlagen und Mitglied des Sparkassen-Verwaltungsrates von städtischer Seite die Causa Wonnemar maßgeblich beeinflusst. Er spricht von "sehr sehr schwierigen Verhandlungen", über die er im Detail nichts sagen möchte. "Aber ich gehe davon aus, dass wir ein gutes Ende finden werden. " Wittmann: "Das Wonnemar wird zu Ende gebaut und auch eröffnet. Die Frage ist nur, wann und in welcher Konstellation. "
Vermutungen von anderer Seite, wonach persönliche Differenzen zwischen ihm und seinem Namensvetter, dem Sparkassen-Vorstandschef Jürgen Wittmann, die Kreditvergabe bisher erschwert hätten, kommentiert der Politiker so: "Das kann ich ausschließen. "
Von der Sparkasse selbst ist zu der Sache nur eine knappe Auskunft zu bekommen. Über den Kredit könne man wegen des Bankgeheimnisses nichts sagen, so der Leiter des Vorstandsbüros, Jörg Tiedt. Er stellt aber fest: "Wir haben in diesem Zusammenhang noch keine Finanzierung abgelehnt. "