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Safe Sex - gibt es das überhaupt?

Safe Sex - gibt es das überhaupt?
Präambel: Wer nicht gerne Texte liest und schreibt, der liest besser einen anderen Beitrag. Danke für Euer Verständnis. *g*

Hallo, allerseits,

es ist schön, daß es diese Gruppe gibt - denn irgendwie habe ich bisher immer das Gefühl, daß ich der einzige bin, der durch Sex nicht sterben oder verkrüppelt im weitesten Sinne werden will. Wenn man in Clubs oder so geht, herrscht dort meiner Wahrnehmung nach immer eine Atmosphäre, die mich innerlich erschaudern läßt. Da wird zwar irgendwie mehr oder minder auf nem Kondom vielleicht bestanden - das streift in meinen Augen das Thema in Wahrheit aber noch nicht einmal. Und wenn man irgendwie äußert, daß man mit dem Thema mehr am Hut hat, ist man quasi sofort persona non grata, irgendwie ein Wahnsinniger, der sich ganz offensichtlich verlaufen hat; daß jemand Interesse an frei ausgelebter Sexualität mit mehr als nur einem Partner haben könnte, gleichzeitig aber darauf besteht, das unter Vollerhalt seiner Gesundheit zu tun, übersteigt das Vorstellungsvermögen quasi aller Menschen, die ich je in solchen Kontexten getroffen habe. "No risk, no fun!" ist das erklärte Motto und jemand, der eher passiv "teilnimmt" und sich eher aufs Zusehen und Masturbieren verlegt, wird eher ziemlich komisch angesehen, wohingegen jemand, der alles knallt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und irgendwelche Sekrete praktisch zwischen allen Besuchern verteilt, der ist der erklärte Held...

Denkt man über das Thema etwas länger nach, so drängt sich doch ziemlich bald aus schon rein mathematischen Gründen die Frage auf, ob es safe sex überhaupt gibt und wenn ja, wie der dann aussieht. Das Thema ist komplex und ich würde es schön finden, hier jemandem zu begegnen, dem es vielleicht ähnlich geht wie mir, der auf der einen Seite einen riesigen Hunger nach Sexualität gemeinsam mit anderen verspürt und gleichzeitig kein Hazardeur ist bzw. eine Hazardeurin. Vielleicht kennt Ihr diesen Film "Bohemian Rhapsody", wo Freddie Mercury bei dem AIDS-Arzt ist, der ihm eröffnet, daß es ihn erwischt hat - wer die Szene gesehen hat, wird sehr genau wissen, daß ich etwas ähnliches nicht für allen Spaß der Welt erleben will und dabei finde ich Syphilis, therapieresistenten Tripper, Hepatitis, Warzen und HPV allgemein nicht sonderlich besser als HIV und verstehe einfach nicht, warum das alles fast kein Thema ist. Ein Kondom schützt eben vielleicht ganz gut vor HIV und reduziert zu nem gewissen Grade die Wahrscheinlichkeit für den Rest - aber mit "safe" hat das alles nichtmal entfernt was zu tun. Fallschirmspringen ist mutmaßlich weniger gefährlich als swingen...

Es gibt natürlich wie beim Rauchen die Glücksschweine, die Zeit ihres Lebens alles gemacht haben, was sinnvollem Handeln widerspricht - die aber so sagenhaftes Glück hatten, daß ihnen dabei nichts passiert ist. An denen kann man sich natürlich ein Beispiel nehmen und hoffen. Klug ist das wohl aber nicht. Rein mathematisch betrachtet kann freier Sex ausschließlich in abgeschlossenen Bubbles funktionieren, wenn alle Mitglieder der Bubble keine verlogenen "Menschen" sind und auf der Grundlage von guten Tests bei Etablierung der Bubble. Und DIE Bubble schelchthin nennt sich "Ehe", die nicht zu kleinem Teil genau dem Krankheitsschutz schon immer gedient hat; überhaupt dürften 90% der sogenannten Sexualmoral rein entstehungstechnisch auf Krankheitsprävention zurückzuführen sein, beispielsweise ist das einzige, was am Jungfrausein irgendwie tiefergehend interessant ist, der Umstand, daß man sich bei einer solchen halt nichts holt (im Normalfalle).

Da in der Praxis solche Bubbles aber nicht allzu gut funktionieren dürften, weil eben immer irgendwer aus der Bubble wieder nen Kontakt außerhalb haben würde, fällt diese Lösungsmöglichkeit in der Praxis dann doch eher weitgehend aus. Da müßten schon sehr spezielle Leute sich treffen, die das ehrlich und langfristorientiert durchziehen. Da solche Bubbles nun naturgemäß eher klein wären, würde es sich auch mit der Abwechslung eher in Grenzen halten, was ein weiterer Aspekt wäre, der prinzipiell gegen das Bubble-Modell spricht.

Ein weiteres Modell wäre das Beamen in die Zukunft - ich gehe davon aus, daß in 200 Jahren jeder Arzt über solchen Infektionsmist nur noch lacht - aber mangels Zeitmaschine ist das leider nur ein theoretisches Modell, hilft aber, allen Apologethen von bescheuerter Sexualmoral den Wind aus den Segeln zu nehmen, weil all ihre Pseudoargumente in der Zukunft verpuffen werden.

Was machen wir aber in der Gegenwart, wo irgendwelche therapieresistenten Tripper unterwegs sind, wo gegen HIV nur Medikamente helfen, die wie alle nicht schlucken wollen, wo gegen Warzen und HPV quasi nichts existiert und wo auch kaum geforscht wird bisher?

Das ist ne gute Frage und um die soll es hier nun gehen. Die zwei Lösungen, die bleiben, sind "Sex ohne Körperkontakt", wo also rein die Atmosphäre und das gegenseitige Sichwahrnehmen einen Gewinn an Lust und Freude bringen oder aber das, was hier in einem Beitrag kürzlich ganz treffend als "steriler Sex" bezeichnet wurde, wo ich verstehe, daß der nicht spontan wohl jedermanns Sache wäre, zumal es vielen beim Sex ja um alle möglichen Begleitdinge geht.

"Kontaktloser Sex" dreht sich um die exhibitionistischen und voyeuristischen Anteile von Sexualität, die aber selbst bei vorgeblich sexuell offenen Menschen nicht isoliert zu existieren haben, sondern Auftakt zur Penetration, mindestens jedoch zum Anfassen und dessen Steigerungen zu sein haben. Wie ich schon erwähnte, hab ich mich in nem Club mehr als einmal blöd anschauen lassen müssen und auch ein nur mäßig gutes Gespräch führen müssen, weil ich halt nicht einfach irgendwen penetrieren wollte, den ich nicht kenne und der für meine Gesundheit ein als maximal wahrgenommenes Risiko darstellt - warum ich nun entweder gar keinen oder totalen Sex mit irgendwem haben soll, erschließt sich mir nicht - in der Praxis gibts aber scheinbar nur die beiden Extreme. Sex ohne Kontakt ist in den Augen der meisten Menschen scheinbar irgendwie "entarteter Sex", was ich zu einem gewissen Grade mir dadurch erkläre, daß Menschen halt irgendwie glauben, daß ohne körperlichen Kontakt kein seelischer Kontakt möglich ist.

Ich selbst sehe das etwas anders, zumal ich Menschen seelisch sowieso eher nicht über den Weg traue. Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr als "gespaltete Gesellschaft" bezeichnet, in nem Club kommen sich dann aber Menschen plötzlich ganz nahe, die auf beiden Seiten der Spaltung stehen und wissen das meist gar nicht und würden sich ziemlich voreinander ekeln, sobald sie Kenntnis von diesem Umstand hätten. Soll heißen: Die meisten Menschen sind nur mäßig kompatibel miteinander und die begegnen sich auf seelischer Ebene in Wahrheit eben doch nicht, die gefühlte Nähe, das gefühlte Verständnis ist eher eine schöne Illusion, viele bekommen ja nichtmal hin, mit dem eigenen Lebenspartner über wirklich lange Zeiträume seelisch tief verbunden zu bleiben. Insofern ist für mich die "Nähe beim Sex mit Fremden" sowieso vollkommen überbewertet, ich halte kontaktlosen Sex für die ehrlichere Weise, sich zu begegnen, weil dies ungefähr dem entspricht, was für mich auf seelischer Ebene WIRKLICH passiert, zumindest in vielen Fällen.

Ein Zwischending wäre der "sterile Sex", der unter strikter Einhaltung der Regeln Nähe und Kontakt zuläßt, gleichzeitig eine gewisse Distanz wahrt und dabei zu einhundert Prozent safe ist, solange sich die beteiligten Personen beherrschen können und wir nicht über Atemwegsinfekte reden (HAHA!!!). Warum der es ganz offensichtlich nicht zu irgendeiner Berühmtheit oder Akzeptanz geschafft hat, ist mir ein Rätsel, er ist die perfekte Lösung für den Sex mit irgendwem und wenn sich dabei eine tiefergende Verbindung mit jemandem herauskristallisiert, kann man ja mit dem dann eine Bubble bilden oder bei diesem EINEN dann vielleicht ausnahmsweise doch mal ein Risiko eingehen oder noch andere Wege finden.

Wie blickt Ihr auf diese Dinge? Versteht Ihr, was ich meine? Wir leben eben nicht in 200 Jahren, sondern jetzt und da sind Verheerung und Tod immer unsichtbar mit von der Partie. Wer sich dabei entspannen kann und Freude empfindet, der muß schon verflucht gute Verdrängungsmechanismen haben. Ich zumindest habe die nicht und die schlimmste aller Vorstellungen für mich ist, mir bei irgendwem irgendwas einzufangen, was den Rest meines Lebens überschattet, wahrscheinlich verhindert, daß ich je wieder richtig freien Sex mit dem Menschen haben kann, den ich mehr liebe als jeden sonst, und dann noch festzustellen, daß derjenige, von dem ich das bekommen habe, objektiv nichtmal entfernt jemand ist, der es auch nur einen FUNKEN wert gewesen wäre, ein Risiko einzugehen, einfach, weil es jemand ist, den man jenseits von Sex wahrscheinlich eher verabscheuen würde, weil er zum Beispiel ein mieser Betrüger ist oder ein Narzißt oder schlimmeres, oder alles zusammen.

Vielleicht könnte man Sex endlich mal aus der Schmuddelecke rausholen, indem man ihm objektiv das Schmuddelige nimmt und das ist nunmal all das negative, was solange an ihm haftet, bis man es auf irgendeine Weise loswird, jetzt eben mit "sterilem Sex" und in 200 Jahren als Ergebnis von viel Forschung.

Ich würde mich über fundierte Antworten freuen - wenige Sätze dürften dem Thema nicht gerechtwerden.

Vielen Dank und besten Gruß!
******age Mann
3.120 Beiträge
Mannomann, was für eine andere Welt als meine!

Sex ersetze ich gerne durch Erotik.
Und die bsteht für mich nicht nur aus Ficken.
Und das schon gar nicht im Club.

Allerdings brauche ich auch erst eine Verbindung zum Vögeln.
Penetrativer Sex kommt da ganz zum Schluss.
Vielliecht auch deshalb, weil ich ihn sehr mag.

Nur eben keine Appetithappen im Club.
Und keine One-Night-Stands.
Und das Prinzip "Heute Sex?" habe ich auch nie begriffen.

Da bin ich wahrscheinlich völlig schräg hier im Joy:
Ich mag kuscheln, massieren, fesseln, Tantra, SM ...
und das auch noch schön auf Augenhöhe in beide Richtungen.

Ein Quckie beginnt bei mir bei einer Stunde.
Ein Festessen braucht eher ein ganzes Wochenende.
Und ich habe auch nichts gegen eine Beziehung.

Ich fühle monogam und ich kann polyamor. Nur nicht beliebig.
Und wenn es mal dran ist, redzuiert ein Kondom das Risiko.
Doch eine Frau mit wechselnden Partnern ist raus.

Ich bin mir des Gesundheitsrisikos sehr wohl bewusst.
Also mag ich nur Sex, wenn die Kommunikation
und die Berührungsqualität stimmen.

Ich ticke da noch so: Erst einen Breitspektrumtest,
dann ohne Kondom, Oralsex, Squirten etc.
Sonst eben nur Kuscheln, Massieren, Bondage, SM ...

Damit bin ich im Joy evtl. genauso falsch wie im Club
und lande rechnerisch nur mit jeder 20. in einer Vereinigung.
Für mich muss einfach erstmal so einiges stimmen.

Auf schlechten Sex kann ich gut verzichten. Und umgekehrt.

D *wolf* C
Das würde ich so gar nicht sagen, daß unsere Welten so verschieden sind, DOC. *g*

Ich kann eine Menge von dem, was Du schreibst, ziemlich gut nachvollziehen und es geht mir in vielen Fällen ganz ähnlich. Ich kenne einen Club und diverse andere Locations, wo sich Menschen begegnen, die mit Sex irgendwas am Hut haben.

Wie man in freier Wildbahn Menschen, noch dazu weiblichen, jemals begegnen soll, die Interesse an Sex hegen, hab ich eh nie verstanden. Da begegne ich nur Menschen, die auf feste Beziehungen, vielleicht mal mit Ausrutscher, und ansonsten ner Spießermoral stehen.

Wenn also gefühlt jeder 50. da aus dem Rahmen fällt und von denen jeder 10. irgendwas an mir toll finden würde, dann müßte ich also 500 Leuten begegnen, bevor irgendwas passiert.

Vielleicht verrätst Du mir, wo man Menschen begegnet, die Lust auf Sex haben, wo man aber nicht erst hundertfach scheitern muß.

Meine Persönlichkeit ist jetzt blöderweise auch nicht so, daß da alle Leute spontan super drauf abfahren. Denken wird als anstrengend erlebt und ich denke außer bei Sex ohne Unterlaß und wie man an meinem Beitrag hier sieht, letztlich auch da.

Mir sagten als ich 18 war, zwei Damen um die 30, daß ich ihnen vorkäme wie ein 50-Jähriger. Noch Fragen? Der Klassiker von wegen "Partylöwe und dann schleppen wir paar ab und wählen die passendste aus." paßt bei mir leider schonmal gar nicht. Da erscheint es schon sinniger, erst das Interesse an Sex zu klären und danach zu schauen, ob auch sonst noch was ist.

"Qucikie dauert wenigstens ne Stunde" ist ne Aussage, mit der ich was anfangen kann.

Mir ist es übrigens egal, ob der Partner männlich oder weiblich ist - hat beides seinen Reiz.

Kurz: Ich fühl gar nicht grundlegend anders als Du - hab aber mutmaßlich deutlich andere Voraussetzungen, weil ichs allgemein nicht so mit dem Menschlichen habe. Es gibt genau einen Menschen, mit dem ich gerne viel Zeit verbringe und mit dem ich gerne Sex habe, meine Freundin nämlich - bei den anderen würde ich es mangels viel anderer Zeit dann schon gerne auf Sex mit etwas anderem beschränken, weil ich sonst zu all den tausend anderen Dingen nicht mehr käme, die mich interessieren.
*******kan Frau
37 Beiträge
Hallo MysteryLife,
Zum besseren Verständnis möchte ich wissen, was Du genau meinst mit "sterilem" Sex als Lösungsweg. Vielleicht stehe ich auch nach mehrfachem Lesen gerade auf der Leitung....

Viele Grüße, Taklamakan
******ier Mann
231 Beiträge
Vielen Dank für den initiierten Beitrag. Ich habe darüber auch nachgedacht und auch schon dazu Beiträge hiergelassen. Nach fast 5jähriger Swinger-Aktivität muss ich aber auf etwas hinweisen, daß mir eine Frage der Betrachtung erscheint. Ich will es mal mit einem Umweg versuchen: Hast Du Kinder? Ich habe einen Sohn. Die Analogie, die ich hier ziehen möchte hat keinen Bezug zu Sex. Es geht um die Frage inwieweit sich das Leben risikominimiert leben läßt und wie man selbst dem Vorhandensein von Risiken zurechtkommt. Also: Mein Sohn ging werktags jeden Tag an der Straße entlang an welcher täglich mehr als 12.000 Fahrzeuge entlangfuhren. Darunter eine Menge 20-Tonner, die oft nicht gerade zimperlich durch die S-Kurve jagdten. Wie kann ich damit leben, daß die Möglichkeit besteht, daß er bei einem Unfall unter einen LKW geraten könnte? Ich kann ihn doch nicht alleine die Straße entlanggehen lassen? Doch! Er muss auch Erfahrungen im Verkehr sammeln müssen nachdem man ihm alles Wesentliche dazu gezeigt und beigebracht hat. Du kannst als Vater Deinem Kind nicht in jeder Lebenssituation den Arsch hinterhertragen. Die Frage ist eine grundsätzliche: Was genau im Leben kannst Du ohne Risiko machen? Nichts! Du fährst Auto? Schon mal Zeitung gelesen? Wie Kinder oder völlig Unbeteiligte überfahren wurden? Wie kannst Du dann noch guten Gewissens in Dein Auto steigen? Ende der Analogie. Für jedes Risiko gilt, daß Du es in keinem (!) Lebensbereich ausschließen kannst. Deine drastische Schilderung ist in der Sache logisch und nachvollziehbar. Der Blickwinkel ist aber schief: Risiken gibt es auch anderswo: Beim Essen: Was kannst Du noch guten Gewissens essen? Kennst Du Leute, die zu dick sind? Denke einmal darüber nach: Welche andere Lebensbereiche fallen Dir ein, wo Risiko drinsteckt, was man auf den ersten Blick nicht sieht?
Bei allen Lebensrisiken gilt: Die beste Minimierung ist es auf sich selbst und andere zu achten. Ob im Straßenverkehr, ob Du aufhörst zu essen, wenn die Sättigung eingetreten ist oder aber eben auch beim Sex. Kondome kann jeder nehmen. Und Du hast Recht: Es gibt eine Vielzahl an Krankheiten, die man sich aufhalsen kann. Das Problem ist: Wo ist die Grenze wo das Streben nach absoluter Sicherheit zu einem unmenschlichen Leben wird? Wo ist die zu ziehen? In einer freiheitlichen Rechtsordnung kann und darf das jeder für sich selbst festlegen. Ich biete Dir leider keine Lösung an. Denn im Grundsatz beschreibst Du es richtig. Es ist eine Krux, die ich nicht weiss wie man sie auflösen kann. Ein Weg wäre sicher in einem Forum wie diesem von Experten Rat einholen zu können wie man sich besser schützt und zum Beispiel ein weiteres Feld - auch gesundheitlich Vorsorgeuntersuchungen macht. Für sich und die anderen. Ich habe mich zum Thema Geschlechtskrankheiten bei mehreren Ärzten erkundigen wollen. Motto: Was kann ich als Gesunder tun um andere und mich zu schützen? Nachdem ich denen gesagt habe, daß ich Swinger sei und daher eine Rat bräuchte was man denn so als Standardprogramm machen sollte machten Hausarzt, Urologin, Hautärztin und ein weiterer Arzt dicke Backen: Nichts Verwertbares. Und: Das Krankenkassensystem geht nach meiner Kenntnis davon aus, daß man nicht vorsorglich Untersuchungen macht. Man wartet bis einer eine Krankheit hat. Erst dann wird untersucht. Vorsorge? Selbst ist der Mann und selbst ist der Geldbeutel! Insoweit habe ich den Eindruck, daß das Thema "allgemein" verdrängt wird. Mein Fazit: Pass selbst auf Dich auf, lege für Dich fest welches Risiko Du eingehen möchtest um ein lebenswertes Leben zu haben. Und nein: Der Swingerclub ist kein Ort lebensmüder Zeitgenossen, die sich fatalistisch in den Tod vögeln. Alles im Leben ist eine Abwägungssache.
Liebe Taklamakan,

Du triffst da den blinden Fleck meines Textes - das hab ich tatsächlich irgendwie unterschlagen, teilweise wohl annehmend, daß das eh irgendwie klar ist und andererseits wohl befürchtend, damit eine Art "Nebenkriegsschauplatz" zu eröffnen.

Ich hatte hier ein paar Beiträge angelesen und da schrieb eine Dame, daß sie diesen "sterilen Sex" irgendwie abtörnend fände - also ein Minenfeld. Die Begriffswahl fand ich allerdings perfekt und habe sie übernommen.

Ich hatte hier tatsächlich jede Form von Sex gemeint, die verhindert, daß eine Infektion stattfinden KANN. Also eine Barriere, die ein Virus oder ein Bakterium tatsächlich nicht allein überwinden kann, was bei Berührungen mit den Händen zwangsläufig irgendeine Form von keimdichten Handschuhen dann verlangt.

Das kann man jetzt per se als ekelerregend und hypersteril empfinden, man kann aber auch nen Fetisch draus machen und es extragut finden - gerade hier liegt dann viel im Auge des Betrachters.

Übirgens stellt sich mir die Frage, welcher Sex am Ende steriler ist: Der zwischen zwei Menschen, die sich zwar mit sämtlichen Körperflüssigkeiten bereichern, wo seelisch aber wenig abläuft oder der, wo beide Handschuhe tragen, aber ihre Seelen eher stark beteiligt sind.

Denkt man die Frage zu Ende, kommt man sogar an den Punkt, daß man dann fragen kann und fragen muß, was Sex überhaupt ist; WARUM haben Menschen überhaupt Sex?

Und das kann man dann aufdröseln in die verschiedenen Komponenten und dann vergleichen, wer bei welcher Variante wieviele seiner Motive befriedigt bekommt.

Ich würde sagen, daß die drei Hauptmotive sind:

• körperliche Empfindung und ihre Steigerung durch Passivseinkönnen
• Gefühl des Angenommenwerdens, Angekommenseins, quasi "narzißtische Bestätigung"
• Auflösung der Ichgrenze und damit auf der einen Seite Aufgabe jedes Narzißmus und gleichzeitig seine Maximierung

Nichtsteriler Sex befriedigt die drei Motive ganz sicher besser als steriler - bis zum Moment der Infektion, dann dreht sich die Sache komplett herum und dann schneidet für mich der sterile Sex unterm Strich besser ab und ich denke nicht, daß man die auf lange Sicht wird verhindern können.

Mein Vorschlag wäre also, nach außen hin steriler Sex, der nach innen hin ganz und gar nicht steril ist, weil die Menschen mit ihren Sinnen und ihrem Herzen und ihrem Denken doch schon eher sehr beteiligt sind. Analog der Verwendung eines Kondoms - selbstredend ist es ohne besser. Nur eben ziemlich wahnsinnig in vielen Kontexten.

Viele Grüße, MysteryLife
Ach, so: Und steriler Sex schließt blöderweise die Kuschelei und Ganzkörperfühlerei aus, beschränkt sich also auf die genannten Aspekte, die ohne diese Nähe funktionieren. Anders gesagt: Ziemlich viel von dem, was man in diversen Fetischfilmen zu sehen bekommt, funktioniert, ziemlich viel von dem, was man im Standardpporno zu sehen bekommt, funktioniert nicht.

Da beides ganz klar als "Sex" definiert sein dürfte, wäre auch der sterile Sex noch immer Sex - nur eben anderer, der nur im Ausnahmefalle und unter schlauen Bedingungen sich in den klassischen wandeln kann.
Hallo, zartegier,

danke für Deinen Text - es ist zumindest gut zu sehen, daß sich da mancher Swinger auch ein paar mehr Gedanken macht. *g*

Daß die Ärzte dicke Backen machen, ist nachvollziehbar, weil die halt mathematisch rangehen und ohne nen "Trick" wie ich ihn hier gerade diskutiere, einfach notwendigerweise nichts anzubieten haben können. Maximal könnten sie Dir halt ebenfalls ne Art von sterilem Sex verordnen, hätten mangels irgendwelcher tieferer Kenntnisse im Normalfalle aber wohl keine Idee davon, daß der trotzdessen geil sein könnte. Ich geh jetzt nicht davon aus, daß all die, die aus welchen Gründen auch immer jetzt nicht so geil auf Nähe oder Penetration gleich welcher Art sind, deswegen keinen Spaß an dem haben, was sie stattdessen tun.

Über den Straßenverkehr mache ich mir auch oft Gedanken und überhaupt bin ich SEHR risikoavers - ich fahre sehr gerne Rad, werde aber sicher niemals mehr schneller als 25 km/h fahren, weil alles andere WAHNSINN ist. Klar, kann man immer noch böse verunfallen - aber man schließt wenigstens kein Abo aufs Krankenhaus ab. Auch beim sonstigen Autofahren kann man sich gut überlegen, ob man bei Nässe die erlaubten 100 fährt oder von allein kapiert, daß das in den meisten Fällen irre ist, das auszuschöpfen.

Kurz: Wir gehen permanent Risiken ein, absolut klar. Aber wenige sind so extrem wie beim Sex. Wenn ich MIR irgendwas einfange, ist die Wahrscheinlichkeit riesig, daß sich meine Freundin auch was einfängt und das habe ich nicht zu x Prozent auszuschließen, sondern zu nahezu hundert Prozent. Da ich nicht gaaanz kraß abstinent lebe und meine Freundin das auch weiß, kenne ich ihre Frage bei Problemen ihrerseits, ob da irgendwas gewesen ist und ich kenne ihren Blick dabei, speziell die Angst in ihren Augen. Ich will einfach sagen können: "Wasimmer du haben magst - von mir isses nicht." Das bin ich ihr und uns als Paar schuldig.

Ginge es nur um mich, wäre ich sicherlich risikofreudiger, wenngleich immer noch sehr viel vorsichtiger als die meisten Menschen. Aber es geht eben auch um jemanden, der mich liebt, trotzdessen pure Monogamie nicht mein Lebensmodell ist, nie war und nie sein wird, der selbst in keiner Weise so tickt. Das Mindeste, was ich ihr zum Dank schulde, ist, daß ich sie GARANTIERT gesundbleiben lasse.

Das Grundproblem ist eben abstrakter Natur und innerhalb unserer Lebensspanne unlösbar, weil die Medizin dafür noch ein paar Quantensprünge zu absolvieren hat, die mindestens 100 Jahre inanspruchnehmen.

Also kann die Lösung nur sein, daß man dies anerkennt und seine Konsequenzen daraus zieht. Eine wäre eben, den sterilen Sex als Lösung zu entdecken, die sehr viel mehr Freude ins Leben brächte als nichts und die in begründeten Ausnahmefällen ja auch klassisch werden kann, wenn mans wirklich verantwortunsgbewußt dann anstellt.

Daß Du das Swingen möglichst verantwortungsvoll betreibst, freut mich. Ne Freundin von mir war in selbigem Club auch schon und hatte dort prompt Sex ohne Kondom, es ist also nicht Standard dort und von den anderen hat sich daran sicherlich keiner übermäßig gestört. Das Klima ist schon sehr risikofreudig, zumindest habe ich das stets so empfunden, wenn ich da war.

Danke nochmal!
Es gibt keinen absoluten Safe Sex aber man kann/sollte Risiken minimieren..!
********rlin Frau
4.012 Beiträge
...deswegen heißt es ja auch safeR sex ... weil man ihn eben ein wenig sicherer machen kann, aber ebn ganz sicher nie "sicher".

Und wenn dann Menschen die ihre Gesundheit soweit wie möglich schützen wollen gleich als moralinsaure Moralapostel diffamiert werden, dann habe ich auch jede weitere "Diskussion" echt keine Lust mehr. Da nutze ich meine Zeit lieber anders.
Hmmm. Wo wurde hier wer diffamiert? Weder habe ich irgendwen diffamiert, noch habe ich mich von irgendwem diffamiert gefühlt. Ich habe von Erfahrungen und tendenziell durchaus subjektiven Wahrnehmungen berichtet, nicht mehr, nicht weniger.

Da das Problem abstrakt unlösbar ist, außer eben über die von mir angesprochene Variante, KANN man wem, der sich für ne andere Lösung entscheidet, schwerlich einen echten Vorwurf machen, was ich explizit auch nicht getan habe, also zumindest nicht im Sinne von absoluter Verurteilung oder so. Ich kapiers halt einfach nicht, daß irgendwelche Leute mit irgendwelchen Leuten Sekrete austauschen, obwohl klar ist, daß das eher früher als später schiefgehen MUSS.

Und ein Kondom reduziert nur die Menge der Sekrete und ändert ein wenig den primären Wirkort. Absolut gesehen ändert ein Kondom gar nichts, weil immer noch Sekrete von einer Person auf die andere gelangen und das reicht für eine große Anzahl an Krankheiten perfekt, um sich zu verbreiten. Die Statistik über HPV und mutmaßlich auch Hepatitis spricht da eine deutliche Sprache.

Fakten sind explizit keine Diffamierung. Und Unverständnis nebst nur mäßigem Richtigfinden von irgendwas sind auch noch lange keine Diffamierung von irgendwem.

Und genau in der Aussage "SafeR Sex" liegt ja der große Irrtum - wenn eine Maßnahme eine Fatalismusreduktion von vielleicht 50% erreicht, ist das sicherlich ein Erfolg. Man sollte aber dann bitte nicht so tun, als bewegte man sich auch nur entfernt in der Nähe von 100%, was aber getan wird. "Nimm ein Kondom und alles ist gut." ist leider das Motto der meisten Leute und das stimmt sachlich nunmal leider gar nicht.

Es ist nur besser, bezüglich HIV vielleicht gar 95% oder mehr - bezüglich sehr vieler anderer Krankheiten aber eben leider nichtmal entfernt in dieser Größenordnung. Speziell HPV ist nicht spaßig, es sei denn, der Tod aufgrund von Oral-, Anal- oder Gebärmutterhalskrebs ist ne Erfahrung, auf die man Wert legt.

Vielleicht ist es genau der Fehler, daß immer nur über "safeR sex" geredet und nachgedacht wird, statt über "safe sex". Ersterer endet nämlich leider immer noch gar nicht so selten im Leichenschauhaus, letzterer eher nicht.

Fakten kann man nicht ändern (also nur die Forschung im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten) - aber man kann Konsequenzen aus ihnen ableiten. Und genau darum gehts hier. *g*
Es wäre übrigens - nur um mal aufzuzeigen, daß ich mich weit entfernt jeder Diffamierung bewege - durchaus ein Rechtssystem vorstellbar, welches beim momentanen Stand der Medizin jede Form von Sex mit einem Menschen außerhalb einer festen Beziehung mit Strafandrohung versieht und solche Gesellschaften existieren sogar teilweise ganz real auf diesem Planeten.

Dagegen bin ich der Freiheitsapostel schlechthin. Nur kann ich eben an diesen fiesen Fakten nichts ändern, daß mir ein Kondom ziemlich wenig nützt, wenn ich einigermaßen garantiert gesund bleiben will. Die Variante, gar keinen Sex außerhalb der Beziehung zu haben, gefällt mir als Lösung aber auch nicht.

Was also tun?
*******kan Frau
37 Beiträge
Danke für Deine Erläuterungen zum Begriff "steriler" Sex @*******Life
Danke auch für die interessanten Beiträge

Wie @******age schon angesprochen hatte, gibt es durchaus freudvolle, weniger risikobehaftete Spielarten der Erotik, die das Spektrum unserer Möglichkeiten erweitern, gleichermaßen Tiefe und Nähe ermöglichen und den allgegenwärtigen Verstand ausknipsen können... Tantra, BDSM, etc.... (Im klassischen Swingerclub vielleicht weniger zu finden, das mag schon sein. )
Auch ich verstehe Sex, insbesondere den mechanischen Teil davon, nur als Teilmenge des großen erotischen Universums.

Der Schutz unserer PartnerInnen und eventueller weiterer Menschen sollte selbstverständlich sein.
Danke für Deine freundlichen und inspirierenden Worte, Taklamakan.

Die Frage ist eben, wie genau man das anstellt. Wie es scheint, habe ich ein anderes Sicherheitsbedürfnis als der Durchschnittsmensch. Ich habe quasi das Problem, daß in mir einerseits ein Hunger sondergleichen existiert, gleichzeitig aber ein ABSOLUTES Verantwortungsbewußtsein meiner Partnerin gegenüber, was sich ziemlich beißt. Letzteres ist schonmal in keiner Weise verhandelbar - lieber verzichte ich lebenslang (sind dann nochmal 40 oder 50 Jahre mit etwas Glück), als daß ich in die Situation komme, meiner Freundin erklären zu müssen, daß ich ihr Leben versaut habe. Lieber laß ich mir von einer Million Menschen sagen, daß ich ein blöder Idiot bin, als daß ichs mir von diesem einen Menschen sagen lassen muß und er auch noch recht hat.

Die Dinge, über die DOC und Du redet, die klingen wunderbar und doch wäre mir das der Gefahr schon zuviel. Natürlich ist Erotik was tolles - die kann ich aber auch wunderbar mit meiner Partnerin ausleben, DAFÜR brauche ich nur bedingt andere Partner. Auch mangelt es mir nicht an Liebe und nicht an Bauchmiezelung. Woran es aber mangelt, ist eine ganz andere Lust an körperlichen Gefühlen, denn an dieser Stelle ist meine Freundin erstens sowieso leider eingeschränkt (geht damit los, daß sie irgendeine Empfindungsstörung hat und Streicheln oft als unangnehm empfindet, der einzige Punkt, wo es auch in der Erotik ein Problem gibt) und zweitens fehlt ihr aus diversen Gründen diese Sex"gier", die ich bisher nur von Männern wirklich kenne, gleichwohl es Ausnahmen gibt, die mir halt noch nicht begegnet sind. Frauen ticken einfach anders als Männer im Schnitt. So hab ich in nem Swingerclub zum Beispiel noch keinen weinenden Mann gesehen, ne weinende Frau aber schon...

Ich rede hier ja nicht von dem Sex mit einem anderen Menschen, wo irgendwie der Wahnsinn abgeht, weil man irgendwie ähnlich gut zueinanderpaßt wie man halt mit dem anderen Partner paßt, wo man vielleicht auch Verantwortung füreinander übernimmt, mindestens für ne Zeit, nen Screening-Test macht, sich Treue schwört, wasauchimmer. Natürlich geht auf der Ebene so manches, wobei man dann Menschen noch vertrauen können müßte und da hab ich zumindest jetzt nicht ausschließlich gute Erfahrungen, um mich nicht so zu äußern, daß es nach Misantrophie klingt.

Es geht um Sex, wo der reine Sex im Vordergrund steht und nicht die Einzigartigkeit und Genialität des Gegenübers. Sex als "gutes Essen" quasi. Man ißt ja auch nicht nur mit irgendwem, dessen Charakter man nun absolut toll findet oder den man absolut als Partner in Erwägung ziehen würde oder könnte.

Für mich gibt es quasi den ganz speziellen Sex, der im weitesten Sinne mit Liebe zu tun hat und es gibt den Sex, der einfach nur ein schönes und befriedigendes Spiel ist, welches man auch mit Menschen spielt, die nun nicht als "der eine" in Betracht kämen, die man aber trotzdem mindestens etwas mag, vielleicht gar sehr.

Das eine ist quasi "Essen im Gourmettempel mit eher kleineren Portionen" und das andere "Sattessen bei McDonald's auf die Schnelle".

Nur kommt da eben das Problem der Gesundheit sehr viel massiver ins Spiel, weil eben keiner von keinem etwas weiß und wissen kann und wo man auch nur begrenzt Verantwortung über das Treffen hinaus übernehmen kann. Es ist also vom Prinzip eine Situation, die sich abstrakt nicht vom Besuch beim Hautarzt unterscheidet - wenn der seinen Job exakt macht, berührt der einen nicht mit bloßen Händen, sondern trägt Handschuhe, nicht nur, um sich selbst vor meinen Keinem zu schützen, sondern auch, um zu verhindern, daß er welche auf mich überträgt, woher auch immer sie stammen mögen. Trägt ein Hautarzt keine Handschuhe, zweifle ich an seiner Kompetenz, mindestens in dem Moment, wo er sich Sekretregionen nähert.

Und mich wundert eben, daß ich der einzige zu sein scheine, der sich über dieses Thema richtig tiefgreifende Gedanken macht.

Sollte ich je einem Partner begegnen, bei dem emotional ne Menge passiert (was eher bei ner Frau als nem Mann wohl der Fall wäre), dann werde ich das sicherlich anders bewerten als wenn es eben um Sex mit beliebigen Menschen geht wie in nem Swingerclub zum Beispiel. Auch wenn man vorher ne halbe Stunde geredet hat, ist es ein beliebiger Kontakt und nicht mit dem zu vergleichen, was DOC beschrieben hat.

Es gibt für alles und jedes ne Subkultur - nur für "safe sex" scheint es keine zu geben und dabei wäre das die einzige, die nun ernsthaft mal wünschenswert wäre. Egal, wem ich begegnete oder mit wem ich redete - die Idee, sich absolut zu schützen und hemmungslos alles zu genießen, was dann geht, fiel bisher noch nie wirklich auf fruchtbaren Boden, es endete immer mehr oder minder Unverständnis oder Ablehnung.

Selbst im Fetischbereich, wo Leute sogar auf Handschuhe als Fetisch stehen, hab ich schon komische Reaktionen erlebt, wo ichs dann gar nicht mehr kapiere. Wenigstens diese Subkultur sollte von safe sex eine Ahnung haben, aber dem ist meiner Erfahrung nach nicht so.

Die einzige Möglichkeit für mich wäre, zu einer Prostituierten zu gehen, die exakt das tut, was ich will und am Ende vielleicht gar froh ist, wenn sie ausnahmsweise mal keiner knallen will und überhaupt nichts will, was sie selbst auch nur entfernt gefährdet. Nur: Weder hab ich das Geld dafür, noch mag ich das, daß die selbst gar kein anderes als monetäres Interesse an der Nummer hat, also als "Bezahlung" exakt nicht gut findet, daß man dasselbe anschließend oder zuvor mit ihr tut.

Warum können zwei Menschen ihre Lust scheinbar nicht nacheinander ausleben bzw. wenn gleichzeitig, dann eben mit kaum oder nur geschütztem Kontakt? Warum müssen die alles auf maximale Nähe anlegen und zwar auch bei Menschen, für die sie ganz sicher nicht zu sterben bereit wären?

Irgendwie frustriert mich das, daß es für jedes noch so perverse Spiel Leute gibt, die bereitwillig mitmachen - nur bei dem, welches einen sicher überleben läßt und welches ansonsten auch fast beliebig pervers sein kann, da will partout niemand mitmachen, das ist irgendwie dann zu pervers. Ich kapier nur nicht, warum.

Und noch viel weniger, wo und wie ich wen finden soll, der das ganz ähnlich sieht wie ich, gerne auch mehrere oder gar viele...
*******der Mann
91 Beiträge
nun ja, wie schon an anderer Stelle geschrieben, gehört der Gummi bei uns fest mit dazu. Er wird zu Beginn des Spiels übergezogen und stört nicht mehr. Sie mag es nicht, vollgespritzt zu werden, somit wäre selbst bei der größten Geilheit und Spontanität kein Sex ohne Gummi möglich. Aids oder andere Krankheiten spielen dabei keine Rolle, auch Verhütung ist kein Thema. Also zur Frage, ja, es gibt Safe Sex. Mehr save kann ich mir nicht vorstellen.
Also ich verlangte von meinem Sexpartner einen Test und testete mich regelmäßig auf HPV, Syphilis, Chlamydien, Gonorrhoe,HIV, Hepatitis kann man alles kostengünstig oder sogar kostenlos beim Gesundheitsamt. Zusätzlich natürlich Kondom. Man kann auch nicht monogam leben, ohne ständig wechselnde Partner zu haben. Wir waren immer zu viert, alle getestet. Im Swingerclub hatte ich immer nur mit den festen Partnern Sex, anderen schaue ich nur zu. So gewinnt man schon eine gewisse Sicherheit, aber 100 Prozent geht nicht, weil du HPV z.B. über Hautkontakt bekommen kannst auch mit Kondom. Wenn man so viel Angst hat helfen nur feste, getestete Partner also z.B. eine feste Sexpartnerin neben der Freundin/Frau, bei uns funktioniert das zumindest solange bis sich die Wege trennen.
@****y84

So halte ich es auch, Kontakte sind sowieso etwas selteneres und besondere und viel mehr geht auch nicht bei mir in Sachen Safe(R) danach käme tatsächlich fast nur noch absolute Monogamie und Kontaktsport und Saunaverbot inklusive verbot externer Toiletten 🚽.

Aber das Thema ist gut, hier gibts krasse Sachen und viele Leute die denken sie sind unsterblich und es trifft sie nicht. Kurioser weise Verschwinden diese Leute nach kürzester Zeit wieder aus dem Joyclub… wahrscheinlich Zufall 😅

Und wenn man überlegt, es gibt viele AO Veranstaltung dann wird mir schon beim Gesanken 🤢🤮😷…
*******der Mann
91 Beiträge
Beim Thema Kondome denke ich manchmal an die mittlerweile selbstverständliche Maskenpflicht. Als das vor 2 Jahren los ging war es sehr ungewohnt. Heute wäre es für mich ungewohnt, wenn ich ohne Maske ein Geschäft betreten würde.
Da ich seit Jahren nur mit Kondom verkehre, wäre es für mich ungewohnt, den Gummi weg zu lassen. Und mein Gefühl ist, dass auch der weibliche Part viel lieber mit Kondom verkehrt. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass meine Gegenüber erleichtert war, wenn die Kondom Diskussion erst gar nicht los ging.
Also, ähnlich wie bei den Masken müsste sich das Thema so ändern, dass das Weglassen des Gummis eher die Ausnahme ist. Das wird es sicher nicht geben, aber vielleicht wäre es einfacher für alle *g*
******age Mann
3.120 Beiträge
@*******Life
Danke, dass Du Dich mit meiner Antwort auseinandergesetzt und so ausführlich darauf eingegangen bist.

Wie man in freier Wildbahn Menschen, noch dazu weiblichen, jemals begegnen soll, die Interesse an Sex hegen, hab ich eh nie verstanden. Da begegne ich nur Menschen, die auf feste Beziehungen, vielleicht mal mit Ausrutscher, und ansonsten ner Spießermoral stehen.

Das Problem kenne ich: Es heißt "Doppelmoral". Die Frage ist eher: "Wo begegne ich authentischen Menschen?" Die sind meist sexuell erfüllt. Bist Du sexuell nicht von Deiner Freundin erfüllt? Ich weiß: Habe ich eine Partnerin, heißt es oft: "Du klagst auf hohem Niveau!" Was lange noch nicht heißt, dass sie Spaß an meiner Art der Sexualität hat.

Es bleibt der Wunsch, alles bei einer Frau zu finden: Gute Kommunikation, gute Berührungsqualität, Liebe und geilen Sex inklusive Tantra, Bondage und SM - jedes einzelne Auslagern ist für mich irgendwie nicht der Weg, auch wenn ich poly leben kann - nur Abenteuern bin ich selten gegenüber aufgeschlossen, auch dass muss erstmal passen.

Zu mir passt auch nur jede 500. Frau und mit Männern gehe ich nicht in die Sexualität, auch wenn ich außerhalb der Sexualität da keinerlei Berührungsängste habe. Als Switcher mit Vorliebe für Wohlfühlfesseln ist die Auswahl da sehr, sehr klein. Für mich ist ja schon Kuscheln plus Fesseln ein Haupttreffer, an Sex denke ich da ganz zum Schluss.

Vielleicht verrätst Du mir, wo man Menschen begegnet, die Lust auf Sex haben, wo man aber nicht erst hundertfach scheitern muß.

Ich habe erstmal Lust auf die Frau. Allerdings unterhalte ich mich auch lieber mit Frauen, die Spaß am Sex haben - sonst wird das nix. Nun bekomme ich allerdings ganz gut die Zähne auseinander und finde immer passende Frauen - für meine Freunde. Ich stehe mit meiner Spezialvorliebe "wohlfühlgefesselt werden wollen" genauso im Regen.

Es ist halt blöd, wenn man am Thema statt am Menschen interessiert ist. Mein Weg ist, bei meinen eigenen Blockaden zu schauen und sobald sich meine Energie ändert, kommen andere Frauen auf mich zu - meist bekomme ich so, was ich brauche, aber nicht unbedingt, was ich mir wünsche ...
Nun ist etwas Zeit vergangen und der Thread hat sich entwickeln können - gleichwohl er das leider nicht so ideenreich getan hat wie ich es mir erhofft hätte. Ich werde mal zusammenfassen, was sich bisher für mich herauskristallisiert hat; ich werde das etwas pointiert tun und bitte darum, niemand möge sich von der Zuspitzung angegriffen fühlen:

1. Kondome werden für doch eher sicher gehalten - daß sie Infektionen mit HPV beispielsweise doch eher wenig entgegenzusetzen haben, wird ignoriert, bzw. als "Restrisiko" deklariert und wer da eines von null haben will, der lebt in Traumhausen. Das Leben ist halt lebensgefährlich und an irgendwas muß man ja schließlich sterben und wenn man andere Personen mit irgendwas infiziert, dann haben die halt Pech gehabt, was sind sie so "doof" und wollen Sex mit irgendwem haben, beispielsweise dem eigenen Lebenspartner, der halt gerne mit anderen Sex hat, ob nun offen oder heimlich.

2. Es geht primär um menschliche Begegnung und erst sehr nachrangig um Sex. Das kann ich auf der einen Seite sehr gut nachvollziehen, weil ich nämlich nicht mit jemandem Sex haben möchte, den ich für ein A-Loch halten würde, würde ich ihn näher kennen. Nichtsdestotrotz bin ich ein Mensch, der in der sexuellen Befriedigung durchaus einen ähnlichen Vorgang sieht wie in der Befriedigung von Hunger oder in der Lösung von muskulären Problemen. Niemand käme auf die Idee, unsterblich fasziniert vom Koch, dem Kellner oder dem Masseur sein zu wollen - mir erschließt sich nicht, was sexuelle Befriedigung so grundlegend von diesen anderen Bedürfnissen unterscheidet, daß die Idee, man hätte primär mit einem Menschen Sex, um befriedigt zu werden und AN SICH ist der Mensch egal, der das tut, nun so seltsam ist, daß das irgendwie schräg erscheint, wenn jemand sagt "Ich will einfach nur zum Orgasmus gebracht werden. Von einem Menschen, den ich an sich mögen kann, wo ich aber sonst nichts weiter von dem erwarte, GAR NICHTS."

3. Wer das wünscht, was in Punkt 2 beschrieben ist, der hat selbstverständlich naturgegeben einen anderen Ansatz und der muß dem anderen Menschen jetzt auch nicht per se nahekommen oder auch nur nahekommen wollen, also körperlich gesehen. Penetration beispielsweise setzt schon ein gerütteltes Maß an Mögen des anderen meist voraus - ich will das bis auf wohl eher seltenste Ausnahmen ausschließlich mit dem Menschen erleben, den ich wirklich liebe. Aber es gibt doch so unendlich viel mehr, was man machen kann und was zu sexueller Erregung mit Happy End oder Happy Zwischenhöhepunkt führt, wo man in absolut keiner Weise dem anderen nahekommen muß, so daß sich je Haut auf Haut berührt.

4. Wo liegt das Problem, jemanden ausschließlich über eine Gummibarriere zu berühren, die einzig die Viren und Bakterien je von der Verbreitung abhalten wird? Warum macht man DARAUS ein "No Go", aus "Sterben", "Sichselbstinfizieren" und "Andereinfizieren" aber nicht? Steht das in irgendeinem Verhältnis zueinander? Kein Hautarzt, der noch bei Sinnen ist, würde einen im Genital- oder Analbereich ohne Handschuhe berühren, schon um den Berührten nicht mit eigenen Keimen zu belasten und schon dreimal, um nicht welche zu bekommen.

Wir leben meines Erachtens in einer Gesellschaft, die weder sexuell aufgeklärt ist noch in irgendeiner Weise verstanden hat, welches unsägliche Leid diese kleinen Viecher über einzelne Menschen bringen und wie unendlich schlimm das für diese Menschen ist und wie wichtig es wäre, FUNKTIONIERENDE Konzepte dagegen zu haben. Es werden irgendwie immer nur Extreme gelebt in meinen Augen, nämlich entweder wird Sex mit JEDEM ausgeschlossen und die eher unnatürliche Lebensform der Monogamie gewählt oder es wird so getan, als wäre man der einzige, um den Viren einen Bogen machen, weil der jeweilige Partner ja gar so toll ist und man von DEM sicher nichts bekommt, weil er ja so nett lacht und auch toll erzählen kann, daß er sich regelmäßig testet.

Wo ist eine Variante, wo prinzipiell jeder mit jedem sexuelle Erlebnisse haben kann, aber GARANTIERT gesund aus dem Erlebnis herauskommt? Das existiert nichtmal theoretisch scheinbar, geschweige denn, daß es als gute Idee irgendwo publiziert würde. Stattdessen Märchenstunde a la "Kondome schützen". Nein. Tun sie eben nicht, bzw. nur sehr, sehr eingeschränkt.

Vielleicht treffe ich ja irgendwann in meinem Leben doch noch Menschen oder eine Gruppe von ihnen, die Lust auf sexuelle Erlebnisse mit vielen anderen Menschen haben, die aber bei diesen Spielen gesundbleiben wollen. Menschen, die sich nicht nach Kuscheln und Liebe sehnen, weil sie die nämlich reichlich in ihrem Leben schon haben, sondern, denen es einfach um abwechslungsreiche sexuelle Befriedigung geht, wo aber keiner am Ende zu beerdigen oder sonstwie im Krankenhaus zu besuchen ist.

Das würde mich sehr freuen und sollte sich hier doch noch jemand diesbezüglich angesprochen fühlen, kann er mir gerne direkt eine Nachricht schreiben oder hier eben etwas schreiben.

Ich bedanken mich für Euer Interesse und für interessante Denkanstöße, die ich speziell im direkten Kontakt erleben durfte.
*********lerin Frau
2.022 Beiträge
Es ist spannend, dass jemand, der das Gesundheitsthema ähnlich ernst nimmt wie ich, dennoch vollkommen andere Schlussfolgerungen für sich daraus zieht.

Für mich ist das Wesentliche beim Sex das Aufeinandertreffen zwei interessanter Persönlichkeiten.
Am Zusammentreffen zweier beliebiger Mensche in Gummianzügen zwecks rein mechanischer Handlungen hätte ich absolut kein Interesse.

Daher stellt sich das Problem für mich in geringerem Mass. Ich lerne jemanden in Ruhe kennen, weiß Bescheid über sein sonstiges Sexualverhalten und wünsche mir Tests. Dann treffe ich ihn regelmäßig. Das ist auch nicht 100% safe, aber für mich in Ordnung.
Liebe Grenzwandlerin,

danke für Deinen Beitrag. Es ist ja nicht so, daß ich diese Seite der Sexualität, die Dir wichtig ist, nicht ebenfalls mögen würde - keine Ahnung, wie man damit dann in Sachen "safe" umgehen müßte, da wird es ganz ohne Restrisiko dann vielleicht nicht gehen, andererseits kann man natürlich beachtlich mehr Aufwand treiben als bei (quasi-)zufälligen Begegnungen oder bei Begegnungen mit Menschen, die man sehr wohl länger kennt, die aber zwischenrein reichlich Begegnungen mit anderen hatten.

Vielleicht wird es besser verständlich, wenn ich da eine innere Zweiteilung beschreibe: Es gibt die Sexualität, die zwischenmenschlich im tieferen Sinne ist und wo sie quasi "nur" die Maximierung von Intimität plus Happy End meist dann ist. Das lebe ich mit meiner Freundin und das ist WUNDERBAR. Diesen Menschen liebe ich von ganzem Herzen und da unterscheide ich mich in nichts von dem, was so als "normal" empfunden wird, mutmaßlich bin ich da wesentlich einfühlsamer als so der Schnittmann.

Es gibt aber eine zweite Seite, da steht die sexuelle Befriedigung und Lustmaximierung absolut im Vordergrund und der Partner ist quasi eine Art Ultrasextoy mit eigener Ideenwelt, Intelligenz, LUST bei asureichend viel Auswahl in Partnern sogar quasi permanenter Verfügbarkeit. Diese Sexualität spielt in meinem Leben eine extreme Rolle und spielt sie seit frühester Kindheit. Was ich mir noch im Kindergarten abends im Bett vorgestellt habe, würde manchen Pornoproduzenten von Gaypornos sicherlich rot werden lassen. Dabei ging es nichtmal entfernt um das Gegenüber als Person mit Idealen, Zielen und Lebensplänen, sondern da ging es ausschließlich um Sex und zwar um welchen, wo kein Mittel ausgelassen wird, um Orgasmen zu erzeugen.

Diese Seite ist jetzt auch nicht sooo selten. Man gehe an einen beliebigen Ort, den Gays zum Cruisen nutzen oder an einen Baggersee, wo auch mal Damen sich hinverirren - da wird auch Sex gelebt, ohne daß es entfernt ums Gegenüber geht. Da ist es sogar so kraß, daß Leute abspritzen und 10 Sekunden später grußlos verschwinden. Das finde ich zum Beispiel ätzend hoch zehn. Ich will nur mal klarstellen, daß ich nun nicht sooo außergewöhnlich bei dem bin, was ich will.

Der Haken ist nur: Diese Leute haben keinen blassen Schimmer davon, wie man das so macht, daß jeder gesund nach Hause geht und sie interessieren sich oft GAR NICHT füreinander, was ich nun wiederum durchaus für tendenziell respektlos halte, zumindest wenn dieses allgemeine Desinteresse nicht nur temporärer, sondern prinzipieller Natur ist.

Ich suche also Menschen, die Sexualität und Befriedigung jenseits dieser ganzen Kuschel- und Hypermögensnummer leben wollen, aber eben gleichzeitig keine Hazardeure sind. In freier Wildbahn bin ich solchen Menschen noch nicht begegnet, sondern da wird zwischen "viel" und "alles" mitgenommen, was geht, inklusive der kleinen Tierchen. Ich hab da Leute mit Warzen am Hoden oder mit einer Entzündung der Harnröhrenöffnung gesehen - das will ich WIRKLICH nicht haben. Ehrlich nicht.

Als Kind war die Sache easy: Da wußte ich nichts von Geschlechtskrankheiten. Heute weiß ich, daß ich wenige Jahre später tot bin, wenn ich mache, was ich seit jeher habe machen wollen. Also muß ich einen Weg finden, das sehr wohl zu tun, es gleichzeitig aber zu überleben und vor allem habe ich meine Freundin ABSOLUT vor Verheerung zu bewahren und das ist auch nicht verhandelbar.

Sooo ausgefallen ist das, was ich will, eigentlich nicht - nur in einer Person vereint findet man diese Dinge nicht. Die, die freien Sex wollen, scheren sich nur mäßig um Krankheiten - und die, die sich ernsthaft um Krankheiten scheren, verzichten meist dankend auf freien Sex.

Die Kombination wäre aber in meinen Augen das wirklich interessante...

*g*
Exkurs zu Tests:

Wie es der Zufall will, habe ich Chemielaborant bei einer Firma gelernt, die Tests herstellt. Speziell habe ich mitbekommen, was in der Testentwicklung so abläuft und habe da hinter vorgehaltener Hand mal wen sagen hören, daß 70% der Tests mit einem speziellen Gerät deftige Probleme haben. Nun ist das 20 Jahre her und da wird sich viel zum Positiven gewandelt haben und vielleicht war diese hohe Zahl auch maßlos übertrieben...

Das ändert aber nichts daran, daß kein Test zu 100% zuverlässig ist und vor allem werden in vielen Fällen wohl nur einfache Tests gemacht, die zwar billig sind, deren Aussagekraft aber bestenfalls magelhaft ist.

Desweiteren hatte ich mal ein interessantes Gespräch mit einem Hautarzt über Chlamydien, der mir unumwunden sagte, daß er bei einem potenziellen Schwiegersohn eindringlich darauf drängen würde, daß der vorsorglich eine Therapie mit Doxicyclin macht, um eventuelle Chlamydien zu killen (von Resistenzen deren Entwicklung schweigen wir hier mal). Die Begründung war, daß sich das Vorhandensein von Chlamydien nicht sicher testen läßt, weil sie sich zu gerne innerhalb von Zellen verstecken. Sagt mir ein Mensch, der sich als "Experte für Geschlechtskrankheiten" laut Türschild ausweist.

Und da soll ich nun IRGENDWEM glauben, mit all dem Wissen, der mir sagt, er sei getestet und komplett negativ, daß der mich nicht mit etwas Widerlichem beglückt? Selbst wenn ich mal unterstelle, daß derjenige nicht lügt (was schon unwirklich viel Vertrauen in seine Mitmenschen voraussetzt und bestenfalls blauäugig ist), KANN derjenige fast unmöglich wissen, was er nun hat oder nicht und ein Screening, welches wirklich etwas taugt, gibt es objektiv mutmaßlich nicht unter 500 Euro, eher in der 1000er-Region - was de facto niemand je machen wird, weil er es sich schlichtweg nicht leisten kann, selbst wenn er es wollte.

Wir werden in Illusionen belassen und das freut diese kleinen Mistviecher außerordentlich - freie Bahn für sie...

Vielleicht ist es wirklich absurd, daß ausschließlich über "safeR sex" geredet wird, statt ab und an wenigstens vielleicht auch mal drei Gedanken und Worte an "SAFE sex" zu "verschwenden". Aber diese Absurdität scheint unser aller Lebensrealität zu sein und jeder hat das hinzunehmen und bitte niemals infragezustellen. Außer halt mit Mutti-Papi-Monogamie-Sex, wo speziell Mutti dann gerne blöd schaut, wenn nach 20 Jahren bei Papi dann doch mal die Lust über die Langeweile gesiegt hat und er bei Clothilde sich ein paar Chlamydien geholt hat, die jetzt leider irgendwelchen Mist mit ihren Eileitern anstellen...
******age Mann
3.120 Beiträge
Ich halte es weiterhin so wie bisher und mache erstmal "Probekuscheln" ohne Knutschen, Fummel, Vöglen und nicht gleich "Probelschlafen" inklusive Anal und Oral ... und lande nur mit jeder 20. im Bett, wenn alles von der Kommunikation über die Berührungsqualität bis zur Chemie stimmt ... und gut ist. Allerdings haben "fremde Haut" - sprich "Abwechslung" und "Beliebigkeit" mich auch noch nie sonderlich gereizt ... und manchmal sind Kuscheln, Massage und Bondage einfach besser als die Standardnummer ...
*********lerin Frau
2.022 Beiträge
@*******Life

Zum einen würde ich deine Freundin mit ins Boot holen und mir ihr über diese Dinge sprechen. Wenn sie mit einer in irgendeiner Form offenen Beziehung einverstanden ist, dann wird sie auch das (trotz aller von dir getroffenen Vorsichtsmaßnahmen bestehende) Restrisiko mittragen und dann kannst du es ruhigeren Gewissens eingehen.

Zum anderen kannst du dich selbst regelmäßig testen lassen. Die bekannten Tests, die teils auch kostenlos beim Gesundheitsamt möglich sind, mögen nicht zu 1000% verlässlich sein, aber sie sind deutlich besser als nichts.
Meines Wissens sind nämlich die häufigsten Geschlechtskrankheiten (ausser HIV) gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, und lösen meistens keine ernsthaften Folgeschäden aus.

Letztlich musst du dich entscheiden, ob du ein nach allen machbaren Maßnahmen sehr geringes Restrisiko eingehst oder ob dir selbst jedes noch so theoretische kleinste Restrisiko zu viel ist, dann bleibt nur Verzicht.

Ich stimme dir aber darin zu, dass auch mich dass völlig sorglose oder ignorante Verhalten vieler sexuell sehr aktiver Menschen bestürzt und wir dringend mehr Aufklärung über Geschlechtskrankheiten - auch jenseits von HIV - bräuchten.
Solltest du Möglichkeiten und Ideen haben, trage bitte gerne auch aktiv dazu bei. Gut wäre allerdings eine realistischere Forderung als totaler Verzicht, weil dir sonst keiner zuhört. *zwinker*
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