Arbeit...:
Für mich war es ganz schwer mir zu überlegen was ich werden möchte, früher.
Ich hatte mich immer sehr für die Technik interessiert und wollte ursprünglich mal Flugzeugmechanikerin werden.
(Heute bin ich froh, dass ich es nicht bin) Also habe ich zur 11. Klasse auf ein technisches Gymnasium gewechselt.
Es war spannend... Aber... Ich hatte keine Lust mehr zu lernen. Also bin ich Ende des Schuljahres abgegangen und habe mich durch Produktionsjobs und Mc Donalds über Wasser gehalten. Irgendwann hatte ich mich übernommen finanziell und kroch zu meinen Eltern zurück um meine Basis für mein Leben nicht komplett kaputt zu machen.
Leider war ich durch mein Elternhaus nicht auf "das normale Leben" vorbereitet gewesen, da sie immer alles von mir weg gehalten hatten.
Dass ich allerdings vernünftig hätte rechnen können, ist klar. Das habe ich irgendwie zu dem Zeitpunkt einfach nicht bedacht - so doof das klingt.
Saniert habe ich mich dann wieder durchs Tanzen. Ein Jahr bin ich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz als TableDancerin und habe mir eine Basis geschaffen.
Dann hatte ich mir überlegt doch langfristig was anderes machen zu wollen und wollte mit Sprachen was machen.
Da kam meine Mutter mit Europasekretärin um die Ecke.
Ich - wie so oft - gar nicht groß drüber nachgedacht, war irgendwie einfach froh, dass meine Mutter eine Idee hatte - habe dann die Ausbildung dazu gemacht.
Die Ausbildung an sich war total spannend und ich dachte das Berufsleben dazu ist aufregend...
So arbeitete ich intern in einer Zeitarbeitsfirma, dann in einer Stahlfirma, einer Laborfirma und keine Ahnung mehr wo noch.
Nirgends war ich glücklich oder wenigstens zufrieden. Immer wieder war ich krank und konnte nicht mehr. Immer nach ein paar Monaten kam ich mit den Menschen nicht mehr klar. Immer wieder wechselte ich den Job. Das war alles noch in Süddeutschland.
2007 bin ich dann mit meinem damaligen Freund (Alkoholiker) hier her nach MG gezogen. Wieder ein Jahr in einer technischen Firma als Assistentin der Geschäftsleitung. Dort war ich dann unter anderem auch überfordert und klappte dann in Verbindung mit meinem damaligen Freund zusammen und kam dann 2008 in die Tagesklinik. Da machte ich mir erneut Gedanken zur Arbeit.
Und landete dann da wo ich jetzt bin. Anfangs war ich zufrieden... Und dann kam das was immer kam... Probleme mit den Menschen.
Jetzt muss ich aber an der Stelle konkretisieren, dass nicht die Menschen mit MIR ein Problem haben.
Nach außen hin integriere ich mich. Ich werde respektiert, meine Meinung wird Ernst genommen und Vorschläge sehr oft umgesetzt, da ich ein sehr quer denkender Mensch bin und viele Aspekte zusammen kombiniere.
Es gibt niemand, der mich mobbt oder ähnliches. Es gibt einfach nicht wirklich Überschneidungen durch eine gewisse Andersartigkeit von mir, meine Unfähigkeit SmallTalk zu betreiben. Und die komplett anderen Interessen.
Im Prinzip spielt sich das alles nur in meinem Kopf ab. Egal wo und was ich arbeite.
Eigentlich würde ich gerne im sozialen Bereich arbeiten. Allerdings, da hat mein engeres Umfeld Recht, käme ich psychisch langfristig nicht darauf klar.
Dann würde ich gerne mit Pferden arbeiten. Aber dazu habe ich in meinem Leben zu viel Zeit ohne Pferde verbracht um tief genug in der Materie zu sein.
Ansonsten generell mit Tieren. Am liebsten ein Job ohne Menschen.
Aber alles in dem Bereich... Ich finde immer irgendwas was mir nicht passt.
Dann hatte ich mich - weil mich Psychologie so interessiert - dazu entschlossen Heilpraktikerin für Psychotherapie zu machen, vor 1,5 Jahren.
Inzwischen weiß ich das würde ich nicht packen.
Deshalb ist das auch wieder ad Acta gelegt. In meinen letzten Job kann und will ich nicht zurück. Großraumbüro was mich noch weiter kaputt machen würde.
Ganz ehrlich, irgendwie habe ich keine Ahnung. Am liebsten würde ich irgendwas machen wo das was ich kann und mir Spaß macht zum Zuge kommt.
Sprachen, Schreiben, übersetzen, organisieren... Und alles bitte mit Ruhe. Vielleicht habe ich das Glück und mein Arbeitgeber hat was passendes für mich. Auf jeden Fall mache ich mich jetzt nicht mehr verrückt mit dem Denken, dass ICH unbedingt was passendes für mich finden muss.
Ich kann viel und kann auch viel wieder nicht. Die Sparte in der meine Qualitäten sich entfalten können ist Recht klein glaube ich. Andererseits bin ich durch meine Ausbildung nicht an eine Branche gebunden sondern kann in viele Bereiche einsteigen. Von daher habe ich diesbezüglich wieder ein recht großes Spielfeld.
Um auf die Frage zurück zu kommen warum...:

keine Ahnung. Warum? Was hat mich bisher angetrieben zu arbeiten? Ich bin ein Gerechtigkeits liebender Mensch. Für mich gibt es nicht viel schlimmeres als Ungerechtigkeit. Und ganz schlimm finde ich "Schmarotzer". Alleine deshalb schon. Deutschland ist ein sehr sozialer Staat und das ist auch gut so. Aber wenn Menschen das ausnutzen bekomme ich einfach zu viel.
Ich habe immer in meinem Leben gearbeitet. Ich war nie länger als 1,5 Monate arbeitslos. Und wenn ich bei McD hinter der Theke stand. Im Gegenteil, das war noch mit einer der Jobs, der mir am meisten Spaß gemacht haben.
Ich bin mir auch selbst für keinen Job zu schade. Bevor ich nicht arbeite würde ich putzen gehen. Und putzen ist für mich mit das Schlimmste was es gibt. Ich habe Hochachtung vor den Menschen die das machen. Einfach weil ich es so schrecklich finde.
Im Grunde genommen gehe ich arbeiten um mir selbst in die Augen schauen zu können.
LG
Tina