„Ich liebe Horrorfilme. ...
Bei mir geht es sogar so weit dass mich Horrorfilme fast gar nicht mehr beängstigen oder schockieren. Ich schaue mir im Internet ziemlich brutale sachen an. Videos in dem Menschen wirklich sterben. Arbeitsunfälle durch Maschinen, Verkehrsunfälle mit toten und schwerverletzten, terrororganisationen und Drogenkartelle die sich gegenseitig foltern und töten.
Jetzt frage ich mich ob das unter Männern normal ist solche sachen an zu schauen. Männer lieben ja Action und Horrorfilme in denen Gewalt, tote und verletzte vorkommen.
Gibt es hier in unserer Gruppe Männer die ähnlich wie ich ticken und solche extremen Videos anschauen oder ist das auch ein Borderlinesyndrom? Oder bin ich ein extrem abgehärteter harter Bursche der viel ertragen kann?
Ich bin kein Mann. Und ich bin auch kein Borderliner.
Aber auch ich liebe Horrorfilme, Gruselfilme, Psychothriller.
Und das schon seit meiner Jugend.
Früher waren so alte Schinken wie Frankenstein, Dracula, Tarantula, Psycho, Körperfresser, Exorzist, Halloween, Omen, Der Weiße Hai, Poltergeist, Zombiefilme, Alienfilme etc.
Später dann Filme wie Blair Witch Project, Final Destination, Paranormal Activity, The Ring, Saw, etc.
Aber auch die ganzen Hitchcock und Stephen King Filme.
Ich habe auch schon fast alles von Stephen King, Edgar Allan Poe, Nathaniel Hawthorne und Daphne Du Maurier gelesen. Und auch Cody McFadyen habe ich für mich entdeckt.
Bin ich deswegen psychisch krank, abgestumpft und unsensibel?
Nein, ich bin nach wie vor ein sensibler und empathischer Mensch.
Ich bin zwar Einsatzsanitäter, aber ich kann noch nicht mal bei jemandem Blutzucker messen, weil ich niemandem weh tun will und Angst vor Pieksern habe. Beim gegenseitigen Üben habe ich es zwar mal gemacht, aber es hat mich Überwindung gekostet. Und ich habe es nicht bei mir selber machen lassen.
Aber Filme sind halt nur Filme. Gestellte Szenen mit Schauspielern und Special Effects. Ich grusel mich gerne. Ich mag diesen Thrill, diese Spannung. Aber ich kann durchaus zwischen Realität und Fiktion unterscheiden.
In real möchte ich solche Situationen definitiv
nicht erleben! Da würde ich vor Angst Tausend Tode sterben. Aber im Kino oder zu Hause vorm Fernseher weiß ich, dass alle Schauspieler noch leben und dort nur einen Job gemacht und ein Drehbuch umgesetzt haben.
Ich weiß aber auch, dass ich mit meiner Vorliebe für diese Filme als Frau ziemlich allein dastehe. Keine meiner Freundinnen und weiblichen (selbst männlichen) Bekannten würde mich zu solchen Filmen ins Kino begleiten. Meine Tochter ist da die einzige, die mitgehen würde (wenn sie sich den Film nicht gerade schon mit ihrem Freund im Kino anguckt). Ansonsten gehe ich zu so was immer allein ins Kino.
Ich denke, man muss da wohl unterscheiden, ob man durch das Anschauen solcher Filme eigene Gewaltfantasien anregt oder ob man einfach nur die Spannung mag, die solche Filme erzeugen (so wie andere gerne Achterbahn fahren, was für mich mittlerweile gar nicht mehr geht).
Für mich sind und bleiben es einfach nur Filme/Bücher bzw. Geschichten.