@****rt
Vielen Dank für die niederländische Ausführung.
Übersetzungsprogramme scheitern oft an Redewendungen.
In solchen Fällen finde ich es einfacher, das Niederländische Original selbst ins Deutsche zu übersetzen.
Da mein Niederländisch leider eingerostet ist, schreibe ich jedoch weiterhin auf Deutsch.
Die Redewendung, die du benutzt hast "open deuren intrappen" gibt es auch im Deutschen. Leider hatte die Übersetzung das "open" (= offen) weggelassen und "intrappen" mit "stehen" (= staan) übersetzt. Also: "voor de deur staan". Dadurch ging der Sinn der Redewendung verloren.
Im Deutschen wird die Redewendung "offene Türen einrennen" benutzt im Sinne von...
Person A möchte gerne Person B von etwas begeistern und überzeugen, das gemeinsam zu machen.
Person A rechnet mit Widerständen bei Person B und hat sich da schon einiges zurecht gelegt, womit sie Person B den Vorschlag dennoch schmackhaft machen könne.
Doch wider Erwarten gibt es gar keinen Widerstand. (Die Tür steht offen.)
Person B findet den Vorschlag super, ist von sich aus davon begeistert und willigt sofort ein.
Und es gibt so Fälle, in denen realisiert Person A nicht sofort, dass Person B bereits zugestimmt hat. Person A redet weiter und weiter und versucht irrsinniger Weise immernoch, Person B den Vorschlag schmackhaft zu machen.
In solchen Fällen reden wir von "offene Türen einrennen".
Ob Person B dieses Verhalten nun positiv oder negativ betrachtet, hängt von vielen Faktoren ab.
Die Freude über den tollen Vorschlag kann überwiegen und wenn ein Mensch im Eifer des Gefechts nicht sofort schaltet, kann das bis zu einem gewissen Ausmaß ja noch niedlich sein. Zeigt das ja auch, wie begeistert Person A von ihrer eigenen Idee/ ihrem eigenen Vorschlag ist. Und Begeisterung ist etwas Schönes. Vor allem, wenn zwei Menschen eine Begeisterung teilen, kann man eine Weile gutmütig darüber hinweg sehen, dass das Gegenüber noch nicht realisiert, dass wir beide längst auf einer Welle schwimmen.
Wenn sich diese Situation jedoch länger hinzieht und mein Gegenüber (Person A) immernoch nicht realisiert hat, dass ich bereits dem Vorschlag zugestimmt habe, dann schalten sich bei mir die Alarmsirenen ein.

Wenn Person A meine Reaktion (ob nun Zustimmung oder Ablehnung) so gar nicht mitbekommt und so gar nicht auf mich eingeht, kann das in Situationen, in denen Person A etwas von mir will, was ich auf gar keinen Fall will, sehr übel werden.
Ob Person A ihr eigenes "offene Türen einrennen" positiv oder negativ betrachtet, hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab.
Es gibt Menschen, die freuen sich einfach, dass ihre Ängste vor einer Ablehnung des Vorschlags gar nicht zutrafen. Dass es da gar kein Widerstand gab und man sich gemeinsam auf eine gemeinsame Unternehmung freuen kann. Die können über sich selbst – also dass sie da nun nicht so locker und cool wirkten – lachen. Abgesehen davon, dass ich mich selbst ein wenig blamiert habe, hätte es nicht besser laufen können. Und ich bin glücklich.
Es gibt aber auch Menschen, denen ging das zu leicht. Person B sagt einfach so "Ja"? Ohne dass die eigenen Verführungs- und Überzeugungskünste gefragt waren? Och nöö. Wie langweilig. Irgendwie hätte man ja mehr Lust auf die Herausforderung zu überzeugen und/ oder Kompromisse auszuhandeln gehabt als an dem Vorschlag an für sich. So aber war das Spiel vorbei, bevor es überhaupt begonnen hatte. Und man hat das nicht sofort begriffen.
Man hat auch noch weiter auf Person A eingeredet, obwohl das gar nicht nötig war.

Wie peinlich! Kann ich bitte ein Mal im Boden versinken oder die Zeit zurückdrehen?
Was ich damit sagen will: Ob die Situation "offene Türen einrennen" positiv oder negativ bewertet wird, hängt immer von beiden Beteiligten und deren aktuellen Tagesform ab. Und nur in der Hälfte der möglichen Fälle besteht Einigkeit zwischen den Beteiligten.
Das Gegenteil "nicht offene Türen einrennen" ist in der deutschen Sprache nicht gebräuchlich.
Warum nicht?
Weil es kein eindeutiges Gegenteil gibt. Sondern viele Möglichkeiten.
• Wenn eine Türe unerwartet offen steht, könnte man locker und gelassen hindurch gehen. Man muss ja nicht in den Raum hinein stürmen/ rennen.
• Oder man könnte an der unerwartet offenen Türe stehen bleiben, anklopfen und "Hallo?" in den Raum rufen.
• Man könnte auch einfach an einer offenen Türe vorbei rennen.
• Oder aber die Türe ist verschlossen und man rennt diese ein. - Das könnte man sowohl als Einbrecher tun oder aber als Feuerwehrmann, der Menschen aus einem brennenden Gebäude retten will.
Jede dieser Möglichkeiten könnte man als "nicht offene Türen einrennen" bezeichnen.
Aber damit hätte ich so gut wie nichts gesagt.
Mein Gegenüber weiß ja nicht, was ich damit meine.
Es irritiert vielmehr als dass es uns in der Kommunikation weiter bringt.
Deswegen würde ich lieber Schweigen

bevor ich von "nicht offene Türen einrennen" spreche.
Jedenfalls ist die Verneinung der Redewendung "offene Türen einrennen" in Deutschland nicht gebräuchlich. Mir ist das noch nicht begegnet und mir sagt das nichts.
Du hast nun in Bezug auf dein Beispiel (von der "Das mag ich" und der "Das mag ich nicht" Liste) die Verneinung der Niederländischen Redewendung "open deuren intrappen" gebraucht. Du sprichst von "niet open deuren intrappen".
Doch ich weiß nicht, wie genau diese Redewendung bzw. dessen Verneinung in den Niederlanden benutzt wird.
Könntest du diesbezüglich bitte mit anderen Worten beschreiben, worauf du hinaus willst?

Und könntest du bitte meine Frage beantworten, ob du dein Beispiel als Positiv-Beispiel oder als Negativ-Beispiel in den thread gebracht hast?