Monogam in der Polybeziehung

@*****ius
Mir wird aus all dem bisher geschriebenen nicht recht klar, wie sich deine Partnerin aktuell zu dir positioniert? Ich meine, sowas herauszuhören/zu interpretieren wie ein "ich weiß gar nicht mehr, was ich will. Ich weiß nur, dass ich bei/mit ‚dem Neuen' sein will. Und ja, dich will ich irgendwie auch noch" - ist das so? Oder wie äußert sie sich denn dir gegenüber bzgl deiner Bedeutung für sie und ihrem Engagement zu dir? - und was teilt sie dir mit, von dem , was sie von/mit dem Neuen will?

Und ist den Beteiligten 3 klar und deutlich, was DU dir wünschst? Nicht nur gefühlsmäßig, sondern auch pragmatisch z.B. bzgl. Zeit, Aktivitäten, Zukunftsgestaltung u.a.m.?

Hmm nunja man weiß nicht was kommen mag.
Ich selbst musste für mich lernen das ich Gefühle für jemanden anderen zulassen darf und das wenn mir Sachen zuviel werden ich auch innehalten darf… aber ich habe nie an meinem bestehenden Partner gezweifelt.

Evtl ist sie einfach im Moment mit dem neuen gefühlsrausch überfordert.

Das du ihr jetzt die Möglichkeit gibst mit ihm so eine intensive und doch recht lange Zeit zu verbringen finde ich wirklich groß von dir!

Ich denke sie weiß dich zu schätzen und schwankt evtl auch nur ein bisschen weil das neue aufregend ist und das was ihr habt eine Verbundenheit ist die man nicht so schnell ersetzen könnte.

Ich kann nur immer wieder sagen die Zeit wird die Dinge zeigen.
Einen Mittelweg müsstet ihr zwangsläufig sowieso finden denn durch die Entfernung ist ja ein häufiges sehen gar nicht so einfach möglich.
Das erzeugt zwar einerseits Druck kann aber genau auch das sein was letztlich für euch und sie die Ruhe reinbringt

Ich wünsche euch da von Herzen alles Gute

Bei mir war es so, dass ich zu einer Poly Beziehung dazu gekommen bin und sich mit der Zeit aber rausgestellt hat, dass die eine Partnerin in der Praxis doch eher monoamor fühlt. Die Partnerin, die praktisch zwischen der monoamor fühlenden und mir "stand", hat irgendwann beschlossen, dann doch monoamor zu leben und dadurch bin ich wieder Single.
Also meine Erfahrung sagt, dass es nur gut geht, eine wirklich polyamore Beziehung zu leben, wenn alle nicht nur in der Theorie Poly leben wollen und können. Ansonsten gibt es eben doch irgendwann die Entscheidung

Also ich frage mich immer wieder wenn drei Menschen jetzt eine Beziehung führen in dem es ein Wing ist, so wie bei dem TE.
Beide Männer befinden sich im monoamor zu einer Frau die dann polyamore ist, ist dann das Konstrukt nicht irgendwie trotzdem poly?

Letztlich kann es doch trotzdem funktionieren. Auch wenn zwei Menschen nur einen Menschen lieben.

Wichtig ist eher ob alle Beteiligten mit sich selbst im reinen sind.
Derjenige mit dem „ poly“ Part muss gut managen können.
Die Partner müssen/dürfen ihre Positionen ebenfalls so gestalten wie es ihnen gut tut.

Aber dann kann es funktionieren

So wie ich deinen Beitrag verstanden habe, gäbe es auch noch eine andere Möglichkeit des Umgangs außer abzuwarten, nämlich Konsequenzen ziehen und diese Beziehung zu beenden. Schmetterlinge im Bauch, Himmel voller Geigen und der sonst übliche Scheiß ist ja alles schön und gut, aber wenn es nicht passt, muss man es nicht zwangsläufig passend machen. Sorry, aber ich sehe keinerlei sittlichen Nährwert in der Fortsetzung dieser Beziehung.

Sehe ich ähnlich und ähnlich erlebt, weshalb diese Konstellation entwicklungstechnisch Probleme für alle Beteiligten aufwerfen wird.

Bei allem Respekt, aber Lösungen sind schwierig...

@*****ius

Natürlich wirkt deine Partnerin irrational - Emotionen sind nicht „vernünftig“ und haben dennoch, zum Glück, ihren Sinn und Zweck.

Wie geht es dir denn wirklich mit dieser Situation? Dazu schreibst du recht wenig substantielles.

Deine geliebte Partnerin geht auf Distanz bzw ihr distanziert euch voneinander. Das löst Angst aus, das macht Angst. Bei jedem Menschen, egal ob man das auf die Art spürt, wahrnimmt, wahrhaben möchte.

Du schreibst, dass ihr viel redet.
Viel reden klingt gut… dennoch ist es eigentlich meist so, dass zwar viel geredet wird und trotzdem das wichtige ungesagt bleibt. Eben weil wir alle auch unsere eigenen Schutzmechanismen haben und uns unseren Emotionen oft nicht so stellen, wie wir evtl könnten.

Dadurch zeigen wir sie unseren Partnern nur versteckt. Und oftmals bekommt der Partner so eben nicht mit, wie es uns eigentlich, wirklich geht. Sondern maximal eben das, was wir in der Wahrnehmung selbst zulassen.

Und wenn der Partner gerade selbst emotionales Chaos hat, ist er auch nicht feinfühlig auf Empfang.

Deine Partnerin entfernt sich, eure Verbindung ist momentan „unsicher“ auf emotionalem Boden.

Findest du den Mut ihr schlicht und einfach zu zeigen, wie du dich dabei fühlst? Nachdem du den Mut gefunden hast, dir deine Emotionen ohne „erklärende, vernünftige“ Gedanken anzusehen?

Ich wünsche es dir.

Weil ich die andere Seite kenne und weiß, was mich zur Umkehr, zum Innehalten bewegt. Und was nicht.

Könnte es sein, dass der neue Partner deiner Freundin recht manipulativ ist?
Also dass er sich von Anfang an nicht auf eine Polykonstellation einlassen, sondern sie abwerben wollte? Und jetzt alle möglichen Psychotricks verwendet, um das zu erreichen?
Wenn ja, dann müsste sie diese Spielchen erstmal verstehen, um sich dagegen wehren zu können.

Wenn es anders ist und er es wirklich mit einer Polybeziehung versuchen wollte und erst später gemerkt hat, dass er es doch nicht kann, dann seid ihr alle drei in einer echt blöden Situation.
Man kann natürlich seine polyamore Lebensweise eine Weile für einen geliebten Menschen aufgeben, aber es ist eine sehr harte Entscheidung, bei der man eigentlich nicht glücklich werden kann.

Ich habe hier still mitgelesen, hier und da zustimmend genickt, aber auch z.B. beim Beitrag von smartkoenig ein deutliches empfunden.

Nun bin ich neugierig wie es sich entwickelt hat. Immerhin sind wir schon 3 Wochen weiter.

@*****ius magst du uns auf den neuesten Stand bringen? Ich finde deine Vorgehensweise, wie du sie bis vor 3 Wochen gezeigt hast, äußerst sympathisch. Drängeln hilft selten. Aber die Situation über längere Zeit "auszuhalten" erfordert eine starke Verankerung und Selbstdisziplin.

Ich hoffe, es ist bereits absehbar, dass sich das geduldige Abwarten lohnt. Alles Gute!

ich finde es schwierig, wenn mono- und poly-Leute zusammen eine Beziehung führen wollen. Mir sind keine diesbezüglichen Erfolgsgeschichten bekannt. Aber ich hoffe natürlich das beste für euch - auch wenn ich persönlich nicht glaube, dass eure Beziehung auf der Basis eine Zukunft hat.

Aha aber das ist irgendwie doch das erste mal das du es so konkret äußerst. Außer ich habe es überlesen, dann entschuldige ich mich dafür.
Bis jetzt drehte es sich eher immer darum das deine Partnerin nicht weiß wie sie zwei Beziehungen „ handeln „ soll bzw. Wie sie die Gefühle ordnet.
Aber jetzt ist da ja doch eine Partei die Stellung bezieht!
Wenn er blockt , wie sieht das denn aus?
Will er sie ganz für sich?
Mit welchen Mitteln/Methoden versucht er das?

Warum kann er sich nicht einlassen?

Das sind ja elementare Fragen und hat nichts damit zu tun, dass annähernd versucht wird sich auf ein poly Konstrukt einzulassen.

Wenn er nicht bereit ist für gemeinsames Wachstum , und das heißt nunmal auch teilen dann hat smartkönig recht!

Das hat dann aber nichts damit zu tun das sich eine Beziehung nicht entwickeln könnte!
Bevor wir zu dritt waren sind wir auch monoamore gewesen und wir hatten nichts in der Richtung von vorne rein angestrebt aber wir haben es alle drei gewollt

Na @*****ius, dann hat doch hauptsächlich deine Partnerin ein Problem.

Du fragst:
Ich würde (wenn ich an deiner Stelle wäre) in diesem Fall meiner Partnerin bei ihrem Handeln zusehen, ihr größt mögliche Freiheit lassen und dabei aber zur Verfügung stehen, wenn sie Unterstützung von mir möchte und ihr das ganz klar so sagen. Während dessen würde ich versuchen mein Leben so gut wie möglich zu leben, am besten zu genießen. Wenn aber dann letztendlich mich die Situation zu stark belastet, würde ich das ihr sagen und wenn's ganz schlimm kommt, mich aus dieser Beziehung verabschieden.

Sie lebt ihr Leben und dabei würde ich ihr eigentlich keine Einschränkungen machen, außer es betrifft mein eigenes Leben, mein Wohlbefinden. Schlussendlich muss sie die Suppe auslöffeln, die sie sich einbrockt.

Und ich muss schauen, wie mein Leben gut wird.


So würde ich das machen. Ob das für dich passt ?

Für mich sieht das nach einer völlig "normalen" Situation aus.
Da lernen sich 2 kennen, sie ist in einer Beziehung, er nicht und nun will der neue sie für sich haben und eben alleine. Sie ist auch verliebt uns gibt alles, was bisher galt, auf.
Auf diese Weise sind schon unzählige Beziehungen und Familien zerbrochen.

Das ist ein klassischer Fall und hat erstmal nur sekundär mit Poly etwas zu tun.

Trixy

@*****ius
Ich habe deinen ersten post noch mal gelesen und dich da missverstanden.
Ich habe gelesen er will keine offene Beziehung ,habe das aber nicht auf euer Konstrukt bezogen , sondern so etwas wie Freundschaft + Beziehung usw. Und da er es aber ernst meint poly offen ist, was ja mit Liebe zu tun hat.

Ja es ist wirklich komplex… ich wünsche dir hier weiterhin viel Kraft/Geduld und vorallen Gutes für dich!!

was mir noch einfällt: sie einfach mal fragen, was sie eigentlich WILL, ist keine Option? Und was DU willst, scheint auch völlig unwesentlich zu sein? Und was ER will, scheint zu eurem Leben nicht dazu zu passen?

Sorry, da passt für mich nichts zusammen! Deshalb sehe ich eure Beziehung so pessimistisch.

Ich freue mich, dass du @*****ius uns auf den neuesten Stand gebracht hast. Danke.

Meiner Meinung nach hat @***ng mit wenigen Worten die Situation recht gut zusammengefasst und ich würde es im Wesentlichen auch so handhaben wie er es formuliert hat.

Was die Sache sicherlich deutlich erschwert ist eure Patchworkkonstellation mit insgesamt 6 Kindern. Deren Bedürfnisse wirst du sicherlich auch berücksichtigen. Ich frage mich aber gerade wie ihr das organisatorisch hin bekommt, wenn deine Partnerin aufgrund der Entfernung zur "neuen Liebe" mehrere Tage bei ihm verbringt.

Habe heute erst den Beitrag gelsen. Der letze Beitrag freut mich am allermeisten. Bei den ersten Texten, hätt ich am liebsten geschrieben, au weh....da hat sich deine Frau scheinbar das erste mal so richtig verknallt
Was du beschrieben hast konnte ich sooo gut fühlen. Allerdings habe ich meine Gedanken und Gefühle bei dem ersten Mann in den ich mich, neben meinem Mann verliebt habe, nicht mit mir alleine ausgemacht sondern immer mit meinem Mann drüber gesprochen. Leider haben einige Menschen aber scheu, mit dem Partner so ehrlich drüber zu reden. Gerade am Anfang ist das ziemlich schwierig. Deine letzte Nachricht freut mich riesig. Nun konnt ihr euch neu sortieren und zusammen schauen was da kommt

Gut dass du den Gefühlscoctail durch die anfängliche Verliebtheit zu aushalten konntest. Wie du siehst, nimmt der zum Glück nach ner Zeit, von selbst ab. Alles Gute auf eurem weiteren Weg