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BDSM & Polyamorie
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Ausgelagerte Diskussion "Was wer wie ist poly oder nicht..."

*******ries Paar
9 Beiträge
Link zu einer Dissertation des Herrn Christian Rüther
Ein PDF-Dokument auf ca. 90 Seiten. Der Autor erhebt nicht den Anspruch einer eigenen Forschungsarbeit. Seinen Text kann man als, eine Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen, gut flüssig lesen. Kann ich auch nur empfehlen, wenn man sich einen "raschen" Überblick zu Poliamory verschaffen will.
Ich für meinen Teil, möchte wenn ich liebe auch in Beziehung gehen, alles andere ist für mich Freifahrtvögelschein. Wenn es sich mal spontan ergibt ganz nett. Aber meines Erachtens keine Definition für Polyamorie.
Und zu "in Beziehung gehen" gehört für mich all das was Soukie beschrieben hat. Vertrauen, Verantwortwortung, mich auf den anderen beziehen, auch Kompromisse einzugehen, Geborgenheit.

Jetzt kann ich natürlich hingehen und über die Eigenliebe philosophieren. Wird ja auch schon genug in anderen Threads. Aber je mehr ich darüber nachdenke, umso schwachsinniger finde ich es. Denn die Liebe von außen durch einen anderen, ist immer anders als das was ich mir selbst zu geben habe. Und somit auch nicht wirklich ersetzbar.
*******er66 Mann
2.888 Beiträge
@*******urig

Ähmmmm, wenn ich das hier lese:

"... aber ich verzichte lieber auf BDSM als mich auch selbst wieder in eine Situation zu bringen, wo ich mich von ganzem Herzen und aus tiefster Seele verliebe... "

Das was ihr lebt ist aber eine monogame und offenen Beziehung. Das hat mit PolyAMOR nun wirkich nichts zu tun.
*******urig Paar
7.005 Beiträge
Zitat von *******er66:
@*******urig

Ähmmmm, wenn ich das hier lese:

"... aber ich verzichte lieber auf BDSM als mich auch selbst wieder in eine Situation zu bringen, wo ich mich von ganzem Herzen und aus tiefster Seele verliebe... "

Das was ihr lebt ist aber eine monogame und offenen Beziehung. Das hat mit PolyAMOR nun wirkich nichts zu tun.

wie kommst Du darauf? Es ist eine Monogame 3 Polybeziehung. Jeder weiß zu jeder Zeit wo der andere ist und was man tut. Man verbringt zu 2 oder zu 3 viele Zeit zusammen und auch Sub mit mir haben Zweisamkeit.

Wenn das kein Poly ist, weil es eine echte Beziehung ist, was ist es dann und es ist doch ein großer Unterschied zu Menschen die zwar andere haben, aber die anderen niemals was von den anderen erfahren.

Daher sorry den Schuh ziehe ich mir gerade sicher nicht an.
*******urig Paar
7.005 Beiträge
highflyer66

PS nicht um jeden Preis lebe ich Poly oder in der Illusion Poly, denn mir ist klar, dass es das Einhorn nur ganz selten gibt. Aber nur dann macht es Sinn oder man lebt dann eben wirklich Monogam.

Meine Frau liegt auch mit mir unterm Auto im Dreck. Gibt es einen schöneres Liebesbeweis gleiche Hobbys auch zu haben?
*******er66 Mann
2.888 Beiträge
Zitat von *******urig:
highflyer66

PS nicht um jeden Preis lebe ich Poly oder in der Illusion Poly, denn mir ist klar, dass es das Einhorn nur ganz selten gibt. Aber nur dann macht es Sinn oder man lebt dann eben wirklich Monogam.

Meine Frau liegt auch mit mir unterm Auto im Dreck. Gibt es einen schöneres Liebesbeweis gleiche Hobbys auch zu haben?

Bitte goggle mal was das "amorie" in Polyamorie bedeutet *zwinker*

Du hast vielleicht Polybeziehungen aber Polyamorie schließt du selber für dich aus. Hast du zumindest selber geschrieben.
*******urig Paar
7.005 Beiträge
highflyer66

Falsch Du interpretierst was hinein, was ich nicht geschrieben habe! Ich sagte, ich hatte schon und habe das mehrfach versucht und weder meine Frau noch ich waren das Problem.

Es waren immer die Mädels die mich dann allein haben wollten und das ist einfach ein vollkommenes NOGO und die Ehrlichkeit auch zu sich selbst, sagt mir, dass es es bei 99% nicht gibt, weil sie selbst die Gefühle nicht im Griff haben und auch nicht sich im Vorfeld darüber richtig Gedanken gemacht haben.

Mit keiner Silbe wirst Du hier lesen, dass wir bzw ich mir für das *einhorn* nicht nochmal öffnen würden.

Aber eben nur für das *einhorn*

Daher wir bzw ich können Polyamore aber nicht um jeden Preis und ich verzichte lieber als mich auf so ein zum Scheitern verurteiltes, nochmal einzulassen. So wie ich mich niemals mehr auf eine Borderlinerin als Sub einlassen mehr würde.

Alles gehabt, alles versucht, alles gescheitert. Darauf habe ich keinen Bock mehr.
*******er66 Mann
2.888 Beiträge
Zitat von *******urig:
highflyer66

Falsch Du interpretierst was hinein, was ich nicht geschrieben habe! Ich sagte, ich hatte schon und habe das mehrfach versucht und weder meine Frau noch ich waren das Problem.

...

Mit keiner Silbe wirst Du hier lesen, dass wir bzw ich mir für das *einhorn* nicht nochmal öffnen würden.

DU hattest geschrieben "als mich auch selbst wieder in eine Situation zu bringen, wo ich mich von ganzem Herzen und aus tiefster Seele verliebe..." . Das klingt für mich als ob DU für dich einen weiter Liebe ausschließt. Den Satz von dir kann man eigentlich nicht "falsch interpretieren"
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Elvis hat das Gebäude verlassen *zwinker*

Oder anders: Das angesprochene Mitglied ist wortreich ausgetreten.
*********a_70 Mann
24 Beiträge
Ja, aber...

Ich habe mich jetzt hier im Forum belesen, nachgedacht und so weiter... die von den meisten hier benannte Polyamorie passt nicht wirklich auf mich. Ich kann mehr als einen Menschen lieben, aber Polyamorie ist IMMER eine Frage dessen, wie man es lebt, oder leben will/kann. Und dann gibt es ja auch noch die Beziehungsanarchie.... Wie bekommt ihr denn bitte das zusammen? Ja, ich kann viele Menschen lieben, aber brauch ich nicht auch eine halt-gebende gelebte und bestehende Beziehung feste Beziehung, die jeden Sturm übersteht? Das was hier häufig unter Primär-Beziehung läuft? Ich bin über 50... Ich habe eine Menge an Beziehungen erlebt. Ich werde niemals jemandem vorschreiben, wie sie/er lebt aber jede Art von Beziehung gleich zu machen, das passt nicht zu mir.

Viele Grüße, Siddh
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Sex - Verliebtheit oder Liebe - Beziehung - soziales Umfeld
Also mich wundert es nicht, dass die Polyamorie so vielfältig ist und dass es diesbezüglich immer wieder Streitigkeiten gibt.

Sex - Liebe - Beziehungen
Das sind drei verschiedene Dinge, die in unterschiedlichsten Kombinationen auftreten können. Unter Poly-Beziehung verstehe ich die grundsätzliche Bereitschaft, selbst zwei oder mehr Beziehungsarten mit Liebe & Sex zu leben und leben zu lassen.


1) Sex: Sex ist toll.

Sex und Beziehung:
Ich glaube nicht daran, dass man eine Freundschaft oder Partnerschaft herbeivögeln kann.

Sex und/ oder Liebe:
"Ich kann nur vögeln, wenn ich auch liebe oder zumindest die Illusion von Liebe habe (Verliebtheit).", ist meines Erachtens kein zwingendes Merkmal eines Polyamoren Menschen.
Kann sein. Muss aber nicht. Und tritt auch bei monogam lebenden Menschen auf.

Jedenfalls finde ich diese Abgrenzungsversuche, dass Menschen, die sowohl mit als auch ohne Liebe den Sex genießen können keine "echten Polys" seien, absurd.
Genau genommen erleichtert es den Aufbau von Poly-Beziehungen doch. Es gibt weniger Drama, wenn man die Selbst-Täuschung (Verliebtheit), nicht aufrecht erhalten muss, um der sexuellen Lust zu frönen.


2) Verliebtheit oder Liebe?
Für Polyamorie braucht es meines Erachtens Liebe. Nicht die Illusion davon (Verliebtheit).
Vielen Realisten fällt es relativ leicht, das zu leben.
Viele Träumer können dem zwar in der Theorie zustimmen, in der Praxis empfinden sie dies jedoch als unerwünschte Haarspalterei.

Da der Übergang von der Verliebtheit zur Liebe fließend ist, doch nicht zwangsläufig aus jeder Verliebtheit eine Liebe wird, ist das Timing ausschlaggebend...
• Wie lange stehen Projektionen, Realitäts-Verleugnung und/ oder Angst vor dem Alleine-Sein dem Kennenlernen eines Menschen im Wege?
• Wie lange will der Mensch seine Rosarote Brille aufbehalten?
• Ein paar Wochen, Monate oder Jahre?

Manches Mal hat man sich getäuscht: Außer sexueller Anziehungskraft + Verliebtheitsrausch war da nichts. Man liebt diesen Menschen nicht. Man hat diesen Menschen nie geliebt. Und weil sich dieser Mensch in eine unerwünschte Richtung entwickeln will, wird man ihn auch in der Zukunft nicht lieben. - Dasselbe mit dem Geliebt-Werden.

Zu Beginn hat man sich nun mal getäuscht und gehofft.

Das heißt aber doch nicht, dass man die ersten Wochen oder Monate des Kennenlernens nicht trotzdem genießen konnte. Und wenn beide das authentisch leben wollen & können, kann man auch ohne Verliebtheit oder Liebe noch eine Weile weitervögeln.
Sicherlich ist das dann keine polyamore Beziehung. Aber das war es bevor man die Rosarote Brille abgenommen hat, doch auch nicht.

Nun macht es aber einen Riesen Unterschied, ob ich meinem Bezugspartner im weiteren Verlauf des Kennenlernens sage: "Hallo. Du siehst mich nicht. Du geisterst da in irgendeiner Phantasiewelt herum. Ich bin nicht das, was du dir wünscht. Ich bin ich. Eine Freundschaft+ (ggf. sogar Partnerschaft) haben wir zwar angestrebt. Doch der Aufbau einer Freundschaft braucht einige Monate. Im Augenblick sind wir noch bei einer Bekanntschaft+. Also tue nicht so als ob wir bereits Freunde wären."
Oder ob ich einem anderen Menschen sage: "Sei doch Realistisch. Du bist gerade voll im Verliebtheitsrausch. Das, was du da gerade lebst, ist doch noch lange keine Poly-Beziehung."

Selbstverständlich könnte sich im Zuge des weiteren Kennenlernens auch tatsächlich Liebe einstellen. Ab und an geschieht das. *g*


3) Beziehungsformen mit Liebe:
Ideal fände ich eine Poly-Partnerschaft ergänzt durch Poly-Freundschaften.

Doch wenn man einen Menschen so liebt wie er ist, obendrein auch noch sexuell attraktiv findet, aber für eine Partnerschaft wären es viel zu viele Unstimmigkeiten und eine Freundschaft+ zu leben, wäre mindestens einem von beiden auf qualvolle Art und Weise zu wenig, ja, dann sind auch
a) Trennung in Liebe
b) eine platonische Freundschaft.
c) Oder (über ein Jahrzehnt gelebt): Eine lockere Bekanntschaft+ möglich. Da hatten wir max zwei Mal im Jahr überhaupt Kontakt. Treffen (inklusive Sex) nur pi Mal Daumen alle 2 bis 3 Jahre. Das könnte man auch unter "Sex mit dem Ex" einordnen. Wobei der Partnerschaftsversuch nur zweieinhalb Monate andauerte. Also nie eine wirkliche Partnerschaft erreicht wurde.
...

Mein Poly-Beziehungs-Ideal ist definitiv was anderes als a), b) oder c).
Doch ich stand bereits häufiger vor der Entscheidung, was für mich oberste Priorität hat: Mein Beziehungsideal oder der erlebten Liebe einen Bezugsrahmen zu geben, der sie für beide erträglich macht?

Der Liebe einen erträglichen Rahmen zu geben ist für mich stimmiger.
Dementsprechend zählen Trennung in Liebe, platonische Freundschaft sowie Bekanntschaft+ für mich ebenso zu meiner polyamoren Lebenseinstellung wie Freundschaft+ und Partnerschaft. (Auch wenn ich nur einen Teil davon zu Poly-Beziehungen zähle.)
*******ias Frau
4.126 Beiträge
4) Gestaltung des sozialen Umfeldes
.
Es gibt Polys, die träumen von oder haben bereits so ein riesiges Polykül, dass sie für platonische Freundschaften außerhalb dieses Polyküls kaum noch Zeit finden. Im Grunde genommen wollen die das auch gar nicht. Kammeradschaft & Teamwork "wie in einer Sportmannschaft" ist in einigen Polykülen Pflicht. Nur dass der gemeinsame Nenner in dem Fall nicht das gemeinsame Sport-Training ist, sondern "Gruppenbeziehungsgespräche mit Seelenstriptease". Intim- & Privatssphäre eines Menschen war in deren Wertehierarchie extrem weit unten angesiedelt. (Irgendwo unter "ferner liefen...") Während der soziale Status ("Partner von...", "Metaamour von...") einen sehr hohen Stellenwert in der Wertehierarchie hatte. (Höher als beim durchschnittlichen Mono.)
Unter diesen Polys traf ich gehäuft auf Menschen, die der Meinung waren, ohne Polykül sei es doch gar keine "echte Polyamorie". (Starke Polyamorie-Abgrenzungs- und Missionierungstendenzen. Politisierung des Themas.)

Andere Polys hingegen haben einen Freundeskreis mit vielen gemeinsamen Freunden (und ein paar Bekannten). Oder sie haben Anschluss an mehrere Freundeskreise (durch einen oder zwei Freunde, ansonsten viele Bekannte).
Welches Beziehungsmodell die Mitglieder des Freundeskreises leben, ist nicht ausschlaggebend. In den Freundeskreisen gibt es ganz andere gemeinsame Nenner.
Weder muss man sich verstecken noch werden Polybeziehungen (oder andere) immer und immer wieder thematisiert. Der tiefer gehende Austausch über die Gestaltung von intimen Beziehungen findet ausschließlich mit den engsten Vertrauten statt. Nicht in Anwesenheit von Bekannten. Intim- & Privatssphäre haben in diesen Gruppenkulturen einen mittleren bis hohen Stellenwert in der Wertehierarchie.

Teamwork wird von Mitgliedern des Freundeskreises, die es lieber bei einer oberflächlichen Bekanntschaft belassen und sich ansonsten aus dem Wege gehen wollen, selten eingefordert. - Ebenso verhält es sich oftmals mit den Metaamouren.
Bei Interesse können die sich kennen lernen. Danach den Kontakt wahlweise auf dem Level einer Bekanntschaft halten, ggf. intensivieren - sich anfreunden - oder sich aus dem Wege gehen. Die zwischenmenschliche Nähe-Distanz-Regulation der Metaamouren wird nicht durch eine Gruppennorm Null und Nichtig.
Ergo: So können sich auch Polyküle entwickeln, doch es ist eher selten, dass es so gut passt.

Ich bin auch schon großen "Polykülen" begegnet, die das so angingen wie in einem Freundeskreis. Nur dass diese Menschen selten von oder über "das Polykül" sprachen. a) Weil es nicht ständig Gruppengespräche darüber brauchte & gab. b) Weil ihnen dieser Begriff nicht so wichtig war. c) Weil allgemeingültige Grenzen, wo "das Polykül" anfängt und wo es aufhört, sowieso nicht möglich gewesen wäre. Und d) diese Abgrenzung war in vielen Situationen nicht gewollt. Denn viele Polys waren auch mit Nicht-Polys befreundet oder bekannt, die das Ganze einfach als ihren Freundeskreis betrachteten.

Geschlossene Triaden gibt es obendrein auch noch. Sind aber selten.

In meinen Augen hat die Art und Weise, wie ein Mensch sein soziales Umfeld gestaltet keinen Einfluss auf "Poly-Sein" oder "Nicht-Poly-Sein".
****ssi Frau
117 Beiträge
Ich finde eure Beiträge sehr bereichernd.

Kurz zusammengefasst: lieb doch wen und wie du willst, aber erkläre deine Auffassung beim Kennenlernen von neuen Menschen.
*****alS
7.395 Beiträge
Ich verstehe die ewigen Diskussionen eigentlich immer nie so ganz. "Polyamorie" bedeutet "Mehrliebe". Es besagt, dass eine einzelne Person mehrere Menschen gleichzeitig liebt oder lieben kann. Nicht mehr und nicht weniger als exakt das.

Ob man da Beziehungen hat, ob diese sexuell oder platonisch sind, ob diese irgendein vereinbartes Maß an Verbindlichkeit haben oder ob man eben liebt und dann wieder nicht liebt und dem ganzen keine Labels gibt oder vlt nicht mal auf Gegenseitigkeit hinarbeitet, das alles gibt der Begriff nicht her.

Deshalb muss man immer definieren, was man meint - und kann andersrum nie davon ausgehen, dass die eigene Lebensweise passt, wenn jemand anderes erzählt. Vor allem aber macht es keinen Sinn, den Begriff polyamor als "falsch verwendet" zu labeln - solange es dabei darum geht, dass eine Person mehrere liebt, ist er korrekt. Nur halt oftmals für eine konkrete Diskussion nicht ausreichend.


NICHT hilfreich ist hier im übrigen der Begriff "polygam". Der bezeichnet, wie die wortwörtliche Übersetzung aus dem Griechischen zeigt, die "Vielehe" - etwas, dass tatsächlich "Ehe" meint und in Deutschland wie auch in vielen, vielen weiteren Ländern rechtlich nicht möglich / verboten ist.
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