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BDSM & Polyamorie
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Polyamorie/BA: Ist das private auch politisch?

*********under Frau
4.373 Beiträge
Die Motive für Aggressionen und Anfeindungen sind sehr unterschiedlich.
Die einen sehen einen als Konkurrenz, andere haben Angst ihre/n Partner/in an Dich zu verlieren. Dann gibt es noch die die nicht sonderlich glücklich in Ihrem Lebenskonzept sind, oder dessen wankt, auf dünnem Eis gebaut ist. Sie verteidigen Ihres aber gegen alles was anders ist als das Wahre und Richtige zur Selbstbestätigung, oder Einrede. Ja und dann sind da noch die neurotisch auf die Silbe Poly reagieren und der Verstand aussetzt. Denen kannst Du Vorträge über Polyamorie halten, sie werden Dir nicht zuhören und sind fest in Ihrer Meinung das das eine Rechtfertigung für "herumhuren" ist. Die "Pseudobiologen nicht zu vergessen für die das alles unnatürlich ist. Die Gläubigen die in diese Kerbe mit einschlagen.
***xy Frau
4.605 Beiträge
Ich lebe mein Leben nach meinen Bedürfnissen und nicht nach einem System oder einer Theorie. Auch vermeide ich Begriffe wie Polyamorie.

Wenn jemand, egal ob ich oder andere, Nachteile aufgrund seiner persönlichen Situation, Neigung oder seiner Bedürfnisse hat, dann ist das für mich ein politisches und gesellschaftliches Thema. Aber mein Leben lasse ich auf keinen Fall politisieren. Politik soll immer im Allgemeinen bleiben und nicht persönlich werden.

Trixy
*********under Frau
4.373 Beiträge
Welchen Sinn hat Politik wenn es uns nicht persönlich betrifft.
So ist alles was wir tun, vertreten politisch und beeinflusst die gesellschaftliche Entwicklung.

Wenn man es mal streng und nüchtern betrachtet.

Vielleicht ist das nicht jedem bewusst, sollte es aber vielleicht sein.
********ties Mann
89 Beiträge
Ist das Private politisch?
Klar!
das Private ist immer auch politisch.

Wie jede*r einzelne es handhabt ist die Frage.

Theoretisch hat unser Handeln immer eine "Wirkung"... Wie groß der Wirkungskreis ist, bestimmen wir dadurch wo und wie "öffentlich" wir handeln...

Einfaches Leben einer "alternativen" Beziehungsform zeigt das es geht (mit allen Schwierigkeiten, Höhen und Tiefen)!
Je mehr Leute es sehen/mitbekommen, desto mehr diskutieren, überlegen und nehmen Stellung (dafür oder dagegen)...
Auch das hat eine gesellschaftliche Wirkung (ist politisch)...

Dazu müssen wir uns weder organisieren noch in die (politische) Öffentlichkeit gehen...


Ich für mich, habe nach Jahren politischer und sehr ideologischer "Arbeit" aufgehört Menschen "überzeugen" zu wollen...
Jetzt lebe ich nur noch (mein Ding) und zeige, was und wie es für mich anders (als der Mainstream) geht...
Auch das hat Wirkung in meinem Umfeld...

Wenn es viele tun... tut sich was ;-) (auch politisch)...

Dummerweise gibt es viele Menschen die anderes leben und auch Wirkung zeigen (Ironie) aber das ist ein anderes Problem....
Ich bin ganz Klar der Meinung das es keine Trennung zwischen politischem und privatem gibt.

Es ist doch schon an sich ein Statement wenn Menschen sich alternativen suchen zur vorrangig gelebten monogamen Beziehung. Ich will niemanden Vorschreiben das Er/Sie irgendwie zu leben hat(Poly,Monogam,sonstwie) aber doch sollten sich Menschen hinterfragen ob es das richtige ist was man eben tut oder man in einer monogamen Beziehung lebt weil das die Erziehung -Eltern,Freunde,etc.- einem Gelehrt hat.

Jedes handeln ist politisch auch wenn man das nicht so sieht, den mit jeder Handlung nimmt man Einfluss auf alles was passiert.
*****_be Mann
271 Beiträge
Ich finde es ein Bisschen schwierig, dass viele in so einer Diskussion vor allem auf das rekurrieren, was Sie mit bestimmten Begriffen wie "privat" oder "politisch" verbinden, anstatt sich anzuschauen, was diese Begriffe Ihrer Herkunft und Geschichte nach bedeuten.

Politik meint einfach die Regelungen über das Zusammenleben von Menschen und das gelebte Gemeinwesen in Städten. Lebt man Formen der Partnerschaft, die vom Üblichen abweichen in nicht-versteckter Weise, so hat das zwangsläufig politische Folgen. Andere können es ja dann wahrnehmen und als positives oder abschreckendes Beispiel auffassen und dies könnte das Zusammenleben aller langfristig verändern. Tut man es hingegen ausschließlich im "Privaten", also zu Hause in den sogenannten "eigenen vier Wänden" (die ja oft doch nur gemietet sind), so sollte man sich zumindest nicht in Deutschland der Illusion hingeben, dass es dadurch "unpolitisch" sei. Denn eine ganze Menge staatlicher Gesetzgebung und Gewalt erstreckt sich ja bei uns auch auf den privaten Bereich, in dem man keineswegs dadurch alles tun darf, was man möchte (das ist die Situation in D, in anderen Ländern gelten private Freiheiten zum Teil mehr). Natürlich wird es beispielsweise, und das wurde ja auch im Thread bereits angesprochen, etwa im Falle von Sorgerechtsstreitigkeiten, jemandem negativ ausgelegt werden, wenn er/sie nicht-mainstreamingen Beziehungsmodellen folgt.
Wer also verkennt, das Polyamorie leben zwangsläufig eine politische Komponente hat, hat sicherlich zu kurz gedacht.

Ob es allerdings auch eine revolutionäre politische Praxis ist, wie der TE ja eigentlich fragte, ist eine gute Frage und kommt vermutlich auf die Einzelnen an und ist nicht allgemeingültig zu beantworten. Ich glaube das ist es immer dann, wenn es mit dem Mut verknüpft ist, es nicht um irgendeinen Preis absichtlich verstecken, geheimhalten, oder entschuldigen zu wollen.
******dee Paar
97 Beiträge
.../BA?
@***ts
Kurze Frage: Was ist ".../BA"? *gruebel*
Tut mir leid, ich bin mit der Poly-Terminologie noch nicht so vertraut.
Interessantes Thema auf jeden Fall !
LG
@Faufaudee
BA ist Beziehungsanarchie. Das etwas andere Geschwisterchen der Polyamorie.
******ore Frau
4.529 Beiträge
@ Trixie214
Wenn jemand, egal ob ich oder andere, Nachteile aufgrund seiner persönlichen Situation, Neigung oder seiner Bedürfnisse hat, dann ist das für mich ein politisches und gesellschaftliches Thema.

Aber mein Leben lasse ich auf keinen Fall politisieren. Politik soll immer im Allgemeinen bleiben und nicht persönlich werden.

Sorry, Trixie, aber ich empfinde zwischen Deinen beiden Aussagen einen Widerspruch. Kannst Du es vielleicht an einem Beispiel verdeutlichen, was für Nachteile Deiner persönlichen Situation Du als politisches Thema ansiehst und ab wo genau Politik NICHT persönlich werden sollte?
***xy Frau
4.605 Beiträge
Das individuelle, private Leben möchte ich nicht politisiert haben.
Das Grundsätzliche, die Gesellschaft, Gesetze, die sind selbstverständlich politisch.

Trixy
*****_be Mann
271 Beiträge
Kann man "individuell" Beziehungen haben? *zwinker*
*********under Frau
4.373 Beiträge
politisieren bedeutet das was Du lebst instrumentieren zu lassen als ein Ideal, oder für etwas anderes was damit zusammenhängt.

Es lässt sich allgemein über ein Thema diskutieren und auch politisieren, aber das individuelle, subjektive, persönliche sollte dabei herausgehalten werden.

Etwas ist politisch und politisieren sind zwei unterschiedliche Dinge.

Auch wenn ich nicht Trixy heiße *ggg*

Nachtrag: Nun war sie doch schneller *zwinker*
***xy Frau
4.605 Beiträge
Ich kann Beziehungen nur völlig individuell haben.
******ore Frau
4.529 Beiträge
hmmmmm....

mein individuelles Leben wird durch Gesetze reglementiert, die mich betreffen.
Ich persönlich muss Gesetze befolgen, auch, wenn ich es anders sehe.

Das greift bei mir persönlich zu sehr ineinander. Ich persönlich bin Teil dieser politischen Gesellschaft......
Das ist so lange nicht problematisch, so lange es keine persönlichen oder gesellschaftlichen Konflikte auslöst.
Tut es aber immer wieder.... s.o.
*****_be Mann
271 Beiträge
Ich will wirklich nicht "schlaubergern", aber das Wort individuell bedeutet wörtlich "auf das einzelne Individuum und seine speziellen Bedürfnisse zugeschnitten".

Ich finde schon, es ist mehr als "Korinthenkackerei" in unserer heutigen Zeit darauf hinzuweisen, dass eine "Beziehung" im Wortsinne niemals "individuell" sein kann (auch wenn dieser Versprechung vielleicht manche in einer Gesellschaft, die individuellen Konsum als Glücksverheißung anpreist, anheim fallen). Eine Beziehung ist per Definition immer überindividuell (betrifft also mindestens 2) und sollte es, denke ich, auch sein (Achtung Normativität!).
Das ist für mich eigentlich auch ein sehr politisches Thema, was glaube ich gar nicht so weit weg von der durch den TE aufgeworfenen Frage ist *g*
@shabd
Oh, es ist sogar sehr nah dran an dieser Frage und ich finde die Diskussion extrem spannend. *g*
****ulf Mann
333 Beiträge
wir brauchen...
...dringend mehr Polyticker
solche die offen polytisch ticken

das musste in diesem Zusammenhang mal gesagt sein *genau*

PS: ob mehr oder weniger Polyzisten, darüber liesse sich streiten
(aber auf Polyzysten kann ich dankend gänzlich verzichten)

*smile*...*undwech*
Das Leben ist kein...
Polyhof
****ulf Mann
333 Beiträge
*zumthema*

@***bd
Eine Beziehung ist per Definition immer überindividuell (betrifft also mindestens 2) und sollte es, denke ich, auch sein (Achtung Normativität!).

den Satz verstehe ich jetzt nicht ganz
wie kommt da die Normativität ins Spiel?
*****_be Mann
271 Beiträge
wegen dem "sollte es auch sein" - also nicht nur von der Wortherkunft her ist es sachlogisch so, sondern aus meiner ganz persönlichen "so sollte es auch sein" - Sicht *g*
****ulf Mann
333 Beiträge
ok, also normativ nicht in der soziologischen sondern in der philosophischen Bedeutung.
*****_be Mann
271 Beiträge
sagen wir: jedenfalls nicht in seiner pejorativen Bedeutung *zwinker*
Ich bin ja (hoffentlich) nicht der Einzige, der denkt, dass zu Beziehungen immer mindestens 2 gehören sollten *zwinker*
****ulf Mann
333 Beiträge
hmmm... nicht zwingend...

wobei sich dann die Frage stellt:
wenn ich neben mir selbst noch jemand anderen liebe
bin ich dann schon poly?
*zwinker*
******ICA Mann
303 Beiträge
Ja. Leider.
Hallo zusammen,

bitte nicht falsch verstehen: Ich möchte keinen Streit vom Zaun brechen, und
akzeptiere es auch, falls ihr meint, ich liege mit meiner Meinung völlig daneben.
Aber m.E. gibt es für Menschen, die Dinge außerhalb des gesellschaftlichen Mainstreams tun,
kein "unpolitisch".

Weil: Wir sind Abweichler. Wir geben uns nicht mit "normal" zufrieden. Wir machen unser Ding
(i.d.R. ohne großes Trara und ohne anderen zu schaden). Wir sorgen dafür, dass es uns gut geht.

Allerdings: Viele der "Normalen" fühlen sich von Abweichlern bedroht... und gehen gegen sie vor. "Abweichung" kann in viele Richtungen gehen: ethnisch, optisch, politisch, religiös... und eben auch sexuell.

Und deshalb, weil wir eine gefühlte Bedrohung für manche "Normalen" darstellen, können wir uns darauf zurückziehen, "unpolitisch" zu sein. Im schlimmsten Fall gehen die "Normalen" nämlich irgendwann gegen uns auf die Straße oder rücken uns auf die Pelle.

Also: Alleine dadurch, dass wir uns außerhalb der Norm bewegen, wir m.M. unser Tun politisch.
Was wir daraus konkret machen... weiß ich (noch) nicht. Als Anfang vllt. mal beim nächsten CSD mitlaufen? Auf jeden Fall sollten wir nicht die Augen vor "politisch" verschließen und uns in unser privates Biedermeier-Schneckenhaus zurückziehen.

Wird ungefähr klar, was ich sagen will? Oder rede ich wirr...? *zwinker*
*******ben Mann
3.281 Beiträge
tja die berühmte Frage: "bin ich mehr als eine Person und wenn ja wie viele?"
Aus meiner Wahrnehmung ist die wahrhaftige Beziehung zu mir (annehmen in all meinen Anteilen) schon "politisch" (und kann gesellschafts verändernd wirken). Weil alleine dadurch ich schon in meinem Umfeld die Menschen zum Nachdenken, Nachfragen, Erstaunen, Näherkommen, Meiden, ... oder Ausrufen wie "woh klasse" oder "du spinnst doch" bringe.

auch ein Politikum?
zur vorrangig gelebten monogamen Beziehung
In der Zwischenzeit wohl noch meist verbunden mit dem Wort "serieller", ist dies ja auch eher nur auf dem Papier. Wirklich ganz rein leben diese Monogamie wohl nicht mal 15% der Paare.


Ich will wirklich nicht "schlaubergern", aber das Wort individuell bedeutet wörtlich "auf das einzelne Individuum und seine speziellen Bedürfnisse zugeschnitten"
Na für solche speziellen "Beziehungen" gibt es hier im JOYclub ja auch entsprechende Gruppen *zwinker*


Ist die Grundbasis der Fragestellung des Threads vielleicht eher "Wie weit sind wir öffentlich mit unserem Polyleben?"
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