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Arbeit als Schlüssel zum Beziehungsglück

*******ben Mann
3.281 Beiträge
Gradwanderung
"Verzicht" macht da für mich keinen Sinn, wenn ich es für Partner A tue (weil wie immer geistig/moralisch aufgeklärt & frei ich bin, da entstehen persönliche Schuldenkonten im Geiste und daruas entsprechende Vorwürfe). Wo also immer ich mich dabei "ertappe" (passiert manchmal auch erst später in der Rückschau), lass ich es bleiben.

für mich in Ordnung und in meinem Leben:
Ich tue dies für die Gesamtstruktur (Partnerschaft, Familie; aber nicht das Kind/die Kinder) weil die mir wichtig ist und andere wichtigere Bedürfnisse daraus erfüllt werden
ich (er)kenne den Zustand des Anderen und weis damit würde ich was weit darüber hinaus auslösen; und ich will dies nicht auslösen.
Ich persönlich habe Lust dies dem anderen zu schenken (also ohne Erwartung dafür was zu bekommen), weil dies mir eine Freude ist zu schenken, zu kümmern
Es erfüllt mein eigenen Bedürfnis.
Wir haben einen klaren bewußten (zeitbegrenzten) ausgesprochenen Vertrag hier verabredet.
Ich mag jemanden hier einen sanfteren passenden Einstieg geben.
...

aber all dies ist dann eher Gewinn, den Verzicht (wenn ich nicht so denke/empfinde, wäre gut noch mal zu überlegen ob ich hier gerade auf dem passenden Pfad bin)
*****gra Frau
5.083 Beiträge
Verzicht
aus meiner Sicht praktiziere ich schon länger und auch gerade aktuell - sehr bewusst.
Ja, es ist die Beziehungs-Geflecht-Sicht. Und: ich tue es für mich und auch für den Partner.
Ich sehe das als gute Möglichkeit an, mich selbst und gute weite Räume zu öffnen, für uns alle.

Verzicht in diesem Sinn ist für mich nur ein ganz kleiner Mangel, denn ich bin nicht bedürftig.

Es ist aber mein ganz großes Bedürfnis, dass wir klar und achtsam wahrnehmen und wirklich offen und ehrlich und zeitnah kommunizieren.
@paradiesquelle
Danke für den Beitrag. Leider verstehe ich den Sinn Deiner Worte nur zum Teil. Diese beiden Sätze

Wir haben einen klaren bewußten (zeitbegrenzten) ausgesprochenen Vertrag hier verabredet.
Ich mag jemanden hier einen sanfteren passenden Einstieg geben.

erschließen sich mir nicht. Kann es mir auch nicht zusammenreimen. Magst Du mich/uns aufklären? *g*

Falcon
*******ben Mann
3.281 Beiträge
na z.B. habe ich einer Freundin, als ich sie zum ersten Mal mitnahm zum viertägigen BiNe-Treffen ihren Wunsch erfüllt: das sie dort die einzige ist, mit der ich Sex (alles was über kuscheln, kurzer Kuss hinausgeht) habe. Obwohl auf dem Treffen etliche andere (auch sexuelle) FreundInnen aus meinem Netzwerk waren. Miteinander abgesprochen, geschaut das alle Bedürfnisse und Grenzen klar sind; per Handschlag vereinbart.

Hätte sie nicht den Wunsch geäußert, hätte ich es ihr schenken können, um ihr einen guten Einstieg ins Bi-Netzwerk zu geben.


Nun klarer ?
*****gra Frau
5.083 Beiträge
das ist...
...ein ganz gutes Beispiel, denn es zeigt, dass es Bedürfnisse, Befindlichkeiten, Wünsche , Ideen und Pläne gibt, geben kann, geben darf..... nur müssen sie auch passend offen kommuniziert und wirklich aufmerksam und achtsam besprochen werden.
Danke für die Erklärung *g* - ist für mich selbst gerade hilfreich.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Nix ohne Arbeit
Eigenzitat:
Im Eingangspost steht nichts darüber, ob der Verzicht, der damit für jeden Partner verbunden sein kann, ebenfalls Arbeit bedeutet - nämlich an sich selbst.
...
Darauf Falcon_Fly:
Klar *g*, natürlich *gg*, selbstverständlich *ggg* muss man in einer Beziehung auch verzichten (können), so man sie erhalten möchte.


Und das ist Arbeit an sich selbst zugunsten der Beziehung. Also ist das hier eine Illusion, solange es Unzufriedenheit gibt:
Nix mit Arbeit und positiv Denken *g* . Lebt einfach die Liebe, die ihr (jetzt) habt.
, denn die nicht zufrieden stellenden Verhältnisse in Liebe anzunehmen, ist Arbeit an mir selbst.

Verzicht/Opfer kann dabei mit einem mehr oder weniger bewussten Deal verknüpft sein; dann ist es quasi ein Vertrag, eine Regelung.

Oder ohne Deal. Dann ist der Verzicht einseitig - ein Geschenk oder ein Opfer in der Hoffnung, dass sich die Beziehung dadurch verbessert.
Wenn ein Deal nur implizit oder in unausgesprochenen Gedanken eines Partners mit einer Hoffnung/Gegenleistung verknüpft wird, entsteht Aufrechnen durch eine destruktive Opferhaltung in dem Fall, dass sich die Hoffnung nicht erfüllt - ein Hinweis darauf, dass der Verzicht nicht von Herzen kam. Dann war ich im Moment des Verzichts nicht in Liebe, und (Selbst)treue, sondern habe mich verbogen, weil ich etwas haben/leben will.

Tom
Ich bin nicht so vermessen anzunehmen, dass ich die Kernaussagen eines Buches von ca. 220 Seiten, plus weiterer externer Input plus eigenes Dazugedachtes zum Thema in gefühlt einer guten DIN A4 Seite zusammenfassen kann, ohne Missverständnisse oder Irritationen oder Widerspruch beim Leser zu produzieren. Manches wird (mir) ohnehin erst klarer, wenn Reaktionen auf Äußerungen erfolgen.

Ich habe im Eingangspost versucht zu verdeutlichen, was ich im Zusammenhang mit dem Titel unter Arbeit verstehe, nämlich das "bearbeiten" von Partner, Beziehung und/oder mir selbst, um gewünschte Resultate zu erzielen, Unzufriedenheit/Mangel "wegzuarbeiten". Als Alternative dazu stellte ich die bewusste Annahme dessen, was im Beziehungswesen ist und möglich scheint, dazu. In diesem Zusammenhang spielt auch der Verzicht (für den Erhalt des Beziehungswesen) eine Rolle, siehe mein vorletzter Beitrag.

Wenn die Unzufriedenheit/ der Mangel weiter oder wieder eine Rolle spielen, dann scheint es aus meiner Sicht so zu sein, dass das Ausloten dessen, was in der Beziehung für ALLE Partner möglich und lebbar erscheint, entweder nicht vollständig war oder sich geändert hat. Denn alles ist im Fluss, in jeder Sekunde ändern sich Menschen und Beziehungen. Wir ignorieren es gern so lange, bis es als fettes Problem unübersehbar wird.

Mich würde wirklich mal interessieren, wie man an sich selbst (oder anderen) etwas wegarbeiten kann, wenn es ein unverzichtbares Bedürfnis darstellt, das man dann aber vielleicht zugunsten des Beziehungserhalts ignoriert, es zumindest versucht. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Das ist Arbeit, 24 Stunden am Tag, aber keine Illusion meinerseits. Die Basis stimmt nicht. Das was gemeinsam im Beziehungswesen aus vollen Herzen bejahend gelebt werden kann. Meine Meinung.

*blume*
Falcon
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Harmonischer Nenner
Das was gemeinsam im Beziehungswesen aus vollen Herzen bejahend gelebt werden kann

Wenn beide Partner dem einen Wert geben können, bedarf es keiner "Arbeit", weil dann der kleinste gemeinsame harmonische Nenner gelebt wird.

Habe hoffentlich verstanden.

T*ja*M
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Panta rhei *g*

Und weil alles fließt, ist es für mich so, dass die Arbeit die ich für eine Beziehung leiste, die auf die Zukunft gerichtet ist, in der Zukunft schon nicht mehr relevant ist. Daher ist sie an sich vergeben und für mich, irrational.

Beziehungsarbeit klingt für mich nach der Suche nach einer Formel. Für eine Formel brauche ich feste Faktoren, einige davon müssen bekannt sein.

Für ein romantisch-sexuelles Liebesideal ist das m.E. nicht möglich. Da die inneren Prozesse nicht immer sichtbar sind. Der Mensch selbst kennt sie nicht immer und nicht immer sofort. Sie werden so vielfälltig von außen beinflusst, was nicht absehbar ist. Nicht für die eigene Person und in keinster Weise für die anderen Menschen innerhalb dieser Beziehung.

Ich bin überzeugt davon, dass der wirklich Wille, die Absicht alleine schon reicht um eine Veränderung herbei zu führen - ABER nur auf die eigene Person bezogen. Es ist mein innerer Prozess und nicht der eines anderen. Der andere wird sich automatisch mit verändern - aber nicht zwingend in der von mir gewünschten Richtung.

Arbeit an der Verbindung an sich, heißt für mich Arbeit am anderen. Und das fühlt sich für mich sehr schlecht an.

Ich habe mich von jemand entliebt, den ich sehr geliebt habe, in dem Moment, als ich merkte er hat innere Widerstände gegen die Art der Beziehung und gegen meine Einstellung zum Thema Beziehung an sich. Es war, als würde jemand versuchen in mein Inneres zu greifen und meine Energie gewaltsam zu verändern. Es fühlte sich übergriffig und unfair an.

Deutlich besser hätte es funktioniert wenn er einfach seine Wünsche geäußert hätte. Ohne Arbeit an der Beziehung und letzten Endes an mir.

Das gilt für mehr als eine wichtige Liebe in meinem Leben, die genau daran gescheitert sind. Daran mir mit dieser merkwürdigen Beziehungsarbeit die Freiheit meiner Entscheidung nehmen zu wollen. Mich subversiv zwingen zu wollen nicht nur zu handeln, sondern meine Wahrnehmung zu ändern.
*****gra Frau
5.083 Beiträge
irgendwie
nachvollziehbar - aber wirklich auch k r a s s.
*nixweiss*
**********le_bw Mann
151 Beiträge
@Pixy
Beim Durchlesen klingt Deine Definition von "Arbeit an einer Beziehung" nach dem Versuch, eine Beziehung auf ein bestimmtes Bild hin zu trimmen, auch wenn dabei Interessen der Beteiligten unter den Tisch fallen. Für mich ist diese Denkweise schwer nachvollziehbar - kann man es nicht auch als "Arbeit" ansehen, Regeln für gute Kommunikation zu etablieren, sich über seine Wünsche und Bedürfnisse auszutauschen und gute Kompromisse zu entwickeln?
Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch und begreife einfach nicht, was Du gemeint hast?
Ich möchte einen Aspekt anreißen, der bisher noch keine Erwähnung fand, mir aber sehr wichtig erscheint, zumindest im Wissen darum:

In einem der vorigen Beiträge schrieb ich von den 3 Liebesformen (erotisch, freundschaftlich, partnerschaftlich) in Beziehungen. Irgendwie spukt oft in den Köpfen herum (auch in meinem), da am liebsten ein Gleichgewicht hinbekommen zu wollen. Dass das auf Dauer nicht funktioniert, hat vermutlich jeder schon mehr als einmal erfahren. Interessanter finde ich in dem Zusammenhang den Gedankengang, dass die o.a. Liebesformen sich nicht nur nicht unbedingt fördern, sondern sich gegenseitig beschädigen. (Mary S. 173 ff, ebenda)

Eine gute Partnerschaft führt nicht zu mehr Leidenschaft. Aber eine schlechte Partnerschaft führt zu weniger Leidenschaft... Es fördert eine Partnerschft nicht, wenn die Partner gute Freunde ... sind. Nur weil sie gemeinsame Freizeitinteressen haben, werden sie in Dingen der Lebensbewältigung nicht gleicher Auffassung sein. Aber eine schlechte Freundschaft kann eine Partnerschaft zerstören... S. 179 f

Denkt man konsequent auf diesem Strang weiter herum, dann wird klar, dass ebenso fehlende "Liebesanteile" das Aus für eine Beziehung bedeuten können, je nach dem, wie wichtig sie einem oder beiden Partnern sind. Wenn dem Beziehungswesen beispielsweise die freundschaftlichen Anteile fehlen, es für einen der beteiligten Menschen jedoch essentiell ist, kann das auch schöner Sex nicht ausgleichen oder die partnerschaftlichen Gemeinsamkeiten (z.B. Kinder groß ziehen).

Ich komme immer wieder zum gleichen Schluss, das anzuerkennen, was miteinander lebbar und somit möglich ist. Und wenn es nicht "genug" ist... tja.

Schönen Dienstag
*blume*
Falcon

PS: Fortsetzung folgt *smile*
*******s_U Mann
961 Beiträge
Interessanter finde ich in dem Zusammenhang den Gedankengang, dass die o.a. Liebesformen sich nicht nur nicht unbedingt fördern, sondern sich gegenseitig beschädigen. (Mary S. 173 ff, ebenda)
Hmmja. Das kann so sein, muss aber nicht.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilfreich ist, sich in allen dreien dieser Bereiche immer mal wieder Anregungen von Dritten zu holen, damit die Partnerschaft nicht stagniert.
Das kann ein Balanceakt sein … und der kann sich seeehr lohnen.
@*******s_U
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilfreich ist, sich in allen dreien dieser Bereiche immer mal wieder Anregungen von Dritten zu holen, damit die Partnerschaft nicht stagniert.

Magst Du das mit einem Beispiel unterlegen? Mir fehlt gerade die Fantasie, wie daraus im vorgenannten Sinnzusammmenhang aus beschädigendem ein förderliches Verhalten für die Beziehung wird.

Gruß
Falcon_Fly
@Pixy
Arbeit an der Verbindung an sich, heißt für mich Arbeit am anderen. Und das fühlt sich für mich sehr schlecht an.

Ich verstehe Arbeit an einer Beziehung genau anders herum, weil ich am anderen nicht´s arbeiten kann. Da kann ich nur manipulieren, taktieren etc, um irgendwas aus meiner Vorstellung im anderen zu erreichen. Das geht für mich unter Gewalt durch.

Ich finde das Wort Arbeit passend, weil es viel Überwindung kostet, meine Schatten sehen zu wollen, mir von meiner Liebsten ihr Erleben meiner Arschseiten anzuhören und das in mein Herz zu lassen, ohne meinem Widerstand den Raum zu geben. In mich hinein zu sehen, zu reflektieren etc, das ist für mich Arbeit. Ich kann am Anderen nur etwas in mir "abarbeiten", alles andere müsste in die Hose gehen, genau so wie Du Deine Reaktion darauf beschrieben hast. Weil das kein Miteinander ist.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ich kann am Anderen nur etwas in mir "abarbeiten", alles andere müsste in die Hose gehen, genau so wie Du Deine Reaktion darauf beschrieben hast. Weil das kein Miteinander ist.

Das ist keine Schlussfolgerung. Es ist eine Wertung. Noch dazu eine rein subjektive.

@********mile
für mich ist diese Denkweise schwer nachvollziehbar - kann man es nicht auch als "Arbeit" ansehen, Regeln für gute Kommunikation zu etablieren, sich über seine Wünsche und Bedürfnisse auszutauschen und gute Kompromisse zu entwickeln?

Du kannst es ansehen wie du willst. Es wird dann in DEINEM Leben schon so richtig sein.

Meine Kommunikationsfähigkeit ist grundsätzlich gut ausgebildet und wenn sie emotional hängt, dann schaue ich auf mich und in mir - nicht auf eine Liebe. Die sollen das bearbeiten was sie wollen und müssen. In ihrer Zeit und auf ihre Weise.

Die Beziehung wird sich so entwickeln...wie sie sich entwickelt. Es sind nicht nur zwei, drei oder vier Menschen die entscheidenden Faktoren. Die Faktoren im Außen sind so vielfälltig.

Ich möchte meine Zeit gerne damit verbingen zu lernen, zu lachen, zu lieben, zu weinen...generell zu (er)leben. Es ist nicht mein Kink mich stundenlang über meine Persönlickeit belehren zu lassen oder andere zu belehren. Regeln? Was für Regeln?

Sie wollen in meinem Bett traurig sein und weinen? Ok. Sie wollen sich an mir abreagieren, weil sie das Leben wütend gemacht hat - vielleicht, eher nicht, aber wer weiß. Entscheidet der Moment, ob ich das zulasse und ansonsten ist die Tür erstmal zu - such dir einen anderen Sparingspartner. Sie wollen mit mir lachen, sich freuen, über wichtigen Unsinn reden, den Weltfrieden erörtern? Kein Problem - wenn ich Zeit und Lust darauf habe.

Sie wollen mir die Seele verkratzen, ihre Ängste auf mich projezieren, ein kleines heiß-kalt-spielchen anstoßen - klar, nur ohne mich. Da gibt es auch keine Regeln und keinen Verhandlungspielraum. Meine Seele steht nicht als Gegenstand der Unterhaltung anderer zur Verfügung. Kratz an den Grenzen - und geh. Fertig.

Ansonsten muss man mich in Ruhe lassen und mir meine Freiheit für meine Entwicklung lassen - und hat eine tiefenentspannte Partnerin die sich weigert anderer Menschen Arbeit zu leisten.
**********le_bw Mann
151 Beiträge
@Pixy
*oha* Da hast Du einiges an Subtext wahrgenommen und darauf geantwortet, den ich da gar nicht hineingelegt habe...
Ich wollte eine Diskussion über die von Dir geäußerte Sichtweise führen, nicht über Dich. Wie auch, ich kenne Dich nicht und weiß praktisch gar nichts von Dir. Und deswegen unterstelle ich Dir auch in keiner Hinsicht, schlecht zu kommunizieren, oder will Dich irgendwie belehren.
Was ich wollte, war ein Beispiel anbringen, was man als "Beziehungarbeit" ansehen kann und was nicht in Deiner Argumentation, warum sie aus Deiner Sicht keinen Sinn macht, enthalten war - und dann Deine Meinung dazu hören. Ich habe den Eindruck, dass wir da etwas aneinander vorbeireden, aber das ist ja auch nicht wild.

Im Sinn der allgemeinen Diskussion - und nicht spezifisch an Dich gerichtet - greife ich ein paar Punkte von Dir genannte auf und beschreibe meine Sichtweise dazu.

• Man kann mit manchen Menschen besser und mit manchen weniger gut kommunizieren - nicht, weil es dezidiert an einem der beiden liegt, sondern weil beide unterschiedliche Kommunikationsprotokolle haben. Die muss man teilweise aneinander anpassen. Das sehe ich als Arbeit und halte es für sinnvoll. Allerdings braucht nicht jeder diese Arbeit, bei vielen passen die Protokolle schon gut zueinander. Für die, die Probleme bei der Kommunikation haben, sind Regeln oft hilfreich - z.B. um zu vermeiden, dass beide sich gegenseitig hochschaukeln und der Ton immer aggressiver und unsachlicher wird.

• Gleichfalls wird es von vielen als "Arbeit" angesehen, einander über die Wünsche und Bedürfnisse, die man hat, zu informieren, ohne dass sich einer deswegen ändern muss. Vielleicht müssen sich Verhaltensweisen ändern, also Gewohnheiten, aber nicht die Persönlichkeit. Wenn ich anfange, gewaltfrei zu kommunizieren, bin ich m.E. deswegen noch lange kein anderer Mensch.

• Aus meiner Sicht sind äußere Faktoren unvermeidlich, aber sie ändern sich und man muss auf sie einzeln reagieren. Persönlichkeiten ändern sich deutlich langsamer; deswegen sind meines Erachtens die beteiligten Menschen die deutlich wichtigeren Faktoren, und das Zusammenspiel von Menschen ist etwas, was man verbessern kann, ohne dass sich gleich etwas an der Persönlichkeit ändert.

• Wenn man sich aufeinander eingespielt hat, kann man sich besser ohne Störungen durch Missverständnisse etc. dem Leben widmen. "Beziehungsarbeit" ist m.E. das sich aufeinander Einspielen und sich gegenseitig auf dem Laufenden Halten, was gerade Wichtiges in einem und mit einem passiert.

Diese Sichtweise möchte ich einfach neben Pixys Sichtweise stellen, nicht wertend, sondern als einfach ein anderer Blick. Manchen wird ihrer besser taugen, manchen meiner. Das ist alles
****_sl Frau
2.510 Beiträge
*oha* Da hast Du einiges an Subtext wahrgenommen und darauf geantwortet, den ich da gar nicht hineingelegt habe...

Ich nehme vor allem wahr, dass die Möglichkeit besteht, dass du in deinem Leben so etwas wie "Beziehungsarbeit" brauchst und möchtest. Es scheint dir eine gewisse Freude zu bereiten.

In diesem Fall - genieß es *g*

Nicht alle Erbsen im Topf sind gleich.
*******ara Frau
1.349 Beiträge
Mal nachgefragt ...
Ist denn "Arbeit an der Beziehung" gleichzusetzen mit ungeliebter Fron?

Ich bin vielleicht nicht gerade der "Held der Arbeit", aber es gibt ja auch Arbeit, die einem Freude bereitet?!

Und die man gerne leistet, weil das Ergebnis erfreut?! Weil man weiß, das es hinterher besser ist als vorher?!

Natürlich soll Beziehungsarbeit nicht zum Selbstzweck werden, sonst läuft es auf Nabelschau hinaus, und irgendwann mal ist jede Befindlichkeit zu Tode diskutiert worden.

Aber gelegentliche, oder meinetwegen auch regelmäßige "Verortung", wer gerade wo "steht", und wo man sich "treffen" kann, ist bestimmt nicht von Nachteil.
*******ben Mann
3.281 Beiträge
Arbeit
(meist um das nötige Kleingeld für den Lebensunterhalt zu verdienen)

oder

Berufung
(mache was mir Spaß macht und für mich sinnvoll ist und sichert mir im Idealfall auch ein Leben in Fülle; manche dann leider auch als Lebenskünstler)
*****gra Frau
5.083 Beiträge
Möglicherweise
ist nun zu diesem Thema schon das Wichtige gesagt. Es wiederholen sich die Gedankenansätze.... z.B zu Sichtweise von "Arbeit" hatte ich auch schon was Ähnliches gepostet.

Da es sehr viele gute Gedanken gab, wäre es gut, hier nun nichts zu zerreden. Jeder von uns Polyleben-Individualisten findet Anregungen in Fülle.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Noch neue Ansätze?

Sonst schließen wir den Thread.
**********derHB Mann
2.636 Beiträge
Warum kann der nicht einfach offen bleiben? Wenn neue Menschen dazu kommen, können die sich noch äußern.
Ich schreibe gleich etwas, hatte unter der Woche bisher kaum Zeit für Joy.

Ich finde es zudem merkwürdig, einen Thread schließen zu wollen, der bisher auf gar nicht so schlechte Resonanz stieß und erst 12 Tage alt ist. Zudem nehme ich mir als TE die Freiheit heraus, da auch mitreden zu dürfen. *smile*

Noch drei *kaffee* dann geht's los.
Falcon
Stimmt,
über die Arbeit in Beziehungen und was man da alles missverstehen kann, ist schon viel geschrieben worden.

Der andere Aspekt, der in der leicht provokant wirkenden Aufforderung - "Lebt die Liebe, die ihr habt" - steckt, ist alles, was mit dem Ausloten von Beziehungen zu tun hat, das Bewusstsein darüber, was mit diesem konkreten Partner oder dem Netzwerk möglich ist. Und darüber ist für mein Empfinden noch sehr wenig geschrieben worden.

Zu Beginn, in der Kennenlernphase, scheint im Hormonrausch häufig alles möglich zu sein, Erotik, Freundschaft, Partnerschaft. Im weiteren Verlauf kristallisiert sich dann heraus, was es dann tatsächlich ist, was die Beziehung ausmacht, sie im Idealfall über längere Zeit oder für immer trägt. Mischformen sind dabei wohl die Regel (siehe Wertedreieck), aber es wird immer einen Schwerpunkt geben, die eierlegende Wollmilchsau bleibt weiter romantisches Wunschdenken bzw. eine Illusion.

Wenn ich mir klarmache, welche Qualitäten in erotischer, freundschaftlicher und partnerschaftlicher Liebe stecken, ist es leichter, den aktuellen "Standort" des Beziehungswesens im Wertedreieck zu bestimmen und anzunehmen.

Laut Mary ist die erotische Liebe beispielsweise egoistisch. Wenn das stimmt, gehört das "gönnen können" einer weiteren Liebe im polyamoren Kontext zu einer anderen Beziehungsform, am ehesten zur freundschaftlichen Liebe. Kann ich nun das in Perfektion, das "Gönnen", hat das Auswirkungen auf die anderen Liebesformen, kann diese sogar beschädigen, siehe einer meiner vorherigen Posts. Nach meinem Gefühl nimmt die partnerschaftliche Liebe am ehesten "Schaden" resp. der Schwerpunkt verlagert sich von dort weg. Mary sieht das im monoamoren Kontext anders. Er sieht, wie im ersten Satz dieses Absatzes erwähnt, die erotische Liebe als egoistisch an. Sie wird also am meisten beschädigt, wenn ein Partner sich "freundschaftlich" verhält und dem Gegenüber sein Begehren für eine weitere Person gesteht.

Wie seht ihr das? Ich habe beispielsweise aufgrund dieser Überlegungen vor zwei Tagen meine Position im Wertedreieck (s.o.) aufgrund dieser Erkenntnis und der Berücksichtigung weiterer Aspekte von der Partnerschaftsseite auf die Freundschaftsseite verlagert. Als freundschaftliche Qualitäten, wie Loyalität und Treue (in die Freundschaftsverbindung) als Irrtum bzw. einseitig erkannt wurden, war keine Basis mehr vorhanden.

Schönen Freitag
*blume*
Falcon, die gern noch weitere Ausführungen machen würde, aber jetzt keine Zeit mehr hat.
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