Das Verborgene sichtbar machen
Es gibt Momente, da geschieht etwas beinahe magisches. Oftmals sind es diese Momente, wenn etwas verborgendes für einen kleinen Moment beinahe sichtbar wird. So ist es im BDSM sehr oft so, dass nicht das sichtbare es ist, was uns innerlich so sehr reizt sondern oftmals das, was hinter Andeutungen durchschimmert, was sich nur erahnen lässt.
Es ist das Spiel zwischen dem Verstecken und dem Zeigen, das einen tiefliegenden Nerv berührt- wie ein Tanz zwischen der Grenze der eigenen inneren Welt und der Öffentlichkeit.
Manchmal in einem ruhigen Moment frage ich mich innerlich:
Was genau zieht uns an dieser Grenze so magisch an?
Ist es der innere Wunsch, etwas preiszugeben, ohne alles von sich offenzulegen?
Oder ist es die Faszination, dass wir uns durch das kleine Geheimnis selbst nochmal intensiver spüren und wahrnehmen?
Es ist als würde das Verborgende an Bedeutung gewinnen, wenn es in die Nähe des Sichtbaren gleitet.
Zu diesen Fragen hab ich mir einige Gedanken gemacht, die ich gerne teilen würde und gespannt bin auf eure Gedanken zu diesem Thema.
• Der Reiz des Unausgesprochenen
Vielleicht ist es so, dass es oftmals das ist, was wir so in der Öffentlichkeit nicht aussprechen oder zeigen, wie stark es uns prägt innerlich. Das Verbergen dessen schenkt uns Macht über unser Innerstes, während das kleine, bewusste Zeigen Raum für Phantasie und Möglichkeiten öffnet - nicht nur bei anderen sondern auch bei uns selber.
-Sichtbar sein, ohne gesehen zu werden
Es liegt ein besonderer Zauber da drin, dass wir uns sichtbar machen können ohne das alle es wirklich erkennen. Es ist eine Art stiller Tanz mit der Wahrnehmung der anderen - ein kleines Flüstern statt eines lauten Rufes.
• Das Spiel mit der Grenze
Die Grenze zur Öffentlichkeit hat etwas aufregendes. Sie ist der Ort, an dem wir uns selber herausfordern können - eine kleine Mutprobe, eine stille Ermächtigung. Doch diese Grenze immer wieder zu betreten erfordert auch eine Balance zwischen Mut und Rückzug.
• Der innere Spiegel
Oft ist es weniger die Reaktion der Außenwelt, die uns reizt sondern mehr die Art, wie wir uns selber sehen. Die Entscheidung etwas zu zeigen oder auch zu verbergen, wird wirkt wie ein innerer Spiegel - sie spiegelt unsere Ängste, unsere Wünsche und unser Selbstbewusstsein wieder.
Als abschließenden Gedanken möchte ich festhalten, dass es vielleicht genau dieser Zauber des "fast-sichtbaren" ist, der uns so sehr fesselt. Es ist die Spannung zwischen Kontrolle und Hingabe, zwischen verstecken und zeigen, was uns immer wieder an die Grenze zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit zieht. Und vielleicht erlaubt uns diese Grenze auch, dass wir uns selbst auf eine Weise begegnen, wir wir es im Verborgenden niemals alleine könnten.
Ich würde mich freuen über eure Gedanken und Gefühle zu dieser Thematik zu hören.