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Arbeitsqualität von Auszubildenden

****or Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
Arbeitsqualität von Auszubildenden
Hallo,

Ich habe mich gerade eine Weile mit einer Kollegin aus der Pflege unterhalten, die sich sehr darüber beschwerte, dass "man die Schüler heutzutage allesamt in die Tonne treten" (Zitat Ende) könne.

So solle es derzeit sein, dass die Schüler über die Maßen (im Vergleich zu vor etwa 10 Jahren) unmotiviert seien, Anweisungen nicht befolgten, sich weigerten Schellen zu bedienen und bereits vor ihrer Zeot den Feierabend anträten, selbst wenn die Arbeit noch nicht erledigt sei.


Mich würde nun interessieren, welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Könnt ihr sowas auch berichten? Ist das ein generelles Problem in der Pflegeausbildung oder nur ein hausgemachtes unserer Einrichtung?

Ich freue mich auf eure Erfahrubgsberichte.
********7828 Mann
21 Beiträge
Das ist ein generelles Problem.
Den jungen Damen und Herren die heute die Ausbildung machen hätten wir vor 10 Jahren die Bewerbungen zurückgeschickt. Wir haben Pflegenotstand und müssen nehmen was wir bekommen. Leider
****90 Mann
256 Beiträge
Tatsächlich habe ich das gleiche gehört seitens vom KH. Die Schüler sind faul, unmotiviert und kennen vorallem keinen Anstand gegenüber Vorgesetzten.

Wir im RD haben nicht solche Probleme weil wir unsere Azubis meist vom FSJ oder aus den Bereitschften übernehmen.
****ma Frau
224 Beiträge
Ich bin seit 7 Jahren Praxisanleiterin und ich kann durchaus eine Tendenz dazu erkennen. Natürlich gibt es auch nach wie vor gute, interessierte, fleissige Schüler. Aber, ein großer Teil ist gefühlt wirklich so. Pflege machen, ne , keine Lust, Vitalzeichen messen viel zu langweilig, lieber am besten 1. Kurs 1. Einsatz Medikamente richten, Infusionen machen usw. . Nicht selten habe ich erlebt, dass die Schüler nicht wissen, wie binde ich einen Schuh, wie benutze ich einen Waschlappen (Zitat: Und wie wasche ich mit dem Ding jemand das Gesicht ), wie wische ich einen Tisch ab oder wie schlage ich eine Bettdecke und ein Kissen auf. Dinge, die meiner Meinung nach nicht in der Ausbildung gelehrt werden sollten, sondern im Elternhaus. Dazu häufig die Einstellung, wozu soll ich aufs Examen lernen, wenn ich durchfliege hänge ich eben ein Jahr dran. Auch die ständigen Diskussionen warum ein Schüler jetzt etwas machen soll. Ja, hört sich vielleicht blöd an, aber ich hätte mich das in meiner Ausbildung nicht getraut. Und die ist jetzt nicht soooo ewig her.
Was ich aber auch mitbekommen: Das liegt nicht an der Pflege ansich. Freunde die in anderen Bereichen arbeiten, KFZ, Büro, Gastronomie, berichten das selbe. Auch da scheint es zunehmend schlechter zu werden was die Schüler angeht.
Woran das jetzt liegt *nixweiss*
******011 Frau
3.092 Beiträge
Guten Abend, *wink*

Es gibt immer solche und solche Menschen.

Ich selbst bin immer total motiviert.

Seit über 1 Monat haben wir eine neue kollegin- frisch fertig mit der Ausbildung. Sie hat die Weisheit mit Löffeln gegessen und schaut gerne weg, wenn es um Arbeit geht. *gr*

Ich finde es furchtbar, wenn Menschen total eingebildet sind und Ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß erledigen. Notstand *ja*, aber die nachfolgende Generation *umfall*.


Ich habe leider nur schlechte Erfahrungen gemacht. *augenzu*

LG

Ebba
****ah Frau
334 Beiträge
Hallo ihr lieben *blumenschenk*

Leider habe ich auch die Erfahrungen gemacht. Ich machte mein Examen 1995 *g* meine "alte Schule" gibt es noch - selbst die Lehrkräfte sind noch die gleichen. An was liegt es also *nixweiss*
Ich muss euch nicht erzählen dass unser Job viiiiiel mehr Wertschätzung braucht,eine bessere Bezahlung und familienfreundliche bzw.lebensfreundliche Arbeitszeiten.
So lange wir das nicht hin bekommen, wird sich an der Motivation einzelner nichts ändern.
Aber wie bereits erwähnt... in anderen Branchen schaut's nicht besser aus.
Mein Bruder ist Maurermeister, er sucht seit Jahren einen deutschsprechenden Maurer und findet keinen.
Ich leite drei Wohngemeinschaften mit unterschiedlichen Krankheitsbildern und multikulturelle Mitarbeiter.
Ich muss mir Gedanken machen,meine Mitarbeiter sind alle Ü40 und momentan rückt nichts " junges" nach *traurig*

Habt einen erholsamen Sonntag
****olu Frau
66 Beiträge
Diesen Eindruck kann ich leider auch bestätigen. Natürlich gibt es auch nach wie vor motivierte Azubis, aber ein Großteil lässt mich schaudern. Es wurden fast täglich Anordnungen ignoriert, anderseits ungefragt Dinge getan (z.B. alle Medikamente vom Notfalltablett in den Schrank geräumt, Formulare im Pc geändert), sie kamen und gingen nach Gutdünken, waren beeindruckend vergesslich, während der Arbeitszeit wurde viel mit dem Handy telefoniert, Nachrichten ausgetauscht, zig Selfies gemacht und viel Zeit mit den Patienten beim Rauchen verbracht. Diesbezügliche Ermahnungen fruchteten nur kurzzeitig.
****tim Paar
673 Beiträge
Ich muss dem leider soweit zustimmen, es ist nicht besser geworden...
Leider kann ich den Eindruck aus dem Rettungsdienst so nicht teilen @****90
Auch hier ist es bei Weitem nicht mehr so. Insbesondere wenn die einen Ausbildungsplatz ergattert haben, geht es bei den jungen Notsan Azubis schnell los. Sie bekommen mit, wie krass der Arbeitsmarkt aktuell ist und glauben, dass sie "King Louis" sind.
Auch werden oft Dinge von ihnen getan und behauptet, wovon sie absolut noch keine Ahnung haben - und / oder sie meinen direkt nach Dienstübernahme gehört ihnen die Couch.
Klar, es gibt auch sehr Gute! Aber die Veränderung ist auffallend...
Hallo
Es hat schon einen Grund das bei uns im Haus kein Azubi direkt unbefristet übernommen wird.
Bei vielen zeigt sich auch erst nach dem Examen wie sie wirklich sind.

Das scheint aber ein generelles Problem über alle Bereiche zu sein

Lg
******011 Frau
3.092 Beiträge
Bin ich froh, dass es auch anderen so geht. *puh*

Alle um die 30 sind echt motiviert, aber der Rest ab 20 *umfall* *crazy* *wuerg*

Unser Berufstand sollte mehr von Arbeitgeberseite unterstützt werden!

Wenn wir in 30 Jahren mal Rentner sind, kommt mir jetzt schon das grauen....


Kommt gut in den Tag und lasst euch nicht von den Neulingen ärgern..... *blume*
****tim Paar
673 Beiträge
Ich hoffe noch auf die Einsicht...
Sind wir nicht alle mal angefangen und waren wir nicht alle auch mal "Neuklug" und hatten die Weisheit mit Löffeln gefressen??
Ich weiß mit Sicherheit, dass wir früher mehr Respekt hatten.
Neue Ideen und die Welt verbessern, das wollten wir auch, aber unpünktlich, aufmüpfig und uneinsichtig, das gab es nicht!

Das ist jedoch ein gesellschaftliches Gesamtproblem.

Die Ausbildung abbrechen, wenn es zu anstrengend wird, erst mal nix tun und dann was neues "ausprobieren" heute durchaus üblich.
Angst vor Brüchen und Fehlzeiten im Lebenslauf *nixweiss* nicht vorhanden

Die Zukunftsaussichten sind auch für mich erschreckend.....

Obwohl unsere Eltern und besonders Großeltern uns wohl auch erschreckend fanden *lol*
**********chami Mann
372 Beiträge
Von meiner Züricher Freundin hab ich dies Erfahren
Sie gab der 2 jährigen Azubine den Auftrag Medikamente zu richten und die Praktikantin gerade übernommen ins Erste Ausbildungsjahr und eine Woche auf Station ; sollte die Namensschilder schreiben und die Medikamenten Träger dazu vorrichten .
Nach einer geraumen Weile sah sie wie die gerade neu angefangene Auszubildende am Medikamente richten war und von der 2 jährigen weit und breit keine Spur .
diese war im Schwestern Zimmer am Telefon und am Simsen ....
Das das ganz gegen die Vorschriften war erübrigt sich von selbst .
Dies war der gerade "neu übernommenen Praktikantin"aber nicht anzulasten .
Aber das es dann einen "Anschiß" gab wollte die im 2. Jahr der Ausbildung befindende Krankenschwester nicht richtig einsehen -
Hat sich dann auch noch erdreistet bei der Leitung der Auszubildenden sich zu beschweren ....über die Stationsleitung !
Von eigenen Fehlern ablenken und andere Beschuldigen und das als Auszubildende im 2 Jahr .
Was da wohl in der Erziehung fehl gelaufen ist , das Frage ich mich auch -
Diese Festellung muss ich leider bestätigen. Über die Jahre hat sich das sehr verändert.
Viele Jugendliche wollen lieber schneller Geld verdienen.
Berufe wie unsere werden unattraktiv.
Die Bezahlung allem voran.
Hinzu kommt das viele junge Menschen gar nicht mehr gelernt haben was Empathie bedeutet.
Den sind andere völlig egal.
Heutzutage wird Respekt klein geschrieben.
Fängt bei Dingen wie bitte und danke schon an 🙄
******011 Frau
3.092 Beiträge
Leider *ja*.......

Es ist schlimm!
****f_E Mann
21 Beiträge
Guten Tag,
ich bin selber Azubi im Medizinischen Bereich mache zur Zeit den MTA.
Habe voher Erfahrungen als Combat First Responder Charlie bei der Bundeswehr gemacht und habe 2 anläufe als Azubi in Krankenhäusern als Pfleger gemacht.
Ich verstehe den Unmut der zurecht besteht gegen Auszubildende, allerdings muss man auch beachten das es von den Fertigen Kräften wie auch den Lehrern gewisse Dinge erwartet und gefordert werden die der normale Azubi nicht machen darf u./o. kann.
Als Beispiel nehme ich dafür auf der Station Sachen wie Blut abnehmen, Medikation vorbereiten und Gespräche mit Angehörigen führen über das Krankheitsbild und alles drei ohne richtige Vorbereitung. Ich bin in den 1. 6 Monaten nicht rechtlich geschützt sollte was schief gehen, ich habe weder die Erfahrungen noch die Expertise mit Angehörigen über die Zustände zu sprechen.
Ich persönlich kann Blut abnehmen auf grund meiner
****f_E Mann
21 Beiträge
Zitat von ****f_E:
Guten Tag,
ich bin selber Azubi im Medizinischen Bereich mache zur Zeit den MTA.
Habe voher Erfahrungen als Combat First Responder Charlie bei der Bundeswehr gemacht und habe 2 anläufe als Azubi in Krankenhäusern als Pfleger gemacht.
Ich verstehe den Unmut der zurecht besteht gegen Auszubildende, allerdings muss man auch beachten das es von den Fertigen Kräften wie auch den Lehrern gewisse Dinge erwartet und gefordert werden die der normale Azubi nicht machen darf u./o. kann.
Als Beispiel nehme ich dafür auf der Station Sachen wie Blut abnehmen, Medikation vorbereiten und Gespräche mit Angehörigen führen über das Krankheitsbild und alles drei ohne richtige Vorbereitung. Ich bin in den 1. 6 Monaten nicht rechtlich geschützt sollte was schief gehen, ich habe weder die Erfahrungen noch die Expertise mit Angehörigen über die Zustände zu sprechen.
Ich persönlich kann Blut abnehmen auf grund meiner
beruflichen Vorgeschichte. Wenn ich die verlangten Sachen nicht mache bekomme ich schlechtere Bewertungen, in der Schule lernt man meistens was ganz anderes als man nachher in der Praxis macht was das ganze lernen in vielen Fällen einfach obsolet macht. Die Träger hinter den Schulen/Krankenhäusern machen es auch nicht unbedingt leichter ich wurde bei einer Ausbildung in der Probezeit gehen lassen, trotz 0 Fehltagen und einem glatten 1 Schnitt einzige Grund der mir und den anderen 5 einfällt, die auch gefeuert wurden, ist das wir die Auszubildenden Vertretung wieder ins Leben rufen wollten weil es seid 10 Jahren keine mehr gab. Natürlich bin ich sauer und habe keinen Bock mehr, es gibt bestimmt viele Beispiele die in die andere Richtung gehen und ich sag selber ja auch das es Zurecht den Anschein macht aber man darf nicht alles verallgemeinern.
Mit freundlichen Grüßen,
Josef *hutab*
P.S.: Entschuldigung habe den einen Abgeschickt als ich was korrigieren wollte
****or Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
@****f_E

Vielen Dank für die Sichtweise eines Auszubildenden.
Es ist immer wichtig, beide Seiten der Medaille zu kennen.

Zu deinem Kritikpunkt bezüglich der Aufforderung zu Tätigkeiten, die du nicht machen darfst kann ich dir nur Folgendes sagen:

Grundsätzlich hast du die Durchführungsverantwortung für alle Aufgaben, die du übernimmst, ungeachtet dessen, ob du sie machen darfst oder nicht.
Daher rate ich dir immer alle delegierten Aufgaben zu verweigern, die du nicht kannst oder darfst.
Im zweiten Schritt ist dann da die Frage, um welche Aufgabe es sich handelt und wer sie delegiert hat.

Es gibt Aufgaben, die von der Pflege verrichtet werden. Hierzu zählt das von dir angesprochene Richten der Medikamente (mit einigen bestimmten Ausnahmen).
Das ist eine Aufgabe, die dir delegiert werden darf, sofern du praktisch und theoretisch vorbereitet bist. Der übliche Gang ist, dass du die Theorie vermittelt bekommst, dann unter Aufsicht übst und es dann zum Schluss alleine machst (im Idealfall mit Nachkontrolle durch eine examinierte Kraft.) Übernimmst du die Aufgabe, obwohl du keine Ahnung hast, was du da tust und kommt es zum Patientenschaden, hast nicht nur du ein Problem, sondern auch die Kraft, die die Aufgabe an dich delegiert hat. Denn es gehört zu ihrer Sorgfaltspflicht sich zu vergewissern, dass du die Aufgabe erfüllen kannst.

Dann gibt es Aufgaben, die klassischerweise ärztliche Tätigkeit sind, aber durchaus an die Pflege delegiert werden dürfen. Hierzu zählt das Blutabnehmen oder das Legen von venösen Zugängen. Auch hier gilt nach wie vor die oben beschriebene Sorgfaltspflicht; wenn ich eine Pflegekraft anweise, so etwas zu tun, muss ich sichergehen, dass sie es auch kann.
Darüber hinaus gibt es in den meisten Häusern interne Dienstanweisungen, die so etwas regelt. So kann es beispielsweise sein, dass ich diese Aufgaben in ein und dem selben Haus in der ZNA an die Pföege delegieren darf, auf einer peripheren Station jedoch nicht. Informier dich da am besten, wie das bei euch gehandhabt wird.
Allerdings würde es mir im Traum nicht einfallen, solche Aufgaben an Schüler zu delegieren. Was passieren kann ist, dass ich eine examinierte Kraft anweise und diese die Aufgabe an einen Schüler weiterdelegiert. Und das darf sie auch, sofern sie ihrer Sorgfaltspflicht nachkommt und keine Dienstanweisung dagegen spricht.

Und schließlich gibt es noch die Tätigkeiten, die nur von Ärzten durchgeführt werden dürfen. Hierzu zählen die Aufklärungen über Krankheiten und Verläufe. Dieses Thema ist sogar so heikel, dass sich Juristen sogar darüber streiten, ob dies an Medizinstudenten delegiert werden darf.
Wenn dir jemand so eine Aufgabe überträgt, gibt es da nur eine Antwort, die du geben darfst: "Nein, das ist ärztliche Aufgabe!"
****f_E Mann
21 Beiträge
Zitat von ****or:
@****f_E

Vielen Dank für die Sichtweise eines Auszubildenden.
Es ist immer wichtig, beide Seiten der Medaille zu kennen.

Zu deinem Kritikpunkt bezüglich der Aufforderung zu Tätigkeiten, die du nicht machen darfst kann ich dir nur Folgendes sagen:

Grundsätzlich hast du die Durchführungsverantwortung für alle Aufgaben, die du übernimmst, ungeachtet dessen, ob du sie machen darfst oder nicht.
Daher rate ich dir immer alle delegierten Aufgaben zu verweigern, die du nicht kannst oder darfst.
Im zweiten Schritt ist dann da die Frage, um welche Aufgabe es sich handelt und wer sie delegiert hat.

Es gibt Aufgaben, die von der Pflege verrichtet werden. Hierzu zählt das von dir angesprochene Richten der Medikamente (mit einigen bestimmten Ausnahmen).
Das ist eine Aufgabe, die dir delegiert werden darf, sofern du praktisch und theoretisch vorbereitet bist. Der übliche Gang ist, dass du die Theorie vermittelt bekommst, dann unter Aufsicht übst und es dann zum Schluss alleine machst (im Idealfall mit Nachkontrolle durch eine examinierte Kraft.) Übernimmst du die Aufgabe, obwohl du keine Ahnung hast, was du da tust und kommt es zum Patientenschaden, hast nicht nur du ein Problem, sondern auch die Kraft, die die Aufgabe an dich delegiert hat. Denn es gehört zu ihrer Sorgfaltspflicht sich zu vergewissern, dass du die Aufgabe erfüllen kannst.

Dann gibt es Aufgaben, die klassischerweise ärztliche Tätigkeit sind, aber durchaus an die Pflege delegiert werden dürfen. Hierzu zählt das Blutabnehmen oder das Legen von venösen Zugängen. Auch hier gilt nach wie vor die oben beschriebene Sorgfaltspflicht; wenn ich eine Pflegekraft anweise, so etwas zu tun, muss ich sichergehen, dass sie es auch kann.
Darüber hinaus gibt es in den meisten Häusern interne Dienstanweisungen, die so etwas regelt. So kann es beispielsweise sein, dass ich diese Aufgaben in ein und dem selben Haus in der ZNA an die Pföege delegieren darf, auf einer peripheren Station jedoch nicht. Informier dich da am besten, wie das bei euch gehandhabt wird.
Allerdings würde es mir im Traum nicht einfallen, solche Aufgaben an Schüler zu delegieren. Was passieren kann ist, dass ich eine examinierte Kraft anweise und diese die Aufgabe an einen Schüler weiterdelegiert. Und das darf sie auch, sofern sie ihrer Sorgfaltspflicht nachkommt und keine Dienstanweisung dagegen spricht.

Und schließlich gibt es noch die Tätigkeiten, die nur von Ärzten durchgeführt werden dürfen. Hierzu zählen die Aufklärungen über Krankheiten und Verläufe. Dieses Thema ist sogar so heikel, dass sich Juristen sogar darüber streiten, ob dies an Medizinstudenten delegiert werden darf.
Wenn dir jemand so eine Aufgabe überträgt, gibt es da nur eine Antwort, die du geben darfst: "Nein, das ist ärztliche Aufgabe!"

Dankeschön für die Antwort.
****tim Paar
673 Beiträge
Ich gehe komplett mir Dir d'accord, nur dieser Abschnitt ist strittig:

Zitat von ****or:
@****f_E

Was passieren kann ist, dass ich eine examinierte Kraft anweise und diese die Aufgabe an einen Schüler weiterdelegiert. Und das darf sie auch, sofern sie ihrer Sorgfaltspflicht nachkommt und keine Dienstanweisung dagegen spricht.


Lt. aktueller Rechtsauffassung ist eine weitere Delegation nach unten nicht möglich.
Für die Schulung der Maßnahmen ist der Arzt verantwortlich. Wenn sich dieser vergewissert hat, dass der Delegationsnehmer die Maßnahmen beherrscht, dann kann die Maßnahme an die somit qualifizierte Kraft delegiert werden.
In einem System, z.B. Krankenhaus, Rettungsdienst oder Praxis, ist die Anleitung und Freigabe durch den medizinischen Leiter (Arzt) zu verantworten und durchzuführen. Die Durchführung kann er wiederum beauftragen.
...
Auch die Aufklärung der delegierten med. Maßnahmen, die delegationsfähig sind, hat akkurat nach allen Maßgaben und mit Abschluss durch Einverständnis zu erfolgen, kann jedoch durch die beauftragte Person erfolgen.

Gruß
****f_E Mann
21 Beiträge
Mich stört es auch nicht Tätigkeiten durch zuführen ich finde es nur schlimm wenn ich rechtlich nicht abgesichert bin und ich diese Tätigkeiten dann auch weder in der Theorie noch in der Praxis erklärt bekommen habe, nach dem Motto wurde dir schon Blut abgenommen in deinem Leben, alles klar dann kannst du das machen.
Ich nehme das jetzt einfach als Beispiel weil das auf der Station Gang und Gäbe war.
Lg Josef *hutab*
*******njoe Mann
611 Beiträge
Arbeitsqualität, Qualifikation, Motivation, Zeitgeist

Diese vier Aspekte erscheinen mir persönlich als wichtige Komponenten der Diskussion um unserern kostbaren Nachwuchs. Politisch inkorrekt aber der Einfachheit halber bennene ich alle im Folgenden mit dem männlichen Geschlecht. Die möglicherweise überwiegenden Damen oder Neutralgeschlechtlichen "Mediziner Profis" mögen diesen faux pas geflissentich übergehen oder sogar großzügig verzeihen.

Die Arbeitsqualität richtet sich meiner Meinung nach nicht nur nach den Bedingungen des Auszubildenden sondern insbesondere auch nach den Bedingungen des Ausbilders. Anders gesagt: Der Azubi ist immer nur so gut wie seine Ausbildung. Wenn also möglicherweise wenig Zeit ist, denselbigen einzulernen, brauche ich mich nicht wundern, wenn die Arbeitsqualität schlecht ist. Wenn also möglicherweise meine eigene Arbeitsqualität schlecht ist, weil ich selbst nicht über die nötige Ausbildung verfüge oder nicht in der Lage bin, eine strukturierte Anweisung zu erteilen brauche ich mich also nicht wundern.....
Wenn das Umfeld des Auszubildenden ein schlechtes Vorbild ist.....ständig am Rauchen?...ständig am what`s app? Fasst Euch also zuallererst einmal an der eigene Nase und hinterfragt die Bedingungen unter denen Eure Auszubildenden ausgebildet werden.

Die in den vergangenen Jahren sinkende Qualifiaktion wurde ja bereits diskutiert, man darf heute in unseren wunderbaren Gesundheitsberufen froh sein, wenn man überhaupt noch Auszubildende bekommt. Wo also früher noch die mittlere Reife vorausgesetzt wurde, reicht heute schon auch mal ein miserabelster Hauptschulabschluss und minimale Deutschkenntnisse. Erscheinungsbild, Kleidung, Geruch lassen wir an dieser Stelle einmal aussen vor. By the way, wie geht Ihr mit einer nach Nikotinrauch stinkenden Bewerbung um, die noch das MIttagsmenü in Form von Fettflecken dokumentiert, die im Übrigen nicht an Euch sondern an irgendwelche anderen Stellen gerichtet ist?

Die mangelnde Motivation ergibt sich gegebenenfalls zwangsweise aus den oben genannten Rahmenbedingungen. Schlimmer allerdings finde ich persönlich einen initial hoch motivierten Auszubildenden zu demotivieren, sei es durch die Bedingungen am Ausbildungsplatz, sei es durch das persönliche Umfeld oder womöglich in der Berufsschule.

Und schliesslich spielen gesellschaftliche Strömungen eine große Rolle. Unter jungen Menschen ist "Spass haben" einer der relevanten Lebensinhalte. Sicherheit und Klimasschutz seien auch noch wichtig, so habe ich es kürzlich von einem renommierten Jugendforscher gehört. Verantwortung, Pflichtbewusstsein?? Eher nicht so..... Befindlichkeitsstörungen führen ganz schnell einmal zur Arbeitsunfähigkeit, auch sachliche Kritik wird schnell einmal als persönlich empfundene Kränkung am Arbeitsplatz empfunden, die darauf folgende Arbeitsunfähigkeit dauert unter Umständen wochenlang.

Es ist dies der "Zeitgeist" und damit müssen wir alle uns auseinandersetzen und uns vor allem um die Gründe fragen. Auszubildende sind die "Heroes of tomorrow", sie sind im Übrigen die Rentenzahler von morgen (Eure, nicht meine *mrgreen*).

*sonne* aus München

Herr Marzipan
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