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Liebe, Sex und Angst vor der „falschen“ Reihenfolge!

Liebe, Sex und Angst vor der „falschen“ Reihenfolge!
Ich bin der Meinung, dass Sex die Krone der Liebe ist. Aber mein Fundament bröckelt in Selbstzweifel. Deshalb hier, in dieser auf Liebesdingen spezialisierten Gruppe mein Problem:
Ich habe Angst vor Enttäuschung, Schmerz und Liebeskummer. Ich verliebe mich sehr schnell und sehr tief. Ich kann nicht damit umgehen, wenn meine Gegenüber erstmal das Körperliche im Vordergrund sieht und schon garnicht, wenn sie den Sex von Liebe trennt. Ich will Vertrautheit, Partnerschaft und Liebe - mit Sex als Sahnehäubchen!
Bin ich da aus der Zeit gefallen? Ist das alles nur Illusion? Wie seht Ihr das?
Micha
****ay Frau
4.607 Beiträge
Hallo Micha,

ich steh gerade etwas "zwischen den Stühlen", weil ich auf der einen Seite genau weiß, wovon du redest, aber auf der anderen für mich polyamorie gar nicht geht....

Ich habe dir gegenüber den Vorteil, dass ich mich nicht mehr schnell verlieben kann, weil ich zu oft verarscht wurde!

Vielleicht hilft es dir, wenn du deine Gefühle erstmal genau reflektierst und dich fragst, warum die andere Person anziehend auf dich wirkt.
Wenn du merkst, dass es "nur" um Sex geht, dann geh... Bevor du mehr Gefühle entwickelst!

Liebe Grüße
Hallo Micha,
ich finde nicht das du aus der Zeit gefallen bist, sondern das deine Haltung, etwas Wertvolles ist,
denn so behältst du dir die Liebe und tauschst nicht die Menschen nach Fleischeslust aus.

Wobei ich weder sage das eine ist falsch, das andere ist richtig, es ist eine Entscheidung jedes einzelnen,

Also ich kann deine Haltung nur teilen, mache das aber für mich nicht zum Absolutismus, das ich auch mal in eine Situation kommen kann, wo die Reize einer Frau, mich förmlich in meiner Haltung austrixen,
dann ist das eben so für den Augenblick.

Das du dich schnell und tief verliebst, kann viel bedeuten, z.B. das du ein tiefes Vertrauen ins Leben hast, aber auch das du vielleicht halt suchst.

Wenn du darüber Klarheit haben möchtest, könntest du das in einer Familienaufstellung mal zum Thema in einer Aufstellung machen, (nähere Info,s hierzu per PN)
*********frau Frau
9.160 Beiträge
Hallo Micha,

Ich finde, du hast so eine TOLLE Frau, dass sich in meinen Augen alle Fragen erübrigen, oder?

Alles Liebe von

Gabi
******rio Mann
833 Beiträge
Ich denke, dass es in dieser Frage wichtig ist sich viel mehr als nur die üblichen Klischees vor Augen zu führen:
Was ist eigentlich Liebe? Eine brauchbare Definition davon gibt es nicht und daß die "romantische" Definition ein Humbug ist wissen wir hoffentlich hier alle Anwesenden
Es gibt nämlich Zwei Wege der Empfindungen/Entscheidungen - der emotionale Kleinhirn (Bauchgefühl/Verlangen/Leidenschaft/etc.) der für alles irrationale zuständig ist. Er bringt uns dazu uns zu verlieben. In unseren jungen Jahren ist er federführend für unsere Partnerentscheidungen und das führt zu häufig wechselnden Partnern. Wer kennt das nicht wenn ein Teenie sagt: "wir waren lange zusammen - ganze 6 Wochen!" *lol*
Und das alles nennen wir "Liebe"
Erst später fängt der Großhirn an sich einzuschalten (passen die Hobbies/ist das eine gute Partie/kann Familie gründen/etc.)
Und plötzlich nennen wir diese Entscheidung "Liebe".
Interessant ist, dass mit der s.g. Midlife-Crisis sich das alles noch Mal umdreht und wir fangen mit dem gleichen Unsinn wieder von vorne und letztendlich geht es bei den meisten genauso schief.

Wenn wir auf die Geschichte zurückblicken: Vor dem Romantismus haben die Eltern die jungen Erwachsenen zum Paar zusammengesetzt und damit wurde der Kleinhirn ignoriert. Die Partnerschaften haben funktioniert und die Leidenschaft wurde wo anders ausgelebt. Komischerweise hielten solche Partnerschaften das ganze Leben lang. Ob glücklich, bezweifle ich. Aber auf jeden Fall gut funktionierend.
Seit dem Romantismus glauben wir dass es anders herum besser ist. Voll der Reinfall. Wir denken irrtümlicherweise, daß die Leidenschaft alle Probleme löst. Tut sie nicht, der Alltag zeigt die Unfähigkeit Probleme partnerschaftlich zu lösen und die angebliche große "Liebe" endet meistens in ekelhaften Scheidungskrieg.

Was ist nun die beste Art von "Liebe"?
Höchstwahrscheinlich die gute Mischung von beiden Gehirnteilen - jemand der uns animalisch anzieht aber gleichzeitig eine gute Partie ist. Aber im Endeffekt muss uns allen nur klar werden, daß es sowas wie "DIE große Liebe" (Nadel im Heuhaufen) gar nicht gibt. Daher erübrigt sich auch die Frage wann man Sex haben soll oder wann man heiraten soll. Es ist nämlich komplett wurscht ... Egal was wir wann tun, es ist immer nur aus dem Blickwinkel unserer zwei Gehirne richtig oder falsch.
Deshalb mein Rat - tut das wonach es euch gerade ist. Es spielt eh keine Rolle für die
Zukunft eurer Beziehung. Löst euch los von diesem romantischen Sch...ß und lebt endlich. Wir sterben nur ein Mal, leben aber hoffentlich jeden Tag.
******age Mann
3.117 Beiträge
Lieber Micha,
hm, grundsätzlich kann ich das alles nachvollziehen,
dennoch bleiben für mich Fragen offen.

Ich bin der Meinung, dass Sex die Krone der Liebe ist.
Das sehe ich ähnlich - dennoch muss der Sex eben passen.
Warum polyamor, wenn es mit Deiner Frau passt und Dir
der Sex nicht so wichtig ist? Hinterfrage Dich einmal selbst.

Aber mein Fundament bröckelt in Selbstzweifel.
Ich habe Angst vor Enttäuschung, Schmerz und Liebeskummer.
Wenn es im Leben mit Deiner Frau passt,
solltest Du doch von der Beziehung getragen sein?
Was ist denn der Ansatz? Besitzen wollen?
Echte liebe kennt keine Enttäuschung,
außer, der Sex passt überhaupt nicht, oder?

Ich verliebe mich sehr schnell und sehr tief.
Das ist doch eine total schöne Eigentschaft!
Ich weigere mich grundsätzlich, aufgrund meiner
(negativen) "Erfahrungen" in die Bremse zu gehen
und bin jeder neuen Partnerin gegenüber offen.

Ich kann nicht damit umgehen, wenn meine Gegenüber
erstmal das Körperliche im Vordergrund sieht und schon garnicht,
wenn sie den Sex von Liebe trennt.
Als ich Deinen Post gelesen habe, dachte ich anfangs,
der käme von Deiner Frau. Ich habe als Mann auch eher
Deine Einstellung, doch meist haben diese eher Frauen.

Meine Empfindung dazu:
Ich bin Beziehungen immer von der Seele- und Liebe-
Seite her eingegangen und dann passt der Sex nicht,
im Grunde würde ich mir einmal wünschen, mutiger zu
sein und erstmal wegen Sex eine Beziehung eingehen.
Sex und Liebe trennen? Hm, weiß nicht, ob das geht
für mich.
Nicemario
Danke für deinen Beitrag,
Aber so einfach ist das alles nicht, sondern Hochkomplex.
Aus Wissenschaftlichen Erkenntnissen, suchen wir nicht die Menschen nicht Bewusst aus, also unserem kleinen Teil des Bewusstsein, sondern die Rolle übernimmt unser Unterbewusstsein,
was auch für die Evolution wichtig war, sonst würden wir heute alle nicht hier sein.

Es gibt viele Menschen, die leider in Familienmustern hängen, (Beweis ist hierfür das Familienstellen und die Epigenetik) und sich dadurch immer wieder falsche Partner suchen.

Kultur, Erziehung, Religion Umfeld, beeinflussen uns in dem sie uns Dogmatisieren und konditionieren.

Nehmen wir diese Erkenntnisse nur einmal, ist doch schon erkennbar, wie Kompliziert alles ist.

Klar träumen und sehnen wir uns alle nach der Vollkommenheit, nach der großen Liebe, was uns ja zu gerne in der Literatur und in Filmen präsentiert wird.

Ein Leben in Sicherheit, Harmonie, Glückseligkeit, ohne Anstrengung alles fließt von alleine,
wissenschaftlich gesehen, für unser Gehirn ein Ideal zustand, denn die Natur ist darauf ausgerichtet, am effizientesten zu arbeiten, in dem Fall unser Gehirn, wenn alles toll läuft, braucht es weniger Energie, und das steht im Vordergrund und dahinter liegen die Wünsche.

Liebe hat so viele Definitionen, sie soll Bedingungslos, romantisch, leicht, ewig und so vieles sein.

Erwartungen die nicht erfüllbar sind, genauso wenig, wie die Erwartungen, andere sollen uns Glücklich machen, sollen Dankbar sein und all das.

Nein keiner kann unsere Erwartungen erfüllen, wir haben es doch schon schwer genug unsere teilweise konditionierten Erwartungen an uns selber zu erfüllen und da sollen andere das für uns tun uns Glücklich machen welch schönes Märchen.

Wir müssen Anfangen, den ganzen geistigen Müll in unseren Hirnen zu entsorgen, wie Glaubenssätze, Annahmen, Haltungen die nicht tragbar sind usw.

Schauen wo sind unsere wahren Bedürfnisse (Grundbedürfnisse) und was sind selbst konstruierte oder uns implantierte Bedürfnisse, was brauche wir wirklich.

Was suchen wir uns als Ersatz für unsere wahren Bedürfnisse?
Immer mehr Konsum, immer mehr und geileren Sex, Urlaube, ect.

Mich hat das Leben gelehrt mit welcher Haltung und Erwartungen ich lebe, wie sich mein Leben gestaltet und mich zufrieden oder unglücklich macht.

Dafür braucht es aber Bedingen, das ich verstehe, wie das Leben funktioniert, was ich wissen und tun muss, für mich selber und für eine Beziehung, ein ewiges lernen.
******rio Mann
833 Beiträge
@****016 - danke sehr für die weiteren Ausführungen.
Und ja, das ist so hochkomplex, dass es keiner von uns in ein paar Wörter hier erfassen kann. Ich wollte daher lediglich zeigen, daẞ nicht unser Herz sondern unsere 2 Gehirne uns betreiben (ja, "betreiben" ist das passende Wort *zwinker*
Viele gute Literatur gibt es zu diesem Thema. Leider auch zu viele davon bleiben in den romantischen Klischees und sprechen von Emotionen und Liebe und ähnlichen Mysterien die es so nicht gibt. Mehr Beschäftigung mit den eigenen Unzulänglichkeiten und mehr Selbstreflexion würde schon jedem von uns gut tun. Und je mehr man Angst z.B. vor Enttäuschung hat, desto wichtiger ist das.
Hallo

Eine interessante Frage. Also die kann jeder nur individuell beantworten. Für mich ist Sex eine wunderschöne Sache, aber die Krönung oder das Sahnehäubchen der Liebe *nein*.
Für mich ist es eher so, wenn ich mich verliebe, dann sehr heftig und wenn wirklich alles passt, dann ist es fast schon eher so, dass ich mir Gedanken mache, wie es sein wird und ob es passt beim Sex.

Ich hatte schon Sex ohne Liebe, einfach weil ich Lust hatte, nichts anderes. Mit meinem Mann ist Sex etwas besonderes, einfach weil alles passt. Das Gefühl ist ganz anders und wunderschön, ein verschmelzen.

Für mich ist es eher so, dass wenn eine Liebe so besonders ist, wie die zwischen meinem Mann und mir, dass ich dann keine anderen so intimen Beziehungen haben will. Einfach weil ich mich wohl fühle und nicht gerne teile und dieses Besondere für immer bewahren will.
Wir haben auch schon versucht eine offene Beziehung zu führen, weil ich dachte es wäre eine Bereicherung. Aber ganz ehrlich, es passte weder für mich noch für ihn und er wollte es auch nicht wirklich.

Dieses sich verlieben was du beschreibst. Ich verliebe mich in Eigenschaften oder habe Sympathien, kann auch andere Menschen in mein Herz lassen und mich wohl fühlen.
Aber es wird niemals so sein, wie diese eine Liebe.
Mir ist eine sexuelle Befriedigung in der Beziehung sehr wichtig, ich bin sonst auf Dauer unausgeglichen und nicht glücklich. Dennoch ist mir die Liebe das Wichtigste und die sexuelle Erfüllung an zweiter Stelle. Es muss auch nicht immer Sex als Akt sein, ich leben auch gut mit Kuscheln, Nähe, Zärtlichkeit und dadruch erfüllte Befriedigung.

So oder so, wenn man nicht loslassen kann oder das Gefühl hat, der Partner wünscht sich vielleicht was anderes, dann wird es schwierig. Das Gefühl, der andere will unbedingt Sex, selber braucht man aber kuscheln vielleicht viel mehr. Letztlich hilft nur ganz offen mit dem Partner über die Gefühle zu sprechen (finde ich jedenfalls). Bei uns lief es lange sehr schlecht und das lag auch an unterschiedlichen Bedürfnissen oder Erwartungen oder dem Vermuten, was der Partner will. Also Enttäuschung kann vielleicht durch offene Gespräche verhindert werden.
Schön geschrieben, behaltet es euch vor.
Hot- .......
*danke*
****50 Mann
655 Beiträge
Aus der Zeit gefallen....
...bist Du mit Sicherheit nicht, aber man kann durch Erleben auch zu neuen Erkenntnissen und in der Folge anderen Ansichten kommen. Ich hatte auch lange Zeit, so wie Du, diese „Reihenfolge“ für mich verinnerlicht.

Heute bin ich aus dem Erleben der Meinung, die hier ja auch oft vertreten und diskutiert wird, Sex muss nichts mit Liebe und Liebe nichts mit Sex zu tun haben.

Aus beiden Konstellationen KANN sich aber Liebe oder Sex entwickeln. Was ich allerdings für mich, abgesehen von wilden Studentenzeiten, sagen kann, ich habe danach noch keinen Sex mit einer Frau gehabt, mit der ich mir nicht auch im Weiteren Liebe und Beziehung, mal ganz unabhängig welcher Art, vorstellen konnte. Und da zählt dann das „Gesamtpaket“ aus Ausstrahlung, Charakter, gemeinsame Interessen usw., ob sich daraus mehr entwickelt.

Und dann ist m. E. auch zu unterscheiden, dass Verliebtheit sehr schnell, ja oft sofort, entstehen kann und wenn es auf Gegenseitigkeit beruht, man eben auch zuerst und schnell im Bett landet, was ist daran verwerflich?

Liebe, auch wenn diese bisher niemand wirklich definieren konnte, dagegen ist ein längerer Entwicklungsprozess, der sich aus dieser Verliebtheit heraus entwickeln KANN aber nicht muss. Wenn es passiert und man mehr als die Erotik teilen kann, umso schöner und wenn es bei lustvollem Sex bleibt, kann man das doch auch genießen solange es beiden Spaß macht.

Also meine Empfehlung, Du hast ja in der Eröffnung die Reihenfolge schon in Anführungsstrichen gesetzt, versuche, Dich von dieser Reihenfolge zu verabschieden und das Leben so zu nehmen, wie es kommt.
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