Enttäuschendes
Es mag üblich sein, dass jedes Mitglied mit seinen Heldentaten prahlt. Ich wage jetzt eine Ausnahme, rede über etwas Enttäuschendes und hoffe, dass die entsprechende Frau nicht Mitglied dieser Gruppe ist. Ein reines Leckdate ist sogar für mich etwas sehr Ungewöhnliches. Viel lieber ist mir ein langsames Angehen, meist ein Kennenlerngespräch im Café oder Restaurant. Doch dieses Mal hatte ich das Treffen ständig absagen müssen (fast ein Jahr lang) und deshalb fühlte ich mich verpflichtet, auf ihre Bedingungen einzugehen.
So kam es zu einer Verabredung zum reinen und sofortigem Cunnilingus.
Beim Sex ist es mir sehr wichtig, dass die Dame etwas Schönes erlebt, also mindestens einen Orgasmus. Da ich meinen durchaus launischen Körper kenne, verspreche ich das Verwöhnen mit der Zunge, den Lippen und den Fingern. Erst wenn eine echte Nähe existiert und die Frau mich ausdrücklich von meinem Versprechen, dass ich sie ausschließlich oral befriedige, erlöst, kommt es vielleicht zu mehr.
Das Treffen fand in einem Swinger-Club in Berlin statt. Zuvor hatte ich klargestellt, dass ich nicht am klassischen Geschlechtsverkehr interessiert bin, was sie akzeptierte.
Im Club legte sie sich kurzerhand auf den Rücken und zog sie ihr Höschen aus. Ich sollte und konnte beginnen. Nähe aufbauen, sie streicheln oder küssen kam für Lena (selbstverständlich nicht der richtige Name) keinesfalls in Frage. Selbst die bereits blanken Brüste sollte ich nicht berühren.
Nun gut, ging es mir durch den Kopf, du hast ihr einen Orgasmus versprochen, halte deine Zusicherung.
Tatsächlich schien ich mein Ziel relativ schnell erreicht zu haben. Ihre Vagina begann irgendwann zu zucken. Auch das plötzliche Aufstöhnen deutete einen Höhepunkt an. Doch genau in dem Augenblick brach sie abrupt ab und drehte sich rasch zur Zeite weg. Auf meine Frage, was los ist, bekam ich die Antwort, dass ihr ein echter Orgasmus zu viel und zu innig ist.
Ich fand’s enttäuschend, weil ich gerne herausbekommen hätte, ob sie einen multiplen Orgasmus bekommt.
Für Lena war es mit Sicherheit auch enttäuschend, da sie anschließend „gefickt“ (ihr Ausdruck) werden wollte. Doch ohne „Nähe“ ist bei mir nichts zu machen.
So gesehen war mein Leckdate ein grandioser Fehlschlag. Nun die Frage an die Gruppe:
Welche Fehler habe ich gemacht?