Die Dreifaltigkeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Lebewesen in der Vergangenheit sind, von der Gegenwart aus gesehen, keine Lebewesen, sondern eine Art Trickfiguren: sie sind in einzelne Folien aufgeteilt, die übereinander gelegt, die Illusion von Bewegung erzeugen. Von uns aus betrachtet gehen sie rückwärts, da wir – folgerichtig – natürlich zuerst auf die letzten Bilder stoßen würden (auf die jüngste Vergangenheit). Die Früheren kämen dann also später…Da watschelt, beispielsweise Napoleon, von St. Helena aus, nach Waterloo, von dort aus nach Elba, usw. Wir könn(t)en alles mitverfolgen, wenn wir von uns aus in die Vergangenheit führen. Die Lebewesen der Zukunft sind von uns aus gesehen keine Folienbilder, da die Folien für uns noch gar nicht existieren. Sie sind, oder besser sie wären, wenn wir sie sehen könnten, nebelhafte Schemen, die sich durch Träume bewegen.
Wir sind, von der Vergangenheit aus gesehen, Träume, die in ihr Waterloo watscheln und von dort aus nach St. Helena gehen: ein nebelhaftes Bild nach dem andern zeigt unsere Entwicklung ins Nichts. Von der Zukunft aus gesehen aber sind wir deutliche Folien, ganz und gar vernebelt, auf dem Weg von der Wiege bis zur Bahre festgehalten, in den Ereignissen der Zeit.
Die Ereignisse der Zeit sind insgesamt Folienbilder, die man bereisen kann, wenn man kein Lebewesen ist, sondern ein Traumschemen, das an keines der Bilder gebunden ist. Wenn man aber ein Lebewesen und keine, in Folienbildchen aufgesplitterte Trickfigur ist, dann kann man ebenfalls die Zeit bereisen – allerdings nur von der Wiege bis zur Bahre, von unserer ganz persönlichen Kaiserkrönung bis nach St. Helena.
Alles andere sind für uns entweder Trickfiguren, die genauso gut nie existiert haben könnten, oder Traumschemen, die wir uns nur vorstellen können, wenn wir überhaupt in der Lage sind uns auch nur irgendwas vorzustellen. Erreichen können wir die Vergangenheit, sowie auch die Zukunft nur imaginär, also nicht wirklich…außer wir hätten Avatare in diesen beiden Regionen, außerhalb unseres Raum-Zeit-Kontinuums.
Beweisbar jedoch ist für jede Epoche nur die jeweilige Epoche, aber eben auch nur dadurch, daß alle Lebewesen, außer dieser speziellen, jeweiligen Epoche aus Folien oder Nebelschemen bestehen…immer vorausgesetzt, es hätte einer genug Vorstellungskraft. Allen vorhandenen Spuren nach zu watscheln, bzw. mit den Nebeln zu wabern, ist interessant, da die daraus gewonnen Aufschlüsse unschätzbar sind.
Um wie viel unschätzbarer aber wären sie, wenn wer an den verschiedensten Stellen Avatare besäße und somit in der Lage wäre, die von ihnen gewonnen Einsichten mit einander zu verbinden. Wahrscheinlich wäre solch ein „Lebewesen“ dann weder eine watschelnde Abfolge von Folien, noch ein Nebelschemen, noch ein Lebewesen, sondern ein…? Ja, richtig, es wäre ein Gott für sich: frei und mächtig genug um die Form seiner Existenz selbst zu bestimmen!
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