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Geschichtenspiel Teil 34

*******he77 Frau
599 Beiträge
Ein Satz
Wer aus lauter Trotz über die Tatsache, dass er keine Ahnung hat, wie er das Wort "Torx" in eine sinnliche Kurzgeschichte packen soll, versucht, eine Debrecziner als Schuhlöffel zu benutzen, bei dem sollten minimal die Sensoren angehen, die ihn warnen, dass ihn aus seiner beschränkten Lage höchstens noch Peter Pan aus der Not helfen kann.
Welch wundervolle
Sagittalänge!

*top*laf
*******l_67 Frau
117 Beiträge
Europa im Kleinen
Appetit. Fast schon Hunger. Das Wasser lief mir im Munde zusammen. In wenigen Minuten würde ich in meiner Küche stehen und Debrecziner Gulasch aufwärmen. Nach so einem anstrengenden Tag eine herrliche, deftige Mahlzeit. Ein Genuß.

Mit Schwung schwang ich meine Beine aus dem Auto. Mit dem üblichen satten Geräusch fiel die Autotür hinter mir zu. Ein Druck auf den Autoschlüssel und der Sensor steuerte die Zentralverriegelung.
Flotten Fußes lief ich auf das Haus zu. Schnell schloß ich die Haustür auf. Mit leichten Tritten tänzelte ich die Treppe hinauf.

Wieder ein Schloß und wieder dem Gulasch näher.
Der Schlüssel verschwand im Schloß.
Doch dann war Schluß.
Stille.
Mein Magen knurrte. Oder ich.
Trotz.
Das durfte nicht wahr sein.
Ein erneuter Versuch.
Der Schlüssel verschwandt wieder im Schloß.
Minimal ließ er sich drehen.
Mehr nicht.
Ich bekam Not.
Ein Blick: Torx
Nicht gerade dass was in einer Frauenhandtasche vorzufinden war.
Was nun?
Der Nachbar mußte helfen. Ich klingelte bei Panagiótis Pan. Mein Grieche für alle Fälle. Panagiótis war Bänker, aber auch sonst recht erfinderisch. Er hatte kein Geld aber einen Torx und half mir wieder einmal aus der Krise.
Mein Schuhlöffel, an der Türklinke hängend, hatte das Schloss blockiert.
Gemeinsam löffelten wir danach das Debrecziner Gulasch.
*******he77 Frau
599 Beiträge
super
gefällt mir sehr gut *bravo* Aber für meinen Geschmack dürfte diese Geschichte gerne in der Gegenwart stehen.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Neulich in Debreczin
An den debre– QUIEEETSCH! … An den debre– QUIEEETSCH! … An den debre– QUIEEETSCH! …
Seit geschlagenen zwanzig Minuten versuchte Alexandra dem Text-to-Speech-Modul den slawischen ›cz‹-Laut beizubringen, doch bisher vergebens. Und sie hatten nur noch fünfzehn Minuten Zeit.
»Kannst du das Wort nicht einfach weglassen? Das Gequietsche nervt«, sagte Jens.
»Wenn ich’s in den nächsten paar Minuten nicht hinbekomme, bleibt nichts anderes. Aber wie soll das aussehen? Wir sind in Ungarn und früher oder später muss das sowieso sitzen.«
»Auch wieder wahr.«
»Jetzt müsste es klappen …«
An den debrecziner Wurstwaren gefallen mir ganz besonders die erotisch gebogene Form und die rote …
»Siehste? Geht doch«, sie grinste. »Und hör mal das hier …«
… hat sich aufgrund der nun vorliegenden Beweise der Verdacht einer Bedrohung durch pansexuell-trotzkistische Terroristen erhärtet, gegen die wir mit allen unserem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln angehen werd–
»Geil!«
»Mit dem neuen Prozessor kann unser Maschinchen ja auch singen«, sagte sie grinsend, »Das hier hab ich letztens im Internet gefunden …«
Völker hööört die Signaaale …
»Mach das aus!« rief er lachend, »Wenn das einer hört!«
»Bist du mit den Sensoren so weit?«
»Moment. Gib mir mal den Vierer-Torx …« Sie reichte ihm den Schraubenzieher. »Danke. Jetzt brauch’ ich noch was zum Hebeln, dann können wir sie zumachen.«
»Was zum Hebeln …« sie sah sich in der Garderobe um, »Tut’s zur Not auch ein Schuhlöffel?«
»Klar, her damit«, er drückte ein störrisches Bauteil in die richtige Position, um es schließlich mit einer Schraube zu fixieren.
Alexandra zog die Datenkabel ab, vergewisserte sich, dass der Akku geladen war, dann versiegelte sie die Schnittstellen.
»Okay, dann fahren wir sie hoch, noch zwei Minuten …«

»Oh, ich muss eingenickt sein«, sie sah sich ein wenig desorientiert im Raum um. »Das hier ist doch die Konferenz der deutsch-ungarischen Industrie- und Handelskammer in …« – Die kaum merkliche, minimale Verzögerung ließ Alexandra zusammenzucken – »… Debreczin?«
»Ja, Frau Merkel«, antwortete Jens und wies lächelnd auf die Tür. »Dort geht es zum Podium. Sie werden schon erwartet.«

Lauter Applaus war zu hören, als der Roboter durch die Tür trat.

»Meinst du, wir könnten sie mal sich am Sack kratzen lassen?«
»Klar. Aber das würd’ ich mir gerne aufheben, bis sie nochmal beim Jauch ist.«
*******an_m:
»Meinst du, wir könnten sie mal sich am Sack kratzen lassen?«
»Das würd’ ich mir gerne aufheben, bis sie nochmal beim Jauch ist.«

*haumichwech* *spitze*

*******l_67:
Panagiótis war Bänker, aber auch sonst recht erfinderisch.

*lol*

Sinnliche77

*bravo* Ev
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*haumichwech*
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Why does it hurt when I pee?
Sssssst. Mit diesem typischen Geräusch öffnet sich die Tür des Supermarkts. Die Türen klingen in allen Städten gleich, genauso gleich, wie das Warenangebot in allen Städten sortiert ist. Einkaufen ist so unglaublich langweilig geworden. Noch während sich die Tür öffnet, spüre ich den Widerwillen, den Vollsortimenter zu betreten. Aber ich muss. Kühlschrank leer. Ich kann mit Käsescheiben ohne Brot leben, aber morgen schickt mir meine Exfrau wieder die Kinder übers Wochenende. Die Jungs sind ein Lichtblick, der Supermarkt dagegen eine lästige Pflicht. Dunkle Hölle des globalisierten Lebensmittelhandels.

Ich stehe vor dem Kühlregal für Fleisch und Wurstwaren. Debrecziner, sechs Stück für 1,99 €. Ich mag diese Paprikawürste, die von sich behaupten, aus Ungarn zu kommen. Aber der Name klingt für mich immer wie „Depressiver“. Noch trauriger möchte ich aber nicht werden. Ich will gar nicht daran denken, wie depressiv die armen Schweine waren, die für diese Billigware verwurstet wurden. Schweineleben. Wahrscheinlich kommen sie aus irgendeinem asiatischen Fleischindustriebetrieb, trotz aufgedruckter Pusta-Landschaft mit ungarischem Schafshirten auf der sterilen Plastikverpackung.

Früher hieß der Laden „miniMAL“, doch vor Jahren wurde er einer von der Ladenkette mit vier roten Buchstaben auf weißem Grund. Oder weißer Schrift auf rotem Grund. Da konnte sich irgendein Marketingleiter mit Burnout nicht für eine einheitliche Lösung entscheiden. Der ursprüngliche Name „miniMAL“ war den Werbestrategen sicher zu depressiv. Klingt nach minimaler Qualität, minimalem Geldbeutel, Einkaufen für Arme. Die mageren Strichmännchen auf dem Logo unterstrichen den Hungerstatus zusätzlich.

Ich schlurfe mit meinem Wochenendvorrat zur Kasse. Piep, Piep, Piep. Der Scanner hat mich lieb. Ich versuche beim Bezahlen mit EC-Karte zu lächeln. Um Kassiererin und Kunden hinter mir gleichfalls zum Lächeln zu animieren. Keiner lächelt. Das muss an meinem Gesicht liegen. Immer wenn Freunde Fotos mit ihren digitalen Kameras oder Smartphones von mir knipsen, mache ich ein Gesicht, welches den Sensor der Kamera zum Weinen bringt. Einem Kollegen ging tatsächlich die Kamera kaputt, als ich unbeabsichtigt auf ein Foto geriet. Zufall?

Die Frau an der Kasse trägt auf dem Namensschild ihrer Supermarktuniform den Namen „Maria Not“. Skurriler Name. Klingt wie ein trauriger, kirchlicher Feiertag. Kein Lächeln. Aber wie immer: „Haben Sie eine Payback-Karte?“. Ich schüttel grimmig den Kopf. „Sammeln Sie die Treuepunkte?“ Nein, ich möchte keine Aufkleber sammeln, nur um mir dann einen überflüssigen 10-teiligen-Torx-Schraubendrehersatz zu kaufen. Zu einem Preis, der trotz des sensationellen Treuebonus immer noch viel zu hoch angesetzt ist. Diese penetrante Verbraucherverdummung steigert meine depressive Verstimmung. „Möchten Sie Bargeld abheben?“
„Nein“ sage ich, „das mache ich am Bankautomaten, der schenkt mir wenigstens ein Lächeln“.
Frau Not ignoriert die Pointe, aber einigen Kunden in der Schlange hinter mir zieht es jetzt endlich die Mundwinkel hoch. Bevor ein Smalltalk über die Servicewüste Deutschland ausbricht, verlasse ich den Laden und freue mich auf mein Auto.

Mein Auto. Ich hätte nie gedacht, dass mich dieses männliche Autoliebe-Dings jemals erwischt. Doch diesen Wagen wollte ich unbedingt haben. Das ist gar nicht rational zu begründen. Klar, Verbrauchswerte sind super, moderne Technik, gute Abgaswerte, grüne Plakette mit der 4. Nur brauche ich eigentlich keinen Kombi der gehobenen Mittelklasse, seit ich nicht mehr mit der ganzen Familie samt Gepäck und Vorrat für das Ferienhaus in Urlaub fahre. Ein Kleinwagen würde reichen. Und jetzt? Ausgerechnet ein französischer Neuwagen. Hoher Wertverlust. Dabei war meine Aussage gegenüber den Kollegen mit ihren geleasten Schlitten immer:
„Nie würde ich mir einen Neuwagen kaufen. Dieser Wertverlust. Und ich bin ja so pingelig. Da kann ich die Kinder nie mehr mit ihren Fußballschuhen einsteigen und auf dem Rücksitz Kartoffelchips futtern lassen. Der erste Kratzer im Lack würde mich zum Herzinfarkt bringen. Nein Leute, ihr werdet mich nie in einem Neuwagen sehen. NIE!!!!“

Heute will mich die Fahrt mit dem Hightech-Bomber nicht richtig ermuntern. Ich krame in der Mittelkonsole nach CDs. MP3 nutze ich nicht, dazu bin ich zu sehr Oldschool-Musik-Fan. Ich suche fröhlichere Musik. Etwas Sonniges, Aufhellendes. Es läuft JOY DIVISION, was nicht gerade hilft, depressive Schübe zu verhindern. Doch in der Box finde ich nur THE CURE, THE JESUS AND MARY CHAIN, SISTERS OF MERCY. Den ganzen düsteren Kram aus den Achtzigern. Ich sollte mal neu sortieren.

Ich schalte auf das Radio um. Ein ADAC-Experte spricht über die neueste Pannenstatistik. Ich freue mich. Der ADAC hat in letzter Zeit doch einiges zur Erheiterung von Berufs-Zynikern beigetragen. Und wie der schon spricht. So merkwürdig abgehackt. Fast stotternd. Scheinbar will keiner mehr für den Laden im Radio sprechen, weshalb sie jetzt die Praktikanten vorschicken. „PAN-NEN-STAT-IST-IK“ spricht er das aus. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der Automobilclub meinen Tag erheitert.
Doch die gute Laune hält nicht lange. Mein Wagen landet auf Platz 15 von 16 aufgelisteten Marken. Nur eine Gurke aus Rumänien ist noch schlechter. Ach was, denen glaub ich doch nicht, die sind doch korrupt bis unter die Haarspitzen. Oder doch nicht? Zweifel kommen auf. War der Wagen ein Fehlkauf? Die Finanzierung mit Mühe und Not geschafft, mit ausgeschütteten Sonderprämien der Lebensversicherung und einem aufgelösten Sparvertrag.
Ist da nicht irgendwo ein kratzendes Geräusch? Merkwürdiges Summen? Ruckelt da nicht das Lenkrad? Muss die Kupplung wirklich so schwer zu treten sein? Ich sehe mich schon am Straßenrand stehen, mit Warnblinker, gelber Weste und verzweifeltem Gesicht neben einem schrottreifen Neuwagen, dem schwarzer Qualm unter der Motorhaube entweicht.

Panisch schwitzend komme ich zuhause an. Die Schuhe ziehe ich im Flur der Mietwohnung mit dem Schuhlöffel aus. Mein Gott, ich bin alt geworden. Ich hatte mal ein Haus und eine Ehe, wie deprimierend. Ich knalle die Einkaufstüte auf die Ablage in der Küche. Die Stereoanlage spielt immer noch eine CD von Zappa ab. „YOU CAN`T DO THAT ON STAGE ANYMORE“. Vergesslich werde ich also auch noch. Alzheimer?

Ich muss dringend pinkeln. Früher hätte ich das locker noch ausgehalten, bis die Lebensmittel eingeräumt sind. Traurig. Anstatt aufs Klo zu gehen, könnte ich auch das Fenster öffnen und springen. Aber im zweiten Stock macht das keinen Sinn. Langweiliges Leben. Die Frau ersetzte mich durch einen lebensfrohen Jüngling. Die Kinder sind bald alt genug, auf die Besuche beim alten Vater zu verzichten. Auf dem Weg zur Kloschüssel sehe ich ein müdes, faltiges Gesicht im Badezimmerspiegel.

Ich öffne die Hose und setze mich nieder. Im Stehen pinkeln wurde mir früh abgewöhnt. Weichei.

Es tut weh. Schon wieder dieser stechende Schmerz beim Wasserlassen. Wer hat da was erzählt von „in Würde alt werden“? Ich lausche der Musik, die durch die offene Badezimmertür dringt. Da singt einer: „Why does it hurt when I pee?“

Jetzt muss ich wirklich lauthals lachen. Wie passend. Zappa hat meinen Tag gerettet.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Also
jetzt hat Zappa auch meinen Tag gerettet *rotfl*

Wie immer, dachte ich beim lesen der Überschrift: "Englisch? Was soll der Blödsinn jetzt wieder?"
Aber nein, die Geschichte ist rund. Hat mir prima gefallen *g*

Tom

PS: Super Einstand übrigens *top*
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Danke! *stolzbin*
Yeah!
@*******l_67
Panik vom Feinsten! *lol*
@*******an_m
Ha ha habs erst am Schluss gemerkelt! *top*
@*******tia
Sehr gut die depreczive Stimmung getroffen! *cool*
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Zeitunglesen und Nachrichtenschauen, ich habe es satt!
Dieses liebgewonnene Ritual beschert mir alltäglich meine Dosis Depression.
Mord und Totschlag, Blut, Gemetzel, Berichte über inkompetente Verantwortliche - egal in welchen Branchen - und am schlimmsten: verantwortungslose Politiker! Selber schuld, wenn ich mich aufrege!
Warum schaue ich stattdessen nicht einfach das Nachmittagsprogramm einiger Privatsender und lasse mir von angenehm pseudowissenschaftlichen Sendungen den Geist vernebeln und mich von unterhaltsamen Gerichtsshows berieseln?
Ich könnte ja auch eine Klatschzeitung statt eines Nachrichtenmagazins lesen.

Was beneide ich manchmal die glücklichen Menschen, die das alles nicht anficht. Die, die mir einreden wollen, dass man gegen „die da oben“ sowieso nichts ausrichten könne. Die sich allen Umweltbemühungen zum Trotz, benzinverschleudernde Jeeps für die Großstadt anschaffen, bloß weil es gerade chic ist und sie es sich leisten können.

Ich höre Berichte über die vielgelobte Wärmedämmung für Häuser, die gefördert und propagiert, tatsächlich nichts anderes ist, als verklebter giftiger Sondermüll an unseren Vier Wänden, von dem keiner weiß, wie er einmal entsorgt werden soll. Lobbyist in Berlin müsste man sein!

Fragen über Fragen. Es gibt in Brüssel offenbar keinen Sensor für die wirklichen Probleme, denn warum sonst gibt es z.B. EU-Regelungen über die korrekte Krümmung einer Gurke bzw. über die Inhaltsstoffe einer Debrecziner, Vorschriften über die Glühbirnen in meinen Lampen, aber keine verbindlichen Gesetze über eines der drängendsten Probleme unserer Zeit?
Nämlich den ganzen alten Atommüll, der in Fässern oder Castoren im Salzstock, in Wiederaufarbeitungsanlagen und auf den Geländen der AKWs, schlecht gesichert, leise vor sich hin gammelt?

Untersuchen zeigen, so muss ich leider lesen, dass viele Hundert Fässer Korrosionsschäden und Roststellen oder Wölbungen an ihrer Außenbeschichtung aufweisen. Das lässt sich leider mal nicht eben mit einem Torx reparieren!
Den Betreibern fällt auch mangels anderer Möglichkeiten nichts Weiteres ein, als die beschädigten Behälter einfach in größere umzupacken.
Das Beste hierbei ist allerdings immer die Betonung der Verantwortlichen, dass SELBSTVERSTÄNDLICH keine Gefahr für die Bevölkerung bestünde!

Ich lach mich kaputt und hisse eine Sarkasmus-Fahne.
Vierzig Jahre sollen die Castoren angeblich dichthalten, doch ein wirklich sicheres Endlager ist nicht in Sicht. Außerdem, wer kann denn mit Gewissheit sagen, dass - ein nach heutigen Kriterien - sicheres Endlager dies auch noch in Tausend Jahren ist? Selbst wenn noch am heutigen Tag eines entdeckt werden sollte, dann dauert eine entsprechende Herrichtung Jahrzehnte.

Es ist mir unbegreiflich, wie es überhaupt möglich war, dass eine solch risikohafte Energiegewinnung Anwendung gefunden hat und dies in diesem Land, in dem doch normalerweise von der Wiege bis zur Bahre so ziemlich alles geregelt ist.
Ich darf noch nicht mal den Mist meines Hauskaninchens in die Biotonne werfen, aber jahrzehntelang wurde Atommüll einfach in die „Asse“ gekippt.
Blöde Idee, wie man heute weiß!

War denn die Not damals in den Siebziger Jahren so groß, dass man eine unberechenbare Technik installierte, von der man nicht wusste, wie man ihre noch tausende von Jahren strahlenden Abfälle entsorgen sollte?
Atomkraftwerke, die man in Risikogebiete, wie z.B. auf alte Erdbebengräben baute. Gab es damals noch keine geologischen Untersuchungen?
Oder wurden alle Bedenken im Hinblick auf die gewaltigen Verdienstspannen vom Tisch gewischt und beschworen die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft auch aus diesem Grund nur minimale Risiken für Bevölkerung und Umwelt?

Dumm nur, dass man die ganzen Störfälle der letzten Jahrzehnte nicht Peter Pan und seiner Bande in die Schuhe schieben konnte!
Ich plädiere dafür, dass alle Verantwortlichen in einen Sack gesteckt und alle Einwohner mit ledernen Schuhlöffeln draufhauen dürfen. Das hilft zwar nicht gegen das Problem, würde aber Aggressionen abbauen und das ohnmächtige „Wahlvieh“ hätte zumindest das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben.

Eben lese ich, dass bis 2031 ein Endlager gefunden sein soll. Ganz bestimmt!
Wenn das kein Grund ist, weiter Zeitung zu lesen oder Nachrichten zu schauen.
Ich bleibe gespannt.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Panagiótis war Bänker, aber auch sonst recht erfinderisch.

Das ist auch mein Lieblingssatz in der Geschichte *g* Du hast keinen Torx in der Handtasche? Tststs …

Schön, dass euch meine Kasperei gefallen hat. Wegen digitalem Überdruss und undefinierbarer Ziellosigkeit im echten Leben dachte ich eine ganze Weile, ich würde nichts mehr hinbekommen.
Danke, Olove *g*

Impotentias »Why does it hurt …« finde ich auch einen guten Einstand, ein bisschen düster vielleicht, passt aber zur Jahreszeit.
Eine schöne Erinnerung an die guten Gruppen, die ich viel zu lange nicht mehr gehört habe *g* Auch von Cure und Jesus and Mary Chain gibt es sehr schöne Lieder – In-between days zB (Cure), ist eins meiner Lieblingslieder. TJAMC: Good for my soul. Der herrlich größenwahnsinnige Bombast von »More« (Sisters) ist auch nicht verkehrt, zur Aufmunterung allerdings ungeeignet.

Pourquoi_pas fasst einen großen Teil meiner Gedanken zusammen – so isses! Die Grenzen, an denen sich die Kontinentalplatten berühren, waren schon Ewigkeiten vor dem Bau von Atomanlagen bekannt. Insofern muss man sich fragen, wie dämlich oder von Lobbyisten vollgeschleimt und bezahlt man sein muss, sowas nicht zu berücksichtigen. Dass diese blöde Natur sich nicht an die von TepCo festgelegte Maximalstärke von (ich glaube) 5,5 Richter hält und einfach mal ein stärkeres Beben + Tsunami loslässt – tja, wer konnte das schon vorhersehen? Mal ganz davon abgesehen, dass es eine Unverschämtheit des Planeten ist, sich nicht an die Vorgeben des Managements zu halten.
Fukushima ist weit weg? Kann hier nicht passieren? Nicht weit weg von hier (Bonn) gibt es die so genannte »Vulkaneifel«. Dass die Vulkane seit ein paar 1000 Jahren nicht ausgebrochen sind, heißt gar nichts und für die Abläufe in der gigantischen Steinkugel, auf der wir leben, ist das ein absolut unerheblicher Zeitraum. Ein absolut sicheres Endlager kann es also nicht geben.
@porki
Du machst halt immet alles schwierig! *crazy*
Jetzt weiß ich nicht, ob ich begeistert Beifall klatschen oder jämmerlich weinen soll....


*haumichwech*laf
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Stimmt. Ich wollte das Bild eines gelangweilten Menschen zeichnen, durchsetzt mit leichter Ironie. Die Langeweile und Lebensmüdigkeit im Alter. Aber auch zeigen, das mit einem einzigen Lachen der Tag gerettet werden kann.

Komisch. Fällt mir gerade ein: In der dritten Klasse schrieb ich mal einen Aufsatz. Voller Ängste, düsteren und blutigen Vorahnungen. Meine Eltern waren entsetzt. Die Lehrerin schrieb darunter: "Der Junge hat zu viel Phantasie". So viel zur Förderung von Kreativität in Deutschland. Insgeheim war mir das aber ein Ansporn...
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
@Olove
Wer ist porki?
Hab isch
nur dem krassem Schbrachfähler demm. Verschuldigunk.
Nina_de_Wynter

IMMER der fragt *nase*


















*undwech* Ev
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Porki find ich gut! *ggg*

@******nta:
Eine herrliche Einstandsgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat!
Und ich fand sie gar nicht düster. Echt net. *cool*

@***ki ...
ähm, ok, wie war das nochmal?
Runterscroll..........................................................
Ah!
@*********pasXX (verdammt)
Sehr schön kritisch wahre Worte geschrieben.
Passt! *top*
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
HSP
(Eine kleine Provokation mit einem großen Augenzwinkern *zwinker*)

Endlich weiß ich, was mit mir los ist!

Ich dachte ja immer, ich bin irgendwie verhaltensgestört. So ein klein wenig schräg im Hirn. Das haben mir auch schon so einige Therapeuten bestätigt. Durch diverse Erlebnisse in der Kindheit, die noch nicht verarbeitet wurden, Trigger, die ausgelöst werden, würde ich häufig so überempfindlich reagieren. Deshalb sei ich so mimosenhaft. Ich solle mir das doch mal näher anschauen!

Sonst noch was? Ich schaue mich im Spiegel an, das reicht doch! Außerdem bin ich keine Mimose! Wissen die denn nicht, dass sie mir damit weh tun?

Sie alle konnten mir nicht helfen. Nach jeder Therapiesitzung kam ich nach Hause und habe geweint. Weil mich keiner versteht. Diese Therapeuten haben es nicht verstanden, dass ich ein sensibles und empfindsames Wesen bin. Sie sind gar nicht auf mich und meine Gefühle eingegangen. Ich soll mich fragen, ob es nicht an mir selbst liegt, wenn ich immer wieder überreagiere. Mein eigenes Verhalten soll ich in Frage stellen und von außen betrachten.

Ha! Weit gefehlt. Ich weiß es jetzt besser:Ich bin eine HSP!

Sie wissen nicht, was das ist? HSP = Hochsensible Person.

Vielleicht sind Sie ja auch so eine und wissen es nur nicht? Nach allem, was ich darüber bisher im Internet gelesen habe, sind erstaunlicherweise fast alle Menschen HSP. Irre, oder? Es gibt sogar einen Test, in dem man Fragen beantworten muss, dann weiß man es ganz genau. Diesen habe ich natürlich gemacht. Mit eindeutigem Ergebnis.

Ich sehe nun endlich viel klarer.

Meine Verlustängste zum Beispiel. Ich dachte immer, diese kämen davon, dass ich schon so oft von Partnern betrogen und verlassen wurde. Und dass ich klammere und sie mit meiner Eifersucht vertreibe. Zumindest wurde mir das immer wieder von Freunden eingeredet.

Aber nein! Heute weiß ich, meine Partner kamen nicht damit klar, dass ich eine hochsensible Person bin. Dass meine hochsensiblen Sensoren immer schon lange vorher spürten, dass sie mich verlassen wollen. Ich fühlte es und sagte es ihnen immer wieder und wieder. Bis sie sich ertappt fühlten und mich tatsächlich verließen.

Ja, wir Hochsensiblen haben es nicht leicht. Wir fühlen immer sofort, wie es anderen Menschen geht.

Kürzlich zum Beispiel betrat ich das Büro eines Kollegen, lächelte ihn an und sagte: "Na Horst, wie geht’s uns denn heute?"

Horst antwortete mit gereizter Stimme: "Wie es dir geht, weiß ich nicht, und das ist mir auch ehrlich egal. Und mich lässt du am besten in Ruhe!".

Durch meine hohe Sensibilität fühlte ich natürlich sofort, dass es Horst nicht gut ging und ich ihm helfen musste. Ich redete lange auf ihn ein, dass er mir doch sagen soll, was ihn bedrückt. Ich fragte ihn auch, ob er denn die Debrecziner beim Mittagessen nicht vertragen hätte. Da schaute er mich sehr seltsam an. Ich denke, da habe ich einen Nerv in ihm getroffen. Ich kann mich ja gut in andere Menschen einfühlen.

Irgendwann verwies er mich aus seinem Zimmer. Er hat mir sogar seinen Schuhlöffel hinterher geworfen. Hm ... um den hatte ich ihn doch gar nicht gebeten. Seltsam.

Ich glaube, dass Horst mich nicht mag. Ich spürte es schon lange. Weil ich eine HSP bin.

Ich bin eine HSP!

Wie Pan schwebe ich nun durch die Welt und stehe über allem. Schaut zu mir auf - ich bin hochsensibel! Ich erspüre alles, was ihr fühlt. Und ich empfinde sämtliche Gefühle in mir viel tiefer als andere. Ein geiles Gefühl. Ehrlich. Auch wenn es natürlich eine schwere Last ist.

Aber es versteht mich keiner. Niemand nimmt Rücksicht auf mich. Ich werde als Mimose bezeichnet, weil ich so schnell gekränkt bin, weil mich alles so sehr verletzt. Dabei kann ich doch gar nichts dagegen tun. Ich bin halt so als HSP.

Ihr meint, meine Torx wären nicht richtig festgeschraubt, weil ich auf alles so sensibel reagiere?

Ganz und gar nicht. Euren Anfeindungen zum Trotz trage ich mit Stolz das schwere Los, eine HSP zu sein. Ich ertrage alles, was ich an Empfindungen von Euch aufnehme. Und diese sind nicht minimal, da ich ja hochsensibel bin! Ich ertrage es und leide intensiv und für jeden hörbar. Als Hochsensible darf ich das. Das muss ja raus aus mir.

Die Menschen können so böse zu mir sein. Nehmen keine Rücksicht darauf, wie sensibel ich doch bin.

Meine Depressionen, wenn ich mal wieder zu viel getrunken habe (weil mich meine hochsensiblen Gefühle erdrücken), kommen nicht vom Alkohol oder sonstigen psychischen Problemen. Nein! Das gehört dazu bei uns Hochsensiblen.

Ach wie gut, dass ich das nun weiß.

Wenn ich jetzt mal wieder einen übersensiblen Tag habe, erkläre ich allen: "Meine Spiegelneuronen haben mich heute überrollt und ich bin deshalb momentan extrem verhaltenskreativ. Und nehmt doch bitte alle gefälligst Rücksicht auf meine niedrige Reizschwelle, denn ich bin nun mal hochsensibel. Und dafür kann ich ja schließlich nichts."

Ich glaube, das werden dann alle verstehen, mich nicht mehr kritisieren und endlich Rücksicht nehmen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
*top*

Und wehe, hier kritisiert einer diese Geschichte! Damit könnte die Autorin überhaupt nicht umgehen, die Ärmste ...

(Der Antaghar)
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Willst Du etwa damit sagen, ich wäre eine Mimose?!!

*flenn*
Ach, du armes Hascherl!
Zum Glück biste noch nicht zum Scanner mutiert. Darum shert sich nähmlich auch niemand! Davon kann ch Dir ein Lied si nen. Aber nur wenn Du gerade mal nicht so mim..., äh - wenn Du mal so rchtig stabil bist, gell?

scann *kindergarten* olaf
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
*taetschel* *taetschel* *taetschel*

Niemals. Ich würde nie und nimmer die Wahrheit schreiben - und lieber ganz wahnsinnig liebevoll heucheln und selbstverständlich auf jede einzelne Deiner Befindlichkeiten Rücksicht nehmen ...

*fiesgrins*

(Der Antaghar)
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
So ist es recht, lieber Antaghar. Genau so soll es sein. Dann wirst Du auch noch die nächsten 30 Jahre mein Freund bleiben. *g*

Olaf!
Nicht singen! Nein!
Das bringt nur meine Spiegelneuronen zum Schwingen und das ertrage ich nicht.


*haumichwech*
Ihr seid einfach herrlich.
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