Freiburg
Fangen wird doch gleich mal mit unserer Heimat an:
1) Hundedichte (wie oft begegnet man einem Hund)+
--> Sehr häufig. In Freiburg gibt es viele Hunde, sodass man nur an die richtigen Plätze gehen muss, wenn man Spielkameraden sucht. Leider gibt es auch ein paar durchgedrehte Hunde der sogenannten "Freibürger", die ein starkes Rudelverhalten aufzeigen und andere Hunde häufig "mobben". Manchmal sind es fast zu viele, wenn man beispielsweise mal nur schnell mit seinem Hund durch die Fußgängerzone möchte...
Note: 1
2) Infrastruktur (Kacksackspender, Spielwiesen, Waldnähe, etc.)
--> An fast jeder Ecke steht eine grüne Box mit gelben Tüten, die von Zoo Burkard gesponsort sind. Nur, wenn man mal dringend eine brauch, ist gerade kein Kacksackspender um die Ecke. Aber das wird wohl in allen Städten so sein. Wiesen gibt es viele, Wald ist quasi rund um die Stadt rum. Eine Hundeballungszone ist immer entlang der Dreisam.
Note: 1
3) Gesetze (Leinenzwang, viele Hundeverbote, etc.)
--> Naja, eigentlich muss man auch in Freiburg seinen Hund an die Leine nehmen. Wir sind allerdings noch nie darauf hingewiesen worden und schätzen, dass 50 Prozent der Hunde zumindest in autofreien Zonen (Radwege inklusive) frei laufen. Hundeverbote gibt es eigentlich nur auf Spielplätzen und ähnlichem, wo es völlig in Ordnung ist. Die Hundesteuer beträgt 102,- Euro, wofür man ausreichend Kacksäcke geboten bekommt und eine gute Instandhaltung (Säuberung und Mähen) der Hundewiesen.
Note: 2 (wegen der hohen Hundesteuer)
4) Mentalität der Bevölkerung (Akzeptanz unter den Nichthundebesitzern; Wie oft wird man dumm angemacht)
--> Ganz entspannt eigentlich, sonst würde man in Freiburg wahrscheinlich eine Psychose bekommen. Im Vergleich zu Karlsruhe ist die Bevölkerung hier sehr lobenswert. Ab und zu muss man sich natürlich einen dummen Kommentar gefallen lassen oder jemand übertreibt absolut mit seiner panischen Angst.
Note: 2 (ne eins ist hier sogut wie unmöglich)
5) Mentalität der Hundebesitzer (Sind sie eher auf Kontakt aus oder ist es der klassiche "Komm-Fiffi-der-will-sowieso-nicht-spielen-Typ? Wie entspannt sind die Hundebesitzer, wenn es mal ein Wenig zur Sache geht?).
--> Es gibt hier viele, die wirklich nett sind und welche Ihre Hunde spielen lassen. Allerdings findet man auch immer welche, die gleich an der Leine ziehen, wenn sie einen anderen Hund sehen. Gut behütete Schoßhündchen gibt es in Freiburg nicht so viele. Einziges Manko sind die "Freibürger" mit ihren Hunden mit Sozialproblemen - das färbt wohl ein Wenig von den Besitzern ab.
Note: 2
Endnote für Freiburg: 1,5 (gerundet).
Freiburg zählt damit wahrscheinlich schon zu den Spitzenreitern in Deutschland. Es ist auch wirklich entspannt und angenehm in Freiburg einen Hund zu halten.
Einige Anekdoten, die das beweisen.
Am Wochenende waren wir im Baumarkt und haben länger gebraucht, um die Bestandteile für ein Hundespielzug, was wir bauen wollen, zusammenzusuchen. Unser Hund hat dann in einem Gang zwischen den Schrauben unangeleint mit seinem Seilchen gespielt: Sie wirft es in die Luft, fängt es wieder, springt ihm hinterher, etc. Dann ist sie, neben dem Wagen laufend, unangeleint mit in die Holzabteilung gelaufen und hat dort mit einem Verpackungsband (Abfall) gespielt. Es hat sich niemand beschwert, obwohl der Baumarkt am Samstag voll war.
In einem Restaurant hat - als unsere Süße noch klein war - irgendwann am Abend die Bedienung (= Chefin) bei unserem Hund auf dem Boden gesessen und ihr Brot gefüttert und sie gestreichelt. In einem zentral gelegenen Bar-Restaurant (das von Laufkundschaft mehr als leben kann), hat unsere Süße einen Napf mit vier großen Leckerlis und einen Napf mit Wasser bekommen. Anschließend hat der Chef nochmal gefragt, ob unser Hund schon etwas bekommen hätte. In einem anderen Restaurant saß irgendwan der Koch bei uns auf der Couch, hat unseren Hund gestreichelt und sich mit uns über Norwegen unterhalten. Da gäbe es noch einige positive und eigentlich keine negative Erfahrung, wo der Hund nicht mit in ein Restaurant durfte. Auch in einem Sterne-Restaurant war der Hund willkommen und die Bedienung ist sogar jedes Mal drübergestiegen. In einem Café (sie muss nachmittags immer mit Chef ins Café) hatte ich sie mal sitzen lassen, um auf die Toilette zu gehen. Als ich nach nicht langer Zeit zurück kam, standen ungelogen vier Gäste von verschiedenen Tischen des Lokals um unseren Hund herum und haben gestreichelt und gelobt, weil sie so toll auf mich wartet.
So, nun haben wir unseren eigenen Beitrag auch gleich fortgesetzt. Wir sind nun gespannt, wie es in anderen Städten so aussieht und hoffe, Freiburg nicht zu sehr mit Ruhm bekleckert zu haben.
LG
PuderLuder
P.S.: Unser Hund ist ein "Weischäboco", also etwas größer als ein Boarder Collie - nur damit keiner auf die Idee käme, sie wäre so klein, dass sie nicht auffällt.