Der Willy wieder...
Hallo Alex,
der Willy liegt da so ziemlich richtig.
Wichtig ist, dass die Wand trocken ist. Wenn ihr bereits eine Horizontalsperre per Injektion ausgeführt habt, ok. Nichts desto trotz würde ich kontrollieren, ob diese wirklich dicht ist. Sonst hält eben auf Dauer nichts wirklich. Meine Erfahrungen damit sind nicht gut bei „Sandstein“, zumal in solch alten Gemäuern oft größere Hohlstellen sind, die die Injektion dann stellenweise nicht wirksam werden lassen. Besser sind zB Edelstahlbleche, allerdings auch deutlich kostenintensiver.
Das Thema ist schon ziemlich speziell und nicht wirklich etwas für jemanden, der sich damit nicht auskennt. Auch die Experten sind sich oft nicht einig, was sich bei den Sanierungen von Kirchen oft zeigt. Man hat schon oft Dinge ausprobiert, die zwar kurzfristig ordentliche Ergebnisse gebracht haben, aber auf Dauer eben oft erst wirkliche Schäden verursacht haben (sprich zB die Hydrophobierung).
Da Du in der Nähe von Erfurt wohnst kannst Du dich ja mal mit dem Dombauverein oder der Dombauhütte unterhalten. Solche Menschen schwätzen oft sehr gerne, und da gibt es wirkliche Experten. Zumindest die Jungs und Mädels von der Dombauhütte in Köln sind da fachlich „allererste Sahne“, und vielleicht hat ja einer noch etwas „Freizeit“…
Wir haben damals viele denkmalgeschützte Gebäude in den neuen Bundesländern saniert. Viele hatten auch solche beschriebenen Sockel. Teilweise sind diese mit Reparaturmörteln (die sehr teuer sind, allerdings kann man diese farblich auch entsprechend anpassen) überarbeitet worden, teilweise sind Stücke/bzw. ganze Steine ausgetauscht worden, manche Sockel mussten komplett neu gebaut werden (der „saure“ Regen hat da viel kaputt gemacht). Übrigens haben wir die neuen Sockel komplett in Polen fertigen lassen. Da gibt es noch hervorragende Steinmetze, und die Kosten lagen damals 50-60 % niedriger als in Deutschland.
Wenn wir repariert haben sind die Sockel vorher nass sandgestrahlt worden. Es gibt da ein Verfahren mit ganz feinem Sand, der den Stein nur ganz minimal angreift (war auch nicht billig).
Falls Du doch den Aufwand scheust kann man einen Sockel auch verputzen. Allerdings ist hier ein Sanierputz erforderlich, weil aus dem ehemals feuchten Mauerwerk immer noch Salze nach außen diffundieren und den Putz sonst wieder abplatzen lassen würden. Außerdem muß die Härte des Putzes abgestimmt sein. Falls der Putz zB selbst härter als das Mauerwerk ist gibt es dann auch nur einen recht kurzen Zeitraum, bis er dir wieder entgegen kommt (oft nur 1 Winter). Das gleiche gilt übrigens auch für Fugen. Auch da wird sehr viel falsch gemacht.
Auch ein eventueller Anstrich muss diffusionsoffen ausgeführt werden, sonst hält auch dieser nicht.
Wie gesagt ein ziemlich schwieriges Thema. Gerne mehr als CM…
albert03