Die Diskussion sollte mal weg von den Veranstaltern gehen. Wir schreiben ja absichtlich mit unserem Privatprofil, da wir nicht nur Veranstalter sind sondern auch glühende Joyler.
Es geht um die negativen Folgen für jeden einzelnen Joyler, der gerne Veranstaltungen besucht. Mit unbegrenzt möglichen Anmeldungen und dem damit verbundenen Missbrauch zum Zwecke der Aufmerksamkeit- Erhaschung wird das "erraten" der Gästezahl zum Glückspiel. Wenn man länger in dieser Community unterwegs ist , merkt man die Veränderung ganz deutlich. Vor 5 Jahren lag unsere Nicht-Erscheiner-Quote bei unter 10 %. Jetzt liegen wir bei ca. 30 %.
5-10 % rauf oder runter ist überhaupt kein Problem. Das bekommt man organisatorisch immer hin. Mit der Freigabe könnte die Nicht-Erscheiner-Quote bei 20 oder aber auch 80 % liegen.
Wozu wird das führen:
1. Viele Veranstalter die das non-kommerziell oder nebenberuflich machen (Das sind über 50% aller Veranstalter im JC) - werden sich ein anderes Hobby suchen und damit verschwinden sehr sehr viele Veranstaltungen hier im Joy
2. Es wird nahezu nur noch Vorkassen-Events geben
D.H. Wird man krank bleibt man auf gekauften Karten sitzen - möchte man spontan auf ein Event, ist es Pech, da dann wahrscheinlich kein Vorverkauf möglich usw.
3. Der Besuch eines Events wird zur Wundertüte
Üblicherweise schaut sich der Gast die Gästeliste genauso intensiv an wie die Veranstaltungsbeschreibung. Ich melde mich beispielsweise auf einem Event mit 80 Teilnehmern an, von denen mir 25 gefallen und/oder in meinem Alter sind. Am Ende erscheinen dann vielleicht nur noch 20 und keiner meiner Favoriten ist darunter. Abend verschenkt.
4. Im Datebereich werde ich von "Attention-Whores" zugespammt
usw.
Wenn man hier von Veranstaltern liest, drängt sich einem der Eindruck auf, dass es sich um kalte - profitorientierte Menschen handelt, die das Geld mit der Schubkarre nach Hause fahren. Aber das ist so überhaupt nicht richtig. Die Mehrzahl der Veranstalter hier im Joy sind Enthusiasten - die nach Ihrem Job tolle Abende planen.
Die ganz großen Veranstalter wie KitKat, subRosaDictum, Wasteland etc. - denen sind Anmeldezahlen und - Quoten im Joyclub relativ egal. Die haben Ihre Quellen der Gäste-Generierung. Aber was ist mit allen anderen?
Noch ein Beispiel:
Unser erster Stammtisch-Besuch ist ca. 5 oder 6 Jahre her. BDSM NRW-Stammtisch in der Dampfbierbrauerei Essen. 100 Teilnehmer und organisiert vom
DerFoenig . Wir hatten Glück und sind sofort auf die Gästeliste gerutscht . Ein befreundetes Pärchen was sich wenige Stunden später angemeldet hat landete auf der Warteliste. Fast 14 Tage bangen, ob sie nachrutschen. Dann Platz erhalten und zu viert hin.
Der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Einen tollen Abend gehabt und nette Leute kennengelernt.
Aufgrund des laschen Umgangs mit den Anmeldungen muss man heute beim selben Stammtisch eine Schutzgebühr überweisen, die man dann am Abend zurückerhält.
Ich kann mich gar nicht tief genug vor dem Engagement vom Fönig verbeugen- denn er macht das komplett Ehrenamtlich.
Und jetzt diskutieren wir hier ernsthaft darüber, anzuregen -dass die Aussagekraft einer Anmeldung gen null geht.
Was nutzt es mir auf einer Gästeliste zu stehen, die dann irgendwann weder von Veranstaltern noch von anderen Gästen ernst genommen wird?
Aber Glücklicherweise sind die Befürworter dieses Anliegens zumindest in der Umfrage in der Minderheit