D (eutscher) F (iasko) B (und)
Das Wort Fiasko verharmlost noch die Situation bzw. den Zustand beim DFB; spätestens seit der Kaderbenennung in Verbindung mit der "Fotosession" wurde hier nicht nur amateurhaft, sondern auch stümpferhaft gearbeitet....insbesondere was ein modernes Krisenmanagement betrifft!!
"Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken!"" Dies ist nicht nur eine Redewendung, sondern sie entspricht auch der Realität. Der komplett stinkende Fisch teilt sich hier in seine Hauptteile Kopf (Grindel) Mittelstück, welches normalerweise das Filet darstellt (Bierhoff) und den Schwan (Löw) von selbst ein. Alle bleiben im Amt und haben von sich aus die Vertragserfüllung aufgerufen, ohne dass die so herbei gerufenen Analysen gemacht wurden; warum soll ich denn auch einen gut bezahlten Posten mit allen Annehmlichkeiten von selbst aufgeben, wenn ich mir dadurch das Leben versüßen kann???
DFB-Präsident
Außer mit Niersbach, der für die WM-Affäire 2006 die Verantwortung übernahm und von seinem Amt freiwillig zurückgetreten ist, konnten sich die Fußballfans weder mit Meyer-Vorfelder, Zwanziger noch mit Grindel identifizieren, weil alle mit ihrer Art und Weise, ihrer "verschlossenen Offenheit" und ihrem frenetischem Jubel bei Erfolgen sich sozusagen im Glanz des Erfolges suhlten, wie die Wildschweine im Matsch!!!
Niersbach hat sich durch seine fachliche Kompetenz, durch seine Offenheit und seine ehrlichen Statements Schritt für Schritt für diesen Posten qualifiziert und hat komplett die Verantwortung für die Missstände des Sommermärchens 2006 übernommen, obwohl er zu dieser Zeit (2006) noch nicht in der Verantwortung stand!!
Grindel stieg wie Phönix aus der Asche auf diese Position und nur die Insider konnten mit diesem Namen etwas anfangen.
Reinhard Grindel: Im April 2016 wurde er zum DFB-Präsidenten gewählt, seitdem hat er den DFB in die aktuelle Krise geführt. Seine Glaubwürdigkeit hat er spätestens in den vergangenen Wochen verspielt.
Vor der WM sagte er zur Erdogan-Affäre der Nationalspieler Özil und Ilkay Gündogan: "Wir haben darüber gesprochen, es war ein Fehler, das haben die beiden eingesehen. Jetzt sollte der Fußball im Mittelpunkt stehen." Nach der WM klang es im "Kicker" so, dass das Schweigen Özils "viele Fans enttäuscht" habe, weil "die Fragen haben und eine Antwort erwarten. Diese Antwort erwarten sie zu Recht. Deshalb ist für mich völlig klar, dass sich Mesut, wenn er aus dem Urlaub zurückkehrt, auch in seinem eigenen Interesse öffentlich äußern sollte." Immerhin: Das hat Özil nun getan – wenn auch kaum zur Zufriedenheit Grindels.
Grindel sagt, was seiner Meinung nach am besten ankommt. Ihm geht es dabei offenbar vor allem um eines: Um sich und seinen Posten.
Auf diesen Posten gehören Personen, die seit Jahrzehnten bereits in der Führungsetage eines etablierten Bundesligisten gearbeitet haben; dazu fallen mir spontan die Namen Watzke, Rummenigge, Bruchhagen oder auch Sammer sowie gestande Sportdirektoren wie Eberl, Bobic und Veh ein!
Manager/Direktor
Bierhoff hat es nicht verstanden, als das wichtigste Bindeglied zwischen Mannschaft und der DFB-Führungsetage (einschließlich Löw) zu agieren und auf aufgetretene Probleme, sei es die Diskussion um das Quartier, um die Gündözil-Affaire, der Disharmonie in der Mannschaft usw ordentlich aufzuarbeiten und zu klären; um nur als
"Pausenclown" zu agieren ist dieser Posten zu wichtig und verantwortungsvoll geworden, aber Bierhoff hat sich ja auch anderen Ausgaben mit höherer Priorität gewidmet, wie Fußball-Akademie und dem Sponsoring und somit jegliche Realität und Bodenhaftung verloren. Allein schon seine Interviews, bei denen er einen Tag später wieder seine Aussagen korrigierte, obwohl sie 3 x "gegen gelesen" wurden, stellen seine Fähigkeiten ins wahre Licht.....er ist überfordert und hat jeglichen Blickwinkel auf die Realität verloren. Wie sonst kommt der Satz zustande:
" Mir ist egal, wer unter mir DFB- Präsident ist!!!""
Der Nationalelfmanager war maßgeblich daran beteiligt, Özil zum Sündenbock für die WM zu machen – dank seiner Aussage in der "Welt", dass man hätte überlegen müssen, möglicherweise bei der WM auf Özil zu verzichten. Schon vor der WM hatte er gesagt: "Man muss ja verstehen, wie Türken ticken." Aber alle diese Aussagen kamen Wochen nach dem Ausscheiden aus dem Turnier und hatten nur eine Zielrichtung: Ablenkung von seiner Person und seinen Unfähigkeiten!!
Auch hier fällt mir sofort ein Name ein....Philipp Lahm, der bereits beim WM-Titel 2014 die verschiedenen Missstände der Spielweise angesprochen hatte und somit den Bundestrainer zu kleinen aber feinen Änderungen bewegt hatte. Aber auch hier fallen bei mir die Namen Bobic und Eberl!!
Bundestrainer
Über Löw wurde schon so viel in unserer Gruppe geschrieben und jeder mag sich sein eigenes Urteil bilden!! Fakt ist jedoch, dass er trotz der Erfolge auch für den größten Misserfolg verantwortlich war!!! Bei der EM 2012 stand die Mannschaft meiner Meinung nach sehr nah am Zenit ihres Schaffens und der EM-Titel zum greifen nahe, aber Löw hat sich ordentlich im HF gegen Italien verpockert, verwachst oder wie man es auch benennen könnte und war mit seiner Aufstellung und dem Spielsystem ganz alleine in der Verantwortung, dass sogar das Finale nicht erreicht wurde.
Nach der Kadernennung wurden auf der Pressekonferenz keine Frage über die Hintergründe einer Nichtnomminierung beantwortet, was meiner Meinung nach eine Folge von Inkompetentz und Kritikresistent ist, denn mit ordentlichen Begründungen hätte jeder Fußballfan möglicherweise die Zusammenstellung verstanden!?!?!?!?
Auch das lockere zurücklehnen bei den Interviews nach den miserablen Vorstellungen in den Vorbereitungsspielen brachte für mich die Erkenntnis, dass der Ernst der Lage bis zum Aussheiden gar nicht bewusst war.
Ein Rücktritt wäre der richtige Schritt gewesen, denn was in den kommenden beiden Spielen der Nationsleague auf die Mannschaft zukommt, das ist nicht von schlechten Eltern und sollten erneut spielerisch und ergebnistechnisch Misserfolge auftreten......na dann sind bin ich mal auf die dann folgenden Entwicklung gespannt!!!
Auch für diesen Posten ist mir "der Trainer" eingefallen, den ich auch sehr gerne beim FCB gesehen hätte:
Jürgen Klopp
aktueller Nachtrag:
Die jüngsten Ereignisse, die sich in den letzten 24 Stunden im Bezug auf Özil zugetragen haben, werfen natürlich auch noch reichlich Fragen auf, mit denen sich jetzt hauptsächlich der DFB schnell beschäftigen muss, weil es zu viele Anschuldigen (teilweise auch gerecht) aufzuklären gilt:
Der DFB:
Es gab zwei große Ziele: Die Titelverteidigung bei der WM in Russland und die Ausrichtung der EM 2024 in Deutschland. Teil eins endete in einem Desaster, Teil zwei wird dadurch nicht gerade realistischer. Bayern-Boss Rummenigge stellte fest, dass der DFB "von Amateuren durchsetzt ist" – trotzdem traten die Mitarbeiter in Russland arrogant und selbstherrlich auf.
Schlimm, was innerhalb kürzester Zeit aus dem Weltmeister von 2014 geworden ist.
Und schlimm, was die Özil-Abrechnung für Folgen haben kann:
Wenn so ein Nationalspieler (wenn auch viel zu spät) beschreibt, wie er sich als Deutscher mit türkischen Wurzeln diskriminiert fühlt, wie er und seine Familie beleidigt werden, dann sollte man das ernst nehmen.
Auch in der nächsten Generation an Talenten haben viele einen Migrationshintergrund. Fragt sich, ob sich ein Spieler mit doppelter Staatsbürgerschaft künftig für Deutschland entscheidet, wenn er die Özil-Abrechnung im Hinterkopf hat.
